12. Der Fundamentalist und seine Musik

 

Bevor wir in dieses Kapitel einsteigen, ist es zwingend nötig, dass ich zuerst verschiedene Prinzipien und Übereinkünfte zu Grunde lege, bevor ich die Musik vorstelle, die gegenwärtig die Fundamentalisten kennzeichnet. Bevor diese Anliegen nicht erkannt werden, wird der Inhalt dieser letzten Seiten nicht in der richtigen Herzenshaltung und im richtigen Geist gelesen. Ich schreibe meinen Brüdern, mit denen ich mein Schicksal teile, meinen Gefährten im Kampf gegen den Abfall von Gott. Es ist mein Gebet, dass der Heilige Geist mich in die Lage versetzt, mit heiliger, ehrlicher und offener Aufrichtigkeit über die Musik unter meinem eigenen Volk zu schreiben.

Das Jahr 1974 war für meine Familie ein sehr bedeutsames Jahr. In diesem Jahr traten wir unseren Exodus aus einem theologischen System an, von dem wir glaubten, dass es gerade einen wirklichen Abfall von Gott vollzog, ohne Hoffnung auf irgendeine Rückkehr. Drei Generationen lang war meine Familien Mitglied bei den Pfingstlern gewesen. Mein Großvater, Hubert T. Spence, war in den späten 1940er Jahren Vorsteher der „Pentecostal Holiness Church“ (= „Gemeinde von heiligen Pfingstlern“). Mein Vater war als Bibellehrer in ihren Reihen hoch geachtet und wurde oft auf Bibelkonferenzen und Seminare eingeladen. Bereits mit 12 Jahren wurde ich für 90 Tage nach Kanada gesandt. Für 12 volle Wochen nahm ich an Erweckungsversammlungen teil, wobei unsere Denomination alle Ausgaben beglich. Im selben Jahr wurde ich in den Dienst eingesetzt und meine geistliche Zukunft sah verheißungsvoll aus. Die Denomination der Pfingstler wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Grundlagen des christlichen Glaubens gegründet. Sie unterschied sich deutlich von denen, die den Namen „fundamentalistisch“ lediglich auf ihr Zeltdach geschrieben hatten. Bis zum Jahr 1974 hatte die Charismatische Bewegung viel Boden gewonnen und der Prozess ihrer „Assimilation“ in die historischen, pfingstlerischen Denominationen war gerade im Gange. Von da an war der Begriff „Heiligkeit“ im System dieser Welt kein Schlachtruf mehr. Lebensstil und Kleidung wechselten schnell, Heilung und Wohlstand wurden ganz entschieden mit der Reinigung durch die Erlösung gleichgesetzt. Die Musik des weltlichen Sounds wurde integriert und die Gemeindeleitungen gingen ungerecht und ketzerisch mit den Leuten um. Die immer schlimmer werdende Krise zwischen den Leitern und meinem Vater intensivierte sich 1969 noch. Als junger Mann wusste ich schon, dass unsere Zeit kurz bemessen war. 1971 verließ mein Vater seine denominationelle Heimat und trat einer anderen Denomination bei. Auch ich verließ meine frühere Denomination und betreute einige Jahre lang eine Gemeinde unserer neuen geistlichen Heimat. Nach drei Jahren aber wurde offensichtlich, dass die Würfel gefallen waren und unsere kleine Denomination strebte mit aller Macht eine etablierte Position in der wachsenden Popularität der Charismatischen Bewegung an. Deshalb verließ ich mit meiner Familie 1974 dieses pfingstlerische System zusammen mit meinem teuren Vater und meiner Mutter endgültig und das „Foundations Bible College“ (= „Fundamentalistische Bibelschule“) wurde zusammen mit seiner angeschlossenen Gemeinde zur Vision der Spence-Pilger. Zu der Zeit war ich gerade mal 24 Jahre alt. Wir zogen dorthin, wo wir alles sagen konnten, was der Wahrheit entspricht, ohne Angst vor kirchlicher/gemeindlicher Verdammung haben zu müssen. Das Wort Gottes sollte Freiheit unter uns haben.

 

1. Meine Einführung in die Bewegung der Fundamentalisten

Der einzige Organismus bzw. die einzige Bewegung, bei der wir sahen, dass sie sich gegen den wachsenden weltweiten Abfall von Gott in den institutionalisierten Kirchen/Gemeinden stellte, war die „Christian Fundamentalist“ Bewegung. Mein Vater wurde in den späten 1940er Jahren am Bob Jones College gerettet und war ein Freund der Jones Familie, genau wie der von Dr. Rod Bell. Für ihre christliche Hochachtung und ihre offenen Herzen, die uns zu der Zeit in Kameradschaft zugetan waren, sind wir zu Dank verpflichtet. Auch wenn mein Vater ständig mit diesen Männern zusammen war und 1976 auf dem ersten Weltkongress der Christlichen Fundamentalisten in Edinburgh in Schottland sprach, so trat ich dieser Gemeinschaft doch mit wenig Verständnis für ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart bei. Mein Herz wurde durch ihre Predigten stark bewegt und ich hatte sofort ein Respekt für ihre Leiter (Dr. Bob Jones jun., Dr. Bob III, Dr. Ian Paisley, Dr. Rod Bell und anderen). Mein junges Herz war tief beeindruckt von ihrem öffentlichen Standpunkt gegen den Abfall von Gott. Ganz offen verdammten sie die Dinge, die das Christentum übers ganze Land hin zerstörten. Die Leiter meiner vorherigen Denominationen hatten schon viele Jahre lang nicht mehr solche Stimmen, es war wirklich erfrischend das alles hören zu dürfen.

Meine direkte Einführung in die Bewegung kam durch die Schriften von George Dollar, insbesondere durch eins seiner Bücher mit dem Titel „A History of Fundamentalism in America“ (= „Eine Geschichte des Fundamentalismus in Amerika“). Seine Definition der fundamentalistischen Bewegung war klar und direkt: „Der historische Fundamentalismus ist die wortwörtliche Darstellung aller Beteuerungen und Haltungen der Bibel und die militante Ablehnung aller nicht biblischen Versicherungen und Einstellungen.“ Als ich aber die von ihm dargestellte Geschichte der Bewegung durchlas, konnte ich nie zum „Herz“ des Fundamentalismus vordringen. Das Buch präsentierte die Fakten, Daten, Persönlichkeiten und historischen Details, aber mir schienen der „Geist“ zu fehlen und – noch einmal – das Herz. Erst in der von Dr. David O. Beale herausgegebenen Schrift über den Weltkongress der Christlichen Fundamentalisten von 1986 fand ich, was ich über dieses kostbare, historische Erbe, dem ich beigetreten war, lesen wollte. Schon der Name des Buches „In Pursuit Of Purity“ (= „Auf der Jagd nach Reinheit“) sprach Bände über die geistliche Bedeutung, welche die Vergangenheit dieser Bewegung auszeichnete. Es ist mir wichtig, einige Sätze aus dem ersten Kapitel zu zitieren, in dem er den Fundamentalismus folgendermaßen definiert:

„Idealerweise ist ein christlicher Fundamentalist jemand, der andere Menschen in Liebe und Mitleid erreichen möchte, der die ganze Bibel als absolutes, fehlerfreies und maßgebendes Wort Gottes akzeptiert und verteidigt und für die darin überlieferte Lehre und Praxis der Heiligkeit einsteht.

Das ist nicht nur eine wörtliche Darstellung der Bibel, sondern die Essenz des Fundamentalismus reicht weit tiefer: es ist die ungeprüfte Akzeptanz und der Gehorsam gegenüber der Heiligen Schrift.

Historisch gesehen haben Fundamentalisten immer weiter fortschreitend nach dem gestrebt, was sie für biblische Reinheit hielten. Damit ist nicht der Glaube an Perfektionismus gemeint, sondern ihr Ziel war es, eine Position so nah wie möglich an der Lehre der Heiligkeit einzunehmen. Diese Ausrichtung in der Lehre hat den historischen Fundamentalismus beständig etwas vom Zentrum organisierter Religion entfernt sein lassen. Unsere heutigen Studien zeigen, dass der Fundamentalismus vor 1930 nonkonformistisch1 war, während diese Bewegung nach 1930 separatistisch2 ausgerichtet war. Wie die englischen Puritaner versuchten die meisten amerikanischen Fundamentalisten, ihre Denominationen von innen heraus zu reinigen oder zu reformieren. Genau wie bei den englischen Separatisten verließen die nachfolgenden Generationen ihre Bewegungen und begannen etwas Neues. Die separatistische Position selbst konnte sich als abgegrenzte, militante Bewegung nicht vor 1950 vollständig verfestigen.

Während der Fundamentalismus die grundlegenden Lehren des traditionellen Christentums schon immer zu seiner eigenen Sache gemacht und verteidigt hat, so zeichnete sich diese Bewegung immer schon durch eine Betonung auf Lehre und Praxis der Heiligkeit aus – einer alles umfassenden Heiligkeit, die sowohl persönliche, als auch kirchliche/gemeindliche Aspekte umfasst. … Heute wird die Lehre von der biblischen Gemeinschaft als fundamental angesehen, als integraler Teil der Lehre von Gottes absoluter Heiligkeit. Das bedeutet Trennung (Heiligung) von der Welt, von falscher Religion und von jedem ausgelegten Ungehorsam gegen die Heiligen Schriften.

Während der Fundamentalismus vor 1930 sich hauptsächlich von der Weltlichkeit abgesondert hatte und in den 1930ern und 40er Jahren hauptsächlich den Modernismus gemieden hatte, so kam der Fundamentalismus in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu der Überzeugung, dass ein neuer Feind inmitten des eigenen Lagers aufgetaucht war und sie sich auch von ungehorsamen Evangelikalen trennen mussten. Sie erkannten, dass die ausdrückliche Lehre von Matthäus 18,15-18 … und anderen Passagen sie unmissverständlich aufforderte, sich im Licht der andauernden, willentlichen Rebellion ihrer neuen evangelikalen Brüder aus deren Gemeinschaften zurückzuziehen. … konsequenterweise wurde der Fundamentalismus zur neuen, hauptsächlichen Zielscheibe von Angriffen durch die Evangelikalen.“

Dieser Auszug beachtet sorgfältig die Tatsache, dass Reinheit des Herzens, des Lebens, der Lehre und der Methoden die Zutaten waren, welche diese kostbare, Mitte des 19. Jahrhunderts entstehende Bewegung von Männern kennzeichneten, die versuchten, innerhalb ihrer eigenen Denominationen den Liberalismus und Modernismus von ihren Rängen zu fegen. Aber Mitte des 20. Jahrhunderts bewiesen die Mitglieder ihrer Kirchen/Gemeinden, dass sie sich weigerten auf die Pfade der Heiligen Schrift zurückzukehren, und dem Überrest blieb nur noch ein Ausweg, nämlich die Systeme zu verlassen und Pilger zu werden. Weil dieser Trend anhält, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis andere sich auch in derselben religiösen Situation wieder finden würden, in der wir damals waren. Was ich gelesen hatte, war eine Beschreibung der Situation meiner mir kostbaren Familie. Wir hatten in der fundamentalistischen Bewegung einen wahrhaft blutsverwandten Geist in Christus gefunden.

 

2. Die Musik der frühen Fundamentalisten

Weil der Fundamentalismus eine Bewegung ist, ist sein Werdegang fließend und birgt die Möglichkeit, dass verschiedene Strömungen aus ihm entstehen. Ihre Richtung hängt von den Entscheidungen der Individuen in diesen Bewegungen ab. Ende der 1940er und Anfang der 50er Jahre haben wir bereits eine Aufspaltung bemerkt und wahrscheinlich werden wir in der nahen Zukunft Zeuge der Entstehung einer weiteren Abspaltung vom Hauptfluss werden. In seinen Anfängen war der Fundamentalismus in seinem Einfluss überkonfessionell. In denjenigen, die sich damit identifizierten, zeigte sich eine Reihe von Unterschieden. Sie hielten aber alle an den „Fundamenten des christlichen Glaubens“ fest, von denen sie trotz ihrer Unterschiede geleitet wurden. Wegen des historischen und denominationellen Hintergrunds vieler ihrer Anhänger findet man das musikalische Erbe der frühen Fundamentalisten in den historischen Hymnen des christlichen Glaubens, insbesondere den großartigen Hymnen aus der Protestantischen Reformation und dem 18. Jahrhundert. Die frühen Liederbücher der Fundamentalisten enthielten Hymnen, die Christus, das Blut, das Kreuz, die Dreieinigkeit, die Erlösung, die Grundlagen des Glaubens und das christliche Leben lobten. Die Unterschiede der verschiedenen Kirchen/Gemeinden überließen diesen robusten „Hymnen der Wahrheit“ das Wort.

