Die Leichtgläubigkeit der Durchschnittsbürger, seine Offenheit für alles, was ihm vorgesetzt wird, wenn es nur laut genug und mit genügend Nachdruck gesagt wird, ist weithin bekannt.

 

 

Massenpsychologie und Massenbeeinflussung wurden schon immer angewandt. …

 

 

 

 

Aber diese negative Aufnahmebereitschaft kann leicht zum Guten wie zum Bösen genutzt werden.“

 

 

 

 

(“The Spiritual Hierarchy” [= “Die Spirituelle Hierarchie”], Lucis Trust, 1982, S. 8)

 

 

 

 

I. New Age-Missionierung unter Juden

 

In den bisherigen Kapiteln haben wir die Philosophie, auf die sich das New Age oder „Wassermann-Zeitalter“ stützt, untersucht. Nicht jeder ist berechtigt dort einzutreten. Wir sahen die offene Feindschaft gegenüber Juden und ganz besonders gegenüber dem Judaismus, wie er von New Age (NA)-Denkern zum Ausdruck gebracht wird. Wir haben festgestellt, was für eine gesellschaftlich hohe Stellung die Menschen haben, welche die NA-Konzepte der „Einheit in der Vielfalt“ und des „Übels des Separatismus“ befürworten und gesehen, welche Rolle die UNO und die mit ihr verbundenen Gruppen dabei spielen. Angesichts der Tatsache, dass die Juden als „Rasse“ ein zu geringes Potential haben, um in das NA eingehen zu können, müssten sie eigentlich als unwürdig angesehen werden, was die Indoktrinationsbemühungen anbelangt.

Falsch. In Wirklichkeit nehmen die missionarischen Bemühungen so sprunghaft zu, dass diese Erhebung innerhalb der Monate, die ich daran gearbeitet habe, mit Sicherheit wieder überholt sein wird. [Deshalb sollte der Leser dieses Kapitel, das bereits viel länger als alle anderen in diesem Buch ist, nur als Beispiel für die prominenteren Gruppen und Persönlichkeiten ansehen.]

 

 

 

1. Bemühungen um säkulare Juden

 

Anstatt gegen die Interessen eingeschränkter Gruppen vorzugehen, appellieren die missionarischen Bemühungen unter säkularen Juden hauptsächlich an die Harmonie in der Welt und die Zusammenarbeit aller. Damit soll das Verantwortungsgefühl der Juden für die Menschheit angesprochen werden. Man fängt damit an, den empfindlichsten Nerv der säkularen jüdischen Gemeinschaft zu treffen, indem man die Verfolgung im Allgemeinen und den Holocaust im Besonderen anspricht. Der „Tibetanische Meister“, Alice Ann Baileys Geistführer, versichert ihnen immer wieder, dass ihnen ihr Leiden von der gesamten Hierarchie angerechnet wird: „Das Schicksal der Juden in diesem Weltkrieg ist eine schreckliche Geschichte der Grausamkeit, Qual und des Massenmordes, und die Behandlung der Juden ist seit frühesten Zeiten eines der schwärzesten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Dafür gibt es keine Vergebung oder Entschuldigung und alle klar denkenden Nichtjuden sind sich dessen bewusst und fordern mit allem Nachdruck die Beendigung dieser Verfolgungen. Die geistigen Kräfte der Welt und die geistigen Führer der Menschheit (sowohl die auf der sichtbaren Ebene [der Menschen] tätigen als auch die hinter dem Schleier [körperlosen Geister] lenkenden) suchen nach einer Lösung. („Probleme der Menschheit IV“, S. 102) Viele Juden sind dadurch so erleichtert, dass sie gar nicht mehr weiterlesen und eifrig das Wassermann-Zeitalter unterstützen.

Aber bereits der nächste Satz belastet die Opfer: „Die Lösung lässt sich aber nur dann finden, wenn die Juden selbst nach einem Ausweg suchen.“ Woraus? Aus dem „Weltproblem“, das sie selbst verursacht haben. [Siehe mehr Einzelheiten darüber, inwiefern die Juden ihre Verfolung selbst verursacht haben und sogar am Holocaust Schuld sind und was von ihnen erwartet wird.] Dann wird das Versprechen gegeben, dass, wenn die Juden sich bemühen und „selbst nach einem Ausweg suchen“ und an der „rechten menschlichen Beziehung“ arbeiten (S. 104-105), der Antisemitismus verschwinden wird. Wenn sie das Dogma ein auserwähltes Volk zu sein widerrufen und sich der „Menschenbruderschaft“ anschließen, [als ob sie nicht beides könnten], werden sie voll und ganz akzeptiert werden. [Abgesehen davon, dass dies unfaire Schuldgefühle hervorruft, werden sie vielleicht denken, dass dies leicht von liberalen Juden abgewiesen werden könnte, befinden sich viele von ihnen doch bereits an vorderster Front der Menschenrechtsangelegenheiten. Doch zu viele von ihnen haben bereits die NA-Vorstellung übernommen, dass die Juden für ihre Existenz büßen müssten, indem sie jedwede Einzigartigkeit verleugnen – selbst den Anspruch auf die einzigartige Schwere ihres Leidens.]

1. a) Hoffnung auf nachträgliche Identität: Es gibt viele leichtgläubige säkulare Juden (an vorderster Front die Israelis), die „ihre eigene Verantwortung auf ihre Schultern“ geladen und auf ihr Erbe verzichtet haben, um dadurch einen Platz im New Age (NA) zu erlangen. Von der Archäologie bis hin zur Geschichte des 20. Jahrhunderts balgen sich jüdische Wissenschaftler darum, die „Lehren“ über den Zionismus ungeschehen zu machen und verbergen den geschichtlichen Beweis des Rechts der Juden auf das Land Israel in der Hoffnung, in den Augen der Neuen Menschheit dadurch erlöst zu sein. Die israelische Politik, Bildung, das Rechtssystem und die öffentliche Meinung überbieten sich gegenseitig bei dem Versuch, die Dämonen des „auserwählten Volkes“ auszutreiben. Viel Energie wird darauf verwendet, das orthodoxe Judentum an den Rand zu drängen in der Annahme, dass unsere Religion das einzige Hindernis für die „rechten menschlichen Beziehungen“ darstelle. Hinter alledem steht die Überzeugung, dass die Mitgliedschaft in der NA-„Menschenbruderschaft“ unsere Belohnung dafür sein wird, dass wir uns mehr von unserer eigenen Identität nehmen lassen und mehr sind wie alle anderen auch. [Diese sich selbst verachtenden Juden haben es fertig gebracht, die NA-Feier der „Vielfalt“ in Bezug auf alle anderen Stämme dieser Erde, einschließlich jener mit geschlossenen Religionssystemen und separatistischen Gepflogenheiten zu ignorieren, welche noch bei weitem exklusiver sind als der Judaismus. Sie fragen nie, warum nur die Juden wegen ihres „Separatismus“ so anstößig sind.] Der wichtigste Punkt, der von diesen zum NA-Glauben Konvertierten übersehen wird, ist der, dass nachdem die Juden ihre sie kennzeichnende jüdische Identität aufgegeben haben, sie lediglich von einer von Baileys inakzeptablen Kategorien in eine andere gewandert sind: Von der des separatistischen „Sorgenkindes der Menschheit“ in die der spirituell verbesserten, aber immer noch von ihrer Rasse her befleckten. Während wir die NA-Ansichten über Juden untersuchen, können wir erkennen, dass die „rechten menschlichen Beziehungen“ zwischen den Juden und der Menschheit über das Aufheben der Grenzen hinausgeht. Es wird gefordert, dass die Juden akzeptieren, dass es keinen Platz für ihre Rasse im Beziehungsgeflecht der Menschheit auf dieser Evolutionsstufe der Menschheit gibt. Die „Menschenbruderschaft“ wird sich für die Juden erst im zukünftigen Leben öffnen … Und das auch nur vielleicht.

1. b) NA-Religion unter dem Mantel der Philosophie oder Wissenschaft verborgen: Diese unterschiedlichen weltlichen Umschichtungsmechanismen zielen nicht unbedingt auf Juden, sondern sind wegen der unverhältnismäßig großen Zahl intellektueller Juden erwähnenswert, die sich damit angefreundet haben. [Um nicht auszuufern möchte ich jetzt nicht ins Detail gehen. Aber ich besitze Beweise für alles, was ich hier erwähne.] Die gemeinsamen Glaubensüberzeugungen aller NA-Anhänger sind:

  • Die Existenz einer kollektiven alten Weisheit, welche dem inneren Geist des Menschen zugänglich ist und die noch durch die Eingaben „höherer Intelligenzen“ zunimmt,

  • das unbegrenzte Potential der Menschheit, das angezapft werden kann, indem man sich seine eigene Realität schafft und

  • das Hindernis, das der orthodoxe Judaismus und mit ihm verwandte „fundamentalistische“ Religionen im Hinblick auf den individuellen und gesellschaftlichen Fortschritt darstellt.

Ein Beispiel dafür ist die Wiederbelebung der klassischen griechischen/römischen Philosophie. Das wird am besten durch ”New Acropolis” veranschaulicht, ein globales Forum, das jetzt in 40 Ländern [Anm. d. Übers.: jetzt 46 Ländern http://www.newacropolis.org/Sedes/Sede.aspx?pid=DE&lang=eng] besteht, welches Theosophie mit Faschismus kombiniert. [Eine ausführliche Dokumentation darüber würde einen eigenen Bericht erforderlich machen. Aber weiter unten sind einige Details angeführt. Ausgezeichnetes Quellmaterial über ”New Acropolis” und andere NA-Kulte finden sie auf der Webseite des holländischen Historikers Dr. Herman de Tollenaere.]

Ein weiteres Beispiel ist die Jung’sche Philosophie. Carl Jung wurde von seinem Geistführer „Philemon“ zu okkulten Praktiken und zum rassistischen Arianismus verleitet. (Siehe die Bücher des Harvard-Professors Dr. Richard Noll, “The Jung Cult” [= “Der Jung’sche Kult”] und “The Aryan Christ: The Secret Life of Carl Jung” [= Der arische Christus – Das Geheimleben des Carl Jung]. Eine ausgezeichnete Analyse über Jungs zweifellose Verbindung zur Theosophie und anderen mystischen Religionen, basierend auf Nolls Untersuchung, liefert Janet Biehl in ihrem Buch “The Social Ecology Project“ [= Das soziale Ökologie-Projekt]. Der Forscher D. Sklar ( “The Nazis and the Occult” [= Die Nazis und der Okkultismus] skizziert Jungs Erfahrungen als Kind in einer spiritistischen Familie, die ihn davon überzeugt hat, dass er von Gott auserwählt sei, ein Prophet des Wassermann-Zeitalters zu werden. Zentrale Ereignisse sorgten dafür, dass sich Jungs Leben weiterhin um Spiritismus und Okkultismus drehte; der Psychologe und Schüler von Jung, Morton Kelsey, sagt, dass Jung Hexenkunst und Schamanismus für vorteilhafte Praktiken hielt (so auch Kelsey selbst). Ein Schlüsselerlebnis war Jungs selbst herbeigeführter psychotischer Zusammenbruch im Dezember 1913, bei dem er in den Mitra-Gott mit Löwenkopf, „Aion“, „transformiert“ wurde. Dieses Erfahrung führte ihn direkt zu den zentralen Konzepten der „Archetypen“, des „kollektiv-unterbewussten“ Geistes und der Irrelevanz der Realität angesichts der wahrgenommenen Realität [diese Ideen werden schon seit langer Zeit im Hinduismus und in okkulten Kreisen gelehrt]. Seine Aussagen über die von ihm ins Leben gerufene Abart der Psychoanalyse zeigen, dass er die im Jahr 1913 gemachte Erfahrung auch auf andere übertragen wollte. [Man könnte sagen, dass seine Anstrengungen, seine mentale Stabilität zu verlieren so erfolgreich waren, dass er den Rest seiner Laufbahn damit zubrachte, anderen dabei zu helfen, sie ebenfalls zu verlieren …]. Jungs erklärte Ziele waren die „Selbstvergötterung“ und der dazu gehörige „Tod“ des „persönlichen Seins“, die, wie es Noll aufzeigt, die Komponenten der gnostischen Einweihungserfahrung sind. Aber vielleicht wird einer der größten Schocks für die jüdischen Jungianer der sein zu entdecken, dass Jungs ideales Psychotherapie-System eines war, in dem „deutsche Psychologie“ sorgfältig von jedem Makel der „jüdischen Psychologie“ ferngehalten wird. [Siehe Details darüber in dem Kapitel „Nationalsozialismus und New Age“.]

Und dann gibt es die NA-Religion, die sich in Form des Neo-Darwinismus und der Evolutionslehre als „Wissenschaft“ aufspielt. Einer der führenden Denker auf diesem Gebiet ist Dr. Michael Ruse, der vorgeschlagen hat, dass der Mythos der Evolution als „Wissenschaft“ zu Grabe getragen werden sollte, indem er aufzeigte, dass dies in Wahrheit eine „säkulare Religion“ ist, da die Evolutionslehre auf „metaphysische“ Annahmen vertraut. [Wenn man sich den letzten Punkt anschaut, könnte man meinen, die Kreationisten könnten jetzt triumphieren. Dazu habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht. Ja, das kann faire Rahmenbedingungen schaffen, wenn es darum geht, dem Kreationismus an staatlichen Schulen gleich viel Lehrzeit zu geben. Auch kann es die Trennung von Wissenschaft und Religion aufheben,welche eine Zensur für biblische Modelle darstellt. Die Zahl der Wissenschaftler nimmt zu, die bereit sind, den Darwinismus als Wissenschaft sausenzulassen. Für Monotheisten wird es jedoch erst richtig schlimm, wenn die Evolutionstheorie den „Paradigmawechsel“ erfährt, auf dem der Physiker und Psychologe Peter Russell (ein Bailey-Jünger und Findhorn-Mitglied) besteht und der alle Wissenschaften transformieren soll: Von einem System, worin „kein Platz für Gott“ ist und das mit nur ganz wenigen Antworten auskommt, hin zu einem spirituellen System, bei welchem „Gott im menschlichen Bewusstsein“ ist und sachliche Antworten nicht mehr notwendig sind. (Siehe "Science and Spirituality", [= Wissenschaft und Spiritualität, “World Goodwill Newsletter”, No.2, 1997]. World Goodwill ist ein Zweig von Lucis Trust, dem Verlag, der die Bücher von Alice Ann Bailey herausgibt.) Die biblische Schöpfungsreihe wird dann durch eine Synthese von Evolution und Schöpfung herausgefordert, in der alle derzeitigen Mängel der Standard-Evolutionslehre mit NA-Lehren ausgeglichen werden: Die fehlenden Zwischenglieder werden durch Besuche von außerirdischen „Schöpfern“ ausgeglichen, welche die „Quantensprünge“ bei der Evolution der Menschheit ausgelöst hätten; die nicht weiter reduzierbare Komplexität des Lebens wird dadurch bestätigt werden, dass man auf Kräfte und Gottheiten Bezug nimmt, die nicht weniger beeindruckend sind als der Gott der Bibel; und jede Unvereinbarkeit kann ignoriert oder (wie Russell sagt) als „maya“ erklärt werden – als eine Illusion der materiellen Realität. Unter diesen Umständen können wir erwarten, dass die derzeitige Abneigung der Wissenschaftler, den Kreationismus in den Schulen zu erlauben, aufgegeben wird - jedoch nicht aus einer Verteidigungshaltung heraus, sondern in dem festen Vertrauen, dass alles, was die Wissenschaft über die Schöpfung zu sagen hat, für sie nicht mehr länger eine Bedrohung darstellen wird. Sie erwarten, dass die Kinder bis dahin so indoktriniert sein werden, dass das biblische Modell sie nicht mehr beeindrucken wird.

