Testament von Juda

Über Tapferkeit, Liebe zum Geld und Unzucht.

1. Juda

Die Abschrift der Worte Judas, die er seinen Söhnen mitteilte, bevor er starb. Sie sammelten sich bei ihm und er sprach: „Ich war der vierte Sohn meines Vaters. Meine Mutter nannte mich Juda, indem sie sprach: 'Ich danke dem Herrn, weil Er mir einen vierten Sohn geschenkt hat.' In meiner Jugend war ich schnell, sehr aktiv und in allem gehorsam meinem Vater gegenüber. Ich ehrte meine Mutter und ihre Schwester. Als ich aufwuchs, betete mein Vater Jakob über mich und prophezeite: 'Du wirst ein König werden und in allem erfolgreich sein.'

2. Judas Stärke und Gerissenheit

Der Herr gewährte mir Gelingen bei allem, was ich tat, sowohl bei der Feldarbeit, als auch zu Hause. Als ich merkte, dass ich mit den Hirschkühen mitkam, fing ich eine und bereitete sie meinem Vater als Mahlzeit zu. Während der Verfolgungsjagd griff ich ein Reh auf. Und ich überholte alles, was auf den Ebenen lebte. Ich ließ eine wilde Stute hinter mir, fing sie und zähmte sie. Einen Löwen tötete ich und entriss ihm ein Zicklein. Ich nahm einen Bär bei seinen Pfoten und rollte ihn über eine Klippe. Wenn mich irgend ein Tier angriff, dann tötete ich es wie einen Hund. Einem wilden Eber begegnete ich und zerrisst ihn, nachdem ich ihn eingeholt hatte. Als ein Leopard in Hebron auf einen Hund sprang, griff ich das Tier bei seinem Schwanz und schleuderte es weg, so dass es an den Küsten Gazas zerschellte. Einen wilden Ochsen, der auf dem Feld graste, nahm ich bei den Hörnern, wirbelte ihn herum, betäubte und tötete ihn.

3. Kanaanäische Kriege

Als zwei kanaanäische Könige sich in Kriegsformation mit sehr vielen Soldaten vor unseren Herden aufstellten, stürmte ich selbst auf König Schur los, ergriff ihn, schlug ihm auf die Beine, riss ihn herunter und tötete ihn. Den anderen König mit Namen Taphue tötete ich, während er auf seinem Pferd saß. Und so zerstreuten sich all seine Soldaten. Ich tötete auch König Achor, ein Mann von riesiger Statur, der Wurfspieße auf seinem Pferd sitzend vor und hinter sich warf, indem ich einen 27 kg schweren Stein auf sein Pferd warf und ihn dann tötete. Ich kämpfte zwei Stunden lang mit Achor und tötete ihn dann. Seinen Schild spaltete ich in zwei Teile und hackte seine Füße ab. Als ich ihm seinen Brustpanzer auszog, siehe, überfielen mich acht seiner Gefährten. Da nutze ich mein Gewand als Schleuder und tötete vier damit. Der Rest floh. Jakob, mein Vater, tötete Beelisa, den König aller Könige, ein Riese an Stärke, der 5,40 m groß war. Furcht ergriff sie und sie beendeten ihren Krieg gegen uns. Daher hatte mein Vater keine Angst vor einem Krieg, solange ich unter meinen Brüdern war; denn er sah in einer Vision über mich, dass ein Engel der Kraft mich überall hin begleitete, so dass niemand mich besiegen konnte.

4. Krieg in Hebron

Im Süden hatten wir es mit einem schlimmeren Krieg zu tun, als den in Sichem. Zusammen mit meinen Brüdern nahm ich an dem Krieg teil und verfolgte 1000 Soldaten. 200 von ihnen und vier Könige tötete ich. Ich kletterte ihnen gegenüber auf eine Mauer und tötete zwei weitere Könige. So konnten wir Hebron befreiten und nahmen alle Gefangenen der Könige mit.