Mitte des 19. Jahrhunderts aber erwachte die Evangelikale Botschaft, die insbesondere in der dritten großen Erweckung aufkam (Ende 1850 und in den 1860er Jahren), welche die Gospelhymne hervorbrachte. Ihre Melodie unterschied sich ein klein wenig von den traditionellen Hymnen der Kirche und selbst ihre Texte hatten eine persönlichere Note. Das kam den einfachen Leuten mit ihrem naiven Verständnis von Gott und Christus entgegen. Auch wenn Charles Wesley viele seiner Hymnen für Bergleute schrieb, die aus der einfachen Bevölkerungsschicht seiner Tage kamen, so schrieb er sie doch mit dem Ziel, diese Leute zur Wahrheit „hochzuhieven“. Die einfachen Leute sangen Hymnen, die sowohl in ihren Melodien, als auch in den Texten ausdrucksstark waren. Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts gab es aber eine Bewegung (hauptsächlich wegen D. L. Moodys Betonung auf Evangelisation, der Sonntagsschulbewegung und dem wachsenden Einfluss des YMCA), den Gesang zu vereinfachen und die Botschaft dem Verständnis des Publikums anzupassen. Ein einfach gestricktes Herz braucht eben einen einfachen Song. Noch einmal möchten wir betonen, dass wir das Werk des Herrn während dieser Zeit nicht gering achten wollen, noch möchten wir die Männer Gottes schlecht machen, die das Evangelium während dieser Zeit predigten. Genauso wie wir schon in einem vorherigen Kapitel den Unterschied zwischen den Predigten des 18. und des 19. Jahrhunderts dargestellt haben, so gibt es auch in der Musik der beiden kirchengeschichtlichen Zeitabschnitte einen Unterschied. Wir können nicht behaupten, dass die Musik des 18. Jahrhunderts keine Herzlichkeit besessen hätte; denn gerade dieser Ausdruck „Herzlichkeit“ charakterisierte diese Musik, insbesondere die der Wesleys. Sie war voller Leben und pulsierend. Sie hatte eine Lebendigkeit, die in den toten Kirchen Englands zu der Zeit fehlte. Ihre Kraft lag sowohl in der Botschaft, als auch in der Melodie. Vielleicht war dies der Unterschied: die Betonung des mittleren und späten 19. Jahrhunderts auf Evangelisation kam unbewusst vom Tiefgang der Vergangenheit ab, um die Unbekehrten erreichen zu können. Daran ist nichts Falsches, es sei denn, solche Lieder werden zur ausschließlichen musikalischen Diät von Gottes Volk. Selbst heute würden wir die christlichen Chorusse für Kinder nicht ablehnen, wenn sie aber zur Hauptformen der christlichen Musik werden, weil wir der Meinung sind, dass die Leute nicht mehr Tiefgang vertragen können, dann werden sie ihre Einstellung zu tiefen Wahrheiten im christlichen Leben beeinflussen. Selbst Isaac Watts schrieb Kindermusik mit einfachen Melodien zum Singen, aber die Texte riefen das Kind beständig zu einer größeren Tiefe im Verständnis Gottes auf.

Wenn ich heute so über meine Jahre in der Pfingstenbewegung nachdenke, dann fällt mir auf, dass der Großteil ihrer in den Gemeinden gesungenen Hymnen im späten 19. Jahrhundert komponiert wurde. Nur selten hörte man einen Song, der vor dieser Zeit geschrieben wurde. „And Can It Be“ (= „Und kann es sein“) von Charles Wesley war eine Hymne, die in solchen Gemeinden nicht gesungen wurde. Die musikalische Pfingstlerkost bestand ausschließlich aus den leichteren, einfacheren Gospelhymnen mit hinzugefügten Liedern aus der Vaughn-, Stamps- und Baxter-Zeit (die sehr oberflächlich und oft unbiblisch in ihren Botschaften waren). Diese Männer waren keine Fundamentalisten, ihre Musik ist kein Teil des fundamentalistischen Erbes.

Wir dürfen nicht vergessen, dass der Fundamentalismus in den Entbehrungen des Kampfes gegen den lehrmäßigen und praktischen Abfall von Gott geboren wurde. In diesem Kampf ging es nicht um Evangelisation. Selbst die von diesen fundamentalistischen Männern gesungenen Hymnen, die in früheren Jahren geschrieben wurden, waren Teil der Waffenrüstung, die zum Kampf gegen Liberalismus und Modernismus Verwendung fanden. Diese Hymnen stellten einen Teil des Erbes da, das sie vor dem Feind beschützen wollten. Evangelisation war eine andere Sache und wir müssen leider sagen, dass das Evangelisieren oft dem im Wege stand, was zu dieser Zeit entscheidend nötig gewesen wäre. D. L. Moody war ein kostbarer Mann, dennoch gab es Zeiten, wo sein Hunger nach Seelen und Ausweitung der Kampagnen die biblischen Wahrheiten überschattete. Hierhin gehört auch die Spende einer Orgel an eine örtliche Römisch-Katholische Kirche in Northfield, wobei einige der Männer, die ihm zur Seite standen, fragwürdig waren. Dennoch schien sein Hunger nach Bekehrung von Seelen in Chicago und anderen Städten das große Motiv und Feuer seines Herzens gewesen zu sein. Sankey lieferte die Hymnen, die Moodys Predigten ergänzten. Wir müssen aber verstehen, dass Moody reiner Evangelist war und kein Pastor, der die Menschen in Gott verankert. Sein wahrscheinlich größtes Werk (auch wenn es nicht sichtbar das erfolgreichste war) war die Konferenz von Northfield, in der es um die Stärkung von Pastoren und Predigern ging. Hier wurden die bereits bekehrten Leiter unterrichtet, die Erfüllung mit dem Heiligen Geist zur Kräftigung ihres christlichen Lebens ernsthaft zu „suchen“. Die dort gehörten Predigten hatten einen größeren Tiefgang, weil die Prediger Männer mit Tiefgang waren. Die Botschaft an einen verlorenen Menschen mag sich dadurch auszeichnen, dass ihr Schwergewicht auf den Anfangsgründen des Evangeliums liegt. Darin unterscheidet sie sich von der Botschaft an einen bekehrten Menschen. Selbst die Akzente in der musikalischen Botschaft können verschieden sein. Wenn aber die evangelistische Musik zur beständigen Nahrung der Erretteten wird, so geht der geistliche Tiefgang verloren. Die Oberflächlichkeit wird aber Auswirkungen auf eine Seele haben.

Die Jahrhundertwende (1900) brachte uns zwei prominente Musiker, die den Akzent auf die evangelistischen Botschaften noch verstärkten. Wir erwähnten sie schon früher, es waren Charles McCallen Alexander und Homer Alvan Rodeheaver. Indem diese beiden Männer die evangelistischen Einsätze unterstützten, läuteten sie eine neue Ära für solche Musik und die Gospelsongs ein.

 

3. Die Betonung auf Evangelisation

Im vorhergehenden Kapitel erwähnten wir, dass Mr. Alexander sich in seiner Herangehensweise an Musik von Sankey unterschied. Einer von diesen Unterschieden war eine größere Zwanglosigkeit in seinen Diensten während Erweckungsversammlungen, indem er den Gesang mit weit ausholenden Armbewegungen leitete und durch Begleitung des Gottesdienstes mit dem Klavier statt der Orgel. Wenn das Klavier für sich alleine Verwendung findet, ist es ein informelleres Instrument für die Anbetung. Selbst heute noch stellt das Klavier eine evangelistische Atmosphäre her - ganz im Gegensatz zur Anbetungsatmosphäre der Orgel. Wenn wir Ira Sankeys Musik betrachten, müssen wir folgende Dinge beachten: (1) Er war kein großspuriger Mann, der sich in Gottesdiensten der Leichtfertigkeit oder Unbekümmertheit hingab. Inmitten seiner Gutmütigkeit war er ein Mann, der die Gospelgottesdienste für ernste Angelegenheiten hielt, weil menschliche Seelen auf dem Spiel standen. (2) Er spielte auch die Orgel, was der von ihm gesungenen Musik größere Würde verlieh. (3) Auch in der Art seines Gesangs war er keineswegs leichtfertig. (4) Viele der Songs, die heute gesungen werden und mit Sankeys Zeit in Zusammenhang gebracht werden, werden in einem anderen Rhythmus und von anderen Harmonien begleitet gesungen.

Wenn wir uns die Fundamentalisten heute und insbesondere die geistliche Umgebung ihrer Gemeinden genauer ansehen, dann müssen wir zugeben, dass von allen geschichtlichen Zeitabschnitten der Christlichen Fundamentalisten (von 1850 bis heute) die spätere „evangelistische“ Periode viel einflussreicher war, als die frühere, tiefgründig lehrhafte Zeit. Deshalb bevorzugen die fundamentalistischen Gemeinden eben jene Hymnen, die nach Sankey gesungen wurden und die von 1910 an bis in die frühen vierziger Jahre vorherrschend waren. Das war die Zeit von Mr. Alexander und Mr. Rodeheaver. Vielleicht kommt es auch daher, dass es in den frühen Tagen der Fundamentalistischen Bewegung mehr Bibellehrer gegeben hat, als es heute zu geben scheint. Selbst heute weisen die Gottesdienste eine größere Ungezwungenheit auf und basieren eher auf Evangelisation, statt auf der von Lehre gestützten Anbetung, die davor üblich war. Wenn man die Liederbücher in den heutigen fundamentalistischen Gemeinden genau durchsehen würde, würde man sie mit einfachen Gospelhymnen angefüllt sehen, sie enthalten auch einige der historischen Hymnen der Kirche/Gemeinde und - leider muss ich das sagen - eine ganze Reihe von Songs von Gaither, Carmichael, Rambo, Doris Akers und so weiter. Unter den vielen Gründen, die dafür verantwortlich sind, findet sich auch Mr. Al Smith (ein fundamentalistischer Komponist) und seine über viele Jahre begangenen Kompromisse, unter dessen Einfluss er die Lieder für seine Bücher aussuchte, die in unseren Gemeinden Verwendung finden. Ja, der Fokus des Fundamentalismus hat sich zur Evangelisation hin verschoben, statt bei der lehrhaften Tiefe zu bleiben, die in der ganzen Kirche/Gemeinde zum Zeitpunkt der Geburt dieser Bewegung gang und gäbe war. Dennoch befinden wir uns an einem Zeitpunkt der Geschichte, an dem Tiefgang in der Lehre genauso wichtig ist, wie er damals war, oder vielleicht sogar noch wichtiger. In den frühen Tagen waren Liberalismus, Modernismus, Evolution etc. die Feinde der gesunden Lehre. Heute sind sie zur Ökumene, Charismatischen Bewegung, zum Weltlichen Humanismus und ähnlichem mutiert und machen eine Ehrlichkeit und Klarheit in der Lehre noch nötiger. Dennoch geht es in den meisten evangelistischen Hymnen keineswegs um Lehre, sondern sie geben lediglich die einfache, grundsätzliche Botschaft weiter, um eine Person zu Christus zu bringen. Noch einmal betonen wir, dass diese Lieder für eine evangelistische Kampagne in Ordnung sind, aber sie sind nicht dazu geeignet, Christen in einer Ortsgemeinde zur Reife zu bringen.

