Eine Vorbemerkung zum Studium Christlicher Musik

 

„Schon wieder ein Buch über heutige Musik – was kann darüber denn noch gesagt werden?“ Diese Frage habe ich mir während der Jahre meines genauen Studiums des anwachsenden Pools von Veröffentlichungen zum Thema Rockmusik und HCM (Heutige Christliche Musik) oft selbst gestellt.

Zuerst las ich in den frühen 1970er Jahren die Bücher von Bob Larson zum Thema. Er war ganz eindeutig ein Mitglied der landesweiten evangelikalen Szene, der die Veränderungen in der christlichen Musikwelt kommen sah. Seine Bücher „Rock and Roll“, „The Devil’s Diversion“ („Des Teufels Ablenkungsmanöver”) und “Rock in The Church” (“Rockmusik in der Kirche/Gemeinde”) waren (und sind noch) klassische Fibeln für den Anfänger, wenn es um einen Überblick der Aktivitäten auf dem Musiksektor in den Trendsettergemeinden der einzelnen Denominationen geht. Bob Larson war früher selbst einmal Rockmusiker und gab während dieser frühen Jahre Seminare über Rock- und Rollmusik. Schließlich sprach er auch immer öfter seine Sorgen über die Unterwanderung der Kirchen bzw. Gemeinden mit dieser Musik an. Dennoch zeichneten sich seine Seminare durch selbst komponierte Lieder aus, die sich selbst am Rande von Rockrhythmen bewegten, was natürlich ein offensichtlicher Widerspruch zu seinen Befürchtungen war. Nach einigen Monaten verdammender Vorlesungen über weltliche Rockmusik fing er an, auch seine Ahnungen über das Eindringen der Rockmusik in die christliche Welt weiterzugeben. Diesen Standpunkt behielt er bei, bis Druck aus dem liberalen, „evangelikalen“ Lager, deren Jugendliche sich von dem neuen „Sound“ angezogen fühlten, auf ihn ausgeübt wurde. Vorher hatte er noch Artikel gegen solche „christliche“ Musik geschrieben, aber dann kapitulierte er, um seine Popularität aufrechtzuerhalten, und fing an zu glauben, dass Gott die Rockmusik benutzen könne, wenn die Texte „verchristlicht“ wurden. Er schrieb weiterhin für beliebte „moderne“ christliche Musikmagazine, wobei er sich hauptsächlich um weltliche Rockmusik kümmerte. Von Zeit zu Zeit äußerte er seine Besorgnis über die aufkommenden „extremen“, „christlichen“ Bands, wie z.B. die „Strypers“, welche wie eine Parodie auf die Rockgruppe KISS auftraten. Trotz seines Abfalls zur HCM-Fangemeinde werden Larsons Artikel weiterhin im Radio und in christlichen Zeitschriften veröffentlicht.

Einige Jahre nach Larson erhoben zwei Brüder – Mitglieder der amerikanischen Assemblies of God („Gemeinde Gottes“) – ihre Stimmen. In ihren Predigten in den Pfingstgemeinden geißelten sie eher die härteren Brocken, die aus der Rockszene herüberschwappten. Bei den leicht synkopierten Songs waren sie vorsichtig und griffen sie wegen der offensichtlichen Sympathie ihrer pfingstlichen, jugendlichen Zuhörer nicht an. Sie gehörten zu den ersten, die vor den okkulten Deva-Einfüssen warnten, die in der Rockkultur bereits sehr beliebt waren. Dennoch wollten die Charismatiker sich nur auf sicherem Grund bewegen und rührten die „heilige Kuh“ der HCM nicht an. Verschiedene Bücher aus charismatischer Perspektive erschienen auf dem Markt, die vor der Heavy Metal- und mit Drogen durchsetzen Seite der Rockmusik warnten. Selbst Jimmy Swaggart erhob seine Stimme gegen diese Art der Musik. Aber die HCM wurde nie angetastet.

