1. Der Ermutiger

„… ihr wisst ja, wie wir jeden Einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder …“ (1. Thessalonicher 2,11).

Der Apostel Paulus schreibt hier an seine geistlichen Kinder in Thessalonich und erinnert sie an die während seines Wirkens zwischen ihnen gewachsene Beziehung. Hier gibt er uns einen interessanten Einblick in sein Konzept von Vaterschaft. So weit wir wissen hatte Paulus keine eigenen Kinder, obwohl einige Gelehrte glauben, dass er einmal verheiratet gewesen ist. Er hatte aber selbst einen Vater gehabt und hier schreibt er unter der Inspiration des Heiligen Geistes. Deshalb liegt Bedeutsamkeit in seinen Worten, wenn er über „… wie ein Vater seine Kinder …“ spricht.

Das erste Wort, das Paulus mit Vaterschaft verbindet ist „ermahnen“. Das ist an dieser Textstelle eine Übersetzung des griechischen Wortes „parakaleo“ (Klingt das nicht ungemein gelehrt? Aber bitte fragen sie mich bloß nicht, wie man das ausspricht). Es setzt sich aus „para“ (= „daneben, längsseits“) und „kaleo“ (= „rufen“) zusammen. Im Neuen Testament wird dieser Ausdruck häufig gebraucht. Aus den Textzusammenhängen, in denen er vorkommt, kann man schließen, dass er mit Ermutigung zu tun hat. Ich stelle mir das so vor, dass ich mein Kind an meine Seite rufe, meinen Arm um es lege und ihm etwas Motivierendes oder Bestätigendes sage. Will man einem der Autoren Glauben schenken, so ist „parakaleo“ ein vorausschauendes Verb, als wenn jemand dadurch zum Weitermachen, zum Vorangehen und Erreichen von Zielen ermutigt werden soll. Das steht im Kontrast zum Zurückschauen, bei dem man jemanden wegen etwas Schwierigem, das jetzt vorbei ist, aufmuntern will.

Ein Vater soll also seine Kinder ermahnen, sie ermutigen, sie zu sich rufen, genau neben ihnen sein, wenn sie einer neuen Herausforderung gegenüber stehen. Das ist eine ziemliche Ohrfeige für den Vater, der sich einen Beruf gewählt hat, der ihn die meiste Zeit von zu Hause fernhält, oder jemanden wie mich, der sich in vielen verschiedenen Verpflichtungen verzettelt und manchmal wichtige Angelegenheiten einfach verdrängt.

Meiner Meinung nach hat der Gedanke „längsseits“ zu stehen eine besondere Bedeutung. Wenn ich daran denke, ein Kind zu tadeln, dann rufe ich es zu mir und spreche mit ihm von Angesicht zu Angesicht. Das Kind steht direkt vor mir. Wenn ich meinem Kind Führungseigenschaften beibringen möchte, dann sehe ich es direkt hinter mir. Wenn ich mein Kind aber trösten will, dann steht es in meiner Vorstellung direkt neben mir. Die Vorstellung direkt daneben zu stehen beinhaltet ein Gefühl von Nähe, vom gemeinsamen Gehen in dieselbe Richtung, von Teamgeist und vom gemeinsamen Blick in die Zukunft. Das bedeutet, dass ein Kind Geborgenheit verspürt, weil sein Vater direkt neben ihm steht, um ihm zu helfen und den Weg gemeinsam zu gehen. Eine prima Sache.

Der Textzusammenhang weist auf eine Vorwärtsbewegung. Vers 12 sagt: „… dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.“ Hier vergleicht Paulus, wie auch an anderen Stellen, das Christlichenleben mit einer Wanderschaft. Klar, dass niemand wandern kann, während er stillsteht. Deshalb ist ein Voranschreiten im Text enthalten. Ein Vater sollte also neben dem Kind sein und seinen Filius anfeuern, während sie gemeinsam für Gott durchs Leben gehen.

Das zweite beachtenswerte Wort hier ist „ermutigt/getröstet“. Es ist eine Übersetzung des griechischen Wortes „paramutheomai“. Wieder enthält es „para“, der Vorsilbe von „daneben, längsseits“. „Mutheomai“ ist ein wenig schwer verständlich und „paramutheomai“ wird in der Bibel nicht oft benutzt. Vom Kern her scheint es „vertraut miteinander sprechen, trösten“ zu bedeuten. Deshalb ist das Wort „getröstet“ eine ziemlich gute Übertragung.