 

 

 

2. Spiritueller “Salat” – Judaismus vermischt mit Heidentum

 

Bei denen, die sich nicht so leicht vom Judaismus trennen können, wird der Versuch unternommen, achtsame traditionelle Juden von der Thora wegzubringen, indem man neben den sehr jüdischen Konzepten auch sehr unjüdische fördert. Sie finden bei den Juden der orthodoxen Gemeinschaft Akzeptanz, oder profitieren zumindest von wohlwollender Vernachlässigung der strengen Thora. Ein bekannter Kabbalist, der von Tausenden in Israel verehrt wird, Rabbi Kadouri, liest aus Händen, die für einen kurzen Moment auf einer Thorarolle gelegen haben. [Meine Nachbarin hat mir letztes Jahr ganz aufgeregt von dieser Erfahrung erzählt.] Die Anhänger des verstorbenen Shlomo Carlebach halten wöchentlich einen kumsitz [= gemütliches Lagerfeuer] auf dem Friedhof ab, binden blaue Bänder um sein Grab, um „seine Aura zu absorbieren“ und diese anschließend als Armbänder zu tragen. ("Life in the Cemetery", [= Leben auf dem Friedhof], Jerusalem Post, 19. September 1997) Jüdische Gemeindezentren, die ursprünglich eingerichtet worden waren, um die jüdische Identität zu fördern, bieten jetzt gleichzeitig Thora- und Yoga-Kurse an. Letztere kümmern sich nicht einmal um die jüdische Aufmachung. In ganz Jerusalem kann man Plakate sehen, auf denen gleichzeitig für Thora- und Tai Chi-Kurse geworben wird. Das Elat Chayyim Jewish Retreat Center” [= Jüdisches Zufluchtsstätte-Zentrum Elat Chayyim] hat einen eigenen Tai Chi/Reiki-Meister [„Chi“ ist ein chinesisch-buddhistischer Begriff für die dem Universum zugrunde liegende Kraft, welche durch die Macht der Gedanken nutzbar gemacht werden kann] und einen ortsansässigen Yoga-Lehrer, der nicht im Judaismus ausgebildet wurde, sondern im fernöstlichen Heidentum. [Ich kann ohne Vorbehalt behaupten, dass Yoga Götzendienst ist, weil ich es 11 Jahre lang selbst praktiziert habe, bevor ich den Thora-Judaismus für mich entdeckt habe. Während einige darauf beharren, dass Hatha-Yoga nur eine körperliche Ertüchtigung sei, kann ich gemeinsam mit einigen Lehrern bestätigen, dass die körperlichen Stellungen an sich als Verehrung der Götter angesehen werden, nach denen sie benannt wurden (die „Kobra“, der „Löwe“, der „Sonnentanz“, etc.) Diese Tatsache wird verschwiegen, wenn man Menschen aus dem Abendland in Yoga einführt, aber genauso wie andere esoterische Lehren wird das dann allmählich den fortgeschrittenen Schülern offenbart; mehr noch: Es besteht Einvernehmen darüber, dass die Anbetung stattfindet, selbst wenn der Praktizierende, der sich noch auf einer niederen Stufe befindet nicht weiß, was er da eigentlich macht. Das ist auch dieselbe Haltung, die hinter dem vagen NA-Gebet die Große Invokation steht.]

Es ist bestürzend zu sehen, wie viele Praktiken von der Thora her verboten sind, die aber im Thora-Gewand daherkommen. Diese Tatsache wird von der Thora-Gemeinde kaum angeprangert. [Man könnte jetzt argumentieren, dass solche Leute nicht den normalen orthodoxen Judaismus repräsentieren; doch wenn sie öffentlich solche Ideen innerhalb der orthodoxen Gemeinde fördern, statt sie abzulehnen, dann untergraben sie erfolgreich die Autorität der Thora in ihren eigenen Gemeinden – was ein wesentlicher Bestandteil des New Age Plans ist.] Einige dieser Praktiken, die Jahrhunderte alt sind, werden sogar von den Gruppen heftig verteidigt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, zu überwachen, dass die strengsten Regeln der Thora eingehalten werden, wie z. B. die Gebete zu den verstorbenen tzaddikim (= Weise, die Zeit ihres Lebens als ganz besonders mit Gott verbunden angesehen wurden) um Heilung, Ehepartner, um die Fähigkeit, ein Kind zu bekommen, verborgene Weisheit und andere Gefälligkeiten. [Juden, die diese Praktiken unterstützen, jedoch gleichzeitig gegen die Vorstellung anderer in Bezug auf Jesus revoltieren, indem sie sagen: „Es ist Götzendienst zu einem menschlichen Wesen zu beten“ oder „Wir Juden brauchen keinen Mittler zwischen Gott und uns“, haben nicht nur ein Problem mit der Einhaltung ihrer Thora, sondern auch mit ihrer grundsätzlichen Glaubwürdigkeit.]

2. a) Ein „Salat“, der sich sehr gut verkauft, der es wert ist, gesondert aufgelistet zu werden, ist das Gemisch aus Buddhismus und Judentum. Gefördert unter dem Namen „Jewish Renewal

 

“ [= „Jüdische Erneuerung“], ist sie zu einer internationalen Bewegung geworden mit eigenen Rechten, die wir später noch prüfen werden. Sie genießt die zweifelhafte Ehre, die meisten treuen Juden in die Irre zu führen, welche keine Einwände dagegen haben, weil die Buddhisten sich ja vor keinem Götzenbild verneigen (zumindest nicht, wenn der Westen zuschaut). Der Buddhismus wird auch nicht von den Juden als bedrohlich angesehen, weil er das Image der friedvollen Toleranz für alle Glaubensrichtungen hat. [Dieses Image hat dem Dalai Lama ein herzliches Willkommen in Israel eingebracht; doch das steht im Widerspruch zu den buddhistischen Vorlieben der Vergangenheit für den Nationalsozialismus, und Bailey erwartet, dass der Buddhismus wieder in den Kriegszustand zurückfallen wird, sobald der Plan eine bestimmte Stufe erreicht hat.] Die Folge davon ist, dass „Vorträge [in Israel), die von buddhistischen Lehrern gehalten werden, die gerade das Land besuchen, ausnahmslos ausgebucht sind.“ („The New Believers“ [= Die neuen Gläubigen], The Jerusalem Report, 2. April 1998)

 

 

Eine kurze Überprüfung des Buddhismus zeigt schnell auf, dass das Fehlen von Statuen noch längst nicht bedeutet, dass Götzentum genauso abgelehnt wird wie im Judaismus, sondern heißt nur, dass die Göttlichkeit in allem anerkannt wird, was sowohl der Pantheismus, als auch NA bekräftigen. Einen Götzen zu gebrauchen würde das buddhistische Konzept von Gott unnötig einengen. Um es exakter zu sagen: Der vollendete Ausdruck der Göttlichkeit im Buddhismus ist das Nichts, die Große Leere. Das ultimative Ziel im Buddhismus ist, „erleuchtet“ zu werden, (die wörtliche Bedeutung von „Buddha“) die Bedeutungslogiskeit der physischen Existenz zu erkennen und zur Göttlichkeit zu streben (dies wird durch allmähliche Loslösung von dem Physischen und durch Verleugnung der Individualität erreicht) und sich mit dem „Nirvana“ zu vereinen, der göttlichen Verneinung der Existenz. All das passt genau zu der NA-Lehre und -Praxis. [Vergleichen sie das mit dem "Verlust des Selbst" in der NA-Lehre, um eine höhere Erleuchtungsebene zu erreichen; die Quelle ist der tibetanische Buddhismus. Achten sie auch auf die radikalen Werte der „Schlichtheit“ und die Verleugnung weltlichen Luxus, wie er von den Buddhisten und NA-Schülern gefordert wird, im Vergleich zu dem üppigen Lebensstil, den ihre Führer pflegen. Ein jüdischer Bewunderer des Dalai Lama, der in dessen Residenz zu Besuch war, beschrieb diese als „Palast“ … wenn auch für amerikanische Verhältnisse ein „ziemlich bescheidener“. [Quelle: „Das Tagebuch von Katz“, siehe unten.] Im selben Artikel der Zeitschrift ”The Jerusalem Report” wird wiederholt gesagt, dass die den Buddhismus liebenden Juden oft auch Sufi-(islamisch-mystische) Techniken auf dem Weg zu ihrer Selbstvergöttlichung aufnehmen, sowie islamische Trancemusik und muslimische Gebete. [Der Sufismus ist noch eine andere Form der „alten okkulten Weisheit“ mit dem Ziel, den monotheistischen Islam zu untergraben und auszuschalten.] Und wie wir unten noch sehen werden, sind Juden, die sich dem Buddhismus zugewandt haben, auch anfällig andere offensichtlich um einen Götzen herum angeordnete Religionen anzunehmen.]

 

 

 

3. Die ”Jewish Renewal” [Jüdische Erneuerung] – Die spirituelle Salatbar-Bewegung

 

Was den spirituellen Salat anbelangt bietet die Jewish Renewal ein Fünf-Sterne-Buffet. Diese Bewegung ist eine direkte Erweiterung des oben beschriebenen jüdisch-buddhistischen Mischmaschs. Sie ist so weit verbreitet und populär und kommt in so vielen unterschiedlichen Verpackungen daher, dass sie eine nähere Untersuchung verdient.

Der „Vater“ der Jewish Renewal (im weiteren Verlauf des Berichtes mit JR abgekürzt) ist der großväterliche Rabbi Zalman Schachter-Shalomi, ein produktiver Autor und Doktor der Philosophie, beratender Psychologe und Lubavitcher Rebbe [Anm. d. Übers.: http://www.unitheum.de/Zalman1.htm] Er kleidet sich nach der chassidischen Tradition und identifiziert sich in seinen Reden mit dem Judaismus. Aber vor nicht allzu langer Zeit hat er offenbart, an was er in seinem Herzen glaubt. Bei einem Interview mit dem Moderator von ”Thinking Allowed” [= Denken erlaubt], Dr. Jeffrey Mishlove [der im selben Jahr die NA-Führerin Barbara Marx Hubbard interviewt hat – siehe Kapitel “Die Transformation der Gesellschaft“ (2a.)], wurde Schachter-Shalomi als breit gefächerter jüdischer Gelehrter vorgestellt: Professor emeritus an der Temple University (Psychologie der Religion, Mystizismus), Gründer von P'nai Or (später in Aleph Alliance umbenannt, wird weiter unten ausführlich beschrieben) und Direktor des "Spiritual Eldering Project". Schachter-Shalomi erwähnte selbst noch verschiedene Synagogen-Posten und eine kurze Zusammenarbeit mit der Universität von Manitoba. Aber schon bald sprach er über Sufi-Legenden und beschrieb den „Alten an Tagen“ [ein Tenach-Ausdruck für Gott] als „eine Sache“ … ein Archetyp“, die „von unserer Mutter, der Erde, gebraucht wird“. Ähnlich sprach Schachter-Shalomi bei einem Interview, in welchem Werbung für sein im Jahr 1997 erschienenes Buch „Paradigm Shift“ [= Paradigmenwechsel] [der Titel selbst ist ein Lieblings-Schlüsselwort des NA] gemacht wurde, als Erstes von der Gründung der "Havurah movement" [= Havurah Bewegung] und dem Buch ”The Jewish Catalog”. Er definierte die Jewish Renewal als „basierend auf Kabbala, Chassidismus und anderen Formen des jüdischen Mystizismus.“ Er erwähnte, wie sehr er seine Chabad-Ausbildung schätze. Rezensenten seines Buches lobten seine „Liebe zur Thora“ (Dr. Moshe Waldoks) und seinen „Beitrag zur Wiederbelebung der jüdischen Spiritualität“ (Dr. Arthur Green). Aber dann drängt er uns zur „Aufgabe der alten Paradigmen und warnt vor dem Festklammern an überholten Denkweisen“. Diese veralteten Wege sollen durch „neu in Erscheinung tretende Arten die Realität zu sehen“ ersetzt werden, welche zwar nicht von der Thora , aber vom „Ende einer Ära und dem Beginn einer neuen“ abgeleitet werden. Das ist es, was er mit dem „Neuverständnis des Judaismus“ meint.

Genauso wie die Leiter von „CLAL“ [siehe unten], rechtfertigt Reb Zalman seinen „Paradimenwechsel“, indem er auf die Veränderungen hinweist, die das Judentum nach der Zerstörung des Tempels erfuhr, und genauso wie CLAL behauptet er, dass damals „all unsere Praktiken und Glaubenssätze einen neuen Rahmen bekommen mussten.“ [Wir werden diese Behauptung später noch untersuchen.] Aber er geht noch einen Schritt weiter: Der Judaismus erlebte auch durch Abraham, Mose, Auschwitz, Hiroshima … und „dem Mondspaziergang“ einen „Paradigmenwechsel“. [Wenn sie sich jetzt fragt, wie sie dies erschütternde Trauma verpassen konnten, in welches das Judentum nach der Apollo-Mondlandung gefallen war, dann sind sie damit nicht allein. Sogar die Wiedererlangung der Klagemauer im Jahr 1967, so bedeutsam sie auch war, hat nicht dazu geführt, dass „all unsere Praktiken und Glaubenssätze einen neuen Rahmen“ bekommen haben … Jedoch ist zu bedenken, dass der kurze Sprung auf den Mond ganz oben auf der NA-Liste der Meilenstein-Ereignisse der Evolution der Menschheit steht. Dasselbe gilt für den ersten Einsatz der Atombombe auf Hiroshima, der von dem JR-Führer als „Wendepunkt“ bezeichnet, von den jüdisch-orthodoxen Kommentatoren aber größtenteils übergangen wird.] Von hier aus steuert der Rabbiner der Jewish Renewal direkt auf sein Ziel zu, nämlich „unsere Glaubensschätze von der alten Landkarte [der Realität] wegzuwischen“ und sie auf „eine neue Landkarte“ zu kleben, die „den Anforderungen unserer Ära“ entspricht. [Interessanterweise wird der Anspruch des Rabbis eine „Neukontextualisierung“, welche den Judaismus „erneuern“ soll, geleistet zu haben, von den modernen Anhängern des messianischen Prätendenten [= Bewerber um einen Thron], Sabbatai Zwi, lächerlich gemacht, der die JR beschuldigt, ihre 300 Jahre alten ketzerischen Traditionen plagiiert [= abgeschrieben und damit geistig gestohlen] zu haben.)