5. Areta, Thaffu zerstört

Am nächsten Tag rückten wir nach Areta ab. Das war eine mit Mauern stark befestigte und unzugängliche Stadt, die uns mit dem Tod bedroht hatte. Daher rückten Gad und ich von der Ostseite an sie heran, während Ruben und Levi von Westen und Süden anrückten. Die Soldaten auf der Stadtmauer dachten, wir wären allein, und verspotteten uns. Heimlich erklommen unsere Brüder mit Leitern von beiden Seiten die Mauer und drangen in die Stadt ein, ohne dass die Soldaten es bemerkten. Wir vernichteten sie mit der Schärfe des Schwerts. Den Turm zündeten wir an und nahmen sowohl ihn ein, als auch alle, die darin Zuflucht gesucht hatten. Als wir abrückten, griffen die Männer von Thaffu unsere Gefangenen an. Wir kämpften zusammen mit unsen Söhne mit ihnen bis zu ihrer Stadt Thaffu. Wir töteten sie, brannten ihre Stadt nieder und raubten alle Dinge, die sich darin befanden.

6. Jobel und Machir zerstört

Als ich ans Wasser von Chuzeba war, kamen die Männer von Jobel heraus, um mit uns zu kämpfen. Und wir kämpften mit ihnen. Wir töteten ihre Verbündeten von Selom und verhinderten ihre Flucht oder ihren Sieg. Am fünften Tag kamen die Männer von Machir, um unsere Gefangenen mitzunehmen. Wir griffen sie an und besiegten sie in einem hitzigen Kampf; denn sie waren eine riesige Menge. Wir töteten sie, bevor sie überhaupt den Hügel auf der einen Seite hochkommen konnten. Als wir ihre Stadt erreichten, rollten ihre Frauen Steine auf uns herab von der Bergkuppe aus, auf der ihre Stadt gebaut war. Simeon und ich versteckten uns hinter der Stadt, nahmen die Berghöhe ein und zerstörten restlos die ganze Stadt.

7. Noch mehr kanaanäische Kriege

Am nächsten Tag erfuhren wir, dass die Städte der beiden Könige mit einer großen Menge gegen uns heranrückten. Daher verstellten Dan und ich uns als Amoriter und betraten als Verbündete ihre Stadt. Mitten in der Nacht kamen unsere Brüder und wir öffneten ihnen die Stadttore. Wir töteten alle Männer, zerstörten ihre Gebäude und nahmen alles mit, was sie besaßen. Drei ihrer Stadtmauern rissen wir nieder. Darauf kamen wir in die Nähe von Thamna, wo alle feindlichen Könige Zuflucht suchten. Nachdem ich verwundet worden war, wurde ich wütend und jagte sie auf den Hügel hinauf. Sie schossen mit Steinen und Wurfpfeilen auf mich. Wenn mein Bruder Dan mir nicht geholfen hätte, dann hätten sie mich töten können. Daher griffen wir sie erbittert an, bis sie alle flohen. Sie zogen anders herum und machten meinen Vater ausfindig. Und er schloss Frieden mit ihnen. Deshalb ließen wir sie in Ruhe, schlossen aber ein Abkommen mit ihnen und gaben ihnen alle Gefangenen zurück. Ich baute Thamna wieder auf und mein Vater Rhambael. Zu der Zeit war ich 20 Jahre alt und die Kanaaniter fürchteten mich und meinen Bruder.

8. Judas Frau und seine Kinder

Darüber hinaus hatte ich viel Viehzeug. Der oberste meiner Herden war Hira, der Adullamiter, der uns ein Fest ausrichtete. Als ich zu ihm ging, sah ich Barsan, den König der Adullamiter, der uns ebenfalls ein Fest bereitete. Er drang in mich, damit ich seine Tochter Bathshua zur Frau nahm. Sie gebar mir Er, Onan und Schela. Der Herr schlug zwei von ihnen, so dass sie kinderlos starben, aber Schela überlebte und ihr seid seine Kinder.

