13. Ein „Epilog“ über die Christliche Musik

In jeder Generation ruft Gottes Wort seine Anhänger zu dreifältigem Wissen und Unterscheidungsvermögen auf, das nötig ist, um der schrecklichen Attacke ihres jeweiligen durch göttliche Fügung entstandenen Zeitalters zu begegnen:

  1. Man muss die Kraft und die Auswirkungen des Erlösungswerks Christi auf die Seele und das Leben kennen, einschließlich deren unermesslichen Fähigkeit, jeden durch selbst die dunkelsten Tage sieghaft hindurchzutragen.

  2. Man muss das Zeitalter, in dem man lebt, wirklich im Licht der Heiligen Schriften durchschauen können.

  3. Man muss das historische Erbe zu schätzen wissen.

Diese Notwendigkeiten führen uns zum Buch Esra, einem Buch der Heiligen Schrift, das nach der babylonischen Gefangenschaft Israels geschrieben wurde und ziemlich am Ende des historischen Abschnitts des Alten Testamens steht. Dieses Buch ist unverzichtbar für junge Männer, die von Gott dazu ausersehen wurden, in der Endzeit zu leben. Wenn man die dem geheiligten Buch Esra vorausgehenden Jahrzehnte der Geschichte kurz überblickt, dann zeigen sie einem eine prophetisch voraus genommene Geschichte unserer Zeit.

In der Bibel finden wir im Wesentlichen zwei Gefangenschaften, aus denen Gottes Volk einen Exodus erlebt hat: 1. Ägypten, das Haus der Sklaverei, ist ein Typus auf ein Leben in der Sünde. Gottes Volk hat einen Auszug aus Ägyptens Kraft und Sklaverei erlebt. Dieser Exodus ist ein Urbild auf die geistliche Wiedergeburt, die Befreiung von der Sünde. 2. Der zweite Exodus in ihrer Geschichte war der aus Babylon. Der Name dieses Landstrichs lautet im Griechischen „Babel“. Das Wort kommt ursprünglich von „Balal“, was „verwirren“ bedeutet. Daraus wurde „Balbel“ und dann „Babel“, mit der Bedeutung „das Tor Gottes“. Genau dieser einzigartige Ort der Geschichte drückt lebhaft den religiösen und geistlichen Abfall des bekennenden Volkes Gottes aus. Die ungeprüften, nicht bereuten Rückfälle solcher Leute werden am Ende zur Verwirrung der Sicht und des Herzens führen und bewirken, dass sie glauben, ihr Irrtum wäre das „Tor zu Gott“. Die Fundamentalistische Bewegung wurde von Gott im späteren Teil des 19. Jahrhunderts gegründet. Die ihr von Gott auferlegte Bürde war dringend geboten und hinterließ auch im 20. Jahrhundert deutliche Spuren. Gott beauftragte Männer, deren religiöse Gemeinschaften auf die moralische und geistliche Zerstörung zusteuerten, mit der Bildung von Denominationen und unabhängigen Diensten. Faule Kompromisse entgegen der Wahrheit waren wie Viren langsam in die Körperschaften hineingekrochen, brachten ungefestigte Herzen und Gemüter durcheinander und veränderten die Kirchen-/Gemeindepolitik. Nachdem mein Vater und ich 1974 die Denomination der Pfingstler verlassen hatten, dachte ich zunächst einige Jahre lang, dass diese Gemeinschaft in ihren Rückfällen und ihrem Abfall von Gott einzigartig wäre. Als ich aber über andere „christliche“ Organisationen las, fand ich heraus, dass sie alle demselben Pfad nach Babylon folgen, wobei die meisten Vorkommnisse sich exakt wiederholten. Von den Methodisten bis zu den Southern Baptist folgen alle der Fährte nach Babylon. Selbst die „General Association of Regular Baptist Churches“ (= „Allgemeiner Verband regulärer Baptistengemeinden“) des letzten Jahrzehnts, die ein kostbares Erbe zu haben schien, folgte denselben Fußstapfen hinab ins babylonische System. Wenn man all die abgefallenen Denominationen sorgfältig unter die Lupe nehmen würde, dann würde klar werden, dass ihre Leiter den Pfad in die geistliche Gefangenschaft antraten, als wenn sie alle geklont wären; denn sie haben ihr Erstgeburtsrecht alle auf dieselbe Art und Weise verkauft. Der Abfall fing in den Aufsichtsräten von Colleges und Bibelschulen an und fand dann seinen Weg langsam, aber methodisch zur Grasnabe hinunter, zu den einzelnen Ortsgemeinden.

