H. Bildung fürs Neue Zeitalter

 

 

 

 

Das obige Zitat von Professor Chester Finn wurde 1991 in seinem Artikel "Reinventing Local Control" [= Wiederentdeckung der örtlichen Kontrolle] (”Education Week”, 23.1.1991, S. 40) veröffentlicht. Während Bush Senior Präsident war, hatte Finn die Aufgabe, das amerikanische Bildungssystem zu „reparieren“. Seine Erfolge ließen sich sehen und brachten ihm den Titel "The Wizard of Education" [= Der Hexenmeister der Bildung] ein (Name eines Artikels von Thomas Toch im ”US News and World Report”, 15.07.1991, S. 46). Während der mit Hexerei in Zusammenhang stehende Spitzname unbeabsichtigt gewesen sein mag [oder auch nicht], war sein Ruf nach “change agents” [= Initiatoren, Agenten der Änderung] sowohl absichtlich, als auch prophetisch, wenn man die Billigung des US-Bildungsministeriums für die Einführung eines bedeutenden Werkzeugs für die Grundsteinlegung des New Age (NA) bedenkt. Falls Finn noch irgendwelche Zweifel daran gelassen hatte, welche „verkrusteten“ oder veralteten Praktiken „geändert“ werden sollten, dann müssen wir uns nur die Früchte seiner Arbeit ansehen: "America 2000", später umbenannt in „Ziele 2000“. Es handelt sich hierbei lediglich um die amerikanische Version der Bildung, die weltweit gefördert wird. Von ihrem Wesen her ist sie tief religiös, wie wir noch sehen werden, ungeachtet der „Trennung von Religion und Staat“ in Amerika.

 

 

 

 

Alice Bailey schrieb in ihrem Buch ”Education in the New Age” [= Bildung im Neuen Zeitalter] ein ganzes Kapitel zu diesem Thema: „Was ist der Mensch, was ist der essenzielle Zweck in den Systemen um uns her?“ lautet die Frage, die sie stellt, um das NA-Kind auf seine Bildungsreise zu schicken. Diese Frage wurde in der Menschheitsgeschichte immer und immer wieder gestellt und brachte eine große Vielzahl von Antworten hervor. Aber jetzt erst sind wir angeblich auf die einzig richtige Antwort gestoßen, nämlich die Lösung der Hierarchie. Wenn man die traditionellen „3 R.s“ bedenkt, die praktischen Grundlagen der Bildung, dann gibt die Hierarchie als eines der „Ziele“ der Neuen Bildung an: „Die wahre Bedeutung von Lesen, Schreiben und Rechnen herauszuarbeiten“. Damit meinen sie, dass die „höheren Realitäten“ gesehen werden sollen, anstatt die grundlegenden akademischen Fähigkeiten zu erlernen. Man soll „das höhere Bewusstsein“ erkennen, anstatt seinen Verstand durch Gelehrsamkeit zu disziplinieren (S. 16). [Wenn jemand sich gewundert haben sollte, warum die „kreative Lese- und Schreibfertigkeit“ (ein Sprich-was-du-fühlst-System) und weitere verdummende Werkzeuge Teil der außerkörperlichen Erfahrung geworden sind, welche die amerikanischen Bildungsstandards verpfuschen, dann muss man nicht weiter nach einer Antwort suchen. Dieses Kapitel ist jedoch schon lang genug, so dass wir es nicht noch näher beschreiben müssen. Das überlasse ich getrost den vielen Autoren, die sich mit dem akademischen Versagen von „Ziele 2000“ beschäftigen.]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Bildung als „Regenbogengebäude“

 

 

 

 

Für Alice Bailey war die weltweite Bildung eine „Überbrückungsarbeit“, die sich auf einer horizontalen Ebene auf das „Regenbogenkonzept“ bezieht, um die Menschheit auf die vertikale Überbrückung zur Hierarchie vorzubereiten. Die Ziele werden auf „das reibungslose Funktionieren der Einen Menschheit“ reduziert. [Das ist ein ziemlich bürokratisches Ziel, aber würdig, um von der sich selbst so nennenden „Hierarchie“ geleitet zu werden. Und dieses Ziel reflektiert Aldous Huxley's ”Brave New World” [= Schöne Neue Welt] in Bezug auf Titel, zeitlicher Abstimmung und Inhalt. Wenn das funktionieren soll, schreibt sie, dann muss jedes Hindernis aus dem Weg geräumt werden, das „Trennung“ hervorruft, nämlich jedwedes rassisches, nationales, religiöses und wirtschaftliches Klassenbewusstsein (”Education III“, S. 90). [Das klingt doch wunderbar, bis uns eine bemerkenswerte Ausnahme von all diesem auffällt, nämlich die jüdische Identität, die eine einzigartige Mischung aus Volksgruppenzugehörigkeit, Nation und Religion ist. Sie bringe die schlimmste Form der „Trennung“ hervor, die es überhaupt gebe. Zumindest seien die Juden nicht für „Wirtschaftsklassen“ hervorbringende Hindernisse verantwortlich. Andererseits schlägt ökonomisches Getrenntsein nicht denselben Ton bei NA-Anhängern an, wie andere Kriege gegen „Trennung“. Sehen sie sich selbst einmal die Finanzelite an, wenn sie zum „Weltzustandsforum“ zusammenkommt.]

 

 

 

 

Bailey deutet vier grundlegende Konzepte an, die von Schulkindern verinnerlicht werden müssen: Schlichtheit (was garantiert das materialistische Denken „töten“ soll), gemeinsamer Wille zum Guten, liebevolles Verständnis und Weltbürgertum. Das Kind wird gelehrt seine Lebens-“Energien“ zu zügeln und sein Wissen in den Dienst der „Liebe“ zu stellen. Liebe wird hier als „Gruppenbeziehung“ definiert, „damit das Wissen sich den Gruppenbedürfnissen und -interessen unterordnet.“ Das wird erreicht, indem die Bildungsziele in dreierlei Weise selbst neu ausgerichtet werden: 1. Das Kind muss „von Anfang an“ gelehrt werden, „dass es alles, was ihm beigebracht wird, mit Blick auf das Wohl anderer lernt und nicht seinem eigenen.“ Geschichte wird nicht länger vom Standpunkt der „Fakten“ oder „Leistungen“ studiert, sondern aus Sicht der „Bewusstseinserweiterung der Rassen“. Das wird dann zu einem Bewusstsein für die eigene „Verantwortlichkeit“ führen. 2. Alles Leben ist qualitativ gleichwertig – nicht nur menschliches und tierisches Leben, sondern sogar Stoffwechsel und „das gesamte Leben, das durch alle Formen pulst, alle Königreiche der Natur, alle Pflanzen und das Sonnensystem.“ Das führt zu einem Bewusstsein für „Beziehungen“ und „Blutsbruderschaft“. 3. Jedermann ist zum Dienen auf die Welt gekommen. Das ist eine Lektion, die von frühester Kindheit an bis in die Berufswahl hinein immer wieder bestätigt und verstärkt werden soll. Das Endergebnis wird sein, dass „Kopf, Hals und Herz zu einer Funktionseinheit verschmolzen werden“, wenn die Individuen und Gruppen den Planetaren Logos imitieren (”Education III“, S. 92-94).

 

 

 

 

All das stellt aber nur den „ersten Schritt“ zum „Aufbau der Antahkarana“ - auch unter dem Ausdruck „Wissenschaft von den richtigen Beziehungen“ bekannt – auf einer horizontalen Ebene dar. [„Die richtigen menschlichen Beziehungen“ haben für die Juden eine außerordentliche Qualität. Das hier Gesagte gilt nur für den Rest der Menschheit.] Dann erst folgt die „Wissenschaft der Antahkarana“ oder das vertikale Regenbogenbrückengebäude. Letzteres wird als eine „neue und wahrhaftige Wissenschaft der Vernunft“ gesehen, die eine rein spirituelle, also religiöse Disziplin ist. Sie läuft auf das „Ende der Todesfurcht“ hinaus, „verneint alle Getrenntheit“ und öffnet Kinder für „Eindrücke aus dem höheren spirituellen Reich. Dadurch werden die Kinder viel einfacher in die Ziele und Pläne des Schöpfers eingeweiht.“ (S. 95-96). Ganz offensichtlich ist die „Bildung im New Age“ nichts weiter als Vorbereitung auf die Planetare Initiation (Einweihung).