Wo sucht der Rabbiner nach seiner „neuen Landkarte“? Strebt er ein erneutes Studium der Thora an? Nee! Er meint „Feminismus, menschliches Potential [ein weiteres Schlüsselwort des NA], Ökologie und ganzheitlich über die Erde zu denken [auch ein NA-Schlüsselbegriff]. Eine „neue Landkarte“ ist auch erforderlich, wenn es um das Konzept der Tshuvah (Reue) geht: „Man verbindet zunächst die höheren Zentren seines Seins“ [was im NA die erste Stufe zum "Antahkarana" oder „Regenbogen-Brückenbau“ ist], und dann verbindet man sich „mit Gott“, [die zweite Stufe zum „Antahkarana“]. Erst danach verwirklicht man, was man von der Tradition her benötigt, um sein Leben wieder zu vervollständigen.“ [Aber wie wir gesehen haben, braucht man nichts mehr vom „veralteten Judaismus“, wenn die Regenbogen-Brücke fertig ist – ganz im Gegenteil, dann erkennt man nämlich die Notwendigkeit seiner Zerstörung.] Reb Zalman gibt zu, dass Glaubensgenossen seine „Veränderung einer seit langem bestehenden und göttlich offenbarten Tradition“ nicht akzeptieren. Aber als ob er seine erleuchteten Leser dahin bringen wollte, seine Fähigkeiten als change agent [= Innovator] zu würdigen, schildert Rabbi Zalman, wie seine Schüler seine Lehren in reguläre orthodoxe Synagogen „einströmen ließen, ohne dass sie Angaben machten, woher sie stammen“, und sie erfolgreich „in der anerkannten Szene“ mit deren Lehren vermischt hätten. Als Beispiel (und vielleicht ein weiteres markantes Zeichen) erwähnte er den „regenbogenfarbigen tallit [= Gebetsmantel], den er persönlich entworfen hat. [Beachten sie weiter unten, wie viele Leiter verschiedener Organisationen sich als Schüler von Rabbi Zalman ausweisen, und sie werden sehen, dass sein Stolz darauf nicht unberechtigt ist.]

Schachter-Shalomis persönliche Ansicht über „göttlich offenbarte Tradition“ spiegelt jene von anderen jüdischen Gruppen wider, die in diesem Kapitel diskutiert wurden. Ähnlich wie die sich ständig verändernde Thora von CLAL verkündet er, dass sich die göttliche Offenbarung weit über die Thora hinaus ständig erweitern würde. Und genau wie das Kabbalah Centre, zögert er nicht Schülern, welche keine Grundkenntnisse in der Thora haben, die Kabbala zu lehren. Er ist auch davon überzeugt, wenn die Schüler von JR „den Neigungen ihres inneren Kerns folgen“, dies dann den Mangel an Thora-Kenntnissen ausgleichen werde. Rabbi Zalman geißelt sogar die alte Schule der Kabbala, also „Esoterik-Lehrer, [die] verlangten, dass die Suchenden aufhören und ihre heiligen Begegnungen außerhalb der Tradition verleugnen sollten [d. h. sich vom Götzendienst fernhalten] und damit beginnen sollten, gründlich [die Thora] zu studieren.“ [Schachter gebraucht ständig die Begriffe „Tradition“ oder „traditionelle Thora“, wogegen orthodoxe Rabbiner einfach nur von der „Thora“ sprechen.] Im Einklang mit seiner Einstellung sah Zalman Schachter-Shalomi eine seiner Hauptaufgaben darin, die "World Wisdom Department" [= Welltweisheits-Abteilung] beim Naropa Institute einzusetzen, eine Privatschule, in der täglich buddhistische Meditation eingefordert wird und „jede Klasse oder jeder Studiengang verschiedene Stufen der buddhistischen Philosophie und Tradition integriert“. Auf dem Lehrplan vom Herbst 1997 des Naropa Institutes standen Rabbi Zalmans Kurse „Kerntexte der jüdischen Mystik“, sowie Studien über den Azteken-Totenkult (dabei werden die Schüler dazu veranlasst, Blumen, Brot oder Früchte zu opfern), Yoruban-Ahnenkult, Druiden-Schamanismus, Sufi-Trancemusik, taoistische Religion, Meditation nach der "Shamballa“-Tradition (der Unterricht wird von dem Gründer des Naropa-Instituts erteilt), Kundalini-Yoga und etwa ein Dutzend andere Kurse im tibetanischen Buddhismus.

Andere Gruppen, die sich nach der JR ausrichten, sprießen wie die Pilze aus dem Boden. Da ich nicht alle aufzählen kann, liste ich hier nur die älteren Zentren auf:

3. a) Aleph Alliance for Jewish Renewal [= Aleph-Vereinigung für jüdische Erneuerung]: Diese Organisation, deren Zentrum sich in Philadelphia befindet, steht direkt unter der Leitung von Zalman Schachter-Shalomi. Prominente Mitglieder von Aleph tauchen regelmäßig an vorderster Front bei den anderen Gruppen auf, die in diesem Abschnitt erwähnt werden, besonders bei Elat Chayyim. Mit demselben Eifer wird auf der Aleph-Webseite für Elat Chayyim geworben. Die dreifältige Vision von Aleph Alliance spricht sich ausdrücklich für die „jüdische Spiritualität“ aus und erwähnt keinen spirituellen Weg außerhalb des Judaismus. Im völligen Gegensatz dazu behaupten die FAQ (Frequently Asked Questions = Antworten auf immer wieder gestellt Fragen): „Ein wichtiger Teil der Aleph-Mission besteht darin, die ‚verborgenen’ Schätze des Judaismus bekannt und zugänglich zu machen“ für all jene „spirituell sensiblen Juden, die nach spirituellen Ausdrucksformen in anderen religiösen Traditionen suchen.“ Jedoch genügt ein kurzer Blick auf die Elat Chayyim-Fakultät und auf Schachter-Shalomis eigene spirituelle Reise (siehe auch obige Zusammenfassung), um zu erkennen, dass die „Schätze“, die sie selbst studiert haben und jetzt als Lehrstoff anbieten, aus vielen anderen Glaubensrichtungen stammen und nicht aus dem Judaismus; sie kommen hauptsächlich aus dem Buddhismus. [So ermutigen sie den jüdischen Suchenden, genauso wie sie es selbst getan haben, irgendwo anders nach „Schätzen“ zu suchen, statt ihnen den authentischen Judaismus nahe zu bringen. Rabbi Zalmans Treue zum Naropa Institute, deren „Unterrichts-Philosophie ihre Wurzeln in der buddhistischen Tradition hat“, reicht allein schon aus, um den historischen Judaismus als ergänzungsbedürftige Religion in Misskredit zu bringen.] Genauso wie Schachter-Shalomi akzeptiert Aleph eindeutig „die Universalität der spirituellen Wahrheiten“ und ist stolz auf ihre „Synthese dieser weit reichenden Erfahrungen“, nicht so sehr, um das Judentum zu bestätigen, sondern viel mehr eine „einzigartige“ Lehre zu kreieren. [Tatsächlich wird der Begriff „Universalität“ mit Bedacht gebraucht. Die Aleph-FAQ merken an, dass es eine Ausnahme gibt, wenn es darum geht sämtliche spirituellen Wege anzunehmen: Aus unerklärlichen Gründen wird der „Stellungnahme“ zur winzigen Glaubensgemeinschaft des „messianischen Judentums“ eine ganze Rubrik gewidmet. Hier schwenkt der Ton von freigeistiger Liberalität plötzlich um zu einer ziemlich spröden Missbilligung jener Gruppen, „deren Ziel es doch tatsächlich ist, Juden anzuwerben“ und die „irreführende Praktiken“ anwenden, um die christliche Lehre im jüdischen Kontext zu präsentieren. Eine ziemlich merkwürdige Einstellung für eine Bewegung, deren Führer stolz seine katholischen Studien in eine „einzigartige“ Lehre integriert hat und diese als jüdisch verkauft und dessen Empfehlungsliste von einem „jüdischen“ Zentrum angeführt wird, das heidnische fernöstliche Praktiken lehrt.]

3. b) Arthur Waskow: Dieser Rabbiner ist einer der aktivsten Aleph-Führer. Er leitet das, was man als das Grüne JR-Kontingent bezeichnen könnte. Waskow überträgt die Mission des jüdischen Volkes „ein Licht für die Nationen“ zu sein, indem sie die Offenbarungen des einzig wahren Gottes verkündigen sollen, auf die Errettung und Heilung der Erde als Gott. Sein Glaubensbekenntnis wird in seinem Artikel "And the Earth is Filled with the Breath of Life" [= Und die Erde ist erfüllt mit dem Odem des Lebens] wiedergegeben. Waskows „Wiederentdeckung“ des Judaismus geht weit über den Revisionismus der JR hinaus, indem sie rückwirkend bis hin zu den Ursprüngen der Thora gelten soll. Die alten Tempelopfer, so heißt es, geschahen nicht aus Gehorsam gegenüber dem Gott des Bundes, sondern zu Ehren einer pantheistischen Gottheit: „Die Erde, der Regen, die Sonne, die Saat und unsere Arbeit – alle gemeinsam Adam [= der Mensch] und adamah [= der fruchtbare Boden], die Erde und die menschlichen Erdlinge brachten die Nahrung hervor. Sie kam von der Einheit des Lebens; deshalb geben wir etwas davon an diese große Einheit zurück.“ Der Zweck des jüdischen Volkes ist von dem Zweck der Menschheit im Allgemeinen angeblich nicht zu unterscheiden; denn es geht darum, sich mit dem Universum zu vereinen: „Damit das Universum seine Reise zur Selbsterkenntnis fortsetzen kann, braucht es eine Spezies, die zur Selbsterkenntnis fähig ist; also Einzelne, die über ihr eigenes Selbst nachdenken und fähig sind, sich als die Spezies zu sehen, die über sich selbst nachdenkt und sich als Teil der Einheit des Universums sieht – über welches sie auch fähig sein muss nachzudenken. Das bedeutet im Bild Gottes zu leben.“ Im gesamten Artikel spricht Waskow über Gott als von einem „Es“. [Vergleichen sie diese Elemente mit Bailey und der „Hierarchie“ im Zusammenhang mit der Lösung des „jüdischen Problems“. Waskow wollte offensichtlich jeden „Fehler“ der Juden, der in der NA-Literatur genannt wird, aufführen.] Schlüsselkonzepte des New Age werden freimütig verwendet , wie „Sprünge“ bei der kosmischen und menschlichen Evolution (bei der das Bild einer Spirale Verwendung findet) oder die Idee, dass „Erde Geist ist“, oder die jüdische „Erneuerung“ mit der „Transformation“ gleichzusetzen sei. Die „Götzen“, welche die Juden meiden sollten, sind nicht die falschen Götter, die von den Nationen angebetet werden, sondern „bloß herausgeschnittene Teile des Ganzen, minderwertige Dinge, die wir zum Nonplusultra erhöhen“, irgendetwas Geringeres als die unpersönliche „großen Einheit“. Die Gebete werden direkt an das „Mysterium der Allheit in der Welt“ gerichtet und nicht an den Gott, den Abraham als den „höchsten Gott, den Schöpfer von Himmel und Erde“ bezeichnete. Die Bundeszeichen des jüdischen Volks, wie der Sabbat und die koscheren Speisevorschriften werden als Mittel angesehen, um „den Planeten zu heilen“.