Wir müssen noch eine weitere Stimme beachten, die durch Gottes Einwirkung einen Schlachtruf zur Bloßstellung dieser Machenschaften ausstieß: der Fundamentalist Frank Garlock mit seinem Dienst in Greenville, in South Carolina. Sein Standpunkt und seine Botschaft führten zu hilfreichen Beiträgen, die in den 1970er Jahren notwendig waren. Seine Broschüre „The Big Beat“ („Der harte Schlag“) richtete sich zweifelsfrei zu einer Zeit an Fundamentalisten, als der „Rocksound“ die Welt der evangelikalen Kirchen und Gemeinden unterwanderte und bereits auch schon an die Türen der Fundamentalisten klopfte. Trotzdem wurden selbst die fundamentalistischen Jugendlichen vom „harten Schlag“ eingefangen, der sogar auf dem Campus von christlichen Colleges, in der Abgeschiedenheit von Schlafsälen und bei Autofahrten außerhalb der College-Gelände zu hören war. Wir schulden Dr. Garlock etwas für seine frühzeitigen Warnungen. Dennoch wachsen die Zweifel unter seinen eigenen christlichen Brüdern wegen der Veränderungen innerhalb der letzten zehn oder zwölf Jahre, die offensichtlich mit Dr. Garlocks eigenen musikalischen Produktionen und Aufnahmen geschehen sind. Nicht nur ein oder zwei Einzelne haben solche Bedenken von sich gegeben, sondern eine ganze Anzahl seiner geistlichen Brüder auf der ganzen Welt. Seine „musikalische“ Botschaft hat sich verändert und Angleichung an die Welt scheint ein wachsender Teil seiner musikalischen Matrizen geworden zu sein. Heute kann man seine und die Musik seines Schwiegersohns regelmäßig bei neo-evangelikalen Radiostationen und Kirchen bzw. Gemeinden hören. Dazu muss noch gesagt werden, dass wir heute den Beginn eines „Übergangs“ in allem sehen, was vorher mit dem Fundamentalismus in Verbindung gebracht wurde.

Wer ist denn nun der Autor, der es wagt, ein weiteres Buch zum angegebenen Thema zu veröffentlichen? Was wird sein Beitrag dazu sein? Ohne in Wichtigtuerei abzugleiten wäre es vielleicht angebracht, ein wenig vom Hintergrund meines eigenen Weges in diesem Bereich der Musik zu erwähnen, bevor wir das Thema aus unserer Sicht entfalten.

Ich wurde in einem pfingstlichen Haus im Oktober 1948 geboren und zwar zu einer Zeit, als mein Großvater Leiter der Pentecostal Holiness Church („Heilige Pfingstgemeinde“) war. Mein Vater, der sich am Bob Jones College bekehrt hatte (heute die Bob Jones Universität), bereitete sich zu der Zeit auf seinen Dienst an einer Bibelschule in South Carolina vor. Meine Mutter war vor ihrer Heirat wegen ihres klassischen Gesangs in ganz Nova Scotia in Kanada bekannt. Sie absolvierte das bekannteste Konservatorium in der ganzen Gegend und hatte ihre eigene wöchentliche Radiosendung, worin auch ihre musikalischen Fähigkeiten und die ihrer Mutter gezeigt wurden. Während meiner Kindheit war die Musik ein beständiger Begleiter unseres Hauses: mein geliebter Vater schrieb über die Jahre eine ganze Anzahl von Hymnen, Kantaten und Oratorien. Die Musik war ein Teil ihres gemeinsamen Dienstes. Je mehr mein Vater schrieb, desto mehr hörte und merkte ich mir auch, während ich bei den Chorproben einfach nur auf der vordersten Kirchenbank saß. In der öffentlichen Highschool war ich Mitglied des Schulchors (in seinen besseren Tagen) und wurde jedes Jahr wieder für die Auswahl zum Länderchor bestimmt. In den letzten beiden Jahren der Highschool wurde ich als einer von sechs meines Bezirks für den Chor des Staates Maryland ausgewählt.

In meinem ersten Jahr auf dem College (1966) wurde ich nicht nur von Gott zum Dienst berufen, sondern auch für das Männertrio „The Seminaries“ ausgewählt. Wir bereisten und dienten in Kirchen bzw. Gemeinden an Wochenenden und präsentierten unsere Schule. Auch wenn die Musik der Pfingstler nicht gerade die Beste war, selbst die ältere nicht, so änderte sie sich doch eindeutig seit den späten 1960er Jahren. Wenn das musikalische Repertoire unseres Trios auch konservativ war, so wollten die Kirchen und Gemeinden, denen wir dienten, den lebendigeren Stil, bei dem man in die Hände klatschen konnte, der im Rückblick allgemein „Convention Singing“ („Konferenzgesang“) genannt wurde. Während der zwei Jahre, in denen ich Mitglied dieser Gruppe war, kamen wir mit allen Southern Gospel Quartetts zusammen, die Auftritte in Pfingstgemeinden hatten; denn wir wurden eingeladen, in denselben Gottesdiensten zu singen.