9. Esau erschlagen

Nachdem wir von Laban aus Mesopotamien gekommen waren, lebten unser Vater und wir 18 Jahre lang in Frieden mit seinem Bruder Esau und dessen Söhnen. Nach diesem, im 40. Jahr meines Lebens, rückte Esau mit vielen starken Männern gegen uns heran. Er fiel durch den Bogen Jakobs1 und man fand ihn tot auf dem Gebirge Seir. Als er Iramna passiert hatte, wurde er erschlagen. Wir verfolgten Esaus Söhne. Sie besaßen eine Stadt mit Mauern aus Eisen und Toren aus Bronze. Wir konnten nicht hineinkommen. Daher schlugen wir unsere Zelte auf und belagerten sie. Als sie uns auch nach 20 Tagen noch nicht öffnen wollten, legte ich unter den Augen aller eine Leiter an die Mauer. Mit meinem Schild über dem Kopf kletterte ich hinauf, von 75-90 kg schweren Steinen beschossen. Es gelang mir hinaufzukommen und vier mächtige Männer zu töten. Am nächsten Tag drangen Ruben und Gad in die Stadt ein und töteten 60 weitere. Danach baten sie um Frieden. Da wir um die Einstellung unseres Vaters wussten, machten wir sie tributpflichtig. Sie lieferten uns 200 Kor Weizen, 500 Bath Öl und 1500 Maß Wein, bis wir nach Ägypten umzogen.

10. Tamar

Nach diesen Ereignissen nahm mein Sohn Er sich Tamar zur Frau. Sie stammte aus Mesopotamien und war eine Tochter von Aram. Er war aber böse und im Zweifel wegen Tamar, weil sie nicht aus Kanaan stammte. In der dritten Nacht tötete ihn ein Engel Gottes, weil er nicht mit ihr geschlafen hatte, gemäß der bösen Gerissenheit seiner Mutter; denn er wollte keine Kinder von ihr haben. Am Hochzeitstag verheiratete ich sie mit Onan. Aber auch Onan weigerte sich mit ihr zu schlafen, obwohl er ein Jahr lang mit ihr zusammen war. Als ich ihm drohte, ging er zu ihr ein, aber machte es mir ihr, wie seine Mutter ihm geraten hatte, und starb ebenfalls in seiner Bosheit. Ich wollte ihr dann Schela als Mann geben, aber meine Frau BathSchua erlaubte es nicht; denn sie hasste Tamar, weil sie nicht von den Töchtern Kanaans stammte, wie es bei ihr der Fall war.

11. Schela

Mir war klar, dass die Rasse der Kanaaniter böse war, aber die Gedanken der Jugend verblendeten mein Herz. Als ich BathSchua Wein eingießen sah, machte mich der Wein nicht nur betrunken, sondern betrog mich, so dass ich mich in sie verliebte. Während ich außer Haus war, ging sie hin und nahm eine Frau von den Töchtern Kanaans für Schela zur Frau. Als mir klar wurde, was sie da getan hatte, verfluchte ich sie vor lauter Kummer meines Herzens. So starb sie auch in derselben Bosheit, die ihre Söhne aufwiesen.

12. Juda schläft mit Tamar

In der Zeit danach, als Tamar als Witwe lebte, hörte sie nach zwei Jahren, dass ich hinaufging, um meine Schafe zu scheren. Dann zog sie sich Brautkleider an und setzte sich an den Eingang der Stadt; denn nach den Bräuchen der Amoriter muss eine Jungfrau vor ihrer Hochzeit sieben Tage lang in Unzucht vor den Stadttoren sitzen. Da ich bei den Wassern von Chozeb Wein getrunken hatte, konnte ich sie in meinem betrunkenen Zustand nicht erkennen, und ihre Schönheit, betont durch ihren außerordentlich hübschen Schmuck, betrog mich. Ich bog ab zu ihr und sagte, dass ich gern zu ihr eingehen würde. Sie antwortete mir: „Was willst du mir dafür geben?“ Ich gab ihr meinen Stab, meinen Gürtel und meine königliche Krone. Dann schlief ich mit ihr und sie empfing. Ohne zu wissen, was sie getan hatte, wollte ich sie dann erschlagen, aber sie schickte mir heimlich mein Pfand und beschämte mich. Als ich sie gerufen hatte, erzählte sie mir auch das Liebesgeflüster, das ich ihr in meinem betrunkenen Zustand gesagt hatte. Daher konnte ich sie nicht umbringen, weil es vom Herrn war. Ich sagte mir, dass sie es vielleicht raffiniert gedreht und das Pfand von einer anderen Frau erhalten hatte. Daher ging ich bis zu meinem Tod nicht mehr zu ihr ein; denn in ganz Israel war ich der einzige, der solch einen Gräuel verübt hatte. Darüber hinaus sagten die Männer der Stadt, dass es keine Braut in ihrer Stadt geben würde. Weil Tamar von woanders gekommen war, und für eine ganze Zeit am Stadttor gesessen hatte, hatte sie gedacht, dass niemand mitbekommen hätte, dass ich zu ihr eingegangen war. Danach zogen wir wegen der Hungersnot nach Ägypten zu Joseph. Ich war 46 Jahre alt und lebte dort 27 Jahre lang.