Das passt natürlich nicht gut mit dem Macho-Image zusammen, das manche Leute von Vaterschaft haben. Das Bild eines abgebrühten, knallharten Schlägertyps, der alle mit eiserner Faust in Schach hält, ist unbiblisch. Ein wahrer Vater hat zwar eine strenge Seite, aber auch eine empfindsame, weil seine Kinder manchmal eine harte Hand und manchmal Güte brauchen.

Das dritte Schlüsselwort in diesem Abschnitt ist „herausgefordert“. Es ist eine Übersetzung des griechischen Wortes „martureo“, von dem wir den Ausdruck „Märtyrer“ abgeleitet haben. Es kommt häufiger in der Bibel vor und bedeutet „Zeuge sein“. Dieser Ausdruck oder ähnliche wird 50mal in der Bibel auf diese Art und Weise übersetzt. Wörtlich meint er, jemanden etwas zu erzählen, was man aus erster Hand weiß, was man selbst erfahren hat.

Hier liegt ein Aspekt von Vaterschaft vor, in dem ich „erfolgreich“ war. Schon oft habe ich gesagt: wenn meine Kinder auch nichts von mir lernen würden, außer dass sie meine Fehler vermeiden, dann könnten sie einen Doktorgrad erreichen. Persönliche Erfahrungen! Jawohl, ich habe sie tonnenweise gesammelt. Schön wär’s, wenn mehr von ihnen positiv gewesen wären, aber ich denke, die negativen sind besser als gar nichts.

Wenn ich meinen Kindern etwas nahe bringen will, ist es meist der beste Weg, eine Geschichte aus meiner eigenen verkorksten Vergangenheit weiterzugeben. Wenn ich sie vor verborgenen Gefahren bewahren will, dann kann ich erzählen, wie ich einst meinen Hund in Nachbars Garage gejagt habe, um zu verhindern, dass er ihren Hahn frisst. Dabei fiel mir die Garagendachluke auf den Kopf. Oder ich könnte erzählen, wie ich mit meinem Motorrad ein eine Hausseite hineinfuhr. Oder … ich sagte ja schon, dass ich hier viel Auswahl habe.

Wir haben hier im 1. Thessalonicher 2,11 einen wesentlichen Hinweis auf Gottes Einstellung über die Verantwortung eines Vaters. Paulus sagt, er hätte die Gläubigen ermutigt, getröstet und sie von seinen eigenen Erfahrungen her gelehrt. Wie wenden wir nun das alles auf Heimschulunterricht an?

Offensichtlich hat hier alles mit Motivation zu tun. Ein Vater soll seine Kinder motivieren, indem er sie ermuntert, wenn sie in die richtige Richtung streben, tröstet, wenn sie niedergeschlagen sind und ihnen Lebensweisheiten aus seinem eigenen Erfahrungsschatz beibringt. Lassen sie uns nun ins Detail gehen, wie genau das praktisch geschehen kann.

Zunächst sollten sie Interesse zeigen. Wenn Vater interessiert ist, werden die Kinder die Arbeit auch als etwas Interessantes ansehen. Das schließt natürlich gewisse Teenager nicht ein, die automatisch annehmen, wenn es für Menschen mittleren Alters interessant ist, dann müsse die Sache furchtbar langweilig für „normale“ Menschen sein. Besonders aber bei jüngeren Kindern wirkt Vaters Interesse sehr motivierend.

Meiner Erfahrung nach muss ich selbst dem sehr sorgfältig nachgehen. Kinder können sich für so manches begeistern, das mich völlig kalt lässt. Wenn ein Kleiner mir eine gekritzelte „Zeichnung“ oder eine Kuhlehmfigur bringt, die wie eine vom Tornado heimgesuchte Farm aussieht, dann muss ich sehr aufpassen und daran denken, dass dieses kleine Projekt jemanden sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit gekostet hat. Es sind nicht nur Kleckse auf Papier oder ein Klumpen Lehm, sondern jemandes Idee und Meisterwerk. Wenn sie wie ich bereits Millionen solcher Geschenke bekommen haben, dann haben sie bereits mehr Routine, als wenn ihr erstes Kind seine ersten Buchstaben schreibt. Die Meisterwerke sind einem alle schon bekannt. Man muss nur daran denken, dass sie für die Kinder nicht alle gleich aussehen. Jedes Einzelne füllt eine kleine Person mit Stolz und Freude. Wir müssen Begeisterung dafür aufbringen.