 

 

 

 

Diese „zweite Hälfte der Antahkarana“ aufzubauen wird alte „falsche Vorstellungen“, die wir jetzt noch als Realität ansehen, zerstören. Damit ist „die Illusion der äußeren Erscheinung, der evolutiven Entfaltung [beachten sie bitte, dass dies zunächst als Grundprinzip gelehrt, später aber verworfen wird], des Getrenntseins und der unverwechselbaren Identität – der Illusion, die uns sagen lässt: 'Ich bin.' - gemeint“ (”Education I“, S. 24-25). Andere „Illusionen“, die durch die Bildung zerstört werden sollen, sind: dass Krieg eine Tortur ist, die vermieden werden muss (es handele sich lediglich um einen „operativen Eingriff“) und dass Zerstörung und das Leid in der Welt böse wären (die „Wächter des Plans“ würden das anders sehen) (”Education IV“, S. 111-112).

 

 

 

 

Andere „Wissenschaften“, die im Lehrplan des NA gelehrt werden, schließen „die Wissenschaft der Meditation“ mit ein, (Fähigkeiten der Anwendung von „weißer Magie“), die „neue Lehrmethoden“ in allen Schulen „beherrschen“ sollten und deren Ziel darin besteht, „die erste Hälfte des Anthakarana aufzubauen“ und „Sensitivität für höhere Eindrücke hervorzubringen“; „die Wissenschaft der Visualisierung“, welche die Schüler auf „die Wissenschaft der Visionen“ vorbereiten soll. Gerade diese letztgenannte „Wissenschaft“ ist das bevorzugte Werkzeug, um „die zweite Hälfte des Anthakarana aufzubauen“, welche den Kontakt „zwischen der [menschlichen] Seele und der spirituellen Triade [oder dem Logos] herstellt“. Und nicht zuletzt die „Wissenschaft des Dienens“, die im Grunde genommen von der „Identifikation mit Absichten und Plänen von Gruppen“ und schließlich durch „das Wissen um den Plan“ motiviert ist (S. 96-98).

 

 

 

 

Wenn jemand im NA-Lehrplan eine Übertreibung sehen sollte (Dienst für die Gruppe, Aufnahmefähigkeit für Gruppendenken, Gruppenidentität, Gruppenleben), dann könnte das ein Ausdruck von Zweifel daran sein, ob es wirklich so leicht sein kann, allen Kindern ihre individuellen Initiativen, Meinungen und Wünsche auszutreiben. Deshalb heißt es auch, dass „schon der gesunde Menschenverstand sagt, dass man das nicht mit jedem Schüler machen kann“ (S. 89). Für diese Kinder wird aber keine Alternative aufgezeigt, wenn man einmal von dem geringfügigem Versuch absieht, sie in der Wissenschaft der „Richtigen Menschlichen Beziehungen“ zu unterrichten. Der Erfolg dieser Bildung wird letztendlich davon abhängen, ob man „von frühester Kindheit an“ Zugang zu den Kindern hat [oder sogar schon davor], solange es noch leicht ist „Gruppenkontrolle“ zu etablieren [S. 97, hier zeigt sich ein seltener Ausrutscher der ansonsten sorgfältigen Terminologie der Hierarchie]. Bailey's „Meister“ hoffen wohl auch, dass die ersten Abgänger der NA-Bildungsanstalten, die dann Eltern werden, ihnen die Ausübung der Kontrolle erleichtern werden, weil „sie selbst ja mit diesem neuen, unterschiedlichen Regime aufgewachsen sind“. [Das ist ein weiterer, sorgfältig ausgewählter Ausdruck: „Regime“ bedeutet im Wörterbuch entweder ein natürliches Schema oder eine gebieterische Regierung. Der Leser kann – im Verbund mit den Eltern – entscheiden, welche der beiden Möglichkeiten wohl genauer beschreibt, was mit dem NA-Kind passiert.] Und schließlich deutet Bailey eine bewusst ausgesuchte Zeitspanne in der Entwicklung eines Menschen an, „wenn in der späteren Zeit des Erwachsenwerdens eine notwendige und geplante Krise“ im Leben des NA-Schülers „ausgelöst wird“ [durch einen menschlichen oder spirituellen Agenten?], um sicherzustellen, dass jedes Kind wählt, was sein/ihr „Schicksal ihm bestimmt hat“ (S. 89). [Wenn die NA-Bildung „die Todesfurcht beseitigt“ und „das Schicksal“ einen frühzeitigen Abgang von 80 % der Erdbevölkerung von der physikalischen Bühne „bestimmt“, dann sollten wir nicht überrascht sein, wenn die Anzahl der Selbstmorde und/oder Morde unter Teenagern sprunghaft ansteigen werden].

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Bailey's Erbe: die moderne, weltweite Bildung

 

 

 

 

Bailey rechnete die „kommenden beiden Generationen“ ein, um die Brücke zu diesem globalen Bildungssystem bauen zu können. Eindrucksvoll verkündete sie: „Ein internationales Bildungssystem, in Zusammenarbeit von weitherzigen Lehrern und Bildungsministern jedes Landes erstellt, wird heute dringend benötigt und würde eine entscheidende Hilfe zum Erhalt des Weltfriedens bedeuten.“ (S. 87, Hervorhebung von mir). Genau das hat – und zwar wortwörtlich – in genau zwei Generationen stattgefunden. All ihre Bildungssäulen sind heute Säulen des „internationalen Bildungssystems“, Weltkernlehrplan genannt. Angeführt wurde es von dem „weitherzigenBailey-Schüler, dem emeritierten Kanzler der „UN-Universität für Frieden“ Robert Muller, „in Zusammenarbeit“ mit Repräsentanten aus 155 Nationen während der ”World Conference of Education for All” [WCC = Weltkonferenz der Bildung für Alle] (Thailand, 1990). Dort wurde der Lehrplan modifiziert (verändert) und ausgeweitet. Muller schrieb, dass die WCC „eine Not“ von Pädagogen war, mit der sie den „dringend benötigten globalen Lehrplan aufstellten.“ (”The Need for Global Education, New Era, World Fellowship of Education [= Die Notwendigkeit einer Globalen Bildung, Neues Zeitalter, Weltdiener für Bildung], London 1975). Er wurde leidenschaftlich den „Bildungsministern jedes Landes“ gewidmet. Darüber hinaus erklärte die UNESCO 1996 zum Internationalen Jahr der Globalen Bildung. Er wurde als solch eine „entscheidende Hilfe zum Erhalt des Weltfriedens“ angesehen, dass er Muller 1989 zum UN-Friedenspreis für Bildung verhalf.