13. Gier, Stolz und Unzucht (Hurerei)

Nun, meine Kinder, hört auf alles, was ich euch befehle, und haltet alle meine Anordnungen, um die Rechtsverordnungen des Herrn zu erfüllen und dem Gebot des Herrn Gott zu gehorchen. Folgt weder euren Lüsten, noch eurer Phantasie, die vom Hochmut des Herzens befeuert wird. Rühmt euch nicht der kraftvollen Werken der Jugend, weil das auch böse in den Augen Gottes ist. Denn weil ich mich rühmte, dass kein hübsches Gesicht einer Frau im Krieg mich je betrog, und meinen Bruder Ruben wegen Bilha, der Frau meines Vaters, tadelte, stellten sich die Geister der Eifersucht und der Unzucht in mir auf, bis ich mit BathSchua, der Kanaaniterin, und Tamar, die mit meinem Sohn verheiratet war, sündigte. Ich sprach zu meinem Schwiegervater: 'Ich werde mich zuerst mit meinem Vater beraten und dann deine Tochter zur Frau nehmen.' Er zeigte mir aber einen unermesslichen Goldschatz, der seiner Tochter gehörte; denn er war ein König. Er bedeckte sie mit Gold und Perlen und sorgte dafür, dass sie uns in ihrer fraulichen Schönheit am Fest Wein ausschenkte. Der Wein verführte meine Augen und Genusssucht verblendete mein Herz, so dass ich mich in sie verliebte und fiel. Ich übertrat die Gebote des Herrn und meiner Väter und heiratete sie. Der Herr vergalt mir nach dem Gedanken meines Herzens, indem ich keine Freude an ihren Kindern hatte.

14. Der Betrug des Alkohols

Meine Kinder, betrinkt euch nicht mit Wein, weil er den Verstand von der Wahrheit abwendet, die Leidenschaft der Lust entfacht und die Augen in die Irre lenkt. Unzucht (Hurerei) benutzt den Wein, um der Phantasie etwas vorzugaukeln. Diese beiden nehmen einem Mann die Selbstkontrolle. Wenn ein Mann sich betrinkt, dann füllt sich seine Phantasie mit schlüpfrigen Gedanken der Unzucht. Wenn dann noch eine Frau in der Nähe ist, wird er sündigen, ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden. Das richtet der Wein an, meine Kinder. Ein Trunkenbold hat vor niemandem Respekt. Genau das hat mich auch in den Irrtum geführt, so dass ich mich nicht wegen der Menge in der Stadt schämte. Ich wandte mich Tamar zu vor ihnen allen und sündigte. Damit deckte ich die Scham meiner Söhne auf. Nachdem ich durch Wein betrunken geworden war, wurde ich Gottes Geboten ungehorsam und nahm mir eine Kanaaniterin zur Frau. Daher, meine Kinder, fehlt jedem Einsicht und Besonnenheit, der trinkt. Das wäre Einsicht: trinke nur so viel, dass du dabei vernünftig und anständig bleiben kannst. Wenn du diese feine Linie überschreitest, dann betrügt der Wein deinen Verstand und leitet dich in Böses hinein. Er bringt den Trunkenbold dazu, Schlüpfriges zu reden, Übertretungen zu begehen und sich nicht dafür zu schämen. Er führt sogar dazu, dass er sich seiner Schande rühmt und glaubt, dass er richtig gehandelt hat.