Wir sollten auch respektvoll im Umgang sein. Ein kleiner Junge ging eines Tages durch die Küche und hielt an, um mit seiner Mutter zu sprechen. „Du, Mutti!“ sagte er aufgeregt. „Randy und ich schreiben ein Buch über Billy den Ziegenbock.“

Seine Mutter lächelte nachsichtig. „Ja, Liebling. Du und Randy, ihr werdet große Dinge vollbringen.“

Natürlich wollte sie ihren Jungen sanft aufziehen, aber ihre Worte waren wie Peitschenhiebe für den kleinen Kerl. Sie hätte genauso gut sagen können, dass er und sein Freund Randy nur dumme, kleine Kinder seien, die niemals irgendeine von Mutters großartigen Ideen umsetzen könnten. Solche unbedachten Antworten haben mehr als nur ein kleines Herz zerbrochen.

Weiterhin müssen wir Unterscheidungsfähigkeit entwickeln. Meiner Erfahrung nach bin ich in der Lage, alle möglichen Probleme zu erzeugen und Gefühle zu verletzen, indem ich einfach nur ich selbst bin. Mein natürlicher Mensch ist schlicht ein selbstsüchtiger, unsensibler Schweinehund.

Ich habe eine sehr liebe, anständige, kleine Tochter, die aber ohne eigene Schuld uns Eltern gelegentlich Sodbrennen verursacht. Sie ist einfach zu laut. Dabei ist sie nicht unfreundlich, selbstsüchtig oder rebellisch, sondern nur laut. Sie hat eine hohe, klare Stimme, die irgendwie extrem durchdringend wirkt. Wenn sie aufgeregt ist und ihre Stimme um einige Dezibel anhebt, kann sie damit beinahe Glas zersplittern. Was aber normalerweise stattdessen zerbricht sind meine Nerven.

Es ist nicht ihre Schuld. Ihre Sirene stellt sich normalerweise nur dann ab, wenn jemand ihr etwas gesagt hat, was er lieber hätte bleiben lassen sollen. Weil meine Haare aber bei ihrem Schreien derart zu Berge stehen, neige ich dazu, sie zu beleidigen.

Eines Tages ging ich so weit, sie zu schlagen, obwohl nur ein Verweis gerechtfertigt gewesen wäre. Bei dieser Gelegenheit lagen meine Nerven bereits wegen des Fehlverhaltens ihres älteren Bruders blank. Ich hätte ihm eine kleben sollen, weil er es wirklich nötig gehabt hätte. Da ich aber solch ein „sorgfältiger“ Vater bin, ließ ich es verantwortungslos schleifen. Ich kochte immer noch innerlich, als kurze Zeit später Fräulein „Nebelhorn“ losbrach. Ich kann mich nicht erinnern, was die Ursache dafür war, aber der plötzliche Schmerz ließ den Putz von der Decke regnen. Ich brüllte in die Halle hinein, schnappte sie am Arm und fiel mit einem Lineal über sie her, das von 50 Megatonnen gerechtfertigter Wut angetrieben wurde.

Zunächst fühlte ich mich großartig. Später zeigte mir eines der anderen Kinder auf, dass ich meine Wut an ihr ausgelassen hatte, weil ich unangemessen mit der Beleidigung von jemand anderem umgegangen war. Mein Geist war gebrochen. Wer kann das ertragen?

Wie schon gesagt: Lernen sie von meinen Fehlern und sie haben einen kompletten Studienkurs absolviert. Neben dem Vermeiden der Fettnäpfchen gibt es noch viele positive Gelegenheiten, die sehr motivierend wirken, wenn man sie ergreift.

