Testament von Asser

Über Heuchelei in Laster und Tugend

1. Asser

Die Aufzeichnung des Testaments von Asser, was er im 120. Jahr seines Lebens zu seinen Söhnen sprach. Während er noch gesund war, sagte er zu ihnen: „Meine Kinder, hört mir zu, ich möchte euch erzählen, was vor Gott richtig ist. Gott hat den Menschenkindern zwei Wege gegeben, zwei verschiedene Einstellungen bzw. Lebensstile. Und sie führen zu zwei verschiedenen Ewigkeiten. Die beiden Wege sind gut und böse. Auch haben wir alle zwei Veranlagungen. Wenn also die Seele sich am Guten freut, dann sind alle seine Taten gerecht. Wenn er sündigt, kehrt er sofort um, weil sein Sinn auf Gerechtigkeit gerichtet ist. Er weist Böses zurück und das reißt die Sünde mit der Wurzel heraus. Wenn die Seele sich aber zum Bösen neigt, fangen seine Taten an böse zu werden. Er vertreibt das Gute und wird immer böser. Belial regiert ihn und selbst das Gute, was er tut, pervertiert zum Bösen, weil Gift in seinem Herzen ist.

2. Böses, das göttlich zu sein scheint ¹

Es gibt solche, die Gutes reden um des Bösen willen. Das bringt nur Ärger hervor.

1. Wer einem aufrichtig reumütigen Sünder kein Mitleid erweist. Das sieht gerecht aus, ist aber in Wahrheit Sünde.

2. Wer sich entschließt mit einem bösen Menschen zu leben oder sogar für ihn zu sterben, weil er ihn liebt. Das scheint gerecht zu sein, ist aber in Wahrheit Sünde.

3. Es gibt Mitleid, das Böses im Namen von Barmherzigkeit verdeckt. Es mag zwar gut aussehen, bringt aber nur noch mehr Böses hervor. Diese Art von Mitleid kehrt Gnade in Sünde um.

4. Wenn jemand stiehlt, täuscht, plündert und betrügt, aber die Armen bemitleidet. Er scheint sowohl gut, als auch böse zu sein, ist aber in Wahrheit nur böse. Wenn er seinen Nächsten (Nachbarn) betrügt, dann fordert er Gott heraus und schwört falsch vor dem Allerhöchsten. Selbst wenn er die Armen bemitleidet und erfrischt, so übergeht er doch das Gesetz Gottes und beschmutzt seine eigene Seele. Er mag gut erscheinen, in Wirklichkeit aber tötet er viele und bemitleidet nur wenige.

5. Ein anderer begeht Ehebruch und Unzucht (Hurerei), isst aber kein Fleisch. Sein (Teil-)Fasten bewirkt nur Böses und er bringt viele vom Weg ab durch seine Vollmacht und seinen Reichtum. Die Unzucht macht sein Fasten zur Sünde.

Solche Menschen gleichen Schweinen und Hasen² – sie sind nur halb rein, in Wirklichkeit sind sie aber unrein, wie Gottes himmlische Tafeln es lehren.

3. Die Heuchler

Meine Kinder, gleicht nicht den Heuchlern, die sowohl Gutes, als auch Böses tun. Stattdessen, haltet euch nur an das Gute; denn Gott ruht in Güte und alle Menschen sehnen sich danach. Flieht die Bosheit. Zerstört das Böse durch eure guten Werke. Die Heuchler dienen Gott nicht, sondern ihren eigenen Lüsten. Damit gefallen sie Belial und anderen, die genau so sind wie sie.

4. Frömmigkeit, die böse zu sein scheint

Heuchler denken, dass gottesfürchtige, aufrichtige Menschen im Irrtum sind.

1. Sie sagen, dass man einen Mörder nicht töten solle, aber in Wahrheit ist das eine gute Tat, weil es das Böse mit Stumpf und Stiel aus dem Land ausrottet.

2. Sie verstehen gar nicht, dass es keine Heuchelei darstellt, wenn man einem wahrhaft reumütigen Ehebrecher und Dieb Gnade erweist, dafür aber den unbußfertigen Sünder bestraft. Beides sind gerechte Taten, weil sie dem Beispiel des Herrn folgen, indem man dem Bösen widersteht, das gut zu sein scheint, und auch dem, was offensichtlich böse ist.