Von besonderer Bedeutung ist Waskows liberaler [Miss-]Brauch eines der zentralen Pfeiler des Judentums – das Shema – um die Thora auf die Erd-Anbetung umzurüsten: „Schauen wir uns zum Beispiel den zweiten Vers des Shema an, indem es heißt: 'Und wenn ihr nach der Thora handelt, dann wird der Regen fallen, die Flüsse werden fließen, die Erde wird fruchtbar sein, und ihr werdet gut leben. Und wenn ihr nicht nach der Thora handelt, wenn ihr sie ablehnt, wenn ihr euch selbst von der großen Harmonie der Erde abschneidet, dann wird die große Harmonie aufhören Harmonie zu sein und wird sich von euch abschneiden … und ihr werdet durch diese gute adamah [= fruchtbare Erde], mit der ihr aufgewachsen seid, zugrunde gehen.'“ (Hervorhebung von mir) [Alle Juden, die das Shema kennen, werden eine gewisse künstlerische Freiheit erkennen, die sich Waskow hier herausnimmt, obwohl es auf den ersten Blick den Anschein hat, als handelte es sich um ein direktes Zitat. Aber Waskow paraphrasiert nicht, sondern zitiert manche Stellen vollkommen falsch. Vergleichen sie seine Darlegung mit dem echten Shema, wie es im Siddur [= jüdisches Gebetbuch] des Oberrabiners Joseph H. Hertz übersetzt vorliegt (mit meiner Hervorhebung bei den Stellen, bei denen Gott entfernt wurde): „Und wenn ihr auf meine Gebote hört, auf die ich euch heute verpflichte, wenn ihr also den Ewigen, euren Gott, liebt und ihm mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dient, dann gebe ich eurem Land seinen Regen zur rechten Zeit … Aber nehmt euch in Acht! Lasst euer Herz nicht verführt werden, weicht nicht vom Weg ab, dient nicht anderen Göttern und werft euch nicht vor ihnen nieder! Sonst wird der Zorn des Ewigen gegen euch entbrennen; er wird den Himmel zuschließen, es wird kein Regen fallen … und ihr werdet unverzüglich aus dem prächtigen Land getilgt sein, das der Ewige euch gibt …“ (5. Mose Kapitel 11, Verse 13-17) Eine solche Fehlzitierung von einem so gut ausgebildeten Juden wie Waskow kann nur bewusst geschehen. Hier wird versucht die Tatsache zu verschleiern, dass die Thora die jüdische „Erneuerung“ verurteilt. Dabei kommt die Frage auf: Wenn die Thora verstümmelt werden muss, um dieses System zu unterstützen, warum lässt die JR die Thora nicht gleich von vornherein weg, wie sie es ja für sich selbst längst getan haben? Welchen Nutzen hat die Vortäuschung eines Thora-Rahmenkonzepts? ]

Wenn sie die „Neu-Fassung“ des Shema noch nicht überzeugt, dann schauen sie sich mal den Thora-Beitrag über Kains Mord an Abel an. Waskows „Erneuerungs“-Prozess „transformiert“ diese Stelle so, dass Gott als Elternteil hingestellt wird, der versagt hat, weil seine Liebe so begrenzt ist, „so dass er nur mit einem der Brüder richtig umgehen kann“. Waskow lädt uns dazu ein, „Kains anfänglichen Ärger über die ‚Eltern-Günstlingswirtschaft’“ zu teilen, die den armen Kain so provoziert hat, dass er seinen Ärger nicht in Worte kleiden konnte; „nur sein vor Zorn gerötetes Gesicht lieferte einen Hinweis darauf – und in der Geschichte tappte Gott genauso im Dunkeln wie die Eltern und Lehrer heute in Littleton [wo ein entsetzliches Massaker von einem Schüler verübt wurde].“ Gott wird hier mit den schlechtesten Eltern heute verglichen, als würde er seinen Kindern nicht zuhören können: „Gott hat Kain schon die richtigen Fragen gestellt, aber die Antworten nicht abgewartet. Gott hat gar nicht mitbekommen, dass keine Antwort kam. Er hat lediglich mit einer Strafpredigt reagiert.“ Aber es bestehe Hoffnung: „Die Bibel lehrt, dass sogar Gott, und insbesondere Gott, aus Fehlern lernen kann.“ (Cain at Littleton [= Kain in Littleton] im ”Moment Magazine”, Okt.-Nov. 1999) [Wer jetzt glaubt, Waskow sei nicht ernstzunehmen und doch nur ein kleines Licht, der sollte wissen, dass er von der UNO als einer der 40 „Weisheitshüter“ der Welt bezeichnet wurde – das ist eine echte Auszeichnung innerhalb eines globalen Forums, in dem es von Mystikern aller Religionen nur so wimmelt.]

3. c) Elat Chayyim Jewish Spiritual Retreat Center (= Elat Chayyim, Spirituelles jüdisches Zufluchtszentrum): Wie bereits kurz erwähnt, gehören zu diesem spirituellen Zentrum Lehrer, die Meister der fernöstlichen Religionen sind. Neben den Yoga- und Tai Chi-Lehrern gibt es auch noch eine Trainerin auf der Führungsebene, die sich selbst als „gläubige Jüdin und leidenschaftliche Buddhistin“, Astrologin und „jüdische“ Schamanin, Jung’sche Psychologin, Zen-Meisterin und Sadhu-Veteranin (hinduistische Einsiedlerin) bezeichnet. Einer der Yoga-Lehrer arbeitet überwiegend mit Kindern. [All jene, die glauben, dass diese Kinder nicht indoktriniert seien und dass Yoga auch ohne heidnische Götzenanbetung praktiziert werden könne, sollten ihre Hausaufgaben ein bisschen sorgfältiger machen. Siehe dazu auch meinen englischen Kommentar.] Ein anderer Lehrer hat ein Buch über die „Mythen der Schöpfung“ geschrieben. Mindestens 17 der 69 Elat-Lehrer widmen sich der Förderung von heidnischen Religionen, dem New Age oder anderen Systemen, die ganz klar über die Grenzziehungen der Thora hinausgehen; sie machen das „Zufluchtszentrum“ definitiv „spirituell“, aber bestimmt nicht „jüdisch“. Die Hauptattraktion ist Rabbi Zalman Schachter-Shalomi selbst, dessen Profil deutlich aufweist, dass sein „Glaube an die Universalität der spirituellen Wahrheit ihn dazu veranlasst hat, bei Sufi-Meistern, buddhistischen Lehrern, Ältesten der Naturvölker Amerikas, katholischen Mönchen und humanistischen Lehrern“ in die Schule zu gehen. Das Narope Institute ist deshalb so stolz auf ihn, weil er die Qualifikation besitzt, im „Jüdischen Zufluchtszentrum“ lehren zu können.

Der Einfluss, den Schachter-Shalomi mit seiner Lehre auf Elat Chayyim hat, ist auch dadurch spürbar, dass fasst die Hälfte der Lehrkörper (31 von 69) mit ihm auf unterschiedliche Weise über ein Netzwerk verbunden ist. Er ist teilweise ihr persönlicher Mentor, und/oder sie arbeiten in seinem „Aleph“-Stab. Ein weiterer bemerkenswerter Zugang ist durch Rabbi Arthur Waskow zu verzeichnen, dessen Stellung von vielen mit der Schachter-Shalomis bei der JR gleichgesetzt wird. Von daher wissen wir auch, dass er von der UNO den Titel „Weisheitshüter“ verliehen bekam. [Da die UNO ganz klar NA-„Weisheit“ fördert, verheißt dieser Titel nichts Gutes für die Waskow-Anhänger … oder sogar für Waskow selbst, wenn er dahinter kommen sollte, was diese „Weisheit“ für alle Juden vorsieht.] Elat Chayyim weitet sich spirituell in ganz Israel aus, indem überall Seminare angeboten werden, die von mindestens 10 dieser Lehrer abgehalten werden. 3 von ihnen haben sogar ihren ständigen Wohnsitz in Israel. Und nicht zuletzt sind die „orthodoxen“ Lehrer Yitz und Blu Greenberg glückliche Mitglieder des Lehrkörper-Stabes von Elat Chayyim. [Seht weiter unten wie bedeutsam diese Tatsache ist.]

3. d) Rasheit Institute for Jewish Spirituality [= Rasheit Institute für jüdische Spiritualität]: Rabbi Rami Shapiro (noch ein weiterer Lehrer im Elat Chayyim-Zentrum) baut Yogia-Praktiken und TM-Philosophien ins jüdische Gebet ein, wobei er behauptet, dass er diese gemeinsame Basis während seiner kabbalistischen Meditation entdeckt habe. Aber diese Parallele erscheint gekünstelt, wenn er zum Beispiel seine Schüler lehrt, dass „die Kavanah [= Absicht, Aufrichtigkeit und Frömmigkeit] sich darauf konzentriert, dass ‚eine Person ihren Kopf von allen Gedanken leer macht und das Selbst in der größeren Präsenz des Göttlichen sieht’ (Maimonides).“ Die Frage bleibt offen, ob ein solches Zitat von Rambam Maimonides existiert oder nicht, da Shapiro keine Quellenangabe mitliefert, durch welche man das nachprüfen könnte. [Aber das, was er sagt, steht völlig im Widerspruch zu dem weit verbreiteten jüdischen Konzept der kavanah [= Gebetshaltung], die so beschrieben wird, dass man alle weltlichen Gedanken loslassen und sich bewusst machen soll, dass man in der direkten Gegenwart Gottes steht (Rabbi Hayim Halevy Donin, ”To Pray As a Jew” [= Beten wie ein Jude], S.19, Hervorhebung von mir.) [Beachten sie was für eine radikale Veränderung es ausmacht, wenn man nur die beiden kleinen Wörter vertauscht, die ich hier hervorgehoben habe. Diese subtile Veränderung bleibt von Juden unentdeckt, die nur geringe Kenntnisse über den Judaismus haben.] Shapiro kennt auch keinerlei Skrupel, wenn es darum geht, wichtige hebräische Phrasen falsch zu übersetzen und in ihnen NA-Begriffe einzufügen; Beispiele dafür sind „Ribbon shel Olam“ [sic!], was normalerweise „Meister“ oder „Herr“ des Universums bedeutet. Er interpretiert diesen Ausdruck um in eine unpersönliche „Quelle des Universums“. Unter gerushin wird nicht mehr die Ausschaltung von irdischen Ablenkungen verstanden, sondern „die Praxis der ständigen Wiederholung einer heiligen Phrase [Mantra]. Und das dvekut, was wörtlich „festhalten“ an Gott und seine Gebote bedeutet, wird gleichgesetzt mit dem zentralen NA-Ziel des „Gott-Bewusstseins“, dem Erkennen der „Göttlichkeit“ von Sand und Luft. Als Leseempfehlung für den Schüler des musar (ethischen Verhaltens) nennt er in erster Linie das „Krishnamurti Journal“ von Shapiro, den Leitfaden eines Hindu, der zu einem NA-Medium für Maitreya wurde. (Siehe "MINYAN", Soul Craft Directory [= “MINYAN” ein Adressbuch für Seelenkraft]. In seinem Artikel ”Brief Introduction to Jewish Meditation” [= Kurze Einführung in die jüdische Meditation] (auf derselben Seite) bezeichnet Shapiro das Amidah-Gebet [Anm. d. Übers.: ein aus 18 Lobpreisungen und Bitten bestehendes Gebet, das im Stehen gesprochen wird] als eine Form von rabbinischem „Yoga“, unter Berufung auf nicht näher beschriebene „Rabbiner“, die gelehrt haben sollen, dass die Sitte der Verneigung nicht dazu diene, Gott zu verehren, sondern „die Wirbelsäule zu lockern und den Körper zu öffnen, damit die göttliche Energie einfließen kann“ (ein ganz eindeutiger Bezug auf die hinduistische Kundalini-Lehre). Die chassidische Lehre über avodah be-bittul [Anm. d. Übers.: die Vernichtung der gesamten Existenz] wird als „Selbst-Vernichtung“ neu definiert – „ein Jude ist nicht mehr länger ein Jude“ oder sogar nicht einmal mehr ein menschliches Wesen. [Da ich mir nicht sicher bin, was der Chassidismus darüber lehrt, hoffe ich, dass jemand, der sich darin gut auskennt, mit mir Kontakt aufnimmt, um mir zu sagen, ob Shapiros Aussage stimmt oder nicht.]

3. e) ”Metivta Center for Contemplative Judaism” [= Metivta-Zentrum für kontemplativen Judaismus]: Es hat seinen Sitz in Beverly Hills, Kalifornien. Die meisten Metivta-Seminare werden von dem Rabbiner Jonathan Omer-Man abgehalten, einem Mitglied der JR-Dialog-Delegation, welche das Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus, den Dalai Lama, besucht. Auf der Tagung in Dharamsala im Jahr 1990 bekundete Omer-Man sein besonderes Interesse für die buddhistische „Meditationspraxis, die unter dem Namen ‚Gottheit-Yoga’ bekannt ist, bei welcher der Praktizierende einen Aspekt der Gottheit visualisiert und sich dann mit dieser im Geiste geschaffenen Gottheit indentifiziert.“ (aus dem Tagebuch des Delegierten Nathan Katz, veröffentlicht vom ”Jerusalem Center for Public Affairs” [= Jerusalem-Zentrum für öffentliche Angelegenheiten], 1. März 1991). Es überrascht nicht, dass Metitva eine merkwürdige Auswahl an Büchern zum Thema „kontemplativer Judaismus“ anbietet, nicht nur Kabbala- und Bücher über „jüdische Meditation“, sondern auch einen „Shamballa-Führer“ zum jüdischen Mystizismus. [Das Shamballa-Konzept ist alles andere als jüdisch.] Wir erkennen den Netzwerk-Effekt, da Leute wie Rami Shapiro (siehe oben), Melinda Ribner [Autorin des Buches ”New Age Judaism”] und David Zeller (Leiter von „Yakar“, einem israelischen JR-Zentrum) von Metitva empfohlen werden – sie alle lehren auch bei Elat Chayyim (siehe oben).

3. f) “Tikkun Magazin“: Die kürzlich erschienenen Beiträge zu „Tikkun“ stammen von Rami Shapiro, Arthur Waskow und Blu Greenberg. Der Herausgeber dieses Magazins, Michael Lerner [Anm. d. Übers.: http://www.wie.org/de/j6/lerner.asp], wurde von Zalman Schachter-Shalomi zum Rabbiner ordiniert; aber schon davor hatte er das Buch ”Jewish Renewal: A Path to Healing and Transformation” [= Jüdische Erneuerung – Ein Weg zur Heilung und Transformation] geschrieben. [Durch seine Gleichsetzung dieser jüdischen Bewegung mit den populärsten NA-Schlagwörtern hat er nicht nur die wahre Natur der JR bestätigt, sondern mit dieser Code-Signalisierung gezeigt, woran er in Wirklichkeit glaubt,] In seinem Buch folgt Lerner Waskows Initiative im Hinblick auf die rückwirkende „Erneuerung“ der Thora, indem er anmerkt, dass Abrahams größte Glaubenshandlung bei der Akedah [der Bereitschaft Gott seinen Sohn zu opfern], in Wirklichkeit eine Täuschung gewesen sei.

