Testament von Gad

Über Hass.

1. Gad

Der Bericht des Testaments von Gad. Was er im 127. Jahr seines Lebens zu seinen Söhnen sprach. Er sagte: „Ich war der siebte Sohn, der Jakob geboren wurde. Ich war fähig die Herden zu hüten. In der Nacht bewachte ich die Herde. Immer wenn ein wildes Tier die Herde reißen wollte, verfolgte und tötete ich es. Joseph hütete die Herde mit uns für ungefähr 30 Tage, aber er war noch jung und konnte die Hitze nicht vertragen. Er wurde krank und kehrte nach Hebron zu seinem Vater zurück. Der ließ ihn sich hinlegen, weil er ihn liebte. Joseph erzählte unserem Vater, dass die Söhne von Silpa und Bilha die besten Tiere schlachten und dann ohne Wissen von Juda und Ruben aufessen würden. Er hatte mitangesehen, wie ich ein Lamm aus dem Maul eines Bären gerettet und den Bären getötet hatte. Ich tötete auch das Lamm, weil ich nicht glaubte, dass es überleben würde, und dann aßen wir es. Das erzählte er unserem Vater. Deswegen war ich wütend auf Joseph bis zu dem Tag, an dem er nach Ägypten verkauft wurde. Der Geist des Hasses hatte von mir Besitz ergriffen und ich wollte von Joseph weder etwas sehen noch hören. Er ermahnte uns streng, da wir etwas von der Herde ohne Juda gegessen hatten. Was auch immer Joseph unserem Vater Jakob erzählte, er glaubte ihm einfach alles.

2. Die Sünde des Hasses

Meine Kinder, ich bekennen nun meine Sünde, dass ich mir oft gewünscht habe, dass Joseph tot wäre, weil ich ihn hasste und kein Mitleid für ihn empfinden konnte. Seine Träume hasste ich sogar noch mehr. Wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte, dann hätte ich ihn getötet. Deshalb verkauften Juda und ich ihn für 30 Silberstücke an die Ismaeliter. Davon versteckten wir 10 und zeigten den anderen Brüdern nur 20.1 Ich war entschlossen, Joseph umzubringen, aber meine Habsucht rettete ihn. Der Gott meiner Väter errettete ihn aus meiner Hand, damit ich kein Unrecht in Israel begehen konnte.

3. Vermeidet um jeden Preis Hass

Meine Kinder, hört die Worte der Wahrheit. Wandelt in Gerechtigkeit und allen Gesetzen des Allerhöchsten. Lasst euch nicht vom Hass vom Weg abbringen, weil er alle Arten von Bösem hervorbringt. Die hasserfüllte Person kann nichts Gerechtes im Objekt ihres Hasses sehen. Sie kann nur ihren eigenen Hass sehen, der sich in Verleumdung und Hochmut dem anderen gegenüber ausdrückt. Er verblendet seine Seele. Das passierte mir wegen meines Hasses gegen Joseph.

4. Hass und Neid

Meine Kinder, fürchtet den Hass. Er wirkt Ungerechtigkeit gegen den Herrn selbst. Er wird nicht auf sein Gebot der Nächstenliebe hören. Er sündigt gegen Gott selbst. Wenn ein Bruder strauchelt, so wird er sofort von allen verleumdet und schnellstens dem Gericht übergeben, um verurteilt und erschlagen zu werden. Wenn es sich um einen Knecht handelt, so klagt sein Herr ihn massiv an und tötet ihn, wenn möglich. Hass steigert sich noch durch Neid. Genau wie Liebe jemanden begnadigt, der zum Tode verurteilt ist, so tötet Hass die Lebenden, selbst wenn nur etwas Geringes gegen sie vorliegt. Satan benutzt den Hass zusammen mit Impulsivität, um jemanden umzubringen, aber der Geist der Liebe arbeitet in Geduld mit dem Gesetz Gottes zusammen, um Erlösung zu bewirken.