Geschichtlich gesehen umschloss die babylonische Gefangenschaft drei Deportationen von Juda. Wenn man genau hinsieht, dann kann man Beweise für ihren fortschreitenden Abfall sehen.

Wir lesen, dass um 606 v. Chr. (nach Ushers Chronologie) die ersten Besitztümer in die Gefangenschaft gingen, nämlich die kostbaren Dinge. Die Deportationsliste schließt die Gefäße und das Mobiliar des Tempels ein, wie auch Kinder, die ohne Fehl waren, begabt, in der Weisheit befähigt, mit großem Wissen, die man für den Dienst im Königspalast gebrauchen konnte. Die Gefäße und Möbelstücke des Tempels – ja, die kostbaren Dinge gehen zuerst verloren. Der Abfall beginnt im Herzen. Die Gemeinschaft mit Gott geht gleichzeitig mit dem Beten, dem täglichen Bibellesen und der inneren Verbundenheit während der Stunden des Tages verloren. Die Beziehung zu den geheiligten Gefäßen verschwindet, als da sind: das Waschbecken aus Messing zum Waschen der Hände und Füße der Priester und dem Ausbessern von Makeln; der Schaubrottisch, welcher die „Brote seiner Gegenwart“ trug; der Leuchter zum Wandel im Licht; der goldene Räucheraltar für Lobpreis und Anbetung; die Schechina-Herrlichkeit der Bundeslade, die man im Allerheiligsten findet, also die direkte Gemeinschaft mit Gott. Wahrlich, das sind die ersten Dinge, die auf dem Weg nach Babylon verloren gehen. „Denn um einer hurerischen Frau willen kommt man an den Bettelstab, und die Frau eines anderen gefährdet die kostbare Seele!“ (Sprüche 6,26). Die Untreue des Herzens geht der im Leben sichtbaren Treulosigkeit voraus. Gemeinschaft mit Gott wird dann durch die Kirchenliturgie bzw. die Gemeindeaktionen ersetzt. Bibelwissen und geschickter Umgang mit Weisheit und Lehre werden durch Psychologie und Beratung durch den Pastor ersetzt. Für in der Kirche/Gemeinde aufkommende Probleme verlässt man sich eher auf menschliche Lösungen, als auf Gott. Der geistliche Tod hat begonnen. Das Gebet wird nicht mehr so sehr betont, sondern das Schwergewicht liegt dann auf den Aktionen, um den geheimen Rückfall des Herzens zu kaschieren. In der Musik wird sich der Wandel durch die Tolerierung von Chorussen, Arrangements und Instrumentationen anzeigen, die eher mit dem bereits Weltlichen „flirten“.

Die zweite Deportation wurde eingeleitet, als Nebukadnezar 597 v. Chr. seine Belagerung Jerusalems anfing. In der Stadt herrschte Hungersnot, die zur ernsten Brotknappheit für die Menschen führte. Die Stadt wurde aufgebrochen und alle Kriegsleute flohen in der Nacht durch die aufgebrochene Mauer hindurch. Diese zweite Deportation versinnbildlicht den nächsten Schritt in die geistliche Gefangenschaft von Gottes Volk, nämlich einen schlimmen Mangel an gesunder, solider, biblischer Lehre. Fortan kennzeichnet Seichtheit die Kanzeln. Es scheint weniger Zeit für Gebet vorhanden zu sein, dafür aber ein aufgeblähter Verwaltungsapparat. Die Prediger werden jetzt eher als „Spaßvögel“ oder „Flirtende“ angesehen. Die Wahrheit wird vielleicht noch gepredigt, aber sie ist steril geworden und lässt die Spritzigkeit des Heiligen Geistes vermissen. Die Kriegsleute flohen während der Belagerung des Feindes. Danach geraten die Leute in Verwirrung und wissen nicht mehr, was richtig oder falsch ist. Die Kirchen-/Gemeindepolitik zertrümmert die Kanzel und die jungen Männer haben Angst, für das einzustehen, von dem sie wissen, dass es richtig ist. Wie tragisch das doch alles ist! Zedekias Kinder wurden vor seinen Augen abgeschlachtet und seine Augen dann ausgestochen. Ja, auch die Häuser werden nicht verschont werden. Die Kinder werden keinen Sinn mehr in biblischer Absonderung sehen. Sie sind es, die in der zweiten Phase der Gefangenschaft sterben werden. Der Durchblick wird verloren gehen und was davon noch übrig ist, wird auch zur Dunkelheit werden.