In ihrem Leitartikel über „Spiritualität“ versichert das „Tikkun“-Magazin seinen Lesern, dass man das echte NA-Konzept „von einer Anerkennung der ultimativen Einheit allen Seins“ und eine „Welt, erfüllt von einer bewussten spirituellen Energie“ befürwortet. Andererseits haben viele etablierte Religionen angeblich „wenig im Hinblick auf die Spiritualität zu bieten“, mit Ausnahme der „Erneuerungsbewegungen … und TIKKUN versucht, all diese zu unterstützen.“ Lerners „Synagoge“ in San Francisco widmet sich „dem Aufbau dieser Art von Spiritualität im Rahmen der traditionellen jüdischen Religionspraxis.“ Allerdings ist seine „Gemeinde keine spezifisch jüdische Gemeinde … sie unterstützt alle religiösen und spirituellen Gemeinschaften, die sich mit der Emanzipierten Spiritualität identifizieren, wie sie in ”Spirit Matters” [= Geister-Angelegenheiten] beschrieben wird.“ Dies bezieht sich wiederum auf Lerners Buch, veröffentlicht im Juni 2000. Seine Vision von „Emanzipation“ beinhaltet die Verwerfung der „reaktionären Spiritualität, die die Verschleierung von Frauen und die Beschneidung von Männern fordert“ (zitiert in der Kirkus-Rezension des Buches, gefunden bei Amazon.) [Da die Beschneidung beim Mann in erster Linie die wichtigste „traditionelle jüdische Religionspraxis“ darstellt, ist die oben genannte Aussage alles andere als beruhigend …]

In einem Auszug aus ”Spirit Matters” [= Geister-Angelegenheiten], der auf der „Tikkun“-Webseite steht, wird uns Folgendes gesagt: „Die wichtigste Veränderung, die wir in unserem Inneren durchführen müssen, ist zu erkennen, dass wir ein Teil der Einheit allen Seins sind, welche sich in der Güte und Liebe des Universums offenbaren.“ Dies wird durch Meditation und Gebet bewerkstelligt; nützliche Hilfsmittel dazu werden empfohlen, von denen aber keins im Judaismus gebräuchlich ist. Was den jüdischen Gott angeht (unverkennbar identifiziert durch das Tetragramm [J-H-W-H], so werden wir dazu angeleitet, ihn als „die allgegenwärtige Möglichkeit der Möglichkeit“ zu sehen oder als „die Kraft der Heilung und Transformation“. Auch dazu werden Lernmittel angeboten: Unter anderem ”Awakening the Buddha Within” [= Erwecke den Erleuchteten in dir] und andere buddhistische/hinduistische Publikationen, aber keine einzige mit einem jüdischen Titel. In der Tat sind die einzigen jüdischen Beiträge in diesem 5-seitigen Auszug, die es wert sind, in Tikkuns „Spiritualitäts“-Muster eingeführt zu werden, philantropischer Art (worauf nur ein einziges Mal Bezug genommen wird) und drehen sich um die Gastfreundschaft (das Einzige, worauf Lerner bei seiner Sabbat-Erfahrungen wert legt.)

Wenn wir diesen Ansatz mit Lerners „Founding Editorial Statement“ [= Grundsätzliche redaktionelle Aussage] vom Herbst 1986 vergleichen, können wir erkennen, inwieweit sich „Tikkun“ von seiner anfänglichen Aussage entfernt hat: „Der Druck zum ‚Universalisten’ werden und teilweise seine eigene Identität verleugnen zu müssen, 'um überhaupt ernst genommen zu werden', stellt den wichtigsten Aspekt dar, womit die Juden in den USA unterdrückt werden … Amerika hat einen verführerischen Handel vorgeschlagen: ‚Gebt all die Elemente eurer Identität auf, die euch anders sein lassen. Dann werden wir dafür sorgen, dass ihr einen Platz innerhalb der Gesellschaft bekommt.’ Es ist uns immer noch nicht klar, warum wir auf dieses Angebot eingehen sollten.“ Der Herausgeber von „Tikkun“, Michael Lerner, verspricht hier weiter, dass die jüdischen Artikel in seinem Magazin all jene Juden verärgern werden, „die sich in der Gegenwart von anderen Juden‚ die sie für 'zu jüdisch’ halten, unwohl fühlen.“ [Aber offensichtlich konnte der Wert des jüdischen Partikularismus nicht mit dem späteren „verführerischen Handel“ der Prominenz aus den NA-Kreisen konkurrieren. Jetzt ist das „Tikkun“-Magazin nur noch peinlich für genau die Juden, die Lerner einst repräsentieren wollte.]

 

 

 

4. Kabbala als NA-Instrument

 

Die mystische Seite des orthodoxen Judaismus ist zu komplex, um sie hier vollständig zu analysieren. Es genügt zu sagen, dass die jüdische Kabbala eine Mischung aus geistigen Edelsteinen und Unreinheiten ist. So wird sie sowohl von der Thora als auch vom New Age eingeschätzt. Vom Standpunkt der Thora aus betrachtet kommen wahre Erkenntnisse, die aus der Kabbala gezogen werden können, ausnahmslos aus verschiedenen Passagen des Tenach [= Altes Testament]. Sie stehen im Gegensatz zu fragwürdigen Ideen, die zu der Thora [= 5 Bücher Mose] im Widerspruch stehen. Diese findet man nicht im Tenach, aber in heidnischen Religionen. Vom NA-Standpunkt aus gesehen bekommt die Kabbala gemischte Rezensionen, aber aus einem anderen Grund: nur ihre Lehren hätten überhaupt einen Wert, die nicht auf der Thora basieren, sondern sich mit den NA-Glaubensüberzeugungen decken; nämlich Reinkarnation; die Einholung von Hilfe von Engeln, Dämonen und Geistern Verstorbener; Licht und Finsternis, Gutes und Böses vereinen sich im Gleichgewicht und machen „Gott“ aus; selbst herbeigeführte Trancezustände, die zu Visionen und Astralreisen (außerkörperliche Erfahrungen) führen; und dass man übernatürliche Kräfte nutzen kann, indem man heilige Namen ausspricht. [Es ist bemerkenswert, dass keine dieser Lehren klar von (pashat oder darash)-Thora-Stellen [= Verhaltensmaßregeln in den 5 Büchern Mose] gestützt werden, während einige sogar ausdrücklich verboten sind; doch gerade die sind es, die den Juden heute aus der Kabbala am besten bekannt sind. Weil sie von so vielen ehrenwerten Juden akzeptiert werden, die sich ansonsten an die Thora halten, obwohl diese Lehren eher eine dubiose Verbindung zur Thora haben, gibt es nur schwachen Widerstand von Seiten der Juden gegen NA-Missionare, die solche Lehren einführen, welche sich schrittweise immer weiter von der Thora entfernen.]

 

 

4. a) Bei den Kabbalisten gilt, dass ein mekubal (Kabbalistischer Meister) spirituell so weit fortgeschritten ist, dass er sich nicht mehr an die oben genannten Verhaltensmaßregeln und Verbote zu halten braucht; denn die würden nur für den „Durchschnitts“-Juden gelten. [Ich kann das bestätigen, da ich ein längeres Gespräch darüber mit einem israelischen Studenten geführt habe, der aus einer Familie mit vielen anerkannten mekubalim stammt.] Mit der sich so herausgenommenen Freiheit, tiefer in die okkulte Welt einzudringen, ist es kein Wunder, dass Anti-Thorakonzepte zu Bestandteilen der Kabbala wurden. Helena Petrovna Blavatsky hatte kein Problem damit, Zitate von Juden in der kabbalistischen Tradition aufzuspüren, um zu zeigen, dass diese genauso Luzifer, auch Satan genannt, verehren, wie sie selbst. Zum Beispiel gibt sie die „glühende“ Verehrung des „Kabbalisten“ Eliphas Levi wider: „Das ist jener Engel (Satan), der stolz genug war, sich selbst für Gott zu halten; tapfer genug, seine Unabhängigkeit um den Preis ewiger Leiden und Qualen zu erkaufen; schön genug, sich selbst im vollen göttlichen Licht angebetet zu haben; stark genug, noch immer in Finsternis inmitten von Pein zu herrschen und sich selbst einen Thron aus seinem unauslöschlichen Scheiterhaufen gemacht zu haben.“ (Blavatsky zitiert aus Eliphas Levis Buch „Geschichte der Magie“, S. 16-17 in „Die Geheimlehre“, Band II, S. 506).

 

 

Dieselbe zerstörerische Ketzerei begingen Sabbetai Zevi und die Frankisten, indem sie diesen „Drachen der Weisheit“ verehrten. Heute blüht diese Bewunderung Satans in der Form der „Donmeh“-Sekte auf, deren gut ausgebildete Mitglieder mühelos den Nihilismus [= Verneinung aller Werte] (die Vorteile der Zerstörung), die Luziferischen Elemente ("die Heilige Schlange“ und „Der Schatz des Drachen“) und die Gnosis mit der sabbatäischen und lurianischen Kabbala verbinden. Diese Vermischung harmoniert ganz ausgezeichnet mit Blavatskys Lehren, besonders mit der, die Schlange als Gott zu sehen. („Die Geheimlehre“, S. 215: „Der „Geist Gottes, der sich auf dem Chaos bewegt“, wurde von jeder Nation in Gestalt einer feurigen Schlange symbolisiert, welche Feuer und Licht auf die Urgewässer ausatmete, bis sie den Weltstoff ausgebrütet hatte und ihm die ringförmige Gestalt einer Schlange mit ihrem Schwanze im Munde hat annehmen lassen – wodurch nicht bloß Ewigkeit und Unendlichkeit, sondern auch die kugelförmige Gestalt aller der innerhalb des Weltalls aus diesem Feuernebel gebildeten Körper symbolisiert wird.“) Übrigens betont der Führer der „Donmeh“-Sekte, Yakov Leib haKohain, dass die Jewish Renewal [= Jüdische Erneuerung] direkt aus der sabbatäischen Praxis stammt, und er spottet über die JR-Leiter, “die ein Rad erfinden, für das es schon seit 300 Jahren ein Patent gibt, wobei sie sich selbst für ihre brillanten Entdeckungen beglückwünschen.“ („Jewish Renewal, Hermetic Cabala, and Sabbatai Zevi

 

” [= “Jüdische Erneuerung, Hermetische Kabbala und Sabbatai Zevi”] auf der “Donmeh”-Webseite)

 

 

4. b) Die kabbalistische Lehre über die Reinkarnation ist möglicherweise der allerbeste Zugang, den die NA-Anhänger zum Judaismus haben. Denken wir nur an die neulich gemachte Aussage von Rabbi Ovadia Yosef (ein ehemaliger Oberrabbiner in Israel und Haredi-Führer [= Führer der ultra-orthodoxen Juden], welcher in Israel eine riesige Anhängerschaft hat), dass die 6 Millionen jüdischen Holocaust-Opfer allesamt reinkarnierte Sünder gewesen wären, die in die Nazi-Todesmaschinerie geschickt wurden, um für die Sünden ihrer vergangenen Leben zu bezahlen. („Jerusalem Post“, 11. August 2000) [Die Ähnlichkeit mit Baileys eigener Aussage

 

ist entweder der größte Zufall des Jahres oder ein beeindruckender Beweis für die NA-Infiltration in die orthodoxe Denkweise. Interessant war, dass danach einige Artikel in der „Jerusalem Post“ erschienen, die darauf hinwiesen, dass es für die Reinkarnationslehre keinerlei Grundlage weder in der Thora, noch in der Mishna oder im Talmud gibt. In einem Gespräch mit einigen Kabbala-Schülern konnte ich das bestätigen, aber seltsamerweise ließ sie die fehlende Unterstützung der oben erwähnten Quellen völlig unbeeindruckt.] Dass jedoch der Kolumnist der „Jerusalem Post“, Amotz Asa-El bestreitet, dass die Reinkarnationslehre jemals Einzug ins Mainstream-Judentum gehalten hätte, ist reines Wunschdenken, wenn man das hohe Ansehen des Rabbiners berücksichtigt, der dazu einen Gegenkommentar veranlasste. Und entgegengesetzt der Meinung, dass lediglich der sephardische (orientalische) Judaismus dafür anfällig sei, fernöstliche Einflüsse zu akzeptieren, veröffentlichte „Chabad of California“ ein attraktives Magazin mit gut geschriebenen Beiträgen, welches weltweit unter nichtreligiösen Juden verteilt wurde, in denen die hinduistische Lehre, „dass es in Zukunft Inkarnationen in die Vegetation von Bäumen oder sogar in tote Steine geben wird“ der Kabbalah zugeschrieben wurde (”Does a Stone Have a Soul?” [= Hat ein Stein eine Seele?] von Laibl Wolf, “Farbringen”, Frühjahr 1999).

 

 

4. c) Warum das New Age die Kabbala liebt: Die NA-Sprecher begrüßten es sehr, dass jüdische Lehrer kürzlich den eingeschränkten Zugriff auf die Kabbala aufgehoben haben, den die jüdischen Gelehrten früherer Generationen veranlasst hatten. Dadurch ist die Kabbala-Lehre jetzt allen zugänglich (Juden und Nichtjuden gleichermaßen). Und ganz besonders ist der Weg jetzt offen für freie Auslegungen, die nicht mehr unter der strengen Überwachung der Rabbiner stehen. Sogar jüdisch-orthodoxe Kabbala-Lehrer werden vom New Age als Partner begrüßt, die ebenfalls den Plan fördern. Ob sie nun absichtlich oder unabsichtlich Partner sind, ändert nichts daran, dass das Ergebnis als dasselbe angesehen wird. Das kann man schon mal vorwegnehmen. Und warum? Weil die Freiheit, die die Kabbala heute umgibt, einen unbewachten Durchgang zwischen dem New Age und dem Judaismus geschaffen, das letzte Stück der jüdisch-orthodoxen Disziplin und des Thora-Rahmenwerkes verworfen und die Einführung „neuer“ Führer erlaubt hat, welche die Genehmigung der jüdischen Gemeinschaft nicht brauchen. Kabbala-Lehrer können jetzt auch ausgewiesene NA-Schüler aufnehmen, die an ihrem mangelhaften Bezug zum Judaismus zu erkennen sind. Der Spiritismus (der Kontakt zu körperlosen Wesen) in der Kabbala genügt ihnen, um ihr Ziel zu erreichen, nämlich so viele Menschen wie möglich so schnell wie möglich in den spirituellen Bereich zu bringen, wo die „Aufgestiegenen Meister der Hierarchie"

 

schon auf sie warten. Das ultimative NA-Ziel ist es, in der jüdischen Gemeinschaft die volle Kontrolle über die Kabbala zu bekommen, diese durch aufeinander folgende „Transformationen“ dahin zu bringen, dass sie letztendlich von allen Verbindungen zur Thora losgelöst ist, so dass ihre „Reinheit wiederhergestellt“ ist. Die vielen Juden, die durch die Kabbala verführt sind [und die sich, wie meine oben erwähnten Freunde, nicht daran stören, dass sie keine Verbindung mehr zur Thora hat], werden so ganz leicht von der Thora weggeführt.

 

 

 

 

Während in der Vergangenheit die meisten Juden heftig abgestritten hatten, dass die Kabbala in irgendeiner Form mit dem New Age verbunden ist, befürworten jetzt einige Juden die Vorstellung, dass die jüdische Kabbala in Wahrheit die NA-Lehre bestätige [was wiederum entweder von massiver Unkenntnis der NA-Lehre und/oder der Kabbala zeugen würde oder von Erkenntnissen über deren Gemeinsamkeiten, die dem Durchschnittsjuden fehlen.] Diese Ansicht spiegelt sich in einem von einer jüdischen Gemeinde im April 2000 veröffentlichten Buch wider; die Autorin schreibt hier doch tatsächlich, dass der Judaismus zu der heutigen NA-Lehre entschieden beigetragen hätte: „Viele Leute werden überrascht sein, wenn sie herausfinden, dass der Judaismus sich grundsätzlich an das anschließt, was wir für das New Age halten. Viele Dinge, die wir mit dem New Age in Verbindung bringen, sind gar nicht so neu, sondern Teile der Kabbala.“ (Umschlagtext ”New Age Judaism”, herausgegeben von Simcha Press.) Die einzige Art von „Judaismus“, welche von der Basis her mit dem New Age konform geht, ist die „Erneuerung“, und wie vorhersehbar, bewegen sich Autorin und Verleger irgendwo im Orbit von Schachters Jewish Renewal.