Nehmen sie aktiv teil. Mag sein, dass ihre Frau auch ganz ohne ihre Hilfe ihren Kindern wunderbar die drei großen R’s beibringen kann, aber ihre Kinder werden noch besser teilnehmen, wenn sie ebenfalls dabei sind. Versuchen sie, Arbeitshefte mit dem Kind auf ihrem Schoß durchzusehen. Kleben sie dann und wann einen grinsenden Aufkleber auf die Seite. Umarmen sie ihr Kind und erzählen sie, dass sie stolz auf es sind, weil es so gute Arbeit geleistet hat.

Hören sie zu, wenn es auswendig lernt. Wenn jemand die 10 Gebote oder das Einmaleins aufsagen kann, seien sie demjenigen Trainer. Wenn das Kind es gut gemacht hat, belohnen sie es mit einer Umarmung oder einem Vierteldollar oder einem neuen Fisch für sein Aquarium. Wir haben Letzteres selbst ausprobiert und können sagen, dass die Fische zu wissen scheinen, dass wir ihre Kooperation brauchen. Deshalb sterben sie auch immer genau zum richtigen Zeitpunkt, damit ihr Becken nicht übervölkert wird.

Hören sie stolz ihren Lesefortschritten zu. Lesen sie ihnen selbst etwas vor.1 Fragen sie sie, was sie gerade in ihrem Unterricht lernen, und zeigen sie ehrliches Interesse, wenn sie darüber erzählen. Erzählen sie ihnen aus ihrer eigenen Schulzeit.

Vergessen sie auch nicht, dass das Ermutigen von Mutter ein sehr wichtiger Dienst eines motivierenden Vaters ist. Sie trägt zu Hause die größte Bürde und sollte dafür Anerkennung bekommen. Einige Mütter benötigen viel Hilfe von ihrem Mann beim Unterrichten und andere weniger. Aber es ist sicherlich immer richtig, dass die meisten Mütter mehr brauchen, als sie bekommen.

Diese Einbindung muss nicht immer direkt sein, wie es beim Übernehmen von Unterricht geschieht, während Mutter zu ihrer Nietnagel-Hilfsgruppe geht. Was mich anbetrifft, so würde meine Frau etwas Zeit mit mir allein vorziehen, anstatt dass ich die Kinder währenddessen unterrichte.

Ein wichtiger Bestandteil für Mutters Motivation ist einfach Kommunikation. Sie mag vielleicht nicht viel Hilfe beim Unterricht benötigen, wie es bei meiner Frau der Fall ist, aber sie muss unbedingt wissen, dass ihr Mann interessiert ist, wie gut die Kinder lernen, und dass er mit dem Einsatz seiner Frau zufrieden ist.

Marilyn liebt es, mit mir allein zu reden. Und sie schwört, dass nur Gespräche über einen Restaurant-Tisch hinweg wirklich effektiv und hilfreich sind. Das muss etwas mit der Akustik solch eines Tisches zu tun haben. Es mag auch etwas mit dem Prinzip der mitschwingenden Tischoberfläche zu tun haben. Ich verstehe ja nichts davon, aber ich war sehr erleichtert, als ich beobachten konnte, dass die Tische an den günstigeren Plätzen genau so gut zu wirken scheinen, wie die in den protzigsten Buden.

Einer der Nutzen, die ich aus diesen Gesprächen ziehe, ist meine eigene Weiterbildung in seinem Verlauf. Marilyn hat jetzt mehr als 20 Jahre lang Kinder unterrichtet und hat eine Menge Erfahrungen zu bieten. Sie ist ein ziemlich flotter Feger und ich habe beim Diskutieren über unsere Kinder viel von ihr gelernt, sowohl akademisch als auch anderweitig. Nicht nur, dass sie viel mehr persönlichen Kontakt mit den Kindern hat, sondern die Art, wie sie als Mutter die Geschehnisse im Leben ihrer Kinder analysieren kann, hat etwas Besonderes an sich. Wenn er ihr zuhört, wir er zu einem besseren Vater werden.