Eine Persönlichkeit der Gospel Musik, an die ich mich erinnern kann, war Laverne Tripp, der für seine ständigen Rückfälle, insbesondere auch in die Trunksucht, bekannt wurde. Trotzdem konnte er mit seinem Geschrei und seinem country-artigem Gesang eine ganze Menschenmenge mitreißen. Er war damals im Sierra-Quartett (dessen Pianist ein bekannter Homosexueller war). Tripp versuchte, den Stil unseres jungen Trios zu beeinflussen, aber seine Vorliebe für Anzüge nach der allerneuesten Mode und seine aggressive Show stießen uns ab. Bei einem dritten gemeinsamen Dienst mit ihm verließen wir als Trio geschlossen den Raum. Der Pastor kam draußen auf dem Parkplatz zu uns und fragte nach dem Grund für unser Handeln. Wir erzählten ihm sehr respektvoll, dass wir mit einem Typen wie Herrn Tripp nicht gemeinsam an einem Gottesdienst teilnehmen könnten. Er stimmte unserer Beurteilung über ihn zu, sagte aber: „Es begeistert aber nun einmal die Menge.“ Bei dieser Bemerkung verließen wir ihn. Leider muss ich sagen, dass unser Pianist schließlich eine von Lavernes Schwestern heiratete und in den Strudel der „Southern Gospel Music“ gezogen wurde. Herr Tripp machte weiter und rückte zum Vorsänger der Gruppe “The Blue Ridge Quartet“ („Blauer Bergrücken Quartett“) auf, als Elmo Fagg die Gruppe verließ. Während seiner Jahre im Nationalquartett war er schwerer Trinker und auch anderen Drogen verfallen. In dieser Zeit bekam er eine Einladung für eine Solokarriere auf der Las Vegas Einkaufsmeile. Einige Jahre später fand er angeblich zu Gott zurück. Er ist zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern (die bereits selbst schon Kinder haben) zu einer festen Institution von TBN geworden. Sein eigenes Aufnahmestudio ist Teil des lukrativen Geschäfts, durch welches er dank HCM profitiert.

Meine letzte Konfrontation innerhalb der Pfingstbewegung kam während einer einwöchentlichen Erweckungsversammlung, die ich als 20-jähriger in der Gemeinde Gottes von Florida in Clearwater hielt. Mir stand ein großer Jugendchor (der bereits verschiedene Alben aufgenommen hatte) zur Verfügung, der jeden Abend vor meiner Predigt gesungen hat. Etwa beim zweiten oder dritten Gottesdienst war die Musik ziemlich synkopisch (gegen den Takt gespielt). Das passierte 1971, es wurden verschiedene Lieder von Andre Crouch gesungen, der damals ein bekannter schwarzer Komponist war. Während dieser Gottesdienste wurde ich innerlich gedrängt, zwei Predigten über die bösen Auswirkungen der Rockmusik zu halten. Ich konnte die ablehnende Reaktion von der Jugendgruppe dieser Gemeinde mir gegenüber nicht voraussehen (auch wenn ihre Eltern sehr aufgeschreckt waren, als sie feststellten, was solche Art von Musik alles enthält). In diesen Versammlungen merkte ich, dass dieses Musikthema in ziemlich viel Feindseligkeit mündet, wenn man es von der Kanzel predigt. Andererseits schwor ich mir damals in meinem Herz, dass ich in Zukunft während solcher Erweckungsversammlungen immer wenigstens eine Predigt über Heutige Musik halten würde. Zu der Zeit wurden Ralph Carmichael, Bill Gaither und Dottie Rambo die musikalischen Neuerer in der Pfingstbewegung und in den Gemeinden dieser Bewegung ging ungebremst weiter in diese Richtung.

Einer der Gründe, warum wir die Pfingstbewegung 1974 verließen, war das Aufkommen dieser Trends in ihrer Musik. Nach unserem Auszug saß ich für eine Woche im Hörsaal von Dr. Dwight Gustafson an der Bob Jones University, um intensiv zu studieren. Das wurde zu einer enormen Ermutigung für mich, selbst mit dem Komponieren zu beginnen und meine Studien über die heutigen Formen von Musik zu vertiefen. 1980 wurde ich von meiner Mutter, die Leiterin der Kulturabteilung des Foundations Bible College war, berufen, die Vorlesungen der damals so genannten „Musik Gestern und Heute“-Klasse zu halten. Wir entwickelten daraus einen Kurs über zwei Semester, in dem es um die Philosophie heutiger Musik und die historischen Entwicklungen ging, die uns soweit gebracht haben. Bis jetzt unterrichte ich diesen Kurs bereits siebzehn Jahre lang. Meines Wissens sind wir die einzige Bibelschule, die solch einen Intensivkurs über dieses Thema anbietet.