Lassen Sie mich kurz zu einigen Beobachtungen über die Zeit von Alexander und Rodeheaver kommen. Im vorhergehenden Kapitel haben wir bereits erwähnt, dass Charles Alexander unbedingt die Atmosphäre mit Späßchen und Unterhaltung „aufhellen“ wollte, um die Zuhörer in einer aufgeheiterten Stimmung zu halten, statt in einer biblischen Nüchternheit. Ehrbare Leichtigkeit schafft keine Probleme, wenn sie zur rechten Zeit kommt. Wenn solch eine Atmosphäre aber konstant aufrechterhalten wird, dann wird sie dem Publikum vermitteln, dass der Zugang zu Gott ein „Spaziergang“ ist. Homer Rodeheaver strebte eine eher informelle Atmosphäre an, auch wenn sie nicht so extrem wie die von Mr. Alexander war. Ich bin mir sicher, dass die Persönlichkeit und die Art zu predigen von Billy Sunday Rodeheaver beeinflusst haben. Dennoch hatte Rodeheaver seine ganz spezielle Art, um das Publikum zu unterhalten. Durch meine Aussagen über diese Männer unterstelle ich nicht, dass sie wegen ihrer speziellen Art und Weise nicht von Gott gesandt waren. Was sie aber beachten müssen ist, dass eine Verschiebung stattfand. Für die evangelistischen Kampagnen wurde eine neue Atmosphäre geschaffen, die selbst von der in Moodys Kampagnen und seiner Zeit verschieden war.

Warum schließen sich heute Menschenmassen den übers ganze Land verteilten Gospelgesangsgruppen an? Ist es, weil ihre Songs das Wort Gottes enthalten? Die Lieder mögen Passagen aus der Bibel enthalten, aber die musikalische „Umhüllung“ wird so präsentiert, dass die Welt daran keinen „Anstoß“ nehmen kann. Diese Veranstaltungen wirken wie Unterhaltung, statt „verkirchlicht“ oder „moralistisch“ zu sein. Und oft ist es so, wenn die Predigten oberflächlicher werden, dann wird diese Musik zum Begleiteffekt solcher Predigten. Jack Hyles ist jahrelang dafür bekannt gewesen, dass er die Leute während seiner Predigten am Lachen hielt. Er hatte seine eigene Art, eine starke Aussage, ein Prinzip oder eine Überzeugung darzustellen und sie dann in einen Scherz zu verpacken. Seine Pastorenkonferenzen animierten tausende von Predigern dazu, seine Art zu predigen zu imitieren. In der Vergangenheit hat mein Vater einmal gesagt, dass Jack Hyles mit seiner Art seine Zuhörer „emotional vergewaltigt“ hat. Über die evangelistischen Statistiken, die solch einen „Dienst“ begleiteten, kann man sich nur wundern. Die von mir vorher erwähnten Männer möchte ich keinesfalls in dieselbe Kategorie wie Jack Hyles packen, weil mein Respekt für sie viel höher ist. Aber Jack Hyles Dienst zeigt, wie weit unsere Geistlichkeit heute heruntergekommen ist.

Eine Kirche/Gemeinde kann sich nicht nur allein auf Evangelisation gründenylHHHyles, sondern sie muss auf dem Wort Gottes stehen. Wenn Evangelisation die einzige Quelle ist, dann wird solch eine Kirche/Gemeinde hohl und fleischlich sein. Sie wird nicht genügend Stabilität aufweisen, um der heftigen Attacke dieses starken Zeitalters begegnen zu können. Wenn die Kraft der Predigten nachlässt, dann werden Songs geduldet, die von ihrer Melodie und Botschaft her schwach sind (auch wenn die Botschaft richtig sein mag). Wenn unsere Lieder nur evangelistischer Natur oder die daraus hervorgehenden Arrangements in ihrer Art und ihrem Geist nur „easy-listening“ (= „angenehm zu hören“) sind, dann werden sie auch einen Umhüllungseffekt hervorbringen, welche Wahrheiten ihre Texte auch immer enthalten mögen. Ralph Carmichael schrieb und arrangierte schon vor vielen Jahren viele solcher Songs, die sehr dicht harmonisiert und mit Dissonanzen versetzt waren und einen einlullenden Effekt hervorbrachten. Für die Seele waren sie nichts weiter als eine musikalische Schlaftablette. Sie ließen das Schwert Gottes in seiner Scheide und die Zuhörer blieben kalt. Ja, Musikleiter können den Effekt des Wortes Gottes mit der Art, wie sie einen Song arrangieren, wie sie ihn singen oder selbst mit der Art und Weise wie sie ihn begleiten, buchstäblich aufheben.

Wenn in einer Kirche/Gemeinde oder Bewegung erst einmal die musikalische „Nicht-unbedingt-das-Beste“-Direktive ausgegeben wurde, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Musik den „Weg alles Fleisches“ gehen wird. Auch Lot hatte eines Tages eine Wahl getroffen und glaubte, dass es für ihn selbst und seine Familie das Beste gewesen sei. Zweifellos hatte er sich selbst eingeredet, dass Abraham in seinen Wegen zu eng und zu dogmatisch sei und dass er in seinem Leben ohne die Hilfe und die Freundschaft seines Onkels auskommen könne. Natürlich kennen wir den Ausgang der Geschichte ziemlich gut. Seinem ersten abweichenden Schritt folgte ein zweiter, bis sein siebenter Schritt ihn zum Richter in den Toren Sodoms machte. Einzelne Richtungsentscheidungen für einen musikalischen Dienst mögen am Anfang nicht falsch erscheinen; denn „mancher Weg erscheint dem Menschen richtig“ (Sprüche 14,12). Aber der Weg geht ja noch weiter, bis sich nach einiger Zeit unpassende Elemente zeigen. Andere mögen das sehen, davon reden und sich Sorgen deswegen machen, aber wer diesen Weg eingeschlagen hat, ist betriebsblind geworden, weil Kompromisse einzugehen mit der Zeit immer Blindheit hervorbringt. Einige Individuen sind in der Öffentlichkeit so prominent geworden, dass sie innerlich glauben, sie könnten sich eine Umkehr und Rückkehr in den alten Zustand nicht erlauben, weil sich dann auch die Leiterschaft beugen müsste. Es wäre wunderbar, wenn Billy Graham oder Jerry Falwell all die entgegen der Wahrheit begangenen Kompromisse vor der ganzen Welt bekennen würden. Aber auch wenn sie an irgendeinem Punkt ihres Lebens ihre Abweichungen erkannt hätten, so müssten sie doch ihr ganzes Selbst kreuzigen, um sie eingestehen zu können. Und du meine Güte, wie würden das die Scharen von Leuten aufnehmen, die ihnen in ihren Kompromissen gefolgt sind? Das scheint nach dem Schema zu laufen, dass es in der Selbsteinschätzung und dem bereits getanen Dienst eines Leiters einen Punkt gibt, an dem er glaubt, sich eine Umkehr von seinen Kompromissen oder eine Richtungsänderung nicht mehr erlauben zu können. Würde er das tun, so wären damit sein öffentliches Ansehen und die Akzeptanz bei den Leuten zerstört. Deshalb macht er einfach wie bisher weiter und glaubt (nach einer Weile), dass Gott seinen Dienst immer noch bestätigt, was seine Abweichungen von der Wahrheit auszugleichen scheint. Solch ein Weg wird aber schließlich zum endgültigen Abfall von Gott führen. Nachdem die verschiedenen Korrekturen Gottes abgelehnt wurden, kommt ein Punkt, an dem der Wille eines Menschen auf die eingeschlagene Richtung festgelegt wird und es kein Zurück mehr gibt. Abfall von Gott existiert nicht nur in der Form von Ablehnung bestimmter grundlegender Lehren der Bibel, sie kann auch eintreten, wenn man die Fundamente des Glaubens zwar mit dem Mund vertritt, aber in seinen Handlungen abweicht. Wenn Individuen anfangen das zu tun, was sie vorher verdammten, hat wirklich ein Wechsel stattgefunden. Wir müssen sagen, das war bei dem Abfall eines Billy Graham der Fall. Ich vertraue und bete, dass wir Leiter uns in unseren von Gott zugewiesenen Dienstbereichen nicht in dieses innere Netz der Selbstzerstörung verstricken.

 

4. Der frühe Einfluss und die nachfolgenden Änderungen von „Majesty Music“ (= „majestätischer Musik“)

Das Jahr 1969 sah mich als College-Student an einem bestimmten Seminar in South Carolina (USA). Zum ersten Mal hörte ich dort einen Mann über das Thema Rockmusik referieren. Sein Name war Frank Garlock. Meine Familie befand sich zu der Zeit noch in der Pfingstbewegung, doch mein Herz hörte dieser Stimme aus einer anderen christlichen Umgebung als der meinigen respektvoll und aufmerksam zu. Über die Jahre entwickelte sich zwischen meinem Vater, meiner Mutter und diesem netten Mann und seiner Frau eine ehrenhafte Freundschaft. Mein Vater sprach oft von der denkwürdigen Zeit, die sie auf dem Weltkongress der Fundamentalisten in Schottland gehabt haben. Der Dienst von Dr. Frank Garlock von „Majesty Music“ (ursprünglich hieß sie „Musical Ministries“ = „Musikdienste“) wurde zu einem geschätzten Hafen für Fundamentalisten, um dringend benötigte Aufnahmen, Notenblätter, Chorarrangements usw. zu finden. Dr. Garlock könnte man schon als eine Art Pionier für diese Periode der Fundamentalistischen Bewegung ansehen. Seine Musik drehte sich mehr um die Gospelhymne und die Gospellieder, aber er versuchte, diese Form der Musik mit einer ehrenhaften Qualität zu komponieren.

Die späten 1970er Jahre brachten durch die Sucht seiner geschätzten Tochter und seines Schwiegersohns eine neue Dimension in die „Majesty Music“. Durch die Vorsehung Gottes verlor Ron Hamilton eines seiner Augen durch Krebs. Damals wurden viele Gebete für ihn zu Gott empor geschickt und hunderte von Karten und Briefen drückten geistliche Unterstützung und Rückendeckung aus. Aus diesem Ereignis entstand die Figur „Patch the Pirate“. „Majesty Music“ kam damals mit einer neuen Art von Kindermusik heraus. Die Öffentlichkeit konnte zu der Zeit nur sehr eingeschränkt voraussehen, wie gut diese Serie einmal aufgenommen werden sollte. Durch Aufnahmen, „Patch the Pirate“ Vereine, Mitgliedskarten, Aufnäher, Musik, wöchentliche Clubtreffen, Ausmalbücher und andere attraktive Dinge für Kinder expandierte diese kommerzielle Produktion. Durch die Vermarktung von „Patch the Pirate“ an tausende von Kinder wurden sie immer professioneller.