 

 

 

 

2.) a) Robert Muller's Beitrag: Muller ist bestens bekannt für seine jahrzehntelange Arbeit als stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen (er diente zusammen mit U Thant, Kurt Waldheim und Javier Perez de Cuellar), aber dieser Bericht führt ihn als „den Vater der globalen Bildung“ - ein Titel, der ihm für die Zusammenstellung des Weltkernlehrplans (WCC) verliehen wurde. Zunächst wurde der WCC nur in einigen, über die ganze Welt verteilten „Robert Muller Schulen“ verwendet, die auch als „Schulen der zeitlosen Weisheit“ bekannt waren, und „die Schüler in die Lagen versetzen sollten, wahre Planetarische Bürger zu werden“. Muller war sich darüber im klaren, dass der Weltkernlehrplan auf den Lehren von ”Alice Bailey and Djwahl Kuhl” [sic!] und auch von ”Master Morya” beruht („Vorwort“ des WCC-Handbuchs, November 1986). Er nannte es auch „ein Produkt der Vereinten Nationen“ (”A Letter to All Educators in the World” [= Ein Brief an alle Pädagogen der Welt], November 1986). [Die Rolle der Vereinten Nationen im Plan wird im Abschnitt über die „UN als Werkzeug der Hierarchie“ genauer dargelegt.] Das ”World Core Curriculum Journal” (von den Robert Muller Schulen im März 1989 veröffentlicht) verkündet: „Im Moment ist es unsere Aufgabe, eine Globale Lehrplan-Richtschnur zu entwickeln, die als Führer für die 'New Age-Bildung' dienen wird“, (Band 1, S. 32). Es wird freimütig aus Bailey's Buch ”Education” zitiert und „Gruppendenken“ als Ziel offen verehrt. In diesem Lehrplan gibt es ein ganzes Kapitel, das ”Earth-Gaia Teaching Unit” [= Lehreinheit für die Erde-Gaia] genannt wird (S. 48-50). Es macht Werbung für die Personifikation der Erde als heidnische Gottheit Gaia. Das WCC enthält unter der Kategorie von ”Our Planetary Home” [= Unsere Planetarische Heimat] auch einen Entwurf, der Bailey's Beschreibung der Manifestation der Hierarchie in „jeder Art von Bewusstsein, vom winzig Kleinen bis zum unendlich Großen“ zitiert (”Education”, S. 126).

 

 

 

 

2.) b) Bill Clinton's Beitrag: Während seiner Amtszeit als Gouverneur von Arkansas (USA) implementierte Clinton NA-Lehren in seine Gouverneurs-Schulen, die Sommerschulen für begabte „highschooler” (Gesamtschüler) waren (etwa 1979). Dazu gehörte auch, dass die 17-jährigen sechs Wochen lang von allen Kontakten zu ihren Eltern und der Außenwelt abgeschnitten wurden, während sie einem neuen Paradigma von relativierter Moral ausgesetzt wurden, die durch Übereinstimmung in der Gruppe festgelegt wurde. Außerdem erlangten sie die Fähigkeit „sich selbst von ihren Körpern zu trennen“, um Kontakt zu einem höheren Geistwesen aufnehmen zu können. Obwohl dieses Programm viele negative Beurteilungen von Absolventen bekam und zumindest ein dokumentierter Selbstmord stattfand, wurde es danach weiterhin den öffentlichen Schulen von Arkansas angeboten. (Sehen sie auch das dokumentarische Video “The Guiding Hand” [= Die führende Hand], das 1992 von Geoffrey Botkin produziert wurde, einem ehemaligen Schüler der Gouverneurs-Schule und einer der unverblümtesten Kritiker derselben. Er spielte auch Filmmaterial des schuleigenen Werbevideos ein, in dem die Schüler bei einer „Trennungs“-Übung gezeigt werden, die weiter oben in diesem Text als Teil des ”Death Education” [= Todeserziehungs-] Lehrplans erwähnt wird.) Bailey sah Rebellion von Jugendlichen gegen ihre Eltern als einen gesunden Trend an, welcher es ihnen ermöglichen würde, sich von ihrer „menschlichen Familie“ abzulösen (”Education IV“, S. 131). Das wurde von dem Gastsprecher Ellen Gilchrist an Clinton's Schule noch bestärkt: „Studenten, tut mir einen Gefallen. Ignoriert eure Eltern komplett. Hört ihnen zu, aber dann vergesst, was sie zu sagen hatten.“ (aus ”Guiding Hand” = Führende Hand).

 

 

2.) c) Der Beitrag des „Religiösen Humanismus“ und des „Transzendentalismus“: Dr. William Coulson schrieb einen exzellenten Artikel, der die Geschichte der “Outcome Based Education” (OBE = Leistungsorientierte Bildung) zurückverfolgt. Er war ein enger Kollege der prominenten Figuren Carl Rodgers und Abraham Maslow. Außerdem war er zusammen mit Rodgers Mitautor von ”Studies of the Person” [= Personenstudien], der wegweisenden Serie in humanistischer Bildung. Coulson's Offenbarungen beinhalten auch das Abpausen der bekannten „Kreative Lese- und Schreibfertigkeit“-Konzepte [des Kerns von ”Goals 2000” - siehe weiter oben im Text], und reichen auf frühere Experimente zur „Selbstverwirklichung“ und „Werteklärung“ zurück, die wiederum im „religiösen Humanismus“ von John Dewey und religiösen Transzendentalismus unter der Intelligenzija des englischen 19. Jahrhunderts wurzeln. [Mein eigener kurzer Überblick über letzteres brachte genügend Gemeinsamkeiten mit der Theosophie zutage, um behaupten zu können, dass sich der Kreis zur NA-Lehre schließt.] Genauso beachtenswert sind Coulson's Zitate aus Abraham Maslow's Zeitschrift, die ernsthafte Bedenken an Rodgers Experimenten bezüglich des „universellen Wohlwollens“ und seiner eigenen „Selbstverwirklichungs“-Theorien ausdrücken. [Was für eine Schande, dass Barbara Marx Hubbard nie etwas darüber gehört hat. Sie zitiert

 

 

Maslow und seine „Selbstverwirklichungskonzepte“ als richtungweisende Lichter für sich selbst.] Maslow kritisierte die neue Bildung dafür, dass sie „den Unterschied zwischen Lehrendem und Lehrer“ ignorierte und dass sie einer Philosophie folgte, die der höheren Natur des Menschen vertraute, der „eine Theorie zwischen richtig und falsch“ fehlte, was ein hinderndes Element darstellte, weil es förderte, was er ”the 'value-free' disease” [= die Krankheit der 'Wertefreiheit'] nannte. Coulson bezog sich auf einen von Rodgers ausgebildeten Lehrern, der zugab, dass ein Phänomen unter Studenten, die sich selbst mit rassistischen Namen beschimpften und Obszönitäten an Schulwände schmierten, ein direktes Ergebnis dieser neuen Bildung war: „Wir hatten den Eindruck gewonnen, dass wir tun und lassen konnten, was immer wir wollten und dass dasselbe auch für die Schüler galt. Sobald die Schüler das gehört hatten, waren sie auch schon auf und davon.“

 

 

 

Als repräsentatives Beispiel des Erbes der „Kreativen Lese- und Schreibfertigkeit“ (OBE) zitiert Coulson „einen Abschnitt in der Serie von Lehrbüchern über Personenstudien von einem Bestseller-Autor“, dessen Namen er nicht nennen wollte, sondern lediglich von „einem hochrangigen Beamten im amerikanischen Kultusministerium“ sprach. Coulson erzählt: „Später wurde er für Sex-Verbrechen ins Gefängnis gesteckt, woran seine Überzeugungen nicht unschuldig waren; denn bereits 1974 hatte er über seine eigenen Fortschritte als eine Art religiösen Imperativ geschrieben: 'Ich bin so weit gewachsen, dass ich jetzt an dem Ort bin, den man 'eine Religion des Selbst' nennen könnte. Ich glaube, dass die meisten Antworten in mir selbst zu finden sind und wenn ich lerne, die Liebe, Schönheit und Kraft in mir selbst anzuzapfen, dann ist das wirklich eine Anbetung des inneren Selbst. Im Wesentlichen glaube ich an Gott, der in jedem von uns wohnt. Wir sind alle Gott … Heute meditiere ich zu dem Gott in meinem eigenen inneren Selbst. Und jedes Mal, wenn ich das tue, entdecke ich neue Schätze von endloser Liebe und Schönheit in mir'.“ [Das hat Bailey niemals besser ausgedrückt.] Coulson verfolgt andere Prinzipien der „Leistungsorientierten Bidlung“ (OBE) kompetent auf seine „Selbstanbetung“ zurück.