All diese Jahre hindurch habe ich eine bescheidene Anzahl von Musikstücken geschrieben, etwa 150 Lieder und Hymnen, zusätzlich eine Anzahl von Chor- und Quartett-Arrangements bekannter Hymnen und Chorgesänge und ein größeres Musikdrama mit dem Titel: ”The King of Glory“ („Der Herr der Herrlichkeit“). Ich habe viele Kirchen bzw. Gemeinden bereist, um Vorträge über heutige Musik zu halten. Vor einigen Jahren hatte ich das Vorrecht, in Toronto (das liegt in Ontario, Kanada) ein kompaktes Wochenendseminar zu halten, bei dem unser College-Quartett für die Musik sorgte. Unter den Zuhörern saßen eine Menge Studenten der Universität von Toronto. Während der ersten Stunden hatte ich es auf dem Herzen, die Veränderungen im philosophischen Denken im Lauf der Geschichte der Mode, Architektur, Erziehung und auch der Musik zu skizzieren. Die folgenden Monate nach unserer Versammlung waren Beweis für Gottes Handeln selbst mit unerretteten Studenten. Ich erhielt Telefonanrufe und Briefe von vielen Einzelnen, die wegen der Gefahren und Trends, die sie aufgrund meiner Vorlesungen nun sehen konnten, ihr Studiengebiet an der weltlichen Universität verändert hatten. Ich bin sogar sehr weit in den Süden gereist, nach West Palm Beach in Florida, um spezielle Botschaften über den Feind weiterzugeben, der „Heutige Musik“ genannt wird und über den Lebensstil, der aus seiner hörbaren Quelle hervorgerufen wird.

Nach all diesen Jahren des Bibelstudiums als Prediger des Evangeliums und durchs Lesen einer großen Anzahl Bücher, die in die Öffentlichkeit gelangt sind, bin ich zu der Auffassung gekommen, dass es selbst unter fundamentalistischen Komponisten ein großes Defizit gibt, wenn sie unsere „Familiensünden“ und Fehler aufspüren sollen. Wir sagen betont „Amen“ zu einer Anzahl von kürzlich erschienenen Artikeln in Flugschriften und Zeitschriften aus der Feder von fundamentalistischen Predigern, die unsere Aufmerksamkeit auf das wachsende Problem lenken. Die Schriften meines eigenen, lieben Vaters, wie z.B. “Satan: Sanctuary or System“ („Satan – ein Heiligtum oder ein System?“) und andere Veröffentlichungen, haben die Wellen eingedämmt. Ja, ausdrücklich loben wir die Wenigen, die unsere Aufmerksamkeit auf die Veränderungen in der Musik gelenkt haben.

Aber man wundert sich doch, wo denn die Veröffentlichungen unserer Musik-Leiter sind, welche die Hymnen und Jugendmusik unserer heutigen fundamentalistischen Komponisten kritisch betrachten sollten. Nur einzelne Leiter dieses Jahrzehnts haben wenige Bücher über Musik geschrieben und uns so manche kostbare Wahrheit über das Studium der Musik weitergegeben. Ihre Warnungen sind jedoch ziemlich vorsichtig formuliert und die Angelegenheiten, die unter uns aufkommen, sind keiner gründlichen, ehrlichen Untersuchung unterzogen worden. Bei allem schuldigen Respekt für ihre Beiträge haben sie die Themen, die uns gerade sehr zusetzen, doch nur mit Glacéhandschuhen angefasst. Es ist eine Sache, lediglich über ein Problem zu reden, aber etwas ganz anderes, sich auch wirklich damit auseinanderzusetzen. Wir wollen weder ihren Platz in der Leiterschaft einnehmen, noch irgendwelche persönlichen, voreingenommenen Spinnereien oder Kuriositäten über dieses musikalische Thema weitergeben. Dennoch hoffen wir, dass wir die Art von Prinzipien säen können, die bisher ausgelassen wurden.

Über dieses Thema schreibe ich nicht nur als Erzieher, sondern auch als Prediger der Gerechtigkeit. Meine Worte sind eher dem warnenden „Horn“ eines Propheten vergleichbar. Ich schreibe meine Musik und gebe meine Botschaften über Musik aus dieser Sicht weiter. Dennoch denke ich, dass ich meine intellektuellen Hausaufgaben zum Thema gemacht habe.