Mit jeder Folge von „Patch the Pirate“ wurde mehr Aufwand getrieben, um die Qualität der Produktion zu erhöhen. Ein Christ sollte zwar Qualität nicht verachten; denn unser öffentliches Zeugnis für unseren Herrn sollte das Beste sein, was wir für Gott geben können. Doch hier gab es mit fortschreitender Serie einen offensichtlichen Rückgang in der Qualität der christlichen Botschaft. Als die Aufnahmen für „Patch the Pirate Goes In Space“ (= „Patch der Pirat erobert den Weltraum“) fertig waren, kaufte ich eins davon für meine Kinder. Musik und Texte waren auf natürliche, ansprechende Weise für kleine Kinder geschrieben und entwickelten die Geschichte der Weltraumfahrt von Patch und seinen vielen Gefährten. Erst als „The Misterslippi River Race“ (= „Das Flussrennen von Mister Flink“) herauskam, sah ich mir die vorherigen Ausgaben noch einmal an und bemerkte, dass die Musik sich langsam veränderte. Einige machen sich schon über die Verwicklungen in der ersten Aufnahme Gedanken, welche die Levitation3 eines Schiffes enthalten. In einer auf zwei Kassetten verteilten Botschaft von Dr. Ronald Jay Cannon und seiner Frau mit dem Titel „Striving for Excellence“ (= „ Streben nach Perfektion“) erwähnen Sie in Hinblick auf die textlichen Kompromisse der heutigen Musik den Wunsch vieler christlicher Musiker, den Text ihrer Musik mit weltlichen Bildern zu assoziieren, insbesondere in Kinderliedern. Sie haben weiter beobachtet, dass die heutigen Kinder von Nervenkitzel und Sensationen abhängig sind und dass die Kirche/Gemeinde in einen gefährlichen Kampf mit der Welt und deren Anziehungskraft auf die Jugend gekommen ist. Wie oft werden doch die „Muppets“4, Krümelmonster und andere Gestalten aus der Sesamstraße für Jugendprogramme in Kirchen/Gemeinden verwendet, wobei man versucht, sie zu „christianisieren“. In der ersten Folge von Patch gibt es eine klare Anspielung auf „Peter Pan“ und die Kraft der Levitation. Es ist eine Sache für meine Kinder, die Geschichte von Peter Pan und seiner Magie zu sehen und zu hören, wohl wissend, dass es eine nichtchristliche Geschichte ist. Wenn diese Magie und Metaphorik aber in einem christlichen Kontext verpackt dargeboten wird, dann ist das eine ganz andere Sache. Fantasie ist für ein Kind etwas völlig Natürliches, aber ein Kind muss sich immer bewusst sein, was zu einem christlichen Zusammenhang gehört und was nicht. Diese Mischung bedeutet „sein Zelt in einer Richtung aufzuschlagen“, welche nicht „die beste“ ist. Die magischen Beimengungen führten schließlich zum Stück „Calliope Caper“ (= [übermütiger] Streich der Dampforgel“), wobei die Dampforgel (ein Musikinstrument mit einer Reihe von Dampfpfeifen, die durch Tastendruck gespielt werden) benutzt wurde, um Patch den Piraten mit übernatürlichen, dunklen Kräften zu zerstören. Kann eine Maschine mit dunklen Kräften die Botschaft sein, die wir in einem christlichen Kontext senden sollten? Natürlich ist es eine aufregende, spannungsgeladene Geschichte, aber ist es auch eine christliche Realität, die unsere Kinder glauben sollten? Jemand mag sagen: „ Sie lesen doch sowieso alle Arten von Geschichten mit magischen Zusammenhängen, wie zum Beispiel Aschenputtel und Schneewittchen“. Das mag schon stimmen und ich bin ja auch gar nicht dagegen, aber das christliche Kind weiß oder sollte erzählt bekommen, dass es sich dabei um keine christliche, sondern um eine weltliche Geschichte handelt. Wenn ich aber solche Geschichten „christianisiere“, dann habe ich Identifikationsmöglichkeiten mit Christus geschaffen, die ich nicht hätte herstellen sollen.

Die einfache, sanfte Musik von „Patch the Pirate Goes In Space“ hat sich bis zum Stück „The Misterslippi River Race“ (das erste aus der Serie, das viele Fundamentalisten auf die Barrikaden gebracht hat) zu einer eklektischen Mode von zeitgemäßen Sounds gewandelt. Tatsächlich boten eine ganze Anzahl von fundamentalistischen Buchläden diese Aufnahmen nicht mehr an (nachdem sich aber die Wogen gelegt hatten, wurde es wieder zum Verkauf ausgestellt). Im Stück „The Misterslippi River Race“ wird die Geschichte von Patch und seinem Team erzählt, die den Verlust eines Kirchengebäudes per Zwangsvollstreckung durch Oberst Cottonmouth (= „Baumwollmund“) verhindern möchten. Er fordert Patch den Piraten zu einem Bootsrennen auf dem „Misterslippi“-Fluss heraus. Natürlich wendet sich am Ende das Blatt und die Versammlung muss die Kirche/Gemeinde nicht verlassen. Bis dahin war dieses Stück aus der Serie von Patch dem Piraten bei weitem das modernste.

Gleich nachdem es herauskam, gab ich meinem Vater für eine seiner Veröffentlichungen eine Kritik von verschiedenen Liedern, die in dieser Geschichte Verwendung finden.

(1) Die Aufnahme fängt mit dem Lied „Give Me That Old Time Religion“ (= „Gib mir den Glauben der Anfangszeit zurück“) an. Das Lied wird durch Hintergrundmusik begleitet, deren Sound-Effekte in einer synkopierten Art und Weise arrangiert sind. Das Lied lebt vom Rhythmus, die Kinder liefern den Off-Beat dazu und singen akzentuierte Noten im heutigen Stil.

(2) „Trust in the Lord“ (= „Vertraue dem Herrn“). Während der Aufnahmen zu diesem Lied produzierte der zu den Charismatikern bekehrte Jew Zola ein musikalisches Drama mit dem Titel „Behold the Bridegroom Cometh“ (= „Siehe, der Bräutigam kommt“), das innerhalb seiner Glaubensbewegung sehr beliebt war. Vielleicht war es nur ein Zufall, aber dieser spezielle Song war in Melodie und Stil fast identisch.

(3) „Down the Misterslippi“ war ein Lied, dass innerhalb der Geschichte immer dann Verwendung fand, wenn zwei Hinterweltler, eine Schildkröte und ein Frosch, auftauchten. Die Schildkröte wurde „Cooter“ genannt, ein anderes Wort für Schildkröte. Genau in diesem Jahr hatte die Fernsehserie „The Dukes of Hazzard“5 ebenfalls eine Figur namens „Cooter“. Dieses Lied stellt den Kindern in einer sehr eindrücklichen Weise eine Subkultur vor, die zur Nachahmung herausfordert. Der Stil ist Country-Western, wobei auch die für diese Kultur typischen Instrumente verwendet werden.

(4) Das Lied „Ballad of Big Toe“ (= „Die Ballade vom großen Zeh“) war wohl am problematischsten, wegen seinem sehr stark akzentuierten, synkopierten Beat. Es scheint aus etlichen Songs der späten 1950er und frühen 1960er Jahre zu bestehen, wie zum Beispiel „Charlie Brown, He’s a Clown“ (= „Charly Brown ist ein Clown“), „One Eye, One Horn Flying, Purple People Eater“ (= „Einäugige, einhornige, fliegende, purpurrote Menschenfresser“) und insbesondere „The Monster Mash“ (= „Der Drachenbrei“). In seinen Versen verborgen bemerkt man auch eingestreute Rap-Elemente.

(5) „Widder Magnolia’s Fixer Elixir“ (= „Fixiermittel für Widder Magnolie“). Auch wenn man ein Elixier in einem pharmazeutischen Zusammenhang verwendet, so sind mit den erwähnten Ingredienzien doch wieder einmal „magische Beimischungen“ gemeint und das inmitten einer country-westernartigen Klangkulisse.

(6) „My Sin Is Ever Before Me“ (= „Meine Sünde steht mir immer vor Augen“) ist eine Ballade, bei der einem sofort die „Musik“ von „The House of the Rising Sun“ (= „Haus der aufgehenden Sonne“) in den Sinn kommt. Dieser Rocksong wurde im Sommer 1964 von der britischen Rockgruppe „The Animals“ (= „Die Tiere“) aufgenommen. Selbst die Hintergrundakkorde sind beinahe identisch (vielleicht wieder nur ein Zufall), bis die Akkorde wechseln.

(7) „I’m Adopted“ (= „Ich wurde adoptiert“) folgt in der Melodie einem Lied von Doug Oldhem mit dem Titel „I’m So Glad I’m a Part of the Family of God“ (= „Ich freue mich so sehr, Teil der Familie Gottes sein zu dürfen“). Oldhem war zu der Zeit, als Patch der Pirat produziert wurde, ein bekannter Solist bei den Charismatikern.

(8) „Always the Same“ (= „Stets gleich bleibend“) ist ein Lied, das – wie so viele andere heute auch von „Majesty Music“ kommend – von seiner Melodie und Instrumentenbegleitung her den Flair des Zeitgeistes hat. Bei den Aufnahmen wurden sanfte, sinnliche, „gemäßigte“, „eingängige“ Musikstücke bevorzugt.

Ich hatte fest damit gerechnet, dass „Majesty Music“ nach den Reaktionen einer ganzen Anzahl fundamentalistischer Prediger sich von solcher Art Musik distanzieren würde. Stattdessen wurde die eklektische Herangehensweise bei der nächsten Folge „The Calliope Capers“ buchstäblich noch gesteigert, wobei fast jeder Song in einem anderen Stil moderner Musik geschrieben war. Die instrumentelle Produktion von Majesty Music mit dem Titel „Majestic Strings“ (= „Majestätische Saiten“) ist ein weiteres Beispiel des modernen Eklektizismus. Diese Scheibe enthält auch charakteristischen New Age Sound.

Wir hören die „majestätische Musik“ und ihre verschiedenen Aufnahmeeinrichtungen in mehr und mehr Neo-Evangelikalen Radiostationen. Selbst die CCM-Industrie spricht von der übergesprungenen Musik (wenn ein so genannter christlicher Song, von einer weltlichen Radiostation gespielt wird), sie sind aber auch Zeuge einer „fundamentalistischen“ Musik, die in die Neo-Evangelikale Welt übergetreten ist. Das gilt insbesondere für die Instrumentalmusik von „Majesty Music“: ihre Synkopierung ist offensichtlich und erscheint der amerikanischen Menge von Christen sehr ansprechend. Einige von ihren engsten Freunden haben gesagt: „Dr. Garlock versucht, Ron Freiraum zu geben, um seine ausgeprägten musikalischen Graben ohne Beeinträchtigungen ausdrücken zu können und den Bedarf an christlicher Musik zu erfüllen, den die Leute gern hören wollen. Wenn Sie mich fragen würden, ob ich jede Art von Rons Musik gern höre, dann würde ich „Nein“ sagen. Und das gilt wohl noch mehr für die Begleitung seiner Musik. Dass einige der Sounds von ‚Mister Slippi’ mit einem Synthesizer hergestellt wurden, kümmert mich persönlich wenig. Mir scheint, dass sie einen Touch von Rockmusik haben.“ Ich möchte nicht die Namen dieser Leute weitergeben, weil sie sich selbst für Freunde der Garlocks halten, aber ich bin entsetzt, wie diese Musik eingeschätzt wird. Trotzdem werden einige immer noch sagen: „Es ist eine Sache des Geschmacks.“ Ich erinnere mich noch, dass Dr. Garlock 1969 klar ausgesagt hat, dass man Musik nicht als „unmoralisch“ bezeichnen kann, sondern sie sei weder moralisch noch unsittlich. Rockmusik kann aber genauso wenig für Gott eingesetzt werden, wie man Zigaretten eben einmal als Gott wohlgefälliges Opfer darbringen könnte. Einige Dinge müssen einfach verbannt werden. Neuerdings hören wir aber die Aussage, dass Musik auch „unmoralisch“ sein kann. Vor einigen Jahren fingen die Charismatiker mit diesem Gedankengang an. Sie verkünden sogar, dass der Heilige Geist die Rockmusik benutzen würde, um die Leute in die Anbetung zu führen.

Wohin wird die „Majesty Music“ wohl steuern, wenn sie den gegenwärtigen musikalischen Weg beibehält? Sollte Musik geschrieben werden, um den fleischlichen Appetit der Leute zu kultivieren oder nicht doch eher, um ihre Herzen in die Richtung zu lenken, die richtig ist? Wenn ein Pastor den Gemeindegliedern erlaubt, den Inhalt der Predigten zu bestimmen, dann kann er genauso gut Bierverkäufer werden; denn er hat seine Berufung von Gott verloren. Wenn ein Musiklehrer oder Musikdirektor den Leuten erlaubt, einen weltlichen „Geschmack“ zu diktieren, dann ist er nichts als ein „gekaufter Levit“. Die Tendenz geht heute auch eher dahin, dem Druck der Masse nachzugeben, um die Musik vermarkten zu können.

In den späten 1990er Jahren erschienen die Garlocks und Hamiltons in einer großen Neo-Evangelikalen Kirche/Gemeinde (Northside Baptist Church) in Charlotte (North Carolina, USA), um ein wochenlanges Musikseminar zu halten. Derselbe Kirchenrundbrief, der ihren Auftritt ankündigte, gab einen Artikel über einen kürzlichen Besuch und eine Predigt von Pastor Jerry Falwell zum Schulabschluss wieder. Wie kann man das biblisch erklären?