586 v. Chr. fand die dritte Deportation statt. Im 2. Könige 25,9-10 lesen wir: „…und er verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser von Jerusalem, ja, alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und das ganze Heer der Chaldäer, das bei dem Obersten der Leibwache war, riss die Mauern von Jerusalem ringsum nieder.“ Die endgültige Zerstörung ist das Nachspiel. Wie paradox ist es doch, dass, wenn die Geistlichkeit längst abhanden gekommen ist, die Einrichtungen von Gottes Volk selbst dann noch schön und vielleicht sogar noch besser ausgebaut sein können, die Hauptverwaltungen steigern noch ihr Prestige, selbst die Prediger legen sich ein maßgeschneidertes, geschliffenes Aussehen und gewandte Sprache zu, aber geistlich gesehen ist die Stadt tot. Der Schrei nach Evangelisation wird lauter sein, als der nach Erweckung unter Gottes eigenem Volk. Die Kanzel wird psychologischen Ansprachen Raum geben. Abtreibung und die sozialen Probleme unserer Zeit werden zwar noch verdammt, aber gleichzeitig betreten die Leute die existentialistische Welt ohne Absolutheiten, wo alle Dinge relativ werden. Die Musik wird weiterspielen, aber alles wird verwässert und ohne Überzeugungskraft sein. Das Herz wird glauben, dass alles in bester Ordnung sei, weil die Aktivitäten der Kirche/Gemeinde aus allen Nähten platzen. Haben wir schon den Fall von Jimmy Swaggart vergessen – den Mann, von dem viele Fundamentalisten glaubten, dass er eine Ausnahme in der charismatischen Schaumschlägerei sei, bis sein Lebensstil vor der Welt offenbar wurde? Er schien ein Gesalbter Gottes zu sein, dennoch wirkte lediglich die reine Kraft seiner Persönlichkeit und Redekunst; denn Gott wird Fleischlichkeit, gottloses Wesen und Irrtum niemals salben!

Gott sei Dank gab es aber auch Heimkehrer; denn es fand ein Exodus aus Babylon, aus dem abgefallenen religiösen System, statt. Bis zur vollen Wiederherstellung Israels hat es drei Rückkehr-Bewegungen gegeben.

Die erste war um 536 v. Chr., wobei ungefähr 50.000 Menschen unter der Leitung von Zerubbabel zurückkamen. Es war ihnen ein Herzensanliegen zuallererst den Tempel wieder aufzubauen; denn das war das Zentrum und Symbol ihres Glaubens an Gott. Altar und Tempel wurden wieder aufgebaut, Opfer und Gaben wieder eingeführt und Passah- und das Fest der ungesäuerten Brote wieder gehalten. Die Leute fingen mit dem Zentrum des Notwendigen an, nicht mit den Randbereichen. Die Väter der Fundamentalistischen Bewegung waren Puritaner im System und wussten bereits beim ersten Exodus aus den liberalen, sterbenden Denominationen, dass sie wieder zum Zentrum wahren Christentums vorstoßen mussten. Sie erkannten, wo sie anfangen mussten: mit wahrhaftiger Anbetung, gesunder Predigt über Christus und einem echten Festhalten an den Fundamenten des christlichen Glaubens, mit denen sie ihren Herrn ehren würden. Sie sehnten sich nach mehr Freiraum für die Erlösung Christi in ihrem Leben. Die Fundamente des Glaubens wurden zum Wächter, der ihre Persönlichkeiten vor der religiösen Verwirrung ihrer Zeit bewahrte. Wir dürfen nicht vergessen, dass es biblische Absonderung war, die das Leitprinzip des Lebens der aufrichtigen Männer unseres fundamentalistischen Erbes war! Auch wenn es nicht leicht war, so schafften sie doch die Trennung von ihren sterbenden Denominationen und Organisationen. Dadurch richteten sie die Glaubensfundamente und die biblische Absonderung wieder auf. Sie wurden missverstanden, verfolgt und eingeschüchtert, aber Gottes Gnade und sein Geist ruhten auf ihnen. Sie wussten, es sollte „nicht durch Macht und nicht durch Kraft“ geschehen, „sondern durch meinen Geist! spricht der HERR der Heerscharen.“ (Sacharja 4,6).