 

 

 

 

Der einzig blinde Fleck in Coulson's gut begründeter Arbeit ist seine Position, dass die „Kreative Lese- und Schreibfertigkeit derart im Gegensatz zu gesundem Menschenverstand und Beschützer-Instinkten von Eltern steht, dass es nach kosmischer Rechtfertigung verlangt. Tritt der New Age-Bewegung bei.“ Die NA-Bewegung ist aber, wie wir gesehen haben, nicht der Anhang der „Leistungsorientierten Bildung“, sondern die treibende Kraft dahinter, die diesem Konzept seine Vision, Ziele und Methode gibt. Nicht genug damit, dass OBE ständig ihren Namen in der amerikanischen Geschichte geändert hat, wie Coulson aufzeigt, sondern trotz all ihrer Hunderte von „Markennamen“ verbirgt sich hinter ihr nur die ältere NA-“Weisheit“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Einschleusen der New Age-Bildung in öffentliche Schulen – immer sachte...

 

 

Wegen natürlichem Widerstand durch traditionelle Bildungsinstitutionen musste die Einführung subtil und

 

 

Schritt für Schritt geschehen. „Die Schulen werden nur langsam anfangen und in einer Art und Weise, die zunächst als zu gering erachtet wird, um überhaupt bemerkt zu werden.“ (”Letters on Occult Meditation” [= Briefe über okkulte Meditation], S. 309. Die Zitate werden in ”The Journal of Esoteric Psychology” [= Zeitschrift esoterischer Psychologie] nicht Alice Bailey zugeschrieben, sondern dem „Tibetanischen Meister“, Frühling-Sommer 1997). [Der Erfolg solch subtiler Beeinflussung kann leicht aufgezeigt werden: ich wette, dass buchstäblich keiner meiner Leser eine Ahnung hat, wann genau NA-Lehren zum ersten Mal seine/ihre Schule beeinflusst haben.]

 

Robert Muller richtete sich nach seinem spirituellen Mentor und führte die „zeitlose Weisheit“ in den USA nur sehr vorsichtig ein. Er nannte Amerika „das stärkste und halsstarrigste Hindernis auf dem Weg der Evolution unseres Planeten.“ (”2000 Ideas for a Better World” [= 2.000 Ideen für eine bessere Welt], Idee Nr. 1968. Seine „2.000 Ideen“ kann man leicht im Internet finden.) Am Ende zahlte sich die Geduld von Muller und anderer “change agents” [= Initiatoren, Agenten der Veränderung] aus: Bailey's Bildungsplan wurde ganz offiziell in dem OBE (”Outcome Based Education” = leistungsorientierte Bildung)-Plan des amerikanischen „Ziele 2000“-Projekts aufgenommen, das später in ”Project Global 2000” umbenannt wurde. Die Taktik der „kleinen Anfängerschrittchen, zu unbedeutend, um überhaupt wahrgenommen zu werden“ kann in den USA entweder auf 1974 zurückdatiert werden (Eröffnung der ersten „Schule zeitloser Weisheit“) oder auf 1980 (Pilotphase der ”Robert Muller School” in Arlington, Virginia [USA], mit 16 Schülern. Sie lief 5 Jahre lang ohne großes Aufsehen zu erregen, bis sie volle akademische Anerkennung erlangte) oder vielleicht auch auf 1979, als der damalige Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton, einen Prototyp des WCC (“World Core Curriculum” = Weltkernlehrplan) in seinen prestigeträchtigen Gouverneurs-Schulen einführte. Bereits 1986 wurde WCC in aller Öffentlichkeit als „ein sinnvolles Modell“ für “Goals 2000” angepriesen (”Toward a World Core Curriculum, Education Leadership” [= Schritte auf einen Weltkernlehrplan zu; Bildungsleiterschaft] Dezember 86/Januar 87). Ganz sicher war 1989 ein Startdatum (erste Aufnahme der „Zeitlosen Weisheit“ in einen experimentellen ”Goals 2000”-Lehrplan in Eugene, Oregon, USA, Schulbezirk 4J), wie auch 1991 (die Zusammenstellung von ”America 2000” unter der Administration von Präsident Bush) und 1992 (ein vom Kultusministerium in Oregon vom Stapel gelassenes Experiment mit „Leistungsorientierter Bildung“ in der Cottage Grove High School, South Lane School District 45J3). Später wurde dieser Versuch im Landesweiten Fernsehen von Marc Tucker als voller Erfolg gewertet. Marc ist ausführender Direktor des ”National Center on Education and Economy” [= Nationales Zentrum für Bildung und Wirtschaft], einem Ableger der Carnegie Foundation, die auch Hillary Clinton und David Rockefeller zu ihren Vorstandsmitgliedern zählt. [Andererseits nannten Schüler und Eltern es einen katastrophalen Fehlschlag und orchestrierten Betrug. 1996 entlud sich die Kontroverse in einem

 

 

Gruppenprozess, der natürlich nur sehr wenig Aufmerksamkeit in den Medien erregte.] Von der vagen Testphase der ersten NA-Schule bis zur gesetzlich voll anerkannten, operativen NA-Bildung im heutigen Amerika, sind nicht mehr als 30 Jahre vergangen.

 

3.) a) Die New Age-Prinzipien von Alice Bailey werden fortlaufend an alle Schulkinder weitergereicht. Bereits jetzt sind sie fest in das vom U.S. Department of Education [= Amerikanisches Kultusministerium] für öffentliche Schulen implementierte System landesweit verankert. Eine der Schulen, die OBE in seiner experimentellen Phase in die Tat umsetzten, war die Columbine High School in Littleton, Colorado im Jefferson Bezirk, USA, wo ein Jahrzehnt später ein Schüler-Amoklauf passierte. [Während wir hier natürlich keine klaren Beweisschlüsse ziehen können, so liefert doch allein das Wissen um dieses Detail eine schrecklich plausible Erklärung für das, was in dieser ruhigen, „normalen“ Gemeinde schiefgelaufen ist. Littleton war nur der 6. von insgesamt 8 Vorfällen einer „unerwarteten, zufälligen Erschießung“ von Klassenkameraden innerhalb von zwei Jahren, die von Schülern im Alter zwischen 11 und 18 begangen wurden. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum Regierung und Massenmedien, die öffentlich zugeben, dass sie bei jedem einzelnen der Vorfälle völlig im Dunkeln tappen, unisono den Bildungsplan verschweigen, in dem sowohl „Todeserziehung“ vorkommt, als auch die Belehrung darüber, dass

 

 

persönliche Wertvorstellungen eines einzelnen Menschen von Autoritäten außerhalb dieser Person nicht verdammt werden dürfen.]

 

 

 

Schließlich werden auch die Privatschulen in die OBE-Überwachung mit eingeschlossen werden – und zwar unter Schirmherrschaft des „National Education Goals Panel” [= Überbau der nationalen Bildungsziele], wo 1991 erklärt wurde, dass das „National Goals 2000 framework” [= Rahmenwerk der nationalen Ziele 2000] „beim angelegten Maßstab für die Ausführung des Programms jene Schüler berücksichtigen müsse, die keine öffentliche Grund- oder weiterführende Schule besuchen.“ (”Potential Strategies for Long-Term Indicator Development” [= mögliche Strategien für auftretende Anzeichen von Langzeitentwicklungen], Bericht Nr. 91-08, s. 37). Auch homeschooling (Unterricht zu Hause) wird keinen Ausweg mehr darstellen. Gesetzgeber des US-Bundesstaates Iowa haben das Bildungsministerium bereits angewiesen, vorzuschreiben, welche Tests zu Hause unterrichtete Kinder abzulegen haben, um als „gebildet“ angesehen zu werden. Wenn diese Schüler durch einen OBE-basierten Test durchfallen sollten, der von diesem Bundesamt gefordert wird, dann wird das Staatsgesetz von ihnen verlangen, sie als „Schulschwänzer“ und jemanden anzusehen, der ein Eingreifen wegen Kindeswohlgefährdung benötigt. Das länderübergreifende Kultusministerium (NEA) hat vorgeschlagen, dass von zu Hause unterrichteten Kindern erwartet werden solle, dass sie „einen vom Bildungsministerium vorgelegten Lehrplan“ einhalten und „alle staatlich festgelegten Erfordernisse erfüllen sollen“, um zu bestehen (NEA 1992-93 Resolutionen, veröffentlicht im September 1993).