Zur selben Zeit nahm ich an einem sonntäglichen Anbetungsgottesdienst im westlichen Teil von North Carolina teil. Die ersten Lieder waren typische, gute, evangelistische Hymnen. Aber dann trat der Solist des Morgens auf die Bühne, nahm das Mikrophon in seine Hand, beugte sein Haupt und die Musikkonserve spielte ihre Einleitung ab. Aus den Lautsprechern kam eine Orchestermusik mit einer begleitenden Gruppe im Hintergrund. Der mitschwingende Rockrhythmus schob sich im Chorus in den Vordergrund und ich ärgerte mich darüber, dass dies die Produktion eines Fundamentalisten war. Die folgende Botschaft des Pastors der Gemeinde war eine gute, biblische Präsentation von Johannes 15 („Der wahre Weinstock und die Reben“). Dennoch ist die eingestreute Musikkonserve mit dem synkopierten Rockrhythmus ein Kommentar in sich selbst für viele unserer Kirchen/Gemeinden. Das Singen in christlichen Gemeinschaften wird wahrscheinlich den Grundlagen des christlichen Glaubens treu bleiben. Die Predigten werden ein Echo desselben Glaubens bleiben, aber die „spezielle Musik“ der Solisten, kleinen Gruppen und Chöre wird eine langsame Veränderung zum „neuen Sound“ hin in den Kirchen/Gemeinden bewirken. Musikleiter erzählen mehr privat, dass sie nicht zu den früheren Hymnen zurückkehren können, weil ihre Chormitglieder sich weigern, diese Songs zu singen. Sie sehen sich gezwungen, den heutigen Sounds hinein zu bringen, der in den letzten 10 Jahren von den fundamentalistischen Komponisten geschrieben wurde. Sie erkennen schon, dass diese Musik „befleckt“ ist, trösten sich aber damit, dass es sich nicht um die offensichtliche Musik der CCM handelt. Das Ganze kommt dem „Verlangen“ des Gemeindemitglieds entgegen, „ein bisschen modernen Sound“ zu haben, ohne vom Glauben abzufallen. Die meisten Kirchen-/Gemeindechöre wollen mehr diesen beschwingten, sanften, beruhigenden Sound. Die Pfingstler kamen in den späten 1960er Jahren an diesen Scheideweg, aber die charismatische Bewegung war so stark, dass sie die ganzen Denominationen auf ihren „pfingstlichen“ Weg ziehen konnten. Heute sind wir Zeuge der Prägung eines anderen Weges, der in seiner Methode nicht fundamentalistisch ist, sondern neo-evangelikal.

 

5. Andere Klänge in der fundamentalistischen Musik

Tim Fisher ist ein bekannter fundamentalistischer Musiklehrer und Sänger. Vor zwei oder drei Jahren schrieb er ein Buch mit dem Titel „The Battle for Christian Music“ (= „Der Kampf um die christliche Musik“), das von seiner Substanz her fundamental war und in weiten Bereichen biblische Grundannahmen aufwies. Als er aber das letzte Kapitel mit der Überschrift „Guilt By Association“ (= „Schuld durch Assoziierung“) schrieb, nahm er die „militante“ Seite des Fundamentalismus unter Beschuss. Hier entfaltet er die Grundannahme, dass alle, die sich durch bestimmte Arten von Musik gekränkt fühlen, diejenigen nicht verurteilen sollten, welche diese Musik als „Nahrung“ konsumieren. Natürlich wurde die kürzlich erwähnte Passage aus dem 1. Korinther 8 (Essen von Götzenopferfleisch) herangezogen, um diesen Punkt zu belegen. Aber in den Zeiten, in denen wir leben, mit all ihren Kompromissen, Sünden und Irrtümern, die an unsere Gemeindetüren klopfen, müssen wir sehr vorsichtig sein, was alles zu dieser Abteilung des „Götzenopfers“ gehört; denn einiges von diesem „Fleisch“ kann mit Sporen von tödlichen Bakterien infiziert sein, indem es einfach eng mit anderem „verdorbenen“ Fleisch „assoziiert“ war. Wir dürfen diese Textstellen niemals benutzen, um Irrtum und Kompromisse zu bemänteln.

In Römer 14 handelt es sich um „Streitfragen“. Nur das, womit die Bibel sich nicht beschäftigt (wie das Essen von Fleisch und Gemüse), lässt sich unter diese Kategorie einordnen. Zu behaupten, dass Musik in diesen Kontext gehören würde, ist dummes Zeug. Vor „gefährlicher“ Musik zu warnen (sowohl im weltlichen als auch im „christlichen“ Rock) war einer der Gründe, warum Frank Garlock in seinen frühen Jahren im ganzen Land Seminare hielt. Das Fleisch im Durcheinander aller vorhandener Fleischarten gehört für ein Individuum in die Kategorie des „Unbekannten“. Wenn aber jemand informiert worden war, dass ein bestimmtes Stück Fleisch den Götzen geweiht war, dann sollte er dieses Fleisch wegen seiner Verbindung zum Götzendienst nicht kaufen. Ja, Fleisch kann „unmoralisch“ sein, aber Musik natürlich angeblich nicht. Selbst die Welt weiß von der innewohnenden fleischlichen Kraft bestimmter Akkorde, Harmonien, Beats und Rhythmen. Wenn Gott unter uns Prediger und Theologen berufen hat, dann sind diese verpflichtet, uns mit ihrem Wissen zu warnen, sie müssen „die Gerechten ermahnen“. Und für die geistlichen Leiter im Musikdienst scheint ebenfalls zu gelten: auch sie sollen „die Gerechten warnen“. Nur weil die Leute nichts von Ralph Carmichael wissen, kann man nicht einfach behaupten, deswegen nichts über ihn sagen zu müssen. Das ist gleichbedeutend mit der Aufkündigung des musikalischen „Wächteramts“ im Turm. Nicht jeder kann die Stunden, Tage, Wochen und Monate zum Studieren all dessen aufwenden, aber jemand muss es tun und uns dann erzählen. Das ist seine Aufgabe im Leib Christi. Erinnern Sie sich noch an die Passage, die uns schon vor Jahren zitiert wurde: „Prüft also, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf“ (Epheser 5,10)? Ralph Carmichael ist dadurch zu einem der einflussreichsten, schändlichsten Männer geworden, dass er die Feuer des Abfalls vom Glauben in den Kirchen/Gemeinden im ganzen Land genährt hat. Es wäre nicht richtig, wenn ich sein Material in Gottesdiensten oder bei irgendeiner Vorführung verwenden würde, weil ich dadurch den Leuten durch mein Vorbild „beibringen“ würde, dass seine Musik schon ganz in Ordnung wäre. Das verbietet sich mir genauso, wie Material von Billy Graham, Oral Roberts oder Dr. James Dobson als Illustration in einem bestimmten Dienst zu verwenden. Wir können nicht behaupten: „Nun, die Leute kennen ihn ja nicht, also ist es nicht so schlimm.“ Lieber Leser, warum hat Gott Musiklehrer gesetzt, wenn nicht um die Leute zu belehren? Wenn wir bei unseren Vorträgen aber das musikalische Material nehmen, „was die Leute gern hören wollen“, dann könnten wir genauso gut sagen: „Prediger, erzähl uns nur das, was die Leute hören wollen.“ Wer geistlich ist und zu Gott gehört, der will die Wahrheit hören und nichts als die Wahrheit. Aber wenn die Leute nicht geistlich sind und deshalb nicht unterscheiden können, dann wollen sie die Wahrheit gar nicht hören.

 

6. Einflüsse durch die neo-evangelikale Musik

6.1 Der sanfte, nicht-anstößige Sound

1973 überschwemmte die „Key ´73“ (= „Schlüssel ´73“) genannte neo-evangelikale Bewegung Amerika. Viele der evangelikalen Denominationen schlossen sich an, einschließlich der Pfingstler. Sie glaubten fest, dass diese Bewegung der stärkste evangelistische Vorstoß bis dahin in unserem Land sein würde. Eine umfangreiche Einladung zum Schreiben neuer Musik, welche die Botschaft von „Key ´73“ fördern konnte, wurde ausgesandt. Es gab jedoch einige Bedingungen: die Wörter „Gerechtigkeit“, „Gericht“, „Heiligkeit“, „Reue“ und verschiedene andere biblische Ausdrücke durften nicht verwendet werden. Außerdem sollten die Texte eine positive Grundstimmung verbreiten. Das Ganze war ein abgekartetes Spiel zur Produktion nicht-anstößiger Lieder. Während des Jahres 1973 wurden bereits eine ganze Anzahl neuer Songs mit evangelistischem Grundton produziert, welche die Bewegung auf ihrem Weg weit weg von biblischen, lehrhaften Standards in der Musik bestärkten.

Schon 1972 experimentierte Bill Gaither, ein Mitglied der Kirche des Nazareners, der seine öffentliche Musikkarriere in der Southern Gospelmusik begonnen hatte, mit einem Diskosound in der Musik. Aufgrund der Reaktionen aus dem gemäßigten Lager des evangelikalen Spektrums gründete er die „Bill Gaither Vocal Band“, um mit seiner modernen Musik voranzukommen. Erst in den letzten paar Jahren ist er zu seinen Wurzeln in der Southern Gospelmusik und seinem konventionellen Stil zurückgekehrt, insbesondere in seinen Gospelgesangs-Musikvideos, in denen er in Erinnerungen schwelgt. Er war es, der die „Lobpreis“-Musik („praise music“) verbreitet hat, die Mitte der 1980er bis zu den frühen 1990er Jahren ihren Höhepunkt hatte. Durch eine ganze Anzahl von Chorussen mit charismatischem Sound, die in Kirchen/Gemeinden und auf Jugend-Camps gesungen wird, macht sie sich inzwischen in den Randbereichen der fundamentalistischen Musik breit. Nein, wir haben nichts gegen Lobpreis einzuwenden, aber solch eine Akzentverschiebung durch verschiedene Musikarten kann für uns zur Falle werden, so dass wir den festen Stand verlassen, den wir gegen den Abfall von Gott in unserer Zeit eingenommen haben. Gaithers Song „Get All Excited“ (= „Lass dich begeistern“) wurde geschrieben, um die Leute davon abzubringen, irgendetwas zu sagen, was unter „Gottes Volk“ Zerwürfnisse anrichten könnte, insbesondere Lehre und biblische Konzepte der Absonderung. Es setzt ein Kind Gottes tatsächlich unter Druck in seiner Kirche/Gemeinde einen Standpunkt einzunehmen, der von Gott wegführt. Die Leiter der Charismatischen Bewegung erinnern uns in regelmäßigen Abständen, dass der Psalter ein wahrhaft dem Lobpreis gewidmetes Buch sei. Wir sollten dieses kostbare Buch aber sorgfältig lesen, dann bemerken wir, dass der Lobpreis oftmals im Zusammenhang von Kampf, verwünschenden Gebeten, Überwindung der Gottlosen und Unterweisung zum Leben in Gott im Gegensatz zu einem Leben im Fleisch eingebettet ist. Das Thema Kampf fehlt unübersehbar in Kompositionen heutiger fundamentalistischer Musik. Der Ausdruck „Abfall (von Gott)“ wird nicht einmal erwähnt. Melodien und Aufbau der Kompositionen lassen mehr und mehr die Kraft vermissen und schaffen buchstäblich den „soft sound“ („einlullenden Klang“) in unserer Kirchen-/Gemeindemusik.

Fundamentalistische Musikleiter sollten es auf dem Herz haben, dass ihr gesamtes Repertoire ausbalanciert ist. Das sollte geradezu eine Charakteristik dieser Art von Musik sein. Während Musikstücke der Kategorie „easy listening“ (= „angenehm zu hören“) und „soft sound“ ständig aus der Feder der Komponisten fließen, wird diese Musik ganz sicher weichliche, schwache Christen hervorbringen. Bereits 1969 wurde uns gesagt: „Die Musik transportiert die Botschaft“, nicht nur die Texte. Vieles dieser weichen und oberflächlichen Klänge kommt von Toningenieurinnen, die in unseren christlichen Bibelschulen und Universitäten lehren. Einige, wenige Frauen haben in der Vergangenheit kraftvolle Liedtexte geschrieben, noch weniger haben auch beeindruckende Melodien komponiert. In unserem Zeitalter sind die falsche Liebe und Sanftheit des Abfalls von Gott buchstäblich zum Parfum der modernen Kirche/Gemeinde geworden. Unsere geschätzten, fundamentalistischen Damen vom Musikdienst müssen aufpassen, dass sie mit ihren frisch herausgebrachten, weichlichen Arrangements einstmals starker Hymnen nicht Teil dieses Abfalls von Gott werden. Solche Musik fördert nichts als die Passivität auf dem Kampffeld. Wir brauchen vielleicht nichts so sehr wie kräftige Melodien mit starken Texten, welche dem Kämpfer Christi Kraft verleihen.