Zeit für Gespräche und Engagement ist die Art eines Mannes, seiner Frau zu zeigen, dass sie ihm wirklich etwas bedeutet. Zeitweilig möchte eine Frau genügend Freiraum, um die Dinge auf ihre Art zu erledigen, zu anderen Zeiten will sie Hilfe haben. Dann möchte sie nicht hören: „Was immer du denkst, Liebling“. Der Ehemann mag es als Bestätigung ihrer Fähigkeiten gemeint haben, aber das will sie dann nicht hören. Sie möchte seine Beteiligung, und vielleicht sogar mehr, nämlich seine volle Aufmerksamkeit.

Frauen sind ganz sicher seltsame Wesen, und ich glaube nicht, dass ich sie verstehen werde, selbst wenn ich mehr als 30 Jahre Zeit dafür hätte. Aber eines habe ich gelernt: eine Frau erwartet von ihrem Mann, dass er mit seinen Augen zuhört. Sie kann ihnen einen Vortrag von 10 Minuten halten, sie jedes einzelne Wort wiederholen lassen und dann fragen, warum sie ihr nicht zugehört haben. Sie dachten, sie hätten wirklich zugehört. Sie hörten jedes Wort, konnten es ihr sogar wiederholen. Dennoch fühlte sie sich nicht verstanden, weil sie sie nicht mit den Augen fixiert haben, während sie redete. Und Gnade ihnen Gott, wenn irgendwo in der Nähe andere Frauen stehen und sie mutmaßt, dass sie dort hingesehen hätten.

Deshalb wird die Mutter ihrer Kinder auf spezielle Weise ermutigt, wenn sie Zeit mit ihr allein verbringen und ihr sehr genau zuhören, wenn sie redet. Eine andere Möglichkeit ist, ihr zu geben, was sie benötigt, statt ihr zu sagen, sie solle das selbst erledigen.

Meine Frau redet gern ins Blaue hinein, wenn wir zusammen sind. Manchmal reden wir über unsere Zukunftspläne, während wir bei anderen Gelegenheiten über Problemlösungen für unsere Kinder sprechen. Eines habe ich gelernt: wenn ein Problem meine Aufmerksamkeit benötigt, dann sollte ich es lieber an Ort und Stelle lösen. Tue ich es nicht, dann sagt das meiner Frau, dass ihre Probleme mir nicht so wichtig sind, dass mir der Druck auf ihr eigentlich egal ist. Sie fühlt sich hilflos, umgeschützt und ist verzweifelt.

Diese Gesprächszeit ist gut genutzt, wenn man dabei Probleme in Projekte verwandelt. Manchmal sind zwei Köpfe besser als nur einer. Meckern zwei von den Kindern dauernd? Ist Susi wegen der Langzeiteinteilung entmutigt? Möchte Johannes gern wieder in die Schule zurück? Sollten wir es bedenken – und vielleicht lieber die Schule reformieren?

Lassen sie uns lieber nicht so weit gehen. Sie können zu zweit eine Lösung finden.

Auch wenn ich mich aus einem früheren Kapitel wiederholen sollte, so finde ich es doch passend an dieser Stelle zu erwähnen, dass es die Moral von Mutter sehr hebt, wenn sie die Freiheit und die Mittel zur Verfügung hat, ihre Aufgabe so zu erledigen, wie sie das für richtig hält. Ein Ehemann, der an einigen Buntstiften spart, und dann in Golf-Clubs und teuren Booten wirbelt, sollte mit einer Meuterei unter den Truppen rechnen, wobei der Aufstand sehr wohl vom ersten Offizier angeführt werden könnte.

Eine letzte Sache noch. In Sprüche 31,28-29 steht ein großartiger Vorschlag:

Ihre Söhne wachsen heran und preisen sie glücklich; ihr Mann rühmt sie ebenfalls:»Viele Töchter haben sich als tugendhaft erwiesen, du aber übertriffst sie alle!«

Mutter muss von ihren Kindern und mehr noch von ihrem Ehemann hören, dass ihre sorgfältige Arbeit geschätzt und sie geliebt wird. Denken sie daran, ihre Frau zu loben, und zwar persönlich und auch anderen gegenüber. Das wird Rosen auf ihre Wangen malen.

 

1 Für Kinder bis zur 10. Klasse empfehle ich dringend die „Little House Books“ (= „Kleine Hausbücher“) von Laura Ingalls Wilder. Die Fernsehserie dazu wird ihnen nicht gerecht.