 

 

[Dies könnte eine gute Gelegenheit sein, um aufzuzeigen, wie ein interessierter Forscher den Netzwerk-Effekt nutzen kann, um verdeckte NA-Stiftungen aufzudecken. Das Buch mit dem vollen Titel ”New Age Judaism: Ancient Wisdom for the Modern World” [= New Age-Judaismus: Alte Weisheit für die moderne Welt] hat ein offensichtlich positives Ziel: Zu zeigen, dass der Judaismus bereits das besitzt, was die NA-Religion bietet; deshalb müssten die Juden den Judaismus gar nicht verlassen. Jedoch ist das Erste, was wir feststellen, dass dieses Buch von der Jewish Renewal-Lehrerin Melinda Ribler verfasst ist. Obwohl er ihr Mentor war, empfahl der inzwischen verstorbene Rabbi Shlomo Carlebach sie als jemanden, „der nie vergisst, dass es einen einzigen Gott gibt“. Und obwohl sie behauptet, die Beschriftung auf der Buchrückseite stamme von namenlosen „berühmten orthodoxen Rabbinern“, gehört Ribler zur Fakultät des gar nicht orthodoxen Elat Chayyim Center, dessen Lehrplan eindeutig jede Vorstellung von irgendeinem “einzigen Gott” zurückweist – es sei denn in dem Sinn, dass Er/Es alles ist. Auch das ähnlich eklektische (in unschöpferischer Weise nur Ideen anderer verwendende) Metivta Center fördert Riblers Buch. Wenn wir einen Blick hinter die Kulissen werfen, entdecken wir zuerst, dass „Simcha Press”, der jüdisch klingende Verleger von Riblers Buch, dessen offizielle Spezialität die „jüdische Spiritualität” ist, in Wahrheit eine nagelneue (Juni 2000) Tochtergesellschaft von “Health Communications Inc” (HCI) [= Gesundheitskommunikations-GmbH] ist. Graben wir noch einen weiteren Schritt tiefer, dann sehen wir, dass diese GmbH „eine Full-Service medizinische Bildungs- und Kommunikationsfirma ist, … die auch ”The International Journal of Drugs, Devices and Diagnostic Research” [= Das internationale Journal für Medikamente, Erfindungen und diagnostische Forschung] herausgibt. Das erscheint seltsam, nachdem Simcha diese Firma als „Verlag für Bücher im Bereich persönlichen Wachstums“ bezeichnet, was eindeutig ein NA-Schlüsselbegriff ist. Wir prüfen weiter. Wenn wir in den HCI-Online-Buchladen gehen, finden wir unter den Links ein kleines Wort: „Spirituelles“. Wenn wir es anklicken, sehen wir die HCI-Buchangebote, unter anderem die Titel ”The Tao of the Ride: Motorcycles and the Mechanics of the Soul” [= Das Tao der Reise und die Mechanismen der Seele] und ”Wings of Soul: Releasing Your Spiritual Identity” [= Die Flügel der Seele – Befreie deine spirituelle Identität]. Vorgestellt werden dort auch Persönlichkeiten, wie die luziferische Barbara Marx Hubbard, der man das Zeugnis ausstellt, eine der „brillantesten Denker” von heute zu sein und der hinduistische Autor Kauthilya, „der Aristoteles und Machiavelli von Indien“. Wenn wir zum Beispiel das HCI-Buch ”Golden Eggs: Spiritual Wisdom for Birthing Our Lives” [= Goldene Eier – Spirituelle Weisheit für die Geburt unserer Leben] nehmen, gelangen wir an den Ausgangspunkt zurück, weil die Autoren uns dazu drängen, Carl Jung, Barbara Marx Hubbard und anderen Lehrern der “persönlichen und globalen Transformation” nachzufolgen. Am Ende von Kapitel 1 stellt sich heraus, dass dieses Buch nichts anderes ist als ein Lobpreis auf die gnostische Göttin Sophia

 

. Unsere möglichen Schlussfolgerungen: (a) Die Autorin von ”New Age Judaism”, ihr Verleger, die Muttergesellschaft (HCI) und deren Markt haben alle nicht gemerkt, dass die Orientierung und das Buch von Melinda Ribler völlig im Widerspruch zu den anderen „Weisheitsbüchern“ steht, die im HCI-Online-Bookshop angeboten werden. (b) Melinda Ribler, eine wohlmeinende, aber naive Autorin, wurde dazu benutzt, der neuen jüdischen Abteilung von HCI Legitimität zu verschaffen. Sie wurde gleichzeitig auch von Metivta, Elat Chayyim und der Jewish Renewal im Allgemeinen benutzt, während sie selbst überhaupt nicht merkt, dass sie mit ihren Autoren-Kollegen gar nicht auf derselben Wellenlänge liegt. (c) Melinda Ribler selbst, Simcha Press, HCI und ich, wir alle glauben, dass ihr Buch in völliger Harmonie mit dem NA-Götzendienst steht. Die Einzigen, die sich von dem „jüdischen“ Buchtitel, dem „jüdischen“ Verlag und dem „orthodoxen“ Anstrich täuschen lassen, sind die ahnungslosen jüdischen Stöberer auf der Internationalen Jüdischen Buchmesse, auf der Simcha-Press einen Büchertisch hatte.]

 

 

4. d) The Kabbalah Centre und Rabbi Philip ("Shraga") Berg: Der umstrittenste Befürworter der jüdischen Kabbala-Lehre, jedoch möglicherweise der erfolgreichste, ist das Kabbalah Centre (KC). Deshalb verdient es einen detaillierten Bericht. Dieses Zentrum wurde von der Task Force on Cults and Missionaries [= Sonderkommission zur Bekämpfung von Sekten und Missionaren] als gefährliche Sekte angeprangert. (Siehe "The Truth about the Kabbalah Centre"

 

[= Die Wahrheit über das Kabbalah Zentrum], veröffentlicht von der Task Force-Niederlassung in Los Angeles). Die orthodoxe Gemeinschaft von Toronto, der Stadt, in der das KC seinen Hauptsitz hat, sprach ein Harem über Berga aus (schloss ihn aus der Bürgerschaft aus). Unethisches Verhalten und Betrug, Manipulation und brutale Einschüchterung, sektenartige Ausbeutung, harte Verkaufsmethoden und hohe Gewinnspannen von bis zu 500 % werden als Beanstandungen von den unterschiedlichen Zweigstellen der Task Force on Cults and Missionaries, von Jews for Judaism [ = Juden für den Judaismus] und anderen Sektenbekämpfern in der Bürgerschaft angeführt. Gemäß der Task Force on Cults in Los Angeles sind einige von Bergs Zitaten aus dem Talmud und dem Sohar [ = Das Buch des Glanzes, bedeutendstes Schriftwerk der Kabbala, geht zurück auf biblische Texte bei den Propheten Hesekiel (Kapitel 1, Vers 28 und Kapitel 8, Vers 2) und Daniel (Kapitel 2, Vers 31; Kapitel 12, Vers 3)] frei erfunden. Dasselbe gilt für seine „Yeshiva Kol Yehuda in the US“ [= Talmud-Hochschule für alle Juden in Amerika], die er vorgibt zu leiten (wie man munkelt handelt es sich dabei um einen Versuch, sie als Zweigstelle einer anerkannten Talmud-Hochschule in Jerusalem mit demselben Namen auszugeben). In Südafrika wurde das Kabbalah Centre vom Oberrabbiner und der Rabbiner-Vereinigung verboten; aber der kanadische Rabbi Emanuel Schochet, der dafür verantwortlich zeichnete, wurde vom KC in Kanada daraufhin wegen Verleumdung verklagt. Andere rabbinische Räte (möglicherweise durch Rabbi Schochets Leidensweg eingeschüchtert) haben sich einfach damit begnügt, öffentliche Warnungen vor Berg zu verschicken. Wie berichtet wird, verurteilen führende Kabbalisten in Israel, wie Rabbi Ovadia Yosef. Bergs Verhalten und Lehre ebenfalls.

 

 

Als eine Art von Reaktion auf alles oben Genannte, listet die offizielle Webseite

 

des KC [mit hervorragenden Grafiken, aber sehr wenig Text] als eine der am häufigsten gestellten Fragen jene auf, warum so viele Rabbiner gegen das Kabbalah Centre sind. Ihre Antwort ist vielsagend: Jeder Pionier, der „positive und tief greifende Veränderungen“ für die menschliche „Zivilisation“ gebracht habe, hätte mit Widerstand zu kämpfen gehabt; „das Establishment“ schätze solche Leute einfach nicht. [Das deutet darauf hin, dass ihre Mission die jüdische Tradition nicht bekräftigt, sondern sie herausfordern und „transformieren“ will, wofür sie sogar Verfolgung in Kauf nehmen.] Doch trotz der Opposition von Seiten der Rabbiner hat es Berg geschafft, ein kleines Vermögen anzuhäufen – 1989 verzeichnete er einen Netto-Vermögenswert von 9,6 Millionen Dollar, mit Nettogewinnen in Höhe von 6,1 Millionen Dollar und hohen Brutto-Erlösen von 2,5 Millionen Dollar aus den Verkäufen des 24-bändigen Sohar-Werkes … und das allein nur im New Yorker Zentrum. Neue Zweigstellen sprießen jedes Jahr wie Pilze aus dem Boden. Neben dem Hauptsitz in Toronto hat das KC jetzt Niederlassungen in Amerika (in New York City – in den Stadtteilen Queens und Manhattan, in Chicago, Los Angeles, Las Vegas, San Diego, San Fernando Valley, Philadelphia, North Miami, Boca Raton) sowie in Mexiko City, Paris, Sao Paolo (Brasilien), London, Santiago (Chile) und in Buenos Aires (Argentinien). Nicht zu vergessen die vier Zweigstellen in Israel (in Tel Aviv, Haifa, Tiberias und Jerusalem).

 

 

 

 

Aber unser Hauptinteresse in diesem Bericht gilt der Lehre des KC über die Kabbala selbst, die sich stark an der NA-Vorstellung ausrichtet. Laut der KC-Webseite, ihrer Broschüre [ich habe eine in hebräischer Sprache] und ihrem Verkaufspersonal [ich hatte zwei von ihnen an meiner Haustüre] bringt das Kabbala-Studium lebensverändernde Vorteile auf allen Ebenen: Heilung von jeglicher Krankheit, häusliche Harmonie, Wohlstand, Erfolg im Beruf, Befreiung von emotionalen Problemen, spirituelle Erleuchtung, Antworten auf alle Lebensfragen, übernatürliche Kräfte, Deutung der Zukunft, Abschaffung von Krieg und Hass. In der Tat sei die Kabbala nur ein weiterer spiritueller Weg, der dem Menschen sein unbegrenztes Potenzial aufschließe: „Zum Verständnis ist es wichtig, dass das spirituelle [sic!] Wissen über unser Universum bereits unseren Seelen bekannt ist. Das Erlernen der Kabbala ist in der Hauptsache das Instrument, das dieses Wissen in unserem Inneren anregt und es ins Bewusstsein bringt.“ Aber nicht nur das, sondern beim KC geht es eigentlich gar nicht um die Kabbala: „Leider verursachen Teilung und Trennung schwere Schäden. Noch einmal: Das einzige Ziel des Kabbalah Centre besteht darin, diese negativen und destruktiven Hindernisse zu beseitigen und nach Wegen der Einheit zu suchen.“ (aus den am häufigsten gestellten Fragen ihrer Webseite, Hervorhebung von mir). Diese zielstrebige Entschlossenheit „Trennung“ zu beenden [welche Gott den Juden gebietet, die aber im New Age verboten ist] kommt ausgerechnet aus der Kabbala: „Die Kabbala lehrt uns, dass Einheit nur durch Vielheit kommen kann.“

 

 

Um aus der „Einheit in der Vielfalt“ des KC Nutzen zu ziehen [eine eindeutige Schlüsselphrase, welche die NA-Anhänger überall benutzen], brauchen die Teilnehmer den Judaismus nicht anzunehmen. Die Thora und die Mitzwot [= Gebote und Verbote im Judaismus] sind freigestellt und werden bei dieser Gleichung nicht berücksichtigt. Bergs Schüler, sowohl Juden als auch Nichtjuden, dürfen die unterschiedlichsten spirituellen Hintergründe haben und alles aufnehmen, was sie in seinem Zentrum für nützlich halten (gegen eine saftige Gebühr) und nach Belieben ihren spirituellen Weg fortsetzen. In jeder Stadt, in der das KC Niederlassungen hat, werden von Bergs Schülern die „Sohar“-Werke an den Haustüren verkauft, ohne Rücksicht darauf, ob der Käufer Jude ist oder nicht, ob er monotheistisch oder heidnisch ist. (In Israel erstrecken sich deren Verkaufsbemühungen weit über die unmittelbare Nähe ihrer Büros hinaus.) Berg räumt ein, dass die meisten Schüler (und einige Lehrer) noch nicht einmal Hebräisch lesen können, aber das spiele keine Rolle. Es ist nicht nur das Basiswissen über die Thora, das nicht erforderlich ist und auch nicht die Identifizierung; ja, man braucht noch nicht einmal die „Sohar“-Werke gelesen und verstanden zu haben – man brauche tagsüber nur mit leerem Blick darauf zu starren und sie nachts lediglich unter das Kopfkissen zu legen, das führe dann schon zur spirituellen Erfüllung. Das ist Bergs Interpretation von „offenem Kabbala-Studium“, und er zitiert Kabbalisten wie Rabbi Abraham Azulay, um seine Aussagen zu bekräftigen. Da könnte er genauso gut die Kabbalisten Sabbatai Zevi

 

und Jakob Frank zitieren, wie der Task Force-Artikel anmerkt.