6.2 Die Sache mit Steve Green

Unter Fundamentalisten wächst heute die Besorgnis über die von fundamentalistischen Radiostationen ausgestrahlte Musik und die von Musikgruppen vorgetragenen Songs, welche Fernschulen repräsentieren. Es ist noch gar nicht so lange her, als die Fundamentalisten von Pastor Mike Harding auf die Sache mit Steve Green und seiner auf dem christlichen Universitätsgelände von Pensacola gespielten Musik aufmerksam gemacht wurden. Steve Green begann seine Karriere im Dunstkreis eines mehr als nur konservativen Gospelgesangs. Sehr schnell wurde jedoch klar, dass er sich mit seiner Musik auf den Hauptstrom der heutigen Musik zubewegte. Viele Leute sorgten dafür, dass seine Musik in Präsentationen und selbst durch Radiosender, die angeblich Fundamentalisten gehörten, weite Verbreitung fand. Auch dass konnten wir 1969 beobachten: Wenn die Welt ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort verlässt und weitermarschiert, tendieren Christen dahin, den gerade von der Welt verlassenen Platz einzunehmen und sich selbst damit zu trösten, dass die Welt ja nicht mehr da wäre. Bereits von Anfang seiner professionellen Musikkarriere an befand sich Herr Green am Rande der CCM („Contemporary Christian Music“ = „Heutige Christliche Musik“). Aufgrund seiner Popularität unter den CCM-Anhängern wurde es notwendig, ihn ganz in den Strudel dieser Musikrichtung zu zerren oder ihn ganz hinauszudrängen. Offensichtlich wollte er letzteres nicht. Der Lauf der Geschichte hat jetzt bewiesen, dass er seine Sache mit den „ganz Großen“ von CCM gemacht hat. Das spitzte sich in seiner letzten Produktion „Young Messiah“ (= „Junger Messias“) deutlich zu. Die Umschreibung (unter dem Einfluss von Ralph Carmichael) des Oratoriums von Händel geschah vorsätzlich, um den harten „Rockbeat“ mit dem klassischen zu mischen. Als er mit dieser musikalischen Produktion sein Debüt gab, wurde dieses dialektische Prinzip der christlichen Welt mehr als deutlich hörbar präsentiert. In mancherlei Hinsicht erwies sich das vielleicht als ein größerer Feind für die Christenheit, als selbst das Musical „Jesus Christ, Superstar“. Schließlich hatte sich die letztere Produktion dem mehr konservativen Flügel des evangelikalen Lagers als offensichtlich falsch erwiesen, aber die erstere wurde herzlich aufgenommen. Es ist ein Sache, Ketzerei zu treiben, wie in „Jesus Christ, Superstar“ geschehen. Etwas ganz anderes ist es, wenn man das Heilige nimmt und daraus frevelhaften Irrglauben fabriziert. Seit seiner Vorführung auf dem Universitätsgelände von Pensacola war es offensichtlich, dass Steve Green sich immer tiefer in CCM verstrickt hatte. Aus der Ferne konnten wir die strenge Zurechtweisung beobachten, die Pastor Harding von vielen aus dem fundamentalistischen Lager dafür erhielt, dass er mit diesem Konzert hausieren gegangen war. Wo befand sich Frank Garlock während dieser ganzen Sache? Er saß im Aufsichtsrat des College und beeinflusste maßgeblich die Art der vorgeführten Musik. Ron Hamiltons berühmter Song „O Rejoice in the Lord“ (= „Oh, freut euch im Herrn!“) wurde für die Fernsehausstrahlung ausgewählt. Wo waren die Stimmen, welche sich gegen den abdriftenden Trend dieser christlichen Hochschule stemmten? An genau dieser Stelle wird es für Musiklehrer zu einem Gebot der Stunde, die „Gerechten zu warnen“. Es lag in ihrer Leitungsverantwortung, sich um diese Sache zu kümmern, nicht in der von Pastor Harding. Wenn Leiter versagen, dann erweckt Gott von irgendwo anders her eine Stimme, um sein Volk zu warnen. Das allein lässt uns hoffen, dass wir nicht gänzlich in den Abfall hineingerutscht sind. Wenn wir es nämlich wären, dann würde Gott mit uns nicht einmal über diesen Verfall reden.

6.3 Fundamentalistische Radiosender

Als wir vor einigen Jahren an der Foundations Bibelschule unsere Radiostation in Betrieb nahmen, kauften wir den kompletten Satz Aufnahmen einer prominenten, konservativen, fundamentalistischen, christlichen Radiostation auf. Mein Vater gab mir den Auftrag, alle annähernd 1500 Songs der 25,5 cm dicken Tonbandrolle zu hören. Am Ende konnten wir 300 davon nicht verwenden, weil sie unterschwellige Synkopierungen und ziemlich schräge Dissonanzen enthielten. Sie waren zu nahe an der „Grenze“ zur heutigen Musik. Vielleicht läuft diese Anlage noch, wenn wir schon längst abgetreten sind, ich weiß es nicht. Als Radiostation musste sie vorher Profit einfahren, aber wir entschieden, es anders zu machen. Ich kenne einige, die ihre Sorgen über einige der gespielten Musikstücke ausgedrückt haben und vielleicht haben sie ihre Besorgnisse der Radiostation gegenüber sogar in einer sehr ehrenhaften Weise ausgedrückt. Diese Station sendet aber inzwischen in den riesigen weltweiten Strom der im Internet verbreiteten Audiodateien. Welch ein gewaltiges Potential für den Christlichen Fundamentalismus das bietet. Es ist uns ein wirkliches Gebetsanliegen, dass diese Sendungen uns Fundamentalisten im WWW („world wide web“ = „Weltweites Netz“) gut repräsentieren mögen, und zwar nicht nur in den Botschaften, sondern auch in der Musik.

6.4 Die christlichen Jugendlager und Kinderstunden

Auch die als fundamentalistisch geltenden Jungendlager stellen einen Bereich dar, in dem die Musik sich verändert. Viele, viele Jahre lang wurden jetzt Chorusse im Dienst für die Jugend verwendet. Sowohl mein Vater, als auch ich haben eine ganze Reihe solcher Chorusse für die Kinder unserer Dienste geschrieben. In den folgenden Ausführungen wollen wir nicht den Gebrauch solcher Chorusse verdammen, aber wir müssen trotzdem auf die Prämisse der „exklusiven Kost“ in der Musik zurückkommen. Vielleicht sehen die meisten Jugendlager ihre Existenzberechtigung im evangelistischen Gewinnen von Menschen mit ihren Liedern, die dann auch entsprechend komponiert sind. Viele christliche Familien sehen diese Jugendlager aber als eine Art Zufluchtsort der Freude für ihre Kinder oder als Orte der Stärkung und Versorgung für Frischbekehrte. Wenn wir unseren Kindern lediglich Chorusse beibringen und nicht gleiches Gewicht auf die starken, „Schwarzbrot“-Hymnen des Glaubens legen, dann werden wir ihrer Generation höchst wahrscheinlich geistlichen Schaden zufügen. Diese Glaubenshymnen abzuqualifizieren, indem man sagt: „Sie haben zu viel Tiefgang und sind zu weit weg von den jungen Leuten“ bedeutet, dass wir behaupten, einen besseren Weg zur Stärkung von Christen gefunden zu haben, als unsere Vorväter ihn hatten. Die Kinder vorheriger Zeiten haben auch bereits ihre geistlichen Zähne an diesen Hymnen ausgebissen und solche Musik wurde zum Fundament der Heranbildung reifer, göttlicher Seelen. Diese Art von Verweichlichung erinnert mich an einen 16-jährigen jungen Mann, den ich eines Sonntagmorgens mit einer vom Jimmy Swaggart Dienst herausgegebenen Cartoon-Bibel in einem Gottesdienst erscheinen sah. Als ich ihn beiläufig darauf ansprach, meinte er, das wäre die einzige Bibel, die er verstehen würde. Dabei war er in einem christlichen Haus aufgewachsen und hatte sein ganzes Leben lang eine Kirche/Gemeinde besucht. Von Zeit zu Zeit mögen Comics als Methode zum Erzählen biblischer Geschichten für Kinder ihren Platz haben, aber sie können und dürfen niemals den Platz der Bibel einnehmen. Wenn das geschieht, wird im Verstand des Kindes der Grundsatz verankert: „Meine Eltern haben ihre Bibel und ich habe meine eigene.“ Nein und nochmals nein; denn die Bibel wurde von Gott allen Altersschichten gegeben, es ist das Buch für alle Generationen. Genau so wollen wir niemals zulassen, dass das Singen von Chorussen den Platz der Hymnen einnimmt; denn das Kind wird unterbewusst denken, dass die Hymnen eher etwas für die Erwachsenen wären. Das mag auch das immer größer werdende Problem mit dem Konzept der „Kinderstunde“ am Sonntagmorgen sein: sie spaltet die Familie bei der Anbetung Gottes auf. Das sagt den Kindern, dass sie zu jung für die Anbetung im Heiligtum sind. Wir müssen ihnen früh beibringen, anständig zu sitzen, zu singen, der Predigt zuzuhören, zu beten und Zehnten und Opfer für den Herrn zu geben. Die meisten Kinder in heutigen Kirchen/Gemeinden wissen nicht, wie man anbeten soll. Vom angemessenen Verhalten im Hause Gottes wollen wir lieber gar nicht erst reden.

Launenhaftigkeit und saure Gurkengesichter sind die kennzeichnenden Charakteristika heutiger Teenager in christlichen Häusern, Schulen und Kirchen/Gemeinden. Das sollte nicht so sein. Irgendwo ist in ihrer Entwicklung etwas schief gelaufen; denn Eltern, die in der Erziehung versagt haben, neigen dazu, von solchen Kindern dahin gebracht zu werden, die Gottesdienste auf deren „weltliche“ Wege und Vorlieben einzustellen. Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Gottesdienste zur grundlegenden „Unterhaltung“ für die Jugend verkommen, statt dass Jugendliche dort ausdauernd die Wege und den Willen Gottes gelehrt bekommen.

6.5 Die Gefahren, wenn die Welt unseren Kindern ihre Musik beibringt

Die Kirchengeschichte wird zu einer traurigen Angelegenheit, wenn ein christliches Elternpaar das Beste für die Bildung und Erziehung ihrer Kinder nach lediglich weltlichen Maßstäben sucht. Wir haben den Dienst von Charles Wesley sehr gelobt, aber die Art und Weise, wie er seine zwei Söhne Charles und Samuel lehrte, führte zu einer traurigen Fehlinvestition in das Leben der nächsten Wesley-Generation.

Beide Söhne waren brillant und musikalisch sehr begabt, was schon im Alter von vier bzw. fünf offenbar war. Ihre frühesten Kompositionen stammen aus diesem Alter. Als die Zeit verging, verglichen musikalische Autoritäten ihre Zukunft schon mit der eines Händels oder Bachs. Um Geld für ihre musikalische Ausbildung aufzubringen, ging Charles mit seiner Familie auf Tournee und führte seine begabten Kinder vor. John Wesley warnte seinen Bruder vor den potentiellen Gefahren und insbesondere auch vor dem Druck, der von prominenten Individuen auf Charles ausgeübt wurde, damit er seine Söhne zu Europas ausgesuchtesten Musiklehrern schickte. Aber alle Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Damals wurden Wunderkinder gefördert, indem sie für viele Monate am Stück bei ihren Lehrern lebten. So war es schon im frühen Alter auch bei Charles Söhnen. Bei diesen Lehrern zu leben bedeutete nicht nur, dass ihr musikalisches Wissen aufgenommen wurde, sondern ebenso ihr Lebensstil und ihre religiöse Philosophie. Als diese Söhne in ihren späten Teenager-Jahren waren, hatten sie den Gott ihrer Väter verworfen, weil sie so lange von ihrer Familie getrennt gelebt hatten. Sie waren auch zu der Überzeugung gelangt, dass sie ihre Instrumente derart perfekt spielen könnten, dass sie nicht mehr üben müssten, wie sie das vorher immer getan hatten. Sie hatten wirklich eine gewisse Brillanz erreicht, hätten aber noch weiter kommen können, wenn sie zum Üben bereit gewesen wären. Was erreichten sie im Leben? Charles schrieb schließlich nicht nur klassische Musikstücke, sondern auch eine Anzahl von Römisch-Katholischen Messen. Samuel lebte mit einer Hure und einem unehelichen Kind zusammen. Auch wenn er eine Reihe klassischer Stücke und Symphonien geschrieben hat, so waren sein Leben und seine Werke doch geistlich tot.