 

 

3.) b) Eine sehr wichtige Frage lautet: Sollen ”Goals 2000” und OBE allen Amerikanern aufgezwungen werden oder nicht? Das wird im Moment heiß diskutiert. Eltern und örtliche Schulämter behaupten Beweise dafür zu haben, dass die „freiwillige“ Natur von OBE nur Heuchelei ist, um die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen. Diese Strategie wird von den höchsten Regierungskreisen sanktioniert. Der föderale ”Goals 2000 Educate America Act” [= Ziele 2000 Bildungsgesetz für Amerika] selbst enthält Pläne (S. 1150), die High School-Abschlüsse schließlich durch CIM (Certificate of Initial Mastery [= Zeugnis für die Beherrschung des Anfangswissens, erteilt durch OBE]) zu ersetzen. Das Bildungsministerium versucht wachsende Opposition abzubiegen, indem es sich auf seiner Internetseite für eine „Erweiterung des Ziele-2000-Bildungserlasses Amerikas“ von 1996 stark macht, der „nicht verlangt, dass [irgendein Teilnehmer von Ziele 2000] OBE (”Outcome Based Education” = leistungsorientierte Bildung) anwendet.“ [Ihr Vorstoß würde sehr an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn sie auch nur einen Ziele-2000-Teilnehmer nennen könnten, dem gestattet wurde, eine andere Grundstruktur als OBE anzuwenden, aber davon liest man nichts auf dieser Internetseite.] Diese Erweiterung sagt auch aus, dass Ziele 2000 ein „vollkommen freiwilliges“ Programm sei. Doch eine Klausel im "Elements of the State Goals 2000 Action Plan

 

" [= Elemente des staatlichen Aktionsplans Ziele 2000] erwartet von teilnehmenden Ländern, „Schulen zu überwachen … [und] zu fördern, die den staatlichen Standards des vom jeweiligen Land freiwillig akzeptierten Programms nicht genügen“ und zeigt damit auf, dass diese „Freiwilligkeit“ sich nur auf staatlicher Ebene abspielt. Bisher haben schon 49 von 50 Bundesstaaten Amerikas das Ziele-2000-Programm „freiwillig angenommen“ (zitiert aus verschiedenen Quellen). [Diese Sachlage bestätigt die Freiheit im amerikanischen Bildungssystem genau wie die „Präsidentenwahl“ Saddam Husseins von 99% Irakern die Demokratie bekräftigt.] Schon Jahre zuvor wurden Pläne von den Bundesstaaten Oregon ( House Bill 3565, 1991, S. 10) und Iowa (Policy Study 94-2, 1994, S 44) vorgelegt, nach denen CIMs (Certificate of Initial Mastery [= Zeugnis für die Beherrschung des Anfangswissens]) zur Bedingung für Schüler gemacht wurden, um die Highschool [= Gesamtschule] mit einem Zeugnis abschließen oder in die (Fach-)Hochschule eintreten zu können, während Parlamentsgesetze in Oregon und Mississippi die CIMs mit der „Anstellbarkeit“ zu verbinden suchten (keines dieser Gesetze wurde bisher verabschiedet).

 

 

 

 

Eltern klagen die US-Regierung auch an, dass sie die Öffentlichkeit in der Darstellung von OBE als „lokal gefördert“ hinters Licht führt, während es doch stattdessen von bundesstaatlicher Ebene vorgegeben wird. Die oben erwähnte Internetseite des Bildungsministeriums versichert jedermann, dass der Ziele-2000-Lehrplan ganz gewiss auf örtliche Eingaben und Kontrollen eingehen würde, dass also alle zur Mitwirkung eingeladen wären. Darüber wurde die “Association for Supervision and Curriculum Development” [= Gesellschaft für Aufsicht und Lehrplan-Entwicklung] jedoch offensichtlich nicht informiert; denn sie schreibt: „Örtliche Kontrolle ist und bleibt hartnäckigste Legende bzw. Handlungsprinzip der Bildungsregierungsgewalt in den USA.“ („The Governance of Curriculum” [= Die Herrschaft des Lehrplans], 1994, S. 3).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. OBE als Werkzeug für New Age ”Change Agents”

 

 

 

 

Auch wenn die OBE (leistungsorientierte Bildung) wegen Förderung von Analphabetentum und anderer schulischer Defizite sowohl in Amerika, als auch in Europa unter Beschuss steht, so können wir hier wegen Platzmangel lediglich Parallelen zu Bailey's radikaler NA-Agenda aufführen, welche die Gesellschaft auf die Annahme der Hierarchie vorbereiten soll. [Um sich über andere, von ”change agents” eingeschlagene Wege zu informieren, lesen sie das vorhergehende Kapitel „Die Umwandlung der Gesellschaft“.]

 

 

 

Eine der brillantesten Erkenntnisse in Dr. Coulson's Artikel (s.o.) bezieht sich auf die OBE-Behauptung „ein Werkzeug für die Veränderung“ der Gesellschaft zu sein. Coulson kommentiert: „Grundlegendes Thema und bevorzugte Rechtfertigung der OBE ist Veränderung. Sie ist lange eine Unveränderliche im quasi-therapeutischen oder 'religiösen' roten Faden durch die amerikanische Bildung an öffentlichen Schulen gewesen. Richard Hofstadter hat diesen roten Faden als anti-intellektuell identifiziert. So gesehen basiert OBE auf einem Widerspruch. Auch wenn die heutigen OBE-Führer behaupten mögen, dass sie den Weg in eine vollkommen andere Zukunft vorangehen, so haben sich die Grundlagen der heute so genannten OBE (leistungsorientierte Bildung) trotz häufiger Namenswechsel seit hundert Jahren nicht verändert. Anders ausgedrückt ist die Notwendigkeit von Veränderung eine fragwürdige Behauptung. Es hängt alles davon ab, was angeblich Veränderung benötigt.“ [Hervorhebung von mir. Beachten sie bitte auch die Leichtigkeit mit der Coulson OBE wiederholt mit einer „religiösen“ Bewegung in Verbindung bringt.]

 

 

 

 

Was „Veränderung braucht“, fährt Coulson fort, ist offensichtlich „wenig..., wenn man einmal von den Markenzeichen absieht, unter denen die Lehrpläne und Philosophien verkauft werden. 1972 erlaubte Rogers mir ihn zu zitieren. Es ging um den Umgang mit den vielen Kritikern an seiner Version der Bewegung. Er sagte: 'Ich änderte die Namen gerade so oft, dass ich den Kritikern immer zuvorkam.'“ Coulson spult dann eine ganze Liste von typischen, getarnten OBE-Bezeichnungen herunter: Kinder lernen Bewegung, Bewegung für die Gesundheit des Verstands, fortschrittliche Bildung, Anpassung ans Leben, Begegnung im Klassenzimmer, Training zur Sensitivierung, humanistische Bildung, Werteklärung, Entscheidungsfindung der Jugend, kritisches Denken, Lernen lernen und Kooperatives Lernen. [Die verschiedenen Namen, die unterschiedliche Bundesstaaten und Distrikte dem Ziele-2000-Programm geben, folgen einem Teile-und-herrsche-Schema. Dadurch soll den Kritikern nicht der vielsagende „OBE“-Aufkleber vor die Nase gehalten werden. Aufgefallen sind mir zum Beispiel Begriffe wie „entwicklungsgetriebenes Ergebnis“ ( Mason City, Iowa Schule), „Projekt neuer Standards“ ( MacArthur Foundation und Pew Charitable Trust), „Netzwerk großen Erfolgs“ (von Spady in Oregon benutzt), „affektive Bildung“ (weithin benutzt) und mysteriöse Akronyme wie „STW“, „TQM“ und „DAP“. Deshalb bringt wahrscheinlich eine Online-Suche mit dem Stichwort „OBE“ in der Datenbank des US-Nationalarchivs für Bildungsstatistik überhaupt nichts.]