 

 

Und was ist Bergs persönliches Engagement im orthodoxen Judaismus, von dem er behauptet ihm anzugehören? „Der Judaismus befasst sich nicht mit der Aufrechterhaltung eines streng religiösen Lebensstils, was die Einhaltung bestimmter Rituale [beinhalten würde]. Im Gegenteil, das Ziel ist, mit metaphysischen Kräften in Berührung zu kommen, was unser Verlangen nach Empfangen erfüllen würde … Zu sagen, dass eine besondere Tat oder Aktion 'halachisch [ = Halacha sind rechtliche Auslegungen des schriftlichen Kanons der Thora] nicht korrekt' ist, bedeutet nicht, dass jemand etwas falsch macht, deswegen kein frommer Jude ist oder dass dies nicht generell zum Judentum passt. Wir möchten lediglich anmerken, dass die betreffende Aktion nicht richtig mit den dafür zur Verfügung stehenden Energiemustern in Verbindung zu bringen ist.“ (”The Kabbalah Connection” [= Die Kabbala-Verbindung, S. 43-44). Somit ändert sich das Objekt von Bergs „jüdischer“ Anbetung von Gott zu den bekannten NA-„Kräften“, und „jüdisches“ Verhalten richtet sich mehr auf die Energien aus, statt auf den Gehorsam gegenüber den göttlichen Geboten. Für die Thora gelte, dass sie „all unsere Wünsche erfüllen“ soll und die „Sohar“-Werke liefern die dazu erforderliche Magie. Berg verwirft völlig die Thora-Stellen, dass Gott jene, die Gutes tun, belohnt und diejenigen, die Böses tun, bestraft: „Uns wurde das [diese Vorstellung] von Kindheit an beigebracht. Glaubt das ja nicht.“ (”The Wheels of the Soul” [= Die Räder der Seele], S. 46) [Vergleichen sie das mit Baileys Forderung, diese weltlichen und anderen "primitiven“ Vorstellungen loszulassen; das ist dasselbe wie die Forderung der NA-Pädagogen, unsere verderblichen Kindheitslehren aufzugeben.] Losgelöst von den Thora-Verboten gegen Wahrsagerei und Zwiesprache mit Toten, gebraucht Berg die Astrologie und Seancen [= spiritistische Sitzungen] genauso oft wie die Thora und den „Sohar“, um seine Jünger zu „beraten“.

 

 

 

5. Unterwanderung des Judaismus von innen

 

Im Gegensatz zu den oben genannten Abweichlern vom Judaismus, die sich selbst als Thora-Brecher und -Reformer bezeichnen, geht es in diesem Abschnitt um Leiter und Gruppen, die behaupten (was von vielen geglaubt wird) innerhalb der Parameter der Thora an einer Veränderung zu arbeiten. Während die Rabbiner der Jewish Renewal [= Jüdische Erneuerung] sich selbst als „post-konfessionell“ oder „flexibel in der Lehre“ bezeichnen, wird diese Gruppe unbeirrt sagen, dass sie „orthodoxe Juden“ seien. Es braucht Geduld, um hinter die Maske des öffentlichen Erscheinungsbildes und die „koscheren“ Lehren schauen zu können, um zu enthüllen, wem gegenüber sie tatsächlich loyal sind.

 

 

[Inhalt und Verpackung unterscheiden. Unter diesen Umständen könnte es in zweierlei Hinsicht zu Fehleinschätzungen kommen: Die fünften Kolonnen (subversiven Kräfte) fälschlich für Stützen der Gemeinde halten oder das Gegenteil davon. Der Schlüssel dazu ist, einen Unterschied zwischen legitimem Protest und verdeckter Sabotage zu machen. Es ist völlig richtig zu sagen, dass der Judaismus von Veränderungen profitieren kann, welche vom jüdischen Gesetz her erlaubt sind und auf die vielen Optionen hinzuweisen, die nicht genutzt werden. Es ist auch richtig und notwendig, Bereiche im Judaismus zu kritisieren, welche von der Thora abgewichen sind, mit der Absicht, die jüdische Praxis mehr mit dem Wortlaut und dem geistigen Sinn der Gebote in Einklang zu bringen. Aber es ist etwas völlig anderes zu sagen, dass der Judaismus davon profitieren könnte, wenn er „sich befreit“ von der Thora.]

 

 

[Einige orthodoxe Splittergruppen sehen jede Art von Kritik am heutigen orthodoxen Judaismus als subversiv an – jede Forderung nach Veränderung ist für sie eine finstere Verschwörung und jede Aufdeckung von korruptem Führungsstil ein Verrat. Diese Haltung übersieht zweierlei: Die Botschaft des Tenach [= das gesamte Alte Testament] (die Kleine und Große auf denselben Maßstab der Gerechtigkeit verpflichtet), als auch die geschichtliche Entwicklung im Judaismus selbst (welche sich gelegentlich verändert hat, um neue Situationen und Meinungsverschiedenheiten der Gelehrten widerzuspiegeln). Tatsächlich behaupte ich, dass es diese orthodoxe Weigerung war, das eigene Haus zu fegen, welches so viele Juden von der Thora-Gemeinschaft entfremdet hat. Sie hat es dem New Age erlaubt, so viele Anhänger unter Juden zu gewinnen. Leiter, die leugnen, dass es in der orthodoxen Welt wirkliche Sünden gibt, denken, dass sie dadurch den Ruf des Thora-Judaismus schützen würden, aber in Wahrheit schaden sie ihm damit. Sie versagen nicht nur bei der Beseitigung der Fehlinterpretationen der Thora, welche für diese Sünden verantwortlich sind, sondern indem sie behaupten, dass die Handhabung der Thora durch ihre Gemeinschaft über jeden Verdacht erhaben sei, lassen sie die NA-Aussage glaubhaft erscheinen, dass die Torah selbst es sei, die an diesen Sünden Schuld habe. Sie treiben dadurch die ehrlichen, enttäuschten Juden direkt in die Arme der NA-Infiltratoren (Unterwanderer), die weiter unten genannt werden, zum Beispiel wenn es um die „orthodox-feministische Bewegung"

 

geht. Vielleicht ist sogar die Begeisterung mancher NA-Infiltratoren für die NA-Transformation nichts als eine Reaktion auf die Haltung der orthodoxen Gemeindeleiter, die nichts Böses an der Transformation sehen wollen. Wenn dem so ist, könnten diese Juden vielleicht noch zur Umkehr bewogen werden, aber erst nachdem das orthodoxe Judentum umgekehrt ist und aufhört die Thora-Brecher in ihren eigenen Reihen zu entschuldigen.]

 

 

Im Folgenden zähle ich einige einflussreiche Führer und Organisationen auf, die vorgeben, sich mit dem orthodoxen Judaismus zu identifizieren, aber in Wirklichkeit an der „Befreiung“ des Judaismus von den Einschränkungen der Thora arbeiten. [Ein klarer Hinweis ist gegeben, wenn die angeblichen „koscheren“ Namen immer wieder im Zusammenhang mit Organisationen auftauchen, die gar nichts mehr mit dem zu tun haben, was den orthodoxen Judaismus in Wahrheit ausmacht. Ein anderer Hinweis ist die Verbreitung von sehr bekannten NA-Phrasen, die von vorgeblich orthodoxen Juden ständig wiederholt werden. Dieses Mit-Phrasen-Um-Sich-Werfen ist eine anerkannte Methode der „im Netzwerk arbeitenden“ und „Codes signalisierenden“ NA-„change agents

 

“ [= Innovatoren], die eine öffentliche Enttarnung vermeiden wollen, während sie mit ihresgleichen kommunizieren. Wenn die geheime Absprache lebhaft und der Führungsstab der NA-Anhänger klein ist – so wie das innerhalb der jüdischen Gemeinschaft der Fall ist – geschieht das, was ich den Netzwerk-Effekt nenne: Dieselben wenigen Begriffe und Phrasen tauchen an vielen, unerwarteten Stellen und Zusammenhängen immer wieder auf. Dadurch wird eine verdeckte Verbindung signalisiert. Weiter oben hatte ich bereits aufgezeigt, wie der Netzwerk-Effekt genutzt werden kann, um NA-Missionare innerhalb der jüdischen Gemeinde zu erkennen. Der Effekt ist in der kleinen orthodoxen Gemeinschaft sogar noch stärker.]

 

 

 

 

5. a) Rabbi Irwing („Yitz“) und Blu Greenberg: Keine anderen ”change agents” [= Innovatoren] haben in der orthodoxen Gemeinschaft mehr Glaubwürdigkeit und Einfluss, als dieses zusammenarbeitende Ehepaar. Bei ihnen gibt es so viele Mandate, Vorsitzende, Vortragsreisen und Bücher, dass man darüber allein einen ganzen Bericht schreiben könnte. [Wir werden uns hier mit einem kleinen Beispiel begnügen.]

 

 

Das Hauptaugenmerk des Lesers möchte ich hier auf die Strategie des Ehepaars Greenberg legen. Wenn sie in der orthodoxen Welt sprechen, machen sie manchmal gewagte Aussagen, die aber immer noch innerhalb der Grenzen der Orthodoxie sind. Die Folge davon ist, dass die beiden von vielen jüdischen Institutionen, einschließlich Bnai Brith, das U.S. Holocaust Museums, Hadassah und verschiedenen Universitäten, die Kurse über Judaismus anbieten, als Vertreter der jüdischen Gemeinschaft angesehen werden. Als Beispiel für Blu's „koschere“ Aussagen können wir eines ihrer ausgezeichneten Bücher hernehmen: ”How to Run a Jewish Household” [= Wie man einen jüdischen Haushalt führt], oder lest ihre Aussagen als Präsidentin der Jewish Orthodox Feminist Alliance. Wenn sie jedoch zu einer größeren, aufmerksameren Zuhörerschaft sprechen, deuten sie ihre Agenda an, achten aber darauf, dass sie eine Terminologie verwenden, mit der man sie nicht als Subversive festnageln kann. In altehrwürdiger NA-Manier verwenden sie zweideutige Code-Wörter, die von eingeweihten und uneingeweihten Zuhörern jeweils anders interpretiert werden. Beispiele dafür sehen wir im Zusammenhang mit dem "Dialog" mit dem buddhistischen Führer, dem Dalai Lama. [Diese absichtliche Mehrdeutigkeit wird von vielen ”change agents” [= Innovatoren] angewendet und in dem universellen NA-Gebet, "Die Große Invokation"

 

veranschaulicht.] Deutlichere Hinweise darauf, wie sehr die Greenbergs mit dem New Age sympathisieren, finden wir darin, von wem die Organisationen, die sie gegründet haben, geleitet wurden und jetzt immer noch unterstützt werden. Während die eleganten und charismatischen Persönlichkeiten öffentlich die NA-Lehre fördern, halten sich Blu und Yitz nahezu unsichtbar im Hintergrund und übernehmen die unterstützende Rolle.

 

 

 

 

[Achten sie auch bei anderen auf diese Methode. Sie ist enorm erfolgreich, wenn es darum geht, das Image einer angesehenen orthodoxen Leiterschaft aufrecht zu erhalten. Analysieren sie nicht nur ihre öffentlichen Verkündigungen, prüfen sie auch die Ansichten der Verleger, deren Magazine ihre eigenen Artikel enthalten, prüfen sie die Philosophien der Bildungseinrichtungen, die sie zu Vorträgen einladen, wem die Begünstigungen bei den Benefiz-Veranstaltungen zugute kommen, die sie besuchen, und welchen Gremien sie dienen. Wenn sie herausfinden, dass entgegengesetzte Ziele klammheimlich von ein und derselben Person unterstützt werden, können sie hinter dieser Person einen NA-Infiltrator vermuten oder jemanden, der aufgrund seiner Naivität von den NA-Anhängern benutzt wird. Es gibt Fälle, bei denen ein angesehener Name in der Gemeinschaft für simple PR-Zwecke benutzt wird, und er/sie unterstützt ein Unternehmen, ohne es vorher genau überprüft zu haben, nur weil dieses den Anschein erweckt, gute Referenzen zu haben. Gemeinschaftsleiter, bitte machen sie es sich zu ihrer persönlichen Verantwortung, die Angliederung und Weltanschauungen einer Gruppe genau zu überprüfen, bevor sie es zulassen, dass sie ihren guten Namen gebrauchen. Es reicht nicht mehr aus zu wissen, dass andere namhafte Führer diese Gruppe gutheißen – denn alle Kollegen mögen sich wiederum voll und ganz auf einen anderen verlassen usw., bis man schließlich auf den eigentlichen ”change agent” [= Innovator] stößt, der von ihnen allen profitiert!]

 

 

Der beste Beweis für die wahre innere Orientierung der Greenbergs ist die Leichtigkeit, mit der sie sich mit offenkundigen NA-Führern und NA-Organisationen zusammentun, Sie haben scheinbar kein Problem mit dem Lehren, Verfassen von Schriften oder anderen Arbeiten für den Erfolg von Organisationen, die im völligen Widerspruch zum Monotheismus stehen – vom orthodoxen Judaismus ganz zu schweigen. Nur in ganz seltenen Fällen werden sie dabei ertappt, dass ihnen persönliche Ansichten „herausrutschen“, die von der orthodoxen Gemeinschaft als ketzerisch angesehen werden. Aber von solch hin und wieder ausgestreuten Aussagen wird nicht großartig berichtet. Ein Beispiel dafür ist Blu's Beitrag in der „Genesis“ PBS-TV-Serie, bei der sie, genau wie Arthur Waskow, die Thora “neu erfindet”: Für sie ist die Sintflut „keine Geschichte über die Verantwortlichkeit der Menschen“. Stattdessen sagt sie: „Gott war ein Perfektionist. In seiner Verzweiflung hat Gott eher seine gesamte Schöpfung zerstört, als zu akzeptieren, dass sie nicht ganz perfekt ist.“ (Ihre vollständige Aussage wird hier mit der Genehmigung eines obskuren episkopalen Vikars zitiert

 

, aber man findet sie nicht auf der „Genesis“-Webseite, auf der Blu's sämtliche Zitate in dieser TV-Sendung aufgezeichnet sind.) Ein weiteres Beispiel ist ihre folgende Aussage bei einem BBC-Radio-Interview, welches angeblich niemals schriftlich festgehalten wurde.