5. Den Hass überwinden

Hass ist böse, weil er immer mit Lüge, Unehrlichkeit und Übertreibung zusammen auftritt. Er bringt Dunkelheit hervor, nicht das Licht, nennt das Süße bitter und lehrt Verleumdung, Krieg und Gewalt. Er füllt das Herz mit dem tödlichen Gift von allem Bösen. Ich sage euch das aus Erfahrung. Flieht den Hass und hängt der Liebe des Herrn an. Die Gerechtigkeit treibt den Hass aus. Demut zerstört den Hass. Wer gerecht und demütig ist, schämt sich das Böse zu verüben. Er braucht nicht von jemand anderem ermahnt zu werden; denn sein eigenes Herz tut das, weil der Herr seine Absichten sieht. Er spricht sich gegen niemanden aus, weil die Furcht des Herrn den Hass überwindet. Da er fürchtet, den Herrn zu verletzten, wird er niemandem etwas Falsches antun, selbst in seinen Gedanken nicht. Diese Zusammenhänge lernte ich schließlich, nachdem ich wegen Joseph innerlich umgekehrt war (Buße getan hatte). Echte von Gott gewirkte Umkehr (Buße) vernichtet den Unglauben, vertreibt die Dunkelheit, erleuchtet, gibt der Seele Erkenntnis und leitet dich zur Erlösung. Was ihr von einem Menschen nicht lernen könnt, das lehrt euch die Umkehr (Buße). Gott strafte mich mit einer Krankheit des Herzens. Wenn mein Vater Jakob nicht für mich gebetet hätte, dann wäre ich ganz sicher gestorben. Die Sünden eines Menschen bringen ihn um. Genauso lange, wie ich Joseph keine Barmherzigkeit erwies, genauso lange litt ich, nämlich 11 Monate lang.

6. Die Kraft der Vergebung

Meine Kinder, legt den Hass ab. Liebt einander in euren Gedanken, im Wort und in Tat. Ich sprach freundlich über Joseph, wenn ich bei meinem Vater war, aber privat verdunkelte Hass meinen Sinn bis dahin, dass ich ihn töten wollte. Liebt einander. Wenn ein Mensch gegen euch sündigt, stellt ihn sanftmütig zur Rede. Nährt nicht das Gift des Hasses und der Hinterlist. Wenn er es zugibt und umkehrt (Buße tut), dann vergebt ihm. Wenn er es leugnet, dann streitet nicht mit ihm, damit er nicht schwört und zweifach sündigen würde. Weist ihn nicht öffentlich zurecht, weil es vielleicht andere dazu bringt, euch zu hassen oder schlecht über euch zu reden, was zu großer Sünde führt. Wenn er es leugnet, in seinem Herzen aber trotzdem überführt ist, sprecht nicht mehr darüber; denn wer zwar leugnet, aber umkehrt, wird euch keinen Schaden mehr antun. Stattdessen wird er euch ehren, respektieren und Frieden mit euch halten. Wenn er mit seinem Fehlverhalten fortfährt, vergebt ihm von Herzen und überlasst die Rache Gott.

7. Neid

Wenn ein Mann erfolgreicher ist als ihr, dann beneidet ihn nicht, sondern betet, dass es ihm sogar noch besser geht. Diese Einstellung wird euch sehr nützen. Wenn er noch weiter erhöht wird, beneidet ihn nicht, sondern dankt daran, dass wir alle sterben müssen. Stattdessen preist Gott für seine Taten. Konzentriert euch auf die göttlichen Dinge und euer Sinn wird zur Ruhe kommen und im Frieden leben. Wenn ein Mann reich wird durch Unrecht, wie Esau, dann beneidet ihn nicht, sondern wartet auf den Herrn. Der Herr wird den Reichtum wegnehmen oder ihn bestrafen, wenn er nicht umkehrt (Buße tut). Fährt er in seiner Sünde fort, dann wird er ewige Bestrafung erleiden. Die Armen, die frei vom Neid sind und dem Herrn für alles danken, sind die wahrhaft Reichen unter den Menschen, weil die Eifersucht sie nicht kontrolliert. Daher legt den Hass ab und liebt einander mit reinem Herzen.

8. Gads Tod

Lehrt eure Kinder diese Dinge, damit sie Juda und Levi ehren, weil der Herr aus ihnen Israel einen Erlöser erwecken wird. Ich weiß, dass eure Kinder sich schließlich von ihnen abwenden und in Bosheit, Täuschung und Bestechlichkeit vor dem Herr wandeln werden.

Nachdem Gad sich eine Zeitlang ausgeruht hatte, sagte er ihnen: „Meine Kinder, gehorcht eurem Vater und beerdigt mich bei meinen Vätern.“ Dann schlief er in Frieden ein. Nach fünf Jahren brachten sie ihn hinauf und bestatteten ihn in Hebron bei seinen Vätern.

Kommentar

Gad 8 verrät uns, dass der Erlöser aus dem Stamm Juda kommen wird.


 

120 Silberstücke – 1. Mose 37,28