Bei der zweiten Zurückführung kam ein Schriftgelehrter mit Namen Esra mit nach Jerusalem. Wenn er auch nicht zu der Gründergeneration gehörte, so erwählte ihn der Herr doch, die zweite Rückkehrergruppe in die geheiligte Stadt anzuführen. Er suchte das Angesicht des Gottes der Himmel, damit seine Gruppe auf ihrer Reise erhalten und geschützt würde. Sie setzten ihre ganze Hoffnung auf den Gott des Himmels. Es war Esra, der dafür umfassend sorgte, dass der Tempelschatz wieder nach Jerusalem zurückgebracht wurde. Er weihte zwölf der führenden Priester und einige ausgewählte Leviten für diesen Dienst. Ihrer Verantwortung übergab er eine ganze Reihe von heiligen Gefäßen, Silber und Gold. Drei Tage vor ihrer Abreise fingen Esra und diese Männer an zu beten und zu fasten. Dann wurde der ganze Schatz genauestens gewogen, damit er ohne Verluste beschützt und bewahrt werden konnte. Nach einer viermonatigen Reise durch fremde, teilweise feindliche Länder erreichten sie schließlich Jerusalem. Nach weiteren drei Tagen Gebet und Opfer wog Esra dann den Geldvorrat, um nachzusehen, ob irgendetwas verloren gegangen war, aber es war alles noch vollständig da.

Zwischen den beiden Zurückführungen lagen 78 Jahre. Es ist auch schon mehr als ein Jahrhundert vergangen, in dem das Licht der Fundamentalistischen Bewegung geschienen hat. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir zwingend einige junge Männer brauchen, die nach diesen vielen Jahren des Stillstands unserer geistlichen Mentoren aufstehen und die Schätze der Heiligen Schrift, die ihnen gegeben sind, anpacken und sie heim bis in den Himmel tragen. Jedem gottgesandten Prediger, jedem Bibellehrer, jedem Vater, jedem Bibelschulleiter und Lehrer ist ein Schatz gegeben. Er ist uns anvertraut und eines Tages wird er von Gott in der Gegenwart Seines Sohnes gewogen werden. Haben wir ihn verloren oder etwas davon auf unserer langen Reise durch eine feindliche Welt weggegeben?

Einige von uns sind im Haus von Gott erwählten Leitern geboren worden. Manchmal mögen der Druck und auch der Gruppendruck von denen, die uns überzeugen wollen, dass wir rebellieren oder unser Erbe ablehnen sollten, sehr stark gewesen sein. Einige in solch einem Erbe geborene mögen sich gesagt haben: „Ich kann das niemals auf mich nehmen, der Mantel ist mir zu schwer, das ist zu viel Verantwortung für mich.“ Wenn wir unser erwähltes Leben ohne Gott anschauen, dann werden wir rebellieren, taumeln, selbstmitleidig sein, bestimmte Sünden begehen und Entscheidungen treffen, die beweisen sollen, dass wir auf eigenen Füßen stehen. Sollte Gott aber unser Leben in den Griff bekommen, welch gewaltigen Einfluss würde die Wahrheit in unserer Generation dann wohl gewinnen! Mögen wir in solchen Familien zur Welt gekommenen unser Erbe zu einem Aktivposten werden lassen, auf dem wir aufbauen! Wer später in dieses Erbe hineingekommen ist, sollte sich dem Gebet, Studium und Lesen der Bibel widmen. Sie sollten Gott um den Mantel und Bund eines Elia anflehen, dass er auf sie fallen möge! Der Schatz wird auch ihnen anvertraut werden!