3. Sie finden es ebenfalls heuchlerisch, Zecher zu bekämpfen. Die Gerechten wissen aber, wenn man die Sünder gewähren lässt, dann wird das die eigene Seele beschmutzen und die eigene Rede beflecken. Es ist eine gerechte Tat, wenn man nicht nur selbst davon ablässt, sondern auch andere hindert es zu tun. Solche Menschen gleichen Hirschen und Hirschkühen, die im naturnahen Zustand unrein zu sein scheinen, aber stattdessen vollständig rein sind. Sie sind eifrig für Gott und weichen von dem, was Gott ebenfalls hasst und in seinen Gebote verbietet, und sie halten den Guten das Böse vom Leib.

5. Die Aufrichtigen

Meine Kinder, ihr seht, dass alle Dinge zwei Seiten haben. Eine widersteht der anderen und eine ist vor der anderen verborgen. Tod geht dem Leben, Schmach der Herrlichkeit, Nacht dem Tag und Dunkelheit dem Licht voran. Alle Dinge geschehen am Tag und gerechte Dinge während des Lebens. Auch harrt das ewige Leben auf den Tod. Und man kann nicht sagen, dass Wahrheit Lüge wäre, noch ist das Richtige falsch; denn alle Wahrheit geschieht im Licht, genau wie alle Dinge vor Gott geschehen. Alle diese Dinge habe ich in meinem Leben herausgefunden. Dabei bin ich nicht von der Wahrheit des Herrn abgetrieben. Ich erforschte die Gebote des Allerhöchsten und wandelte aufrichtig mit aller Kraft in Richtung des Guten.

6. Lebe ein rechtschaffenes Leben

Meine Kinder, erinnert euch an die Gebote des Herrn. Folgt unbeirrbar der Wahrheit; denn die Heuchler empfangen doppelte Strafe. Hasst die Geister des Irrtums, die gegen den Menschen kämpfen. Haltet das Gesetz des Herrn und tut nicht gleichzeitig Böses und Gutes. Tut nur das Gute und haltet alle Gebote des Herrn. Führt euer Leben in Ihm und ruht in Ihm. Eure Taten werden zeigen, ob ihr Gerechte seid und wem ihr folgt: den Engeln Gottes oder den Geistern Satans. Wenn die Seele bekümmert stirbt, dann deshalb, weil sie von den bösen Geistern gequält wurde, denen sie durch ihre lüsternen und bösen Taten gedient hat. Wenn die Seele friedlich und fröhlich stirbt, dann deshalb, weil Gottes Friede sie in ihrem Leben getröstet hat.

7. Erkenne den Messias an

Meine Kinder, werdet nicht wie Sodom, das auf ewig vernichtet wurde, weil es die Engel Gottes nicht anerkannte. Ich weiß, dass ihr sündigen und in die Hände eurer Feinde ausgeliefert werdet. Euer Land wird verwüstet und ihr werdet in alle Winde zerstreut werden. In der Zerstreuung werdet ihr wie nutzloses Wasser angesehen sein, bis der Allerhöchste auf die Erde zurückkehrt. Er wird als Mensch kommen, der mit anderen Menschen isst und trinkt. In Friede wird er das Haupt des Drachen durch Wasser spalten. Er wird Israel und alle Nationen erretten. Gott wird durch einen Menschen sprechen. Daher lehrt eure Kinder diese Dinge, damit sie Ihm nicht ungehorsam sein werden; denn ich habe auf den himmlischen Tafeln gelesen, dass ihr Ihm wirklich ungehorsam sein und gottlos gegen ihn handeln werdet. Ihr werdet nicht mehr das Gesetz Gottes, sondern die Gebote von Menschen halten. Daher werdet ihr zerstreut werden, wie meine Brüder Gad und Dan, die ihr eigenes Land, ihren Stamm oder ihre Sprache nicht wiedererkennen werden. Dann aber wird der Herr euch im Glauben durch die Hoffnung auf Seine liebevolle Barmherzigkeit wieder zusammenführen – um Abrahams, Isaaks und Jakobs willen.

8. Assers Tod

Als er diese Dinge zu ihnen gesagt hatte, ermahnte er sie: „Beerdigt mich in Hebron.“ Dann schlief er friedvoll ein und starb. Danach taten seine Söhne, wie er sie geheißen hatte, trugen ihn hinauf und beerdigten ihn bei seinen Vätern.

Kommentar

Asser 7 sagt eine Zerstreuung unter alle Nationen voraus. Der Messias wird als Gott leibhaftig (in Menschengestalt) auf Erden auftreten. Er wird Israel und die Heiden erlösen.