 

 

 

 

Mit diesem Wissen im Hinterkopf fahren wir mit dem fort, „was angeblich Veränderung benötigt“ - und zwar durch OBE-Architekten und -Förderer. Wir sind nicht überrascht, dass sich das mit den „Veränderungen“ deckt, die Alice Bailey und ihre NA-“change agents“ anmahnen.

 

 

 

 

4.) a) „Alte Missverständnisse“, die von OBE beseitigt wurden: OBEs eigener Schöpfer, William Spady, bekräftigte die mit NA-Zielen übereinstimmende Absicht dieses Programms: „die totale Transformation unseres Bildungssystems [in Bezug auf] einstellungsbezogene, emotionale, motivationale und in Beziehung stehende Orientierung.“ [Hervorhebung von mir]. Diese „Transformation“ ist derart „total“, dass die Einbindung von OBE in den USA die Aufhebung hunderter bestehender Gesetze, einschließlich des Bildungsgesetzes, verlangt (allein in der Stadt Washington sind nicht weniger als 218 Gesetze für die Aufhebung ausersehen – wie z.B. die Unterrichtung von föderalen und Staatsgesetzen der Verfassung, Konzepte objektiver Moral, Wahrheit, Gerechtigkeit, Patriotismus und Prinzipien freier Regierung und Einwohnerschaft. Gemeint sind hier auch die Einhaltung „traditioneller und religiöser“ Feiertage).

 

 

In anderen Ländern kennt man den Weltkernlehrplan (WCC) auch noch in einer viel radikaleren Grundsatzversion: die Direktorin der Robert Muller Schule in Buenos Aires (Argentinien), Mrs. Gabrielle Roncoroni Christeller, empfiehlt diese „neue Bildung“. Sie lehrt, dass die „Menschenrechte jedes Individuums über den Einzelnen hinausgehen [müssen]“ und von Pflichten „unserem ganzen planetarischen Heim, der gesamten menschlichen Familie, dem Universum, dem Himmel [der Hierarchie] und unserer Rolle und Erfüllung im ewigen Strom der Zeit gegenüber [abgelöst werden müssen]“. ( Muller, ”2000 Ideas for a Better World”, Idee Nr. 1914). Sie zitiert hier direkt aus dem Entwurf der Lehrprioritäten des Weltkernlehrplans: „I. Unsere planetare Heimat und unser Platz im Universum; II. Unsere menschliche Familie; III. Unser Platz in der Zeit.“ Erst ganz am Ende taucht „IV. Das Wunder des individuellen menschlichen Lebens“ auf. [Menschenrechtsaktivisten aufgepasst: all das hat Vorrang vor dem, was wir normalerweise als „grundsätzliche Menschenrechte“ ansehen. Wenn von den „Menschenrechten“ geredet wird, dann seien sie nicht geschockt, wenn sie herausfinden sollten, dass es in Wirklichkeit um die

 

 

Rechte der Menschheit geht und nicht um Rechte eines Einzelnen. Das funktioniert nach Baileys Lehre, dass individuelle Identität nichts als eine „Illusion“ sei.]

 

Um Bailey's Ziel der Beseitigung der "Illusion" des Todes erfüllen zu können, bietet die OBE einen Kurs über „Tod, Sterben und Selbstmord“ für Gesamtschüler (highschool) an, der „den Tod verherrlicht“ - um es mit den Worten eines OBE Studenten aus Oregon zu sagen. Der „Vision 21“-OBE-Plan der Schulaufsichtsbehörde von Ohio (USA) hat diesem noch das Ziel hinzugefügt, die „Illusion“ zu beseitigen, dass Investition in die intellektuelle Entwicklung sich lohnen würde. Sie haben noch die vom Harvard-Professor Howard Gardner entwickelte „Theorie multipler Intelligenz“ addiert, die behauptet, dass alle Schüler „interpersonelle und intrapersonelle Intelligenz“ besitzen würden, die entwickelt werden müsse, weil die Genetik einer Rasse die akademische Intelligenz bestimmt oder festlegt [sic!!]. [Wenn man das in Baileys Terminologie übersetzt, dann können wir die NA-Transformations-Agenda klarer erkennen: das einzige menschliche Potenzial („Intelligenz“), was jeder besitzt, besteht im Dienst an der Gruppe („interpersonal“), was die erste Hälfte der

 

 

Antahkarana

 

 

ist. Die zweite Hälfte ist die Auslieferung der inneren Selbstbestimmung an die Meister („intrapersonal“).]

 

4.) b) OBE schafft ein Autoritätsvakuum: Um die

 

 

Forderung der Hierarchie nach Gruppendenken erfüllen zu können, erwartet OBE (zumindest in Virginia seit 1986) von Lehrern, dass sie unter dem Vorwand „Ratschläge erteilen zu wollen“ bei Kindern von 5 Jahren an aufwärts „kognitive Disharmonie“ erzeugen sollen. Als Erwachsene müssen sie sich dann vollkommen zurückhalten, um die Abhängigkeit von „einer Antwort, die der Gruppe der Gleichaltrigen akzeptabel erscheint“ zu erzwingen. Zweck der Übung ist „die Umgestaltung [der] gesamten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Struktur [sowie der individuellen] Identität.“ (”Elementary School Guidance and Counseling Journal” [= Zeitschrift für die Führung von Grundschulen und Unterricht], April 1981). Es gibt darin einen Abschnitt mit einem OBE-Test, der entwickelt wurde, um herauszufinden, welche Art von sozialem Druck bei einem Kind ausreicht, um sich Gruppenzielen zu unterwerfen und sich dem Gruppenkonsens hinzugeben – ein Konzept, das auch als „Schwellentest“ bekannt ist. (s. ”Educating for the New World Order” [= Erziehung zur Neuen Weltordnung], Beverly Eakman, S. 47). Diese Methode zur Schaffung eines Autoritätsvakuums stammt direkt aus Bailey's Buch ”Education in the New Age” [= Bildung im NA]. Lehrer werden dazu angehalten die Bitten der Kinder um Antworten, „die auf der Autorität des [Lehrers] beruhen“, zurückzuweisen und sie bereits im Alter von 5 Jahren zu „zwingen“ eine „Suche in ihrem eigenen Inneren“ zu beginnen (S. 25).

 

Gleichzeitig werden die Kinder gedrängt sich auf ein anderes Gebilde wie z.B. „Pumsy der Drache“ zu verlassen. Seit 1983 ist „Pumsy“ Pflicht im Lehrplan der Grundschule Virginias (USA) und Teil eines Kurses, in dem die Kinder ein CIM (Certificate of Mastery = Zeugnis, das die Beherrschung belegt) für „Klaren Verstand“ absolvieren müssen. „Pumsy“ wird 6-jährigen in einem durch den Lehrer angeleiteten Trance-Zustand vorgestellt. Sie werden belehrt sich an diesen „Freund“ zu wenden, um sich selbst von einem „schmutzigen Verstand“ zu befreien und einen „Klaren Verstand“ zu bekommen (und es auf keinen Fall mit den Eltern zu besprechen). So macht das Kind seine ersten Schritte auf eine „integrierte Persönlichkeit“ zu, bei der seine individuelle Identität „mit dem Ganzen“ verschmilzt (mit der „spirituellen Triade“ der Hierarchie) ( Bailey, ”Education” [= Bildung] I, S. 26). Ziel ist es, die Welt des „Schmutzes“ dauerhaft hinter sich zu lassen, das heißt die konkreten Aspekte der Existenz: „Zuerst lebt man ein Leben der Träume, dann eins der Gedanken.“ (S. 28). Zusammenfassend stellen wir fest, dass die äußeren Autoritäten der kindlichen Alltagswelt (Lehrer, Eltern usw.) delegitimiert und durch die überlegene Autorität des „inneren Selbst“ und schließlich durch die (sogar noch) höhere Autorität des „Gruppenselbst“ ersetzt werden. Weil diese sich zur Orientierung in vielen Herausforderungen des Lebens regelmäßig als unzureichend erweisen, wird das entstehende Autoritätsvakuum von anderen externen Quellen gefüllt, diesmal unter der Vorspiegelung einer weiteren (unbekannten) Seite des eigenen Selbst. Dass es sich bei diesem Gebilde nicht um das eigene Selbst handelt, wird von Bailey's

 

 

offener und ehrlicher Beschreibung des wirklichen „Führers der Menschheit“ aufgezeigt, dessen Begehren nach der Verschmelzung (und dann der Unterjochung) des individuellen Selbst steht.