Es liegt in der Verantwortung der Väter, diesen Schatz beizutreiben. Um es einmal mit den Worten meines geschätzten Vaters zu sagen: „Ein Erfolg ohne jemanden, der erfolgreich war, ist ein Fehlschlag.“ Alle Vorläufer müssen das Erbe sorgfältig abwiegen. Es darf nicht verbogen oder abgemildert werden. Man darf dabei nicht nachgiebig mit Schwachheiten und Versagen sein, es muss abgewogen werden! Ich fürchte mich vor den Botschaften der gegenwärtigen Musikleiter. Ich mache mir Sorgen, dass sie in der Vergangenheit eroberte Festungen der Wahrheit über Musik aufgeben. Ich bange um die Aufnahme solcher Lehre durch die nächste Generation. Diese Wahrheiten werden nicht länger als wertvoll angesehen, sondern „nebulös“ scheint das richtige Wort für das heutige Abwägen zu sein. Leibliche und geistliche Söhne von fundamentalistischen Leitern seht euch vor! Werft das kämpferische Herz nicht weg, nur um eure Beziehungen zur Welt einfacher zu gestalten. Es ist nicht das erklärte Ziel des Fundamentalismus, die ganze Welt für Gott zu gewinnen. Wollten wir solch ein Ziel verfolgen, dann würden wir unseren Schatz verlieren. Esra fand Männer Gottes mit „ausländischen“ Frauen im Land verheiratet vor und musste mit ansehen, wie daraus „fremde“ Kinder entstanden. Wenn dieser Zustand nicht korrigiert würde, dann wäre Gottes Gericht über das Volk nur noch eine Frage der Zeit (Esra 9,14). Wir können Gottes Werk nicht auf faulen Kompromissen aufbauen! Das Ende wird die Zerstörung der kommenden Generationen sein.

Was wir wirklich brauchen, ist ein Verlangen nach Judas dritter Rückkehr. Einige Männer, die vom Schlage eines Nehemias sind, müssen in die Fundamentalistische Bewegung kommen und „das Elend sehen, in dem wir uns befinden“. Während die Welt und die breite Neo-Masse darüber reden, Brücken untereinander zu bauen, brauchen wir nichts dringender, als wieder aufgebaute Mauern, eine Stadt, die vollständig wiederhergestellt ist und wieder eingehängte Stadttore besitzt. Ja, die biblische Absonderung durch Mauern und Tore muss Teil des wiederhergestellten geistlichen Erbes sein oder wir werden vom Feind überrannt werden, der bereits direkt vor unserer Türschwelle kampiert.

Wenn wir einmal (allein durch die Gnade seines Sohnes) vor Gott stehen, dann werden wir über unser Leben Rechenschaft ablegen müssen. Die Pastoren werden von Gott für die Musik, die in unseren Kirchen/Gemeinden gesungen und gespielt wurde, verantwortlich gemacht werden. Selbstverständlich tragen wir die Verantwortung dafür, wer auf unserer Kanzel steht, dasselbe gilt auch für die Musik in unseren Kirchen/Gemeinden. Die Musikleiter müssen den Prinzipien der Heiligen Schrift folgen, statt den Gelüsten der Leute nachzugeben; denn die Menschen neigen sich instinktiv immer dem zu, was heute so Mode ist. Es liegt in der Verantwortung der geistlichen Leiter, dass die Kirche/Gemeinde biblisch und nicht irdisch ausgerichtet ist.

Wir ersuchen die Musikleiter dringend, ihr Repertoire durchzusehen. Hat das Bedürfnis nach Lobpreisthemen bereits die Anzahl der Lieder mit Texten über Kampfbereitschaft weit abgeschlagen hinter sich gelassen? Ja, in den 1980er Jahren gab es berechtigte Sorgen, weil die Botschaft vom Blut Christi unsere Hymnen-/Liederbücher mehr und mehr verließ, aber jetzt müssen wir mit ansehen, wie der Kampf gegen den Abfall von Gott die Hymnen der Fundamentalisten verlässt. Heute ist es selten geworden, dass ein christlicher Komponist mit seinen Liedern einmal genau ins Schwarze trifft, dass ein Lied als gesungene Botschaft gegen die Verweltlichung genutzt werden kann. Selten sind auch die Lieder geworden, die Gottes Volk den ehrenhaften Kampf lehren. Wir sollten keine Angst davor haben, mit Kraft und voller Überzeugung zu schreiben, statt Lieder hervorzubringen, die in jeder Kirche oder Gemeinde ohne Widerspruch gesungen werden könnten, einschließlich der Römisch-Katholischen Kirche. Die Herrlichkeit Christi in der Musik und der Predigt verkommt zur geistlichen Passivität, wenn sie nicht von biblischer Kampfbereitschaft begleitet wird. In den seltenen Fällen, in denen Kampflieder geschrieben wurden, neigen Melodie und Begleitung dazu, deren Stoßkraft abzumildern. Durch solch ein Vorgehen verlieren wir einen Teil unseres geistlichen Erbes. Nur Gott weiß, ob wir es je zurückerhalten werden.

Es bleibt wahr, dass jeder Christ, einschließlich der Kirchen-/Gemeindeleiter Rechenschaft ablegen muss, was er mit dem gemacht hat, was ihm überantwortet wurde. Werden sich die christlichen Leiter treu um ihre Verpflichtungen kümmern? Wird die Antwort Gottes im Himmel auf unsere Werke wirklich ein „gut gemacht, du guter und treuer Knecht“ sein und werden unsere Herzen am Ende unserer Pilgerreise auf Erden durch diese Botschaft erfreut? Trotz unserer Leistungen im Dienst, unserer komponierten und herausgegebenen Lieder und unserer in der Kirche/Gemeinde eingebrachten Talente möge Gott verhüten, dass wir einmal hören: „Weiche von mir, ich kenne dich nicht“. Lassen sie uns der Ermahnung in folgendem Befehl Gottes Folge leisten: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wärt!“ (2. Korinther 13,5). Solch eine Selbstuntersuchung wäre selbst für unsere Musik mehr als nur ehrenhaft.

Heute sehnen wir uns als Fundamentalisten natürlich nach einem Besucherzuwachs in unseren Ortsgemeinden. Der Ruf nach mehr Bussen, Besucherprogrammen und evangelistischen Predigten im Verbund mit ausgeweiteten Jugendprogrammen und Diensten ist groß. Gewisse allzeit bereite Männer stehen schon in den Startlöchern, um solche Bedürfnisse prompt zu erfüllen. Wenn wir uns aber nicht im Gebet nach Erweckung der Geistlichkeit unter den erretteten Gemeindemitgliedern sehnen und sie dann auch erleben, werden wir einem gewaltigen Defizit hingegebener Prediger und Laien in der Zukunft gegenüber stehen. Eine ganze Reihe von Pastoren wissen insgeheim von ihren „Schäfchen“, dass sie in Fleischlichkeit und einem nicht von der Welt abgesonderten Zustand leben. Sind wir willig, die für Geistlichkeit und ein abgesondertes Leben notwendigen Botschaften auch zu predigen? Werden wir die Musik komponieren, welche die Gläubigen, einschließlich unserer Kinder, zu einem tiefen, gottgeweihten Leben in Christus ruft? Nach Geistlichkeit muss man aktiv suchen, sie wird einem nicht einfach so in den Schoß fallen. Solange vom Himmel keine Erweckung auf unsere Kirchen/Gemeinden fällt, wird sich die Tendenz zur Neutralität und einer „Sympathieschwingung“ dem Zeitalter und seinem Geist gegenüber fortsetzen. Ja, es besteht eine erhebliche Notwendigkeit zur Geistlichkeit unter unseren Leuten, noch mehr als zur Evangelisation. Vielleicht fürchten wir uns davor, im Lichte dessen, was es uns kosten wird, solch eine Erweckung von Gott zu erflehen. Ich fürchte aber, bis sie kommt, werden wir weiterhin mit ansehen müssen, wie viele Christen unter uns von Gott abfallen werden.

Möge uns der Allmächtige Gott in unserer Musik helfen. Die Klänge und Worte unserer Musik werden offenbarende Kommentare unserer Kanzeln und unserer Kirchen/Gemeinden sein.