15. Unzucht versklavt

Wer Unzucht begeht und dabei seine Nacktheit aufdeckt, ist zum Sklaven der Unzucht geworden. Er kann der Macht der Unzucht nicht entkommen. Mir ging es genau so, als ich nackt war. Ich gab meinen Stab weg, das Symbol meines Stammes, außerdem meinen Gürtel, das Symbol meiner Stärke, und meine Krone, welche die Herrlichkeit meines Königreichs zeigt. Dann tat ich Buße (Umkehr) darüber und nahm bis in mein Alter keinen Wein und kein Fleisch mehr zu mir, noch sah ich irgend etwas Erfreuliches mehr. Ein Engel Gottes zeigte mir, dass Frauen ewig über Könige und Bettler gleichermaßen herrschen. Sie nehmen den Königen ihre Herrlichkeit und den Mutigen ihre Stärke. Auch rauben sie den Bettlern das Wenige, das sie von der Armut trennt.

16. Mäßigung

Daher, meine Kinder, mäßigt euch beim Wein; denn er führt zu vier Übeln: Lust, Zorn, Aufruhr und Gier. Wenn du Wein trinkst in Dankbarkeit, mit Demut und in der Furcht Gottes, dann wirst du leben. Wenn du dabei die Demut außer acht lässt und die Furcht Gottes dich verlässt, dann kommt die Trunkenheit und du wirst stolz. Selbst wenn du niemals trinken solltest, bewahre dich selbst vor Sünde durch Wutausbrüche, Kämpfe oder Verleumdung, und vor Übertretung der Gebote Gottes. Sonst wirst du vor deiner Zeit umkommen. darüber hinaus führt Trunkenheit dazu, dass du die Geheimnisse von Gott und Menschen an Ungläubige ausplauderst – genau wie ich die Gebote Gottes und die Geheimnisse meines Vaters Jakob der Kanaaniterin BathSchua preisgab, der Gott sie nicht offenbaren wollte. Wein führt auch zu Krieg und Verwirrung.

17. Judas Weisung

Daher ermahne ich euch, meine Kinder, weder das Geld zu lieben, noch die Schönheit von Frauen anzusehen, weil mich Geld und Schönheit verleiteten zu der Kanaaniterin BathSchua einzugehen. Ich weiß, dass meine Nachfahren durch diese beiden Dinge dem Frevel verfallen werden. Selbst weise Männer unter meinen Nachkommen werden verderben. Das wird zu einer Verkleinerung des Königreichs von Juda führen, welches der Herr mir anvertraut hat, weil ich meinem Vater gehorsam war. Niemals habe ich einem Wort meines Vaters nicht gehorcht, sondern ich tat alles, was er anordnete. Mein Großvater Abraham segnete mich mit dem Königtum in Israel und Isaak segnete mich in derselben Weise. Ich weiß, dass das Königtum durch mich etabliert werden wird.

18. Das Buch Henoch

Ich habe auch in den Schriftrollen Henochs, des Gerechten, [das Buch Henochs und seines Vaters] gelesen, welche Sünden ihr in den letzten Tagen begehen werdet. Wappnet euch vor der Unzucht (Hurerei) und der Liebe zum Geld. Hört auf euren Vater; denn diese Dinge trennen euch vom Gesetz Gottes, verblenden das Verständnis der Seele, lehren Arroganz und nehmen euch das Mitgefühl. Sie rauben eurer Seele alles Gutes, verstricken euch in Kummer, nehmen euch den Schlaf, verschlingen euer Fleisch und verhindern die Opfer Gottes. Sie führen dazu, dass ihr die Segnungen Gottes vergesst, die Propheten ignoriert und mit Gottlosigkeit heimgesucht werdet. Ihr könnt nicht diesen beiden Leidenschaften dienen und gleichzeitig die Gebote Gottes halten, weil sie eure Seele verdunkeln werden und die im Licht wandelnden zu jemandem machen, der in der Dunkelheit einhergeht.

19. Seht euch vor Schwachheiten vor

Meine Kinder, die Liebe zum Geld führt zum Götzendienst, weil man über falsche Götter redet, wenn das Geld einen verführt hat. Das bewirkt, dass solche Leute irre werden. Wegen des Geldes verlor ich meine Kinder. Und nur wegen meiner Reue und Umkehr (Buße), weil ich meine Seele demütigte, und wegen der Gebete meines Vaters Jakob, fand ich Vergebung. Der Gott meiner Väter, der mitleidig und gnädig ist, vergab mir, weil ich es in Unwissenheit getan hatte. Der Prinz der Täuschung hatte mich verblendet, so dass ich ein unwissender Mensch war, der verdorben in seinen Sünden lebte. Ich lernte aus meiner eigenen Schwachheit, während ich dachte, ich wäre unbesiegbar.