 

 

 

[Um es ganz deutlich zu sagen: das ideelle Ergebnis dieser „Bildung“ ist eine Generation, die in lebenslanger Verleugnung lebt, dass es bestimmte Aspekte des Lebens und Autoritäten außerhalb der eigenen Kontrolle gibt. Andererseits ist es eine lebenslange Abhängigkeit vom „höheren“ Wesen, das einen führt, weil unausweichlich Umstände im Leben eintreten werden, die außerhalb der eigenen Kontrolle liegen, auch wenn man gelehrt wurde, dass solche Umstände gar nicht existieren. Derweilen empfindet man nur Mitleid für die wenigen, armen, unerleuchteten, nicht bevollmächtigten Seelen, die Kontrolle über ihr eigenes Leben bewahren und ohne die Krücke des beständigen „Kontakt mit dem Wesen“ auskommen. Gleichzeitig verdammt diese Mentalität rundweg alle, die sich darauf verlassen, dass der Gott der Juden zu ihnen von außerhalb spricht und sie führt. Sie werden dann „Roboter“ und „Gedankenlose“ genannt, obwohl der biblische Gott viel mehr persönliche Initiative erlaubt, ja sogar verlangt, als die NA-“Götter“. Stellen sie sich das nur mal vor.]

 

 

 

 

4.) c) OBEs Versprechen „kein Durchfallen möglich“ meint in Wirklichkeit „kein Abschluss möglich“: Statt die Beherrschung von akademischen Inhalten und/oder analytischen Fähigkeiten (Lesen, Schreiben, Mathematik) aufzuzeigen, wird der Schüler danach „benotet“, ob er einen bestimmten „Kontrollort“ erreicht hat. Wenn er/sie die erwünschten „Ergebnisse“ in Verhalten und Einstellungen zeigt, wird ihm/ihr ein „Zeugnis der Meisterschaft“ ausgehändigt. Niemand kann „durchfallen“ und es gibt „keine 'richtigen' Antworten“, sondern wenn das geforderte „Lernziel“ nicht gezeigt wird, wird dem Kind „Förderunterricht“ erteilt oder von „Prozessbegleitern“ mit speziellem Lernmaterial vom "National Diffusion Network" noch einmal belehrt. Das Material wird unbegrenzt immer und immer wieder vorgesetzt, bis das erwartete „Ergebnis“ vorliegt. Das Bildungsministerium von Pennsylvania (USA) scheut sich nicht, OBE ein „Verhaltensveränderungsplan“ zu nennen, „der auf der Kontroll-Theorie beruht“, einem System, das auf den Psychiater William Glasser zurückgeht. Und wenn Lehrer (z.B. im Bundesstaat Washington) keine „Verantwortlichkeit“ dem Unterrichten von OBE gegenüber zeigen, d.h. wenn ihre Klassen dieses Konzept nicht ausreichend „gemeistert“ haben, dann bekommen diese Lehrer auch „Förderunterricht“ von „Mentor-Lehrern“ im Klassenraum, bis ihr Zeugnis sich verbessert hat oder sie werden entlassen.

 

 

4.) d) OBE erlaubt keine Infragestellung durch Eltern: Dieselben „Technologien zur Erweiterung und Transformation des persönlichen Bewusstseins“, die Marilyn Ferguson in ihrem bahnbrechenden Buch ”The Aquarian Conspiracy” [=„Die sanfte Verschwörung“] 1980 anpries, wird heute pauschal jungen Menschen beigebracht – ohne Wissen und Erlaubnis der Eltern und selbst entgegen elterlicher Einwände. In vielen Fällen werden die Schüler aufgerufen, ihre neue Lerninhalte nicht mit den Eltern zu besprechen und manchmal werden sie auch ermuntert, die Wertvorstellungen ihrer Eltern pauschal über Bord zu werfen. [Hierzu sollten sie sich die Ratschläge

 

an begabte Schüler im Sommerprogramm von Bill Clinton's Gouverneurs-Schulen einmal ansehen.] Bailey sah die Rebellion von Jugendlichen gegen ihre Eltern als „wünschenswert“ an, ja sogar notwendig, um die „vereinigte Front“ der Familie aufzubrechen und durch „Gruppenleben“ ersetzen zu können (”Education [= Bildung] IV“, S. 130-131), aus der dann eine „neue Form des Familienzusammenhalts“ entstehen würde (S. 128). [Es ist wichtig Robert Muller's vielen „Ideen“ über die „Familie“ zu lesen, wobei man diese spezielle Definition im Hinterkopf haben sollte. Mehr dazu weiter unten im Text.]

 

 

Wie sieht denn nun die angemessene Rolle von Eltern im NA aus? Sie sollen darüber aufgeklärt sein, dass sie „dem Gesetz der Wiedergeburt“ dienen, indem sie menschliche Körper für „inkarnierte Seelen“ zur Verfügung stellen und indem sie psychischen Kontakt mit „von Shamballa ausgehenden Mächten“ aufnehmen, um einen „Lichtleib“ für die Babys vor ihrer Geburt herzustellen. Mit anderen Worten besteht der einzige Grund Eltern zu sein darin, „Vehikel“ für die Reinkarnation herzustellen und sicherzustellen, dass diese „Vehikel“ mit einer Verbindung zur Hierarchie auf die Welt kommen (”Education [= Bildung] IV“, S. 138; 140). Alles andere wird als „gedankenlose Erzeugung von Kindern“ angesehen, eine im höchsten Maße unerleuchtete Einstellung, die zur Überbevölkerung beiträgt. (Als die New Age-Führerin Barbara Marx Hubbard in einem Interview

 

 

1998 über diejenigen klagte, die „Babys ohne Nachdenken in die Welt setzen“, wussten Miteingeweihte sofort, dass sie auf mehr als nur einfache Familienplanung oder Bevölkerungskontrolle anspielte.)

 

4.) e) OBE führt Eltern in die Irre: Wir sind nicht überrascht, dass NA-Lehrer erwarteten, dass ein wenig Täuschung und sogar Lüge Eltern gegenüber notwendig sein würde, um solch einem Umsturz zum Durchbruch verhelfen zu können. Alarmierte Eltern

 

des OBE-Experiments der Cottage Grove High School fanden dazu passende Instruktionen der US-Regierung an ihre Schulleitung im ”Community Action Tool Kit” [= Werkzeugkasten für Aktionen der Gemeinde] (vom Büro des Bildungsstaatssekretärs) und im ”The Change Agents Manual” [= Handbuch für Initiatoren der Veränderung]. [Weil das aus demselben Büro kommt, dass immer wieder beteuert, dass OBE vollkommen freiwillig sei, ist ein gesunder Skeptizismus gegenüber allen Zusicherungen aus dieser Richtung angebracht.]