 

 

 

 

5. b) Die „orthodox-feministische“ Bewegung: Am 20. Februar 1997 brachte das World Service-Radioprogramm der BBC ”Focus on Faith” [= Brennpunkt Glauben] ein Interview mit Blu Greenberg. [Das war das erste Mal, dass ich von ihr und ihrem Mann etwas hörte.] Sie war bereits als fleißige Schriftstellerin, Gastrednerin und prominente Sprecherin für orthodoxe Frauen bekannt, aber sie wurde hier nur als „die Ehefrau eines orthodoxen Rabbiners“ vorgestellt. [Das war alles, was ich über sie wusste, als ich meinen ursprünglichen Artikel ”Masters of the Blinding Light” (= Meister des blendenden Lichts) schrieb.] Es ging bei dem Interview um die bevorstehende International Conference on Feminism and Orthodoxy [ = Internationale Konferenz zum Thema Feminismus und Orthodoxie], was ein Forum über „Die Gleichstellung der Frau im jüdischen Gesetz“ ist. Greenberg sprach sich für eine höhere Beteiligung der Frau an den offiziellen Gebeten in der Synagoge, eine bedeutendere Rolle als Lehrerinnen und für andere mäßige Reformen aus. Eine Minute später hörte man sie sagen, dass weil in der Thora Gesetze stehen, welche „die männliche Herrschaft fördern und einen maskulinen Gott zeigen … es an der Zeit ist, sich zu fragen, ob die Thora überhaupt göttlich ist.“ [Es ist schwer vorstellbar, warum jemand, der diese zentrale Säule des orthodoxen Judaismus anzweifelt, überhaupt noch in dieser Religion bleibt, außer man sucht Unterstützung bei jenen dort, um diese ärgerliche Säule zu entfernen.] Wie sich herausstellte, löste Greenbergs Feministische Konferenz selbst mehr Begeisterung beim Großteil der orthodoxen Gemeinschaft aus, als ihre Aussage gegen die Thora beim BBC-Interview. [Entweder war es so, oder keiner außer mir hat sich diese Radio-Sendung angehört. Leider musste ich von der BBC-Abteilung für Religiöse Programme hören, dass keine schriftliche Aufzeichnung dieses Interviews verfügbar sei. Nachdem ich mir einen Überblick über Greenbergs öffentliche Aussagen verschafft hatte, stellte ich fest, dass dies ganz offensichtlich ein sehr seltenes Vorkommnis bei ihr war. Möglicherweise war ihre Aussage nur für den Reporter persönlich gedacht und nicht dazu bestimmt, öffentlich gesendet zu werden.]

 

 

 

 

Eine Stichprobe in der jüdischen Presse, die sich mit der Feministischen Konferenz befasst hatte, ergab, dass die jüdischen Gemeindeleiter, die gespürt hatten, dass da etwas nicht stimmte, nicht tief genug gegraben haben, um dahinter die NA-Wurzeln zu entdecken. Die Diskussion darüber blieb oberflächlich und drehte sich um verschiedene Vorschläge zur weiblichen Gemeindeleiterschaft (einige halachisch verboten, andere nicht). [= Halacha sind rechtliche Auslegungen des schriftlichen Kanons der Thora] Selbst auf dieser Ebene erfolgten die Widerlegungen von Seiten der orthodoxen Leiterschaft voreilig und widersprüchlich; dabei schien es ihnen weniger um die Bedürfnisse der jüdischen Frauen zu gehen als um die Rechtfertigung des status quo, ob er nun richtig oder falsch ist. [Ein Zustand, wie ich zuvor schon angemerkt habe, der perfekt für die NA-Agenda der ”change agents” (= Innovatoren) ist. Ich würde meinen, dass die NA-Missionare diese Archillesferse im orthodoxen Judaismus schon vor Jahren entdeckt und geplant haben, wie sie diese standardmäßige Abwehrreaktion ausnutzen können, bei der die Juden sich davor fürchten, jede Art von Unzulänglichkeit zugeben zu müssen.] Durch Artikel mit Überschriften wie ”Seeking to Silence Women” [ = Der Versuch, die Frauen zum Schweigen zu bringen] (”The Jewish Week” [ = Die jüdische Woche] vom 7. März 1997] und ”Ban on Women’s Prayer Groups” [= Verbot für Frauen-Gebetsgruppen] (”Daily News Bulletin”, 5. Februar 1997) wurden die orthodoxen Feministinnen als eine Gruppe zweiter Klasse hingestellt, die eine unflexible Machtclique herausfordert, die sich jedoch zu bedroht fühlt um Reformen zuzulassen, die eigentlich vom jüdischen Gesetz her erlaubt wären. Der rabbinische Rat von Queens machte die Sache noch schlimmer, indem er eine voreilige Entscheidung traf, die er nur wenige Monate später wieder änderte, und dann rechtfertigte er den „Fehler“ seiner früheren Entscheidung damit, dass er nichts von der Unzufriedenheit der orthodoxen Frauen gewusst hätte: „Wir haben das lediglich als lokales Problem betrachtet. Wir hätten niemals im Traum daran gedacht, dass es sich dabei um eine internationale Angelegenheit handeln könnte.“ (”Queens Rabbi Affirm Ban” [= Die Rabbiner von Queens bestätigen Verbot], ”The Jewish Week” vom 7. März 1997).

 

 

 

 

Näher zum Kern der Sache kommt der Haredi (ultra-orthodoxe) Autor Levi Reismann (”Feminism – A Force That Will Split Orthodoxy?” [= Der Feminismus – Eine Kraft, die die Orthodoxie spalten wird?], ”The Jewish Observer”, Mai 1998, S. 37), indem er scharfsinnig die potentielle Gefahr in dieser Bewegung erkannt hat, welche die entscheidenden Thora-Grenzungen ausradieren will. Doch er sendet ähnlich gemischte Signale aus, indem er versucht, den Feminismus über Gebühr zu verdammen; er bestreitet jegliche halachische Unterstützung für verschiedene Vorschläge, um die weibliche Leiterschaft auszuweiten, während er jede [nicht existierende] halachische Unterstützung entweder als Meinung der Minderheit abtut oder sie als zeitweilige Billigung sieht, die er später wieder zurücknimmt, oder einfach nur als irrelevant bezeichnet. Aber zu seiner Ehre sei gesagt, Reismann bemerkt, dass jedwede orthodoxe Tradition, die darauf abzielt, Frauen „herabzuwürdigen“, nicht mit dem echten halachah (dem jüdischen Gesetz) im Einklang steht; er fordert: „Wir müssen diese Sache nicht nur unseren Frauen predigen, sondern auch unseren Männern.“ Er hält auch den Vorwurf der Feministinnen für gerechtfertigt, dass die minyanim (beschlussfähige Mitgliederzahlen für das öffentliche Gebet) Frauen nicht so leicht zugänglich sind, und er kritisiert, dass die Frauenabteilungen in den orthodoxen Synagogen „oft zu eng, unbequem und völlig isoliert“ seien. [Ich möchte hinzufügen, dass ich in einigen Synagogen in Israel überhaupt keine Frauenabteilung mehr vorgefunden habe.] Er erwähnt lobend zwei haredische Synagogen, die auf die feministische Forderung dahin gehend reagiert haben, dass sie sogleich kreative Lösungen für die Frauen in ihrer Gemeinden gefunden hätten. [Wenn genügend orthodoxe Leiter diesem Beispiel folgten und auch entsprechend hart gegen Missbrauch treibende Ehemänner und andere Thora-Brecher, was den Umgang mit Frauen anbelangt, vorgingen, dann würde die „orthodoxe feministische“ Angelegenheit viel von ihrer Anziehungskraft bei den Frauen verlieren, die sich an die Thora halten.]

 

 

 

 

Nachdem die Frauen, die sich sonst immer an die Thora hielten, gehört hatten, dass die Thora-Gelehrten nichts zu einem Wandel beitragen wollten, begeisterten sie sich für Greenbergs Aufruf, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Zu der ersten Feministischen Konferenz wurden 300-400 Teilnehmer erwartet, und es kamen über 1.000. Ein Jahr später, im Februar 1998 waren für die zweite Konferenz 1.400 Teilnehmer eingeplant, und es kamen über 2.000. Außerdem wurde die ursprüngliche Unterstützung von einer Handvoll orthodoxer Leiter im zweiten Jahr mit prominenten Namen wie Dr. Mandell Ganchrow (Präsident der Orthodoxen Vereinigung für die kashrut- [= Speisevorschriften] Autorität), die Rabbiner Haskel Lookstein (Kongregation der Gemeinde Kehilath Jeshurun), Adam Mintz (Lincoln Square) and Shlomo Riskin (Efrat, Israel) ergänzt. Deren Unterstützung schien nur Blu Greenberg's Kommentar zu bestätigen: „Jetzt sind wir Teil der Hauptströmung.“ (”Orthodox Feminists Move From Fringes” [= Orthodoxe Feministinnen verlassen ihr Schattendasein], „JTA“, 17. Februar 1998) Die Gründung einer neuen ”Jewish Orthodox Feminist Alliance” war das direkte Ergebnis, und die Reaktion darauf war stark und multi-national. Bisher haben die Rabbiner-Leiter der Opposition es versäumt, eine Alternative anzubieten, und in einigen Fällen haben sie weiterhin das in sie gesetzte Vertrauen verraten, indem sie das Dilemma der Frauen, die unter der Autorität der Rabbiner bleiben wollten, noch verschlimmert haben. Ein Beispiel dafür ist der offene Brief an den kriminellen Haredi-Rabbiner Aryeh Deri, der von der einflussreichen orthodoxen Autorin Naomi Ragen verfasst wurde: „Die bekannten Rabbiner, die neben Dir am Gefängnistor standen, haben Dich gesegnet und Dich mit Joseph [aus der Bibel] verglichen und den Frauen jeden Grund genommen weiterhin ein Patriarchentum zu ehren, dessen männliche Leiterschaft sich so schändlich verhält.“ (”Hiding Behind the Torah” [= Sich hinter der Thora verstecken], ”Jerusalem Post”, 8. September 2000) [Wie traurig, dass diese Autorin, deren Romane immer beide Seiten des Haredi-Lebens aufzeigen, die positiven wie auch die negativen, sich so von einer rabbinischen Reinwaschung eines verurteilten Thora-Brechers provozieren ließ, dass sie damit den Feministinnen direkt in die Hände spielte und tatsächlich die NA-Agenda unterstützt, welche den orthodoxen Judaismus niederreißen will. Traurig ist auch, dass keine Antwort auf ihre angemessene Anklage veröffentlicht wurde. Dadurch ging diese Runde an die NA-Missionare.]

 

 

Inmitten dieses ganzen Tumults, ob Frauen gleiche Chancen im heutigen orthodoxen Judaismus haben sollten, um ihr (weibliches) Jüdischsein zum Ausdruck zu bringen, hat nahezu die ganze jüdische Gemeinschaft versäumt, die verdecktere [und weitaus destruktivere] „orthodoxe feministische“ Agenda aufzudecken. Nur Blu Greenberg macht Andeutungen, was dieses größere Programm anbelangt, indem sie kommentiert, dass die Jewish Orthodox Feminist Alliance „eine Vernetzung mit Frauen aus anderen Denominationen des Judaismus plant“, von denen sie sagt: „Ich habe ungeheuer viel von denen gelernt.“ (”Successful Conference Spawns New Orthodox Feminist Alliance” [ = Erfolgreiche Konferenz heckt bringt Orthodoxe Feministinnen-Allianz hervor] , ”Jewish Telegraph Agency”, 3. Juli 1997) Blu lässt sich nicht darüber aus, wie sie gedenkt, mit den Zielen dieser anderen jüdischen Feministinnen umzugehen, die dem orthodoxen Judaismus gegenüber militant feindlich gesinnt sind. Aber die von ihrem Ehemann Yitz Greenberg gegründete und immer noch geleitete Organisation CLAL fördert diese Anti-Thora-Ziele in ihrer ”Encore” [= Zugabe]-Archiv-Sammlung. Ein Beispiel dazu ist ”Feminism: Giving Birth to a New Judaism” [= Feminismus – Die Geburtsstunde für einen Neuen Judaismus], ein Aufsatz aus dem Jahr 1981, von CLAL in den 90er Jahren veröffentlicht und im Jahr 2000 auf ihrer Webseite

 

beworben. Darin teilt die Feministin Martha Ackelsberg eine „neue Vision“ eines „Judaismus“ mit, der von der „patriarchalischen“ und „sexistischen“ Sprache der „traditionellen jüdischen Liturgie“ gesäubert sei. [Da fast die ganze traditionelle jüdische Liturgie aus Zitaten direkt aus der Thora, den Propheten und den anderen biblischen Schriften besteht, wird diese anstößige Bibel wohl auch verschwinden müssen.] Der „neue Judaismus“ muss beides als gleichermaßen verdorben ablehnen: „Das Bild Gottes, wie es darin [in dieser Liturgie und der Auslegung der Thora] zum Ausdruck kommt, sowie die Beziehung zwischen Gott und dem Volk Israel, wie sie dort vermittelt wird.“ Ackelberg betont, dass eine geschlechtslose Übersetzung der hebräischen Gebete nicht ausreichen würde [sicherlich nicht für jene, die auf Hebräisch beten, wo das Geschlecht unverkennbar ersichtlich ist ]. Dazu wird mindestens eine „neue religiöse Ausdrucksform, welche die Weiblichkeit Gottes in sich vereinigt“ und eventuell „eine Liturgie, die sich an einen geschlechtslosen, unpersönlichen Gott richtet“ benötigt. [So verschmelzen die Bemühungen der Greenbergs zur Förderung einer „Allianz“, in welcher jüdisch-orthodoxe Frauen dazu ermutigt werden, sich einem „Netzwerk“ anzuschließen, bei dem sie mit Visionären eines „neuen Judaismus“ verbunden sind und „von ihnen lernen“ - ein Judaismus, der weder neu noch echt ist. Entweder leben Blu und Yitz Lichtjahre vom wahren Spirituellen entfernt und haben es selbst noch nicht einmal gemerkt, oder wir haben es hier mit einem echten Meisterstück der Vernebelung zur NA-Infiltration zu tun, welche Tausende von Frauen getäuscht hat, die sich ernsthaft an die Thora halten – sowie auch einige gute Rabbiner. Sogar jene, die die orthodoxe feministische Bewegung infrage gestellt haben, haben nicht die wahre Natur der Bedrohung, der sie ausgesetzt sind, erkannt.

 

 

Orthodox-buddhistischer „Dialog“: Unter der Annahme, dass die Teilnehmer und rabbinischen Hintermänner der Orthodox Feminist Conferences sich des interreligiösen Dialogs bewusst sind, den Blu und Yitz Greenberg mit den Führern des tibetanischen Buddhismus führen, akzeptieren sie ihn wahrscheinlich so, wie die Greenbergs ihn präsentieren: Als wechselseitige Ermutigung zweier Völker im Umgang mit dem Exil. Aber die Tatsache, dass der Rest des Dialogteams fest im JR (Jewish Renewal)-Lager verankert ist, enthüllt, dass es in Wahrheit nach Zalman Schachter-Shalomis Agenda geht: Den Judaismus zu „erneuern“ und ihn