Mit diesem einfachen Manuskript möchte ich ein Handbuch der Prinzipien für christliche Studenten und Lehrer im Licht der Musik ihrer Generation vorlegen. Fünf Kapitel behandeln die biblischen Prinzipien, die wir auf unseren gegenwärtigen Zeitlauf anwenden sollten. Wir müssen zunächst die biblischen Prinzipien verstehen, bevor wir durchschauen können, was sowohl in der Welt um uns her, als ganz besonders auch in den konservativen Kirchen und Gemeinden unseres Landes vor sich geht. Wenn die ersten Kapitel nicht gelesen werden, werden die folgenden Kapitel keine Überzeugung und kein Verständnis bewirken können; denn aus dem Prinzip entsteht die Überzeugung, ansonsten ist die eigene Einstellung lediglich Voreingenommenheit und abträglicher Glaube. Die übrig bleibenden Kapitel werden sich dann auf die Musik selbst konzentrieren. Drei Kapitel behandeln die Geschichte und Philosophie von weltlicher Rockmusik, eine unmissverständliche Analogie des weltweiten, mächtigen Einflusses der Beatles, und das Aufkommen von Deva-Musik in der Rockkultur. Ein weiteres Kapitel stellt die Entwicklung der Musik in der Kirchengeschichte dar, gefolgt von einem Kapitel über Geburt und Wachstum der Gospelmusik. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte und den gegenwärtigen Trends in der fundamentalistischen Musik. Ein „Nachspiel“ fasst meine Gedanken im Licht der heutigen Notwendigkeiten und der Hoffnung auf zukünftige Entwicklungen zusammen.

Ich habe mich bemüht, in meiner Präsentation nicht zu schwatzen oder boshaft zu sein, sondern einfach ehrlich meine Stimme für das zu erheben, was meiner Meinung nach notwendig ist und nur selten von musikalischen Trendsettern zu hören ist. Mir ist voll bewusst, dass sich ein Leiter in einer sehr verantwortlichen Stellung befindet und – man muss es einmal sagen – dass ein Einzelner durch solch eine Position wie auf einem Präsentierteller viel stärkerer Beobachtung durch andere ausgesetzt ist, die seinen Erfolg oder sein Versagen bemerken. Es ist wirklich keine leichte Aufgabe. Deshalb sollte viel für diejenigen gebetet werden, die durch Gottes Wirken in solch eine Lage versetzt wurden. Wenn ihre Leiterschaft nämlich biblisch fundiert ist, so werden die Menschen Gutes davon haben. Wenn sie aber vom Kurs abweichen, dann werden die Leute auch abgezogen und Opfer dieses Abfalls. Am Ende kann dabei sogar Ketzerei herauskommen. Wird diese nicht gestoppt, so hat das möglicherweise den tragischen Untergang dieser Bewegung und ihrer Anhänger zur Folge.

Der Titel dieses Buches – „Auge in Auge mit der heutigen Christlichen Musik“ – mag vielleicht ein wenig zu direkt klingen. Wir leben allerdings in einer Zeit, in der diese Musik sich wie Goliath aufführt, jener unbeschnittene Philister, der sich vor dem Lager Gottes aufbaute. So wie damals durch David muss dieser Gigant HCM (Heutige Christliche Musik) ebenfalls mit den Steinen aus dem Bach von Gottes Wort Bekanntschaft machen. Es handelt sich hier nicht nur um einen philosophischen Kampf, sondern einen geistlichen. Möge Gott alle Furcht und Ängstlichkeit unter seinem Volk zerstreuen, damit sie aufstehen und dieser fleischlichen, ungeistlichen Musik widerstehen, die unsere Kirchen und Gemeinden unterwandert; denn sie trägt einen mutigen Sound vor, aber ihre Botschaft weist sie als zu dieser Welt gehörend aus.

Ich gebe dieses Buch ganz in Gottes Hand. Mein ernsthaftes Gebet ist, dass es sich durch Gottes Gnade als Segen für alle Herzen erweisen möge, die sich nach der Wahrheit sehnen, die ihr Leben und ihre Anbetung Gottes bestimmen sollen. Möge der Heilige Geist uns durch dies delikate Thema führen, das zur größten Kontroverse in den heutigen Kirchen bzw. Gemeinden geworden zu sein scheint – das Thema Musik.

 

Dr. H. T. Spence

27. Juli 1997