20. Wahrheit und Irrtum

Lernt daher, meine Kinder, dass zwei Geister auf euch warten – der Geist der Wahrheit und der des Irrtums. Zwischen ihnen liegt das Verständnis des Gemüts. Wahrheit und Irrtum sind auf die Herzen der Menschen geschrieben, und der Herr kennt beides. Es gibt keine Zeit, in der die Werke eines Menschen vor Ihm verborgen sein könnten. Jeder muss tief in seinem eigenen Herzen entscheiden, ob er wahrhaftig sein möchte oder nicht. Der Geist der Wahrheit bezeugt alle Dinge und klagt alles an. Wer sündigt wird durch sein eigenes Herz verdorben und kann dem Richter nicht ins Gesicht sehen.

21. Gehorcht Levi

Meine Kinder, liebt Levi, damit ihr lebt. Lehnt euch nicht gegen ihn auf oder ihr werdet furchtbar untergehen. Der Herr gab mir das Königtum und ihm das Priesteramt, und Er setzte das Königtum mitten ins Priestertum. Er vertraute mir die Dinge auf Erden an, aber ihm die himmlischen Dinge. Genau wie der Himmel höher als die Erde ist, so ist das Priestertum Gottes höher als das Königreich auf Erden. Der Herr hat ihn vor euch allen erwählt, um Ihm zu nahen und von seinem Tisch und den Erstlingsfrüchten zu essen, sogar die auserlesensten Dinge der Söhne Israels, und ihr werdet ihnen gegenüber wie ein Meer sein; denn auf dem Meer werden Gerechte und Ungerechte unterschiedslos hin und her geworfen. Einige werden in die Gefangenschaft geführt, andere werden reich. Genau so wird es mit euch allen passieren. Einige sind in Gefahr und werden in Gefangenschaft gehen, während andere durch Plünderei reich werden. Wer unter euch regiert wird wie ein riesiges Seeungeheuer sein und Menschen wie Fische verschlucken. Diese werden freie Söhne und Tochter versklaven und eure Häuser, Ländereien, Herden und euer Geld plündern. Sie werden die Raben und Krähen unrechtmäßig mit dem Fleisch vieler füttern. In ihrer Bosheit werden sie sogar noch darüber hinaus gehen und an Gier zunehmen. Es werden falsche Propheten wie Unwetter unter euch auftreten und diese werden alle gerechten Männer verfolgen.

22. Judas Nachkommen werden ewig König sein

Der Herr wird sie entzweien, einer wird gegen den anderen sein, und es wird ständig Kriege in Israel geben. Unter Männern einer anderen Rasse wird mein Königtum enden, bis die Erlösung Israels kommen wird, bis der Gott der Gerechtigkeit auftritt, damit Jakob und alle Heiden in Frieden und Ruhe leben können. Er wird die Macht meines Königtums für immer bewahren; denn der Herr hat mir mit einem Eid zugesagt, dass mir und meinen Nachkommen das Königtum für immer erhalten bleibt, in alle Ewigkeit.

23. Die Sünden seiner Kinder

Ich bin sehr betrübt, meine Kinder, weil ihr gegen das Königreich sündigen werdet mit Anzüglichkeit, Zauberei, Götzendienst und Aufsuchen der Beschwörer von Totengeistern. Ihr werdet aus euren Töchtern Singvögelchen, hellseherische Huren und Dämonen des Irrtums machen, und ihr werdet in heidnischer Beschmutzung verstrickt sein. Wegen dieser Dinge wird der Herr schreckliche Dinge über euch bringen, nämlich Hungersnot, Seuchen, Tod durchs Schwert, Belagerungen aus Rache, Feinde wie zerreißende Hunde, verunglimpfende Freunde, Zerstörung und Verblendung.Eure Kinder werden niedergemetzelt, eure Ehefrauen verschleppt und eure Besitztümer geplündert. Der Tempel Gottes wird in Flammen stehen und euer Land verwüstet sein. Ihr werdet unter die Heiden versklavt und sie werden einige von euch zu Eunuchen für ihre Frauen machen. Wenn ihr mit demütigem Herzen zum Herrn umkehrt, Buße tut und in allen Gebote Gottes wandelt, dann wird der Herr euch gnädig und liebevoll heimsuchen und euch aus der Knechtschaft eurer Feinde befreien.