 

 

 

 

Dieses Täuschungsmanöver sei notwendig betonte der Harvard Professor für Bildung und Psychiatrie Dr. Chester Pierce 1972 in seiner Grundsatzrede vor der Association for Childhood Education International [= Vereinigung für die internationale Bildung in der Kindheit]: „Jedes Kind, das im Alter von 5 Jahren in die Schule eintritt, ist geistesgestört, weil es mit einem Zugehörigkeitsgefühl gegenüber unseren Gründervätern, den eigenen Eltern und dem Glauben an ein übernatürliches Wesen [was alles zu Hause erlernt wurde] daherkommt. Es liegt an euch Lehrern, diese kranken Kinder zu kurieren, indem ihr die internationalen Kinder der Zukunft aus ihnen macht.“ (Zitiert in verschiedenen Quellen; siehe z.B. Kathy Collins, die es in ihrem Buch "Children are Not Chattel" [= Kinder sind kein Hab und Gut], ”Free Inquiry” [= Freie Recherche], veröffentlicht vom ”Council for Democratic and Secular Humanism” [= Rat für Demokratie und säkularen Humanismus], Herbst 1987, mit Genehmigung zitiert. Collins Prämisse lautet: „Kinder 'gehören' nicht ihren Eltern.“, S. 11). Bereits Jahrzehnte vorher bekannte der Psychiater Brock Chisholm 1946 (damals war er Leiter der World Health Organization der Vereinten Nationen): „Wir haben alle Arten von vergifteten Sicherheiten geschluckt, die unsere Eltern uns zum Essen gegeben haben. … Was es auch immer kosten mag, wir müssen die falschen alten Wege unserer Eltern [zurückweisen]. … Wenn das nicht sanft geschehen kann, dann muss es eben rau vor sich gehen oder sogar gewalttätig.“ (wohlwollend zitiert von Hillary Clinton in ihrem Buch ”It Takes a Village” [= Es bedarf eines Dorfes], S. 15). Amerikanische Gerichte unterstützen diese Ansicht mit ihrer Rechtsprechung, wie in der Entscheidung vom Obersten Gerichtshof Kaliforniens am 18. Mai 1990, dass das Recht eines Lehrers zur freien Meinungsäußerung im Klassenraum höher einzuschätzen sei als die persönlichen Überzeugungen der Eltern. Die texanische Distrikt-Richterin Melinda Harmon brachte es prägnant auf den Punkt: „Eltern geben all ihre Rechte auf, wenn sie ihre Kinder vor einer öffentlichen Schule absetzen.“ (zitiert nach ”Schooling for a Global Age” [= Unterricht für ein globales Zeitalter], James Becker Edition, S. XIII).

 

 

4.) f) OBEs Krieg mit der (traditionellen) Familie: Alice Bailey beschuldigte die traditionelle Familie, „Spaltung, Selbstsucht und individuelle, isolierte Ausschließlichkeit“ zu fördern (”Education IV“, S. 130). Ihr Ideal von Familienleben war, dass sie der Hierarchie dienen solle. Sowohl die sexuelle Beziehung, als auch das Kinderkriegen sollten ausschließlich der menschlichen Evolution dienen (S. 132). Indem sie den Anordnungen folgten, sich „mit dem ganzen Problem des Elterndaseins“ durch Bildung „zu befassen“ (S. 133), werden den Eltern OBE-Kurse unter der Überschrift „erleuchtete Sozialtechnik“ angeboten, um die ganze Familie unter die NA-Bildung zu bringen. Dies soll den Hausfrieden nicht zu sehr gefährden, indem Konflikte mit zu Hause gelernten Werten vermieden werden – Konflikte, in denen „die Bildungseinrichtung gelegentlich unter die Lupe genommen wird und einen Rückzieher machen muss.“ (Professor John Goodlad, Mitglied vom Verwaltungsrat des Bildungsinstituts der UNESCO. Siehe den ”Guide to Getting Out Your Message” [= Anleitung, wie man seine Nachricht übermitteln sollte], ”National Education Goals Panel Community Action Toolkit: A Do-It-Yourself Kit for Education Renewal” [= Gemeindeaktionswerkzeugsatz des Landesbildungszielgremiums: Ein Do-It-Yourself-Bausatz für Bildungsreform], S. 6. Goodlad wiederholt diese Bemerkung im Vorwort von ”Schooling for a Global Age” [= Unterricht für ein globales Zeitalter], S. XIII). Professor Goodlad diente auch zusammen mit Bill Clinton

 

in den 1980ern im UNESCO Commission on Global Education [= Rat für globale Bildung der UNESCO]. Er warnte Kollegen, dass „die meisten jungen Menschen immer noch an den Werten ihrer Eltern festhalten“ würden. Diese Tatsache könnte zum „Zerfall“ der Gesellschaft führen. (”Report of Task Force C: Strategies for Change” [= Bericht der Projektgruppe C: Strategien für einen Wechsel], ”Schooling for the Future” [= Unterricht für die Zukunft], Nr. 9, 1971). Das 5. von 8 in „Ziele 2000“ verankerten nationalen Zielen legt nicht nur fest, dass ein OBE-Abschluss benutzt werden sollte, um einen Arbeitsplatz nach dem Schulabschluss bekommen zu können, sondern ältere, arbeitende Familienmitglieder werden darin auch verpflichtet, OBE-Kurse zu belegen, um weiterhin erwerbsfähig bleiben zu können.

 

 

 

 

4.) g) OBE hat seinen Fuß in der Tür bei ihnen zu Hause: Etwas Mitte 1990 machte zumindest ein amerikanischer Bundesstaat, nämlich Ohio, das „Unterrichts- oder Trainingsprogramm für Eltern“ in bestimmten Fällen verpflichtend, wobei eine Weigerung daran teilzunehmen „elterliche Bildungsvernachlässigung“ bedeutet hätte, was nicht einfach nur als „Fehlverhalten“ gewertet wird, sondern theoretisch einen Grund dafür liefert, die Kinder aus ihrem Zuhause herauszureißen (s. den ”Ohio Revised Code”, 1996, Abschnitt 2919.222). Andererseits wurde das PAT-Programm ( Parents As Teachers = Eltern als Lehrer) schrittweise eingeführt, bis es 1994 mit „Ziele 2000“ Gesetz wurde. Im Zusammenhang damit hatten Eltern das „Recht“ ihre Kinder zu unterrichten, wenn sie dieselben „Pflichten“ erfüllten, die auch Lehrer haben. In diesem Rahmen können Sozialarbeiter beauftragt werden die Häuser zu besuchen und die Leistung der Eltern zu benoten (nicht nur beim Unterricht zu Hause (homeschooling), sondern generell was Erziehung der Kinder und Werteerziehung angeht). „Schlecht unterrichtete“ Kinder können dann den Eltern weggenommen werden. Ebenso können Haushalte mit Eltern, die Hilfe von Sozialwerken im Rahmen des PAT-Programms ablehnen, als „gefährlich“ für Kinder eingeschätzt werden (s. ”Revised Risk Factors Form”, Parents As Teachers National Center, Inc. = „Revidierte Risikofaktoren-Klasse“, Nationales Zentrum für Eltern als Lehrer). Viele hofften, dass das ”Parental Rights and Responsibilities Act” [= Gesetz für elterliche Rechte und Verantwortung] von 1996 diese Einseitigkeit ausgleichen würde. Stattdessen wurde dadurch das PAT-Konzept noch gestärkt, indem diese „Rechte“ als „Verantwortung“ durch die Neue Bildung umdefiniert und festgeschrieben wurde. Der NAEP ( National Assessment of Educational Process = Nationale Einschätzung des Bildungsfortschritts]-Test, der alle 4 Jahre an Schüler ausgeteilt wird (Jahrgang 4, 8 und 12) enthält sowohl akademisches Material, als auch einen Überblick über häusliche Umgebung und Familiengewohnheiten von Schülern und ist damit nur eine andere Form der Identifizierung von „Problemfamilien“.

 

 

 

 

Im Moment können Privatschulen noch eine Menge dieser Indoktrinierung herausfiltern. Die Mehrheit von ihnen laufen unter der Schirmherrschaft von christlichen und jüdischen Religionsgemeinschaften. Aber selbst die Eltern dieser Kinder können sich nicht in Sicherheit wiegen – besonders nicht die jüdischen. NA ”change agents” haben jüdisches Leben bereits auf andere Art unterwandert, wie wir noch im nächsten Abschnitt sehen werden.