Inmitten aller Warnungen haben wir in den letzten Jahren auch über die Verweltlichung und den Atheismus gehört, der in die höhere Bildung unseres Landes eingedrungen ist. Wir hören von immer mehr Kindern aus fundamentalistischen Häusern, die weltliche Universitäten besuchen und die Bildung der Welt anstreben. Einige mögen hier argumentieren: „Mose und Daniel haben es doch auch hinbekommen, ohne beeinflusst worden zu sein. Bei meinen Kindern wird es genau so laufen.“ Dazu müssen wir aber zwei Beobachtungen anbringen: 1. Unsere Kinder sind wahrscheinlich nicht vom gleichen geistlichen Kaliber wie Mose und Daniel. 2. Gottes Fügung warf diese beiden Männer buchstäblich schon als Kinder in diesen Bildungskontext. Sie haben es sich nicht ausgesucht. Wann immer wir von jungen Fundamentalisten hören, die römisch-katholische Universitäten aus Prestige-Gründen besuchen, dann erschaudern wir beim Gedanken daran, wie solche jungen Leute dort beeinflusst werden.

Wie oft sind junge Christen schon nur wegen ihrer musikalischen Ausbildung auf eine weltliche Schule geschickt worden und kamen mit einer veränderten philosophischen Grundeinstellung zur Musik zurück! Wenn ein Christ erst einmal die weltliche Musik geschmeckt hat oder selbst wenn es nur eine „Weniger-als-das Beste“-Sichtweise von Musik war, dann ist es ihm beinahe unmöglich, jemals zur wahren, biblischen Musik zurückzukehren. Wenn das Gemüt erst einmal beschädigt ist, indem ihm der heutige Sound eine zeitlang verabreicht wurde, dann wird es niemals wieder hören wie vormals.

6.6 Wie CCM sich in anderen Ländern breit macht

Seit vielen Jahren spülen die Einflüsse und Philosophien Amerikas auch in anderen Ländern an Land. Einen solchen Einflussbereich findet man in der „Christlichen Musik“, die vom „Amerikanischen Christentum“ in die Länder exportiert wird, die von Amerika religiöse Hilfe erwarten. Es wird immer offensichtlicher, dass selbst die fundamentalistisch ausgerichteten Gemeinden den unterschwelligen, assimilierenden Kräften der fließenden, existentialistischen CCM langsam aber unaufhaltsam nachgeben.

Spanien ist z.B. ein Land, das in den letzten Jahren eine größer werdende religiöse Freiheit erfahren hat. Aber auch dieses Land merkt bereits die Auswirkungen der amerikanischen Neo-Evangelikalen und der Charismatischen Bewegung. Ihre konservativen Gemeinden (wie wenige das auch sein mögen) werden auf ein Level von fundamentalistischer Musik herabgezogen, welches nicht das Beste ist. Ich fürchte, es wird sie in Richtung des „Neo“-Fahrwassers lenken. Wenn die Leute um jeden Preis mehr „Christliche Musik“ hören wollen, dann neigen sie dazu, alles zu konsumieren, was durch die „Pipeline“ gepumpt wird. Eine ganze Reihe von Musikstücken, die unter einem fundamentalistischen Etikett herausgegeben werden, weisen bereits Synkopierung und harten, rhythmischen Sound auf. Die Musik zu Patch dem Piraten z.B. neigt zum „up-beat“ (= Rhythmus gegen den Takt), was für die spanische Kultur einen natürlichen, den Spaniern bereits bekannten Einfluss darstellt.

Wenn es um Kultur geht, dann müssen wir klar sehen, dass nicht alle Elemente der Kultur eines Landes im Licht der Bibel gesehen automatisch richtig und gut sind. Über die Jahrhunderte hinweg dringt oftmals die Sünde in die Landeskultur ein, was durchaus auch das Eindringen okkulter Inhalte mit einschließt. Ein Christ muss sein Christsein in seinem Land leben. Inhalte seiner Kultur, die biblisch gesehen falsch sind, muss er verwerfen und bisweilen Stellung dagegen beziehen. Wein ist in Italien und Spanien z.B. ein weit verbreitetes Getränk, ein Teil ihrer Kultur, aber ein Christ kann dem Wein nicht zusprechen. Auch in der Musik einer Kultur gibt es Bestandteile, die nicht zum Besten gehören, von denen sich ein Christ fernhalten sollte. Ich für mich selbst bin als Christ in Amerika verantwortlich diese Betrachtungen über Rockmusik anzustellen, die zu einem Teil unserer Kultur geworden sind. Dasselbe würde in anderen Ländern gelten. Ich bitte unsere Geschwister in Spanien eindringlich, dass sie vorsichtig sind, was sie in ihren Gemeinden einführen; denn wenn erst einmal der Weg zum Mittelmäßigen eingeschlagen ist, dann wird es beinahe unmöglich sein, die Leute wieder davon abzubringen.

Auch Südkorea ist sehr stark vom amerikanischen Christentum beeinflusst. Um 1900 herum wurde der christliche Glaube von amerikanischen Presbyterianer-Missionaren nach Korea gebracht. Nach dem Koreakrieg brach in Südkorea eine Erweckung aus (in den letzten Jahren hat es einige kleinere Nachernten davon gegeben). Heute sind etwas 34 Prozent des Landes Presbyterianer. Allerdings findet eine Reihe von Veränderungen mit großem Tempo statt. Das Christentum der Söhne lässt sich nicht mehr mit dem der Väter vergleichen. Verantwortlich für den Wandel sind die vielen jungen Männer, die neo-evangelikale, neo-orthodoxe und charismatische Schulen in Amerika besucht haben. Sie kehren nach dem Schulbesuch wieder in ihre konservativen Gemeinden zurück und führen ein Christentum ein, das alles miteinander vereinigen und vermischen will und welches faule Kompromisse mit der Welt eingeht. Die wenigen noch übrigen konservativen Gemeinden werden durch die „Neo“-Musik schnell von der „Neo“-Menge verschluckt. Das Land benötigt verzweifelt eine Schar von bodenständigen, bibelgläubigen, jungen Männern und Frauen, die biblische Vorbilder sind und aufstehen, um ihre Landsleute über den vergiftenden Irrtum der CCM aufzuklären. Die Ältesten in den Gemeinden wissen nicht, wie sie dieses Ungeheuer bekämpfen sollen, während ihre kompromissbereiten Söhne die Gemeinden mit dem „amerikanischen Weg“ übernehmen, welches nicht der biblische Weg ist. Auch wenn Volksmusik den Südkoreanern sehr zu „munden“ scheint, so mischen sie diese Musikart doch jetzt mit den Gitarren und dem Softrock-Beat der heutigen Musik. Der Wandel zur CCM ist durch die spezielle Musik, die sie in ihren Gottesdiensten spielen, auf dramatische Weise offensichtlich geworden. Wenn diese im Schmelztiegel des Krieges und der Erweckung in den späten 1950er Jahren entstandenen Gemeinden den „Wein der Welt“ (einschließlich seiner Musik) schmecken, dann wird es keine Rückkehr mehr zum biblischen Erbe ihrer Anfangszeit geben.

Eine der größten Bastionen der fundamentalistischen Botschaft, die heute in der Welt noch übrig ist, liegt in Nord-Irland, insbesondere unter den Freien Presbyterianern. Ihr musikalisches Erbe ist sowohl in den Psalmen, als auch in den historischen Kirchenhymnen des Glaubens ehrenhaft. Sie bekommen aber auch schon die assimilierenden Kräfte der CCM zu spüren, indem einige Individuen im Einflussbereich spezieller Musik toleriert werden. Ein unter den Fundamentalisten dort akzeptierter bekannter Aufnahmeassistent, Dr. McCrea, ist solch ein Individuum, das in der Lage war, die nominellen Songs dieses Zeitalters zusammen mit weniger anstößiger Musik der CCM zu nehmen und ihnen sein eigenes Unterhaltungs-Flair aufzudrücken, um seine eigenen zeitgemäßen Präsentationen sowohl auf der Bühne, als auch durch Aufnahmen daraus zu stricken. Ich hörte ihn 1990 auf dem Weltkongress der Christlichen Fundamentalisten in London (England) das erste Mal. Bevor er offiziell dem Kongress vorgestellt wurde, wusste ich nichts von ihm oder seiner Zusammenarbeit mit den Brüdern aus Nord-Irland. Als ich sein Auftreten im Methodisten-Saal vor dem Abendgottesdienst beobachtete, seine charismatische, sinnliche Vorführung des Songs „His Eye Is on the Sparrow“ (= „Er beachtet jeden Spatz“) und wie die „Damen“ über seine „Kunst“ des Gesangs sprachen (wobei sie ihre Beobachtungen in einem weltlichen Kontext machten), war es klar, dass CCM auch Nord-Irland erreicht hatte. Die Aufnahmen von Herrn McCrea (einige mit einem Rock-Beat), die ich gehört habe, stellen einen deutlichen Widerspruch zu Herz und Lehre der Freien Presbyterianer dar. Es ist eine Vermischung ihrer geistlichen Herkunft. Solche Typen wie Mr. McCrea werden lediglich den heutigen wilden Wein an die Jugend der Freien Presbyterianer-Gemeinden austeilen und sie dadurch ihrem musikalischen Erbe entfremden. Ich bitte unsere geliebten Brüder inständig, zu denen wir als Vorbilder des Fundamentalismus in einem abgesonderten Zusammenhang aufsehen, zu denen, die in ihrem Land einen religiösen Krieg aufgenommen haben, ja, ich bitte sie inständig, den weltlichen Sound auszufegen, bevor er ihr Erbe von innen heraus zerstören kann.

Was wir in diesen Ländern bemerkt haben, findet gleichzeitig überall statt. Wir befinden uns in der letzten Stunde der Geschichte, kurz vor dem Auftreten des Antichristen. Möge es der „Neo“-Menge nicht gelingen, uns einzuschüchtern. Wir müssen uns in Wahrheit von der Befleckung durch die Welt rein und abgesondert halten oder unsere Leben, unsere Grundsätze und unsere Anbetung wird keine „Zierde für die Lehre Christi“ mehr sein.

 

7. Eine warnende Bemerkung

Wir sollten uns daran erinnern, welche Warnungen unsere Vorväter uns betreffs der in unserem Zeitalter vor uns liegenden Gefahren gegeben haben: (1) Wir müssen vorsichtig sein, um nicht die weltliche Philosophie mit der Wahrheit zu mischen (insbesondere in unseren Texten und unserer Musik). (2) Wir sollten der Sünde und ihren Früchten nicht weichlich gegenüber treten. (3) Auch wenn die Liberalen die Songs „blutleer“ gemacht haben, so sollten wir nicht auch noch den „Kampf“ aus den Hymnen heraushalten. (4) Unsere Musik tendierte anfangs dahin, „auf dem goldenen Mittelweg“ zu bleiben, bevor der heutige Sound sich einschlich, welcher zum Rock-Beat führte, der uns in den Ozean des heutigen Zeitalters führt. (5) Unsere Komponisten streben immer mehr dahin, den Leuten zu gefallen, statt dem Heiligen Geist. In diese Gefahr gerät man, wenn man den „Geschmack“ der Gemeinde treffen will und so Christus verlässt. (6) Wenn ein Leben nicht wirklich abgesondert ist, werden sich Mittelmäßigkeit und Passivität in der Musik einnisten. (7) Wir müssen es vermeiden, die Wahrheit in einen Zusammenhang von Leichtfertigkeit, Schlampigkeit usw. zu platzieren, insbesondere wenn es um unsere Kinder geht. Man hat behauptet, dass wir „mit solchen Songs den Charakter bilden würden“, aber der Charakter kann nicht zum Guten ermutigt werden, wenn das Mittel dazu keinen anständigen „Charakter“ aufweist. (8) Wir müssen sorgfältig darauf achten, wie wir die rhythmischen Songs unserer Generation nahe bringen; denn dieses Zeitalter ist äußerst empfänglich für das Fleischliche. (9) Schließlich sollten wir uns erinnern, dass Musik in der Bibel niemals als Werkzeug zum Evangelisieren erwähnt wird. Wenn man über Musik derart denkt, dann kommt man dahin, den Musikstil und -geschmack des Zuhörers zu nutzen, um ihn für Christus zu gewinnen. Das ist nichts anderes als neo-evangelikales Getue. Einige Geschmäcker liegen völlig falsch und sind nichts als weltlich. Ein Geschmack für das Richtige muss in unserem Leben oftmals erst entwickelt werden. Unsere alte Natur strebt normalerweise nicht nach dem Guten.