24. Der Messias

Nach diesem wird euch ein Stern aus Jakob in Frieden erscheinen, und ein Mann aus meinem Samen wird wie die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, der unter den Söhnen der Menschen in Sanftmut und Gerechtigkeit wandeln wird. Keine Sünde wird in ihm gefunden werden. Die Himmel werden sich über ihm öffnen, um den Segen des Geistes vom Heiligen Vater zu verbreiten. Er wird einen Geist der Gnade über euch ausgießen, ihr werdet Seine wahrhaftigen Söhne sein und vor allen Dingen in Seinen Geboten wandeln. Das wird der Ast Gottes des Allerhöchsten und der Brunnen des Lebens für alles Fleisch sein. Dann wird das Zepter meines Königreichs aufleuchten und aus eurer Wurzel wird ein Stamm hervorkommen. Daran wird eine Rute der Gerechtigkeit für die Heiden wachsen, um alle zu richten und zu retten, die den Namen des Herrn anrufen.

25. Die Auferstehung

Nach diesem werden Abraham, Isaak und Jakob zum Leben auferstehen. Ich und meine Brüder werden Herrscher sein, ja sogar euer Zepter in Israel: Levi wird der erste sein, ich der zweite, Joseph dritter, Benjamin vierter, Simeon fünfter, Issachar sechster und so weiter nach der Ordnung. Der Herr hat Levi mit dem Engel Seiner Gegenwart gesegnet, mich mit herrlicher Vollmacht, Simeon mit den Himmeln, Ruben mit der Erde, Issachar mit dem Meer, Sebulon mit den Bergen, Joseph mit der Stiftshütte, Benjamin mit den Lichtern des Himmels, Dan mit der Fettigkeit der Erde, Naphtali mit der Sonne, Gad mit den Olivenbäumen, Asser … Ihr werdet ein Volk des Herrn sein und eine Sprache sprechen. Es wird kein Geist der Täuschung von Belial mehr unter euch sein, weil er für immer ins Feuer geworfen wird. Wer in Kummer gestorben ist, wird in Freude auferstehen. Wer um des Herrn willen in Armut gelebt hat wird reich gemacht, und wer Mangel leiden musste wird überschüttet werden. Wer schwach war wird stark gemacht, und wer um des Herrn willen getötet wurde wird auferstehen zum Leben. Die Herzen in Jakob werden freudig klopfen und die Adler Israels werden fröhlich fliegen, aber die Gottlosen werden klagen, alle Sünder heulen und alle Völker werden den Herr für immer verherrlichen.

26. Judas Tod

Meine Kinder, befolgt das ganze Gesetz des Herrn, weil es Hoffnung für alle gibt, die Seinem Weg wahrhaftig folgen. Heute sterbe ich 119-jährig. Niemand soll mich in kostbaren Kleidern beerdigen oder meine Eingeweide aufreißen; denn das tun Könige. Nehmt mich mit hinauf nach Hebron.

Nachdem Juda das alles gesagt hatte, schlief er ein. Und seine Söhne handelten nach allem, was er ihnen geboten hatte. Sie beerdigten ihn in Hebron bei seinen Vätern.

Kommentar

Juda 21 warnt davor, dass falsche Propheten aufstehen und die Gerechten verfolgen werden.

Juda 22 sagt, dass der Messias aus Judas Linie kommt und Erlösung bringen wird.

Juda 23 sieht eine Vision des Tempels Gottes in Flammen und die Nation Israel verwüstet.

Juda 24 lehrt, dass der Messias ein Stern Jakobs, ein Ast und eine Rute der Heiden sein wird. Vergleichen sie das mit 4. Mose 24,17.

Juda 25 lehrt, dass es eine Auferstehung von den Toten geben wird.


 

1Das Jubiläenbuch 38 erzählt dasselbe, aber der Talmud und das Buch Jasher berichten anders über Esaus Tod. Eines der Manuskripte ist fehlerhaft. Höchstwahrscheinlich geht es in einem um Esaus Tod und im anderen und den Tod von einem seiner Söhne.