 

8. Ein Abschlusswort zur Endzeitmusik

Im prophetisch-historischen Kapitel Daniel 3 lesen wir von einer Begebenheit, die eine Prophetie dessen darstellt, was (in Offenbarung 13 dargestellt) noch kommen soll. In diesem Kapitel wird uns gezeigt, dass Musik die universelle Sprache in der Endzeit sein wird, und dass sie auf ihrem Höhepunkt zur Anbetung des Bildes vom Tier (Antichrist) dienen wird. Wie bekommt man alle Arten von Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit verschiedenen Sprachen dazu, gemeinsam ein Standbild anzubeten? Daniel 3 zeigt auf, dass die Schaffung der Anbetungsstimmung und die Ausrufung zur Anbetung durch die motivierende Kraft der Musik zustande kommen werden. In diesem Textabschnitt werden „alle Arten von Musik“ genannt. Daran sehen wir bereits den Eklektizismus der Endzeit, bei dem alle Formen von Musik zu einer einzigen Präsentation zusammengezogen werden. Volks-, Rock-, Disko-, Country-/Western-, Rap-, Calypso- und andere Musik wird man dann in einem einzigen Song wieder finden. Zum Schreiben solch eines Songs, der die Kennzeichen jeder Art von Musik enthält, wird ein satanischer Geniestreich notwendig sein. Die Gospelmusik ist die letzte Zutat, die der Teufel noch in den Topf geworfen hat. Die Welt liebt Gospelmusik, weil sie in ihrer ganzen Aufmachung weltlich geworden ist. Sie ist Teil der eklektisch akzeptierten Musik geworden.

Wir haben gesehen, wie die Rockmusik in den 1950er Jahren genutzt wurde, um den gottlosen Gebrauch der Sexualität salonfähig zu machen. Wir haben aufgezeigt, wie dadurch die Stimmung für die 1960er Jahre geschaffen wurde, um den kulturell-philosophischen Wandel und die bewusstseinsverändernden Drogen zu akzeptieren. Wir konnten zusehen, wie das zum Ruf in den Satanismus und die Veränderung der Soul-Musik zur New Age Musik der 1970er Jahren führte. Die Gospelmusik aber ist das religiöse Sahnehäubchen, die letzte Zutat, die zur vollständigen Annahme des Antichristen führen wird. Ja, die Musik wird zum letztendlichen Instrument, um die Welt in eben jene Stimmung zu versetzen, in der sie sich vor dem Bild des Sohnes des Verderbens beugen wird.

Wenn wir Fundamentalisten uns an verschiedene Musikstile gewöhnen oder argumentieren, dass schlechte Musik lediglich eine Sache des Geschmacks sei, dann öffnen wir uns für das Vorspiel zum Song des Götzenbildes, das einmal kommen wird. Die Heiligen Gottes werden im Himmel das „Lied des Lammes“ singen. Der Teufel aber hat bereits für den Höhepunkt der Zeitalter einen Song auf Lager, durch den ihn alle anbeten werden. Wir befinden uns in der Vorbereitungsphase der Menschheit auf diesen Song. Wir erinnern uns an das Bimmeln der Coca Cola Werbung um Weihnachten herum. Darin sitzen junge Leute aus aller Welt an einem wunderschönen Berghang und singen „I’d like to teach the world to sing in perfect harmony“ (= „Ich möchte der Welt gern beibringen, in vollkommener Harmonie zu singen“). Was für eine nette, sanfte, eingängige Melodie. Es wird jedoch noch eine weitaus manipulativere Melodie aufkommen. Michael Jackson schrieb in Zusammenarbeit mit anderen „We are the World, We are the Children“ (= „Wir sind die Welt, wir sind die Kinder“). Der Ozean der Menschheit wogte auf der ganzen Welt im Takt zum per Satellit übertragenen Musikvideo dazu. Dennoch wird es in Zukunft noch einen mitreißenderen Song geben. Am Tag nachdem John Lennon umgebracht wurde, strahlten Radiostationen auf der ganzen Welt seinen Song „Imagine“ (= „Stell dir vor …“) aus. Während der Abschlussarbeiten am Manuskript dieses Buches kam Prinzessin Diana ums Leben. Die auf ihrer Beerdigung in der Westminster Abbey gespielte Musik war ein klassisches Beispiel der eklektischen Kräfte von Musik, von den majestätischen Hymnen des Protestantischen Glaubens bis zu dem von Elton John komponierten und gesungenen Song „Candle in the Wind“ (= „Kerze im Wind“; dieses Lied war 1970 ursprünglich Marilyn Monroe gewidmet. Sein Text wurde von Ernie Taupin geschrieben, der Elton John anfragte, ob er es umschreiben könnte, damit es für Prinzessin Dianas Begräbnis besser passte.) Eine Prinzessin Diana gewidmete Single dieses Songs wird von ihm noch aufgenommen, von der man allgemein glaubt, dass sie besser verkauft wird, als jede Single in der Geschichte der Musik vor ihr. Dennoch wird es einen noch gewaltigeren, kraftvolleren Song geben, der direkt aus der Feder des Teufels stammt. Ein Teil seines eklektischen Genies fügt gerade die letzte Zutat für den kommenden Song hinzu, nämlich den heutigen Gospelmusik-Sound. In den letzten Jahrzehnten haben wir Songs wie „I’ll Rise Again“ (= „Ich werde wieder aufkommen“) von Dallas Holm und Praise gehört, wie auch Gaithers Wiedergabe von „There’s Something About That Name“ (= „Dieser Name hat etwas Besonders“), „Because He Lives“ (= „Weil er lebt“) und „The King Is Coming“ (= „Der König kommt“) gehört, die einem eine Gänsehaut den Rücken herunter laufen lassen, und die Zehntausende von Leuten in die CCM-Welt gezogen haben. Andere Songs, wie „All Rise“ (= „Alle werden auferstehen“) und „We Have Seen His Glory“ (= „Wir haben seine Herrlichkeit gesehen“) vermochten Massen in eine tranceartige Unterwerfung zu bringen. Die Welt hält aber immer noch Ausschau nach dem endgültigen Song, der alle Geschmäcker und Wünsche der Weltmusik in sich vereinigen wird. Dieser Song wird so mitreißend sein, dass er dazu genutzt werden wird, um die Welt zur Anbetung vom Bild des Tieres aufzurufen. Es wird ein Song sein, der auf kraftvolle Art vom Teufel persönlich „gesalbt“ sein wird.

Als Fundamentalisten können wir es uns nicht leisten, das Musikempfinden der Leute für den kommenden Song Satans zu kultivieren. Noch einmal betonen wir, dass wir bereits 1969 mitbekommen haben, wie Marihuana schließlich zu härteren Drogen führte und wie Rockmusik ihre weit gefächerte Zuhörerschaft mit Musikstilen vom sanften Kaugummi-Rock bis zum Hard- und Acid (= LSD)-Rock führen konnte. Diese Zuhörerschaft ist wahrhaftig zum Fan der CCM geworden. Wird aber der sanftere, weniger anstößige Teil der heutigen Musik zur von den fundamentalistischen Musikern tolerierten Musik werden? Vertrautheit bringt nicht notwendigerweise auch Verachtung hervor, oft genug brütet es Toleranz aus. Und wenn der sanfte, nette, eingängige Sound erst einmal zur Normalkost unserer frisch komponierten Musik geworden ist und diese Charakteristika zum Standard neuer Arrangements für alte Hymnen wird, dann schlagen wir den „Weg alles Fleisches“ ein. Das wird dann unser Beitrag zum kommenden Song für die Anbetung des Antichristen sein.

Zusammenfassend müssen wir sagen, dass die Masse der heute von führenden fundamentalistischen Komponisten geschriebenen Musik nicht die Botschaft der fundamentalistischen Kanzeln wiedergibt. Inmitten der Erhöhung Christi sollte der Abfall von Gott von den Kanzeln herab gegeißelt werden, während die Musik wieder zu einer treuen Stimme dieses gepredigten Erbes werden muss. Solange die Musik nicht mit gleicher Kraft die biblische Verkündigung der Kanzeln unterstützt, werden wir eine Verweichlichung der Herzen auf den geistlichen Kampffeldern miterleben. Musik sollte den Geist des geistlichen Soldaten im Kampf erfrischen und unterstützen, während die Kanzel ihn mit biblischer Lehre und Prinzipien ausrüstet.

 

„Gelobt sei der HERR, mein Fels,
der meine Hände geschickt macht zum Kampf,
meine Finger zum Krieg; …“ (Psalm 144,1)

 

Worte aus der Feder Davids,
des mächtigen Kriegers Gottes, den man auch
den „sanften Sänger Israels“ genannt hat.

 

1 Nonkonformismus (lat.), individualistische Lebenshaltung, unkonventionelle Einstellung in politischen, ideologischen und religiösen Fragen, Ablehnung vorherrschender Ansichten und Verhaltensmuster.

2 Der Begriff Separatismus bezeichnet ein Bestreben nach Trennung, insbesondere bezeichnet man damit im frühen Christentum das Bestreben einer Gruppe von Gläubigen nach Trennung von einer größeren Gesamtkirche.

3 Levitation ist das freie Schweben eines Körpers im Raum (als Traumerlebnis od. als parapsychologische Erscheinung).

4 Die „Muppet Show“ ist ein Varieté mit verschiedensten Unterhaltungs-Darbietungen von Puppen, mit jeweils einem prominenten (menschlichen) Gaststar pro Folge. Der Name „Muppets“ ist ein Kunstwort, gebildet aus den Worten „marionette“ und „puppet“ (Handpuppe). In Großbritannien ist es zu einem umgangssprachlichen Ausdruck für „Blödmann“ geworden.
Die Show wird von Kermit dem Frosch präsentiert, vor einem sehr bunten Puppen-Publikum. Kermit hat dabei alle Mühe, das Chaos vor und hinter der Bühne im Rahmen zu halten und es grenzt bisweilen an ein Wunder, dass alle Akteure wie auch das Theater selbst die 30-minütigen Folgen heil überstehen.

5 The Dukes of Hazzard (= „Ein Duke kommt selten allein“) ist eine Fernsehserie aus den USA, die von 1979 bis 1985 produziert und erfolgreich ausgestrahlt wurde. Sie zog bis heute neben zahlreichen Merchandise-Artikeln eine Spin-off-Serie, eine Zeichentrickserie, zwei Fernsehfilme, vier Videospiele und einen Kinofilm nach sich.
Die Cousins Bo und Luke Duke befinden sich in ständigen Auseinandersetzungen mit Boss Hogg, dem Bürgermeister und Patriarch ihrer Heimatstadt Hazzard County, einem gemütlichen kleinen Südstaatennest in unmittelbarer Nähe der Millionenmetropole Atlanta. Gegen die charmant spitzbübischen Outlaws ziehen Hogg und seine Untergebenen, der trottelig verschrobene Sheriff Rosco P. Coltrane und die ebenfalls minder bemittelten Deputys Enos Strate und Cletus Hogg, allerdings stets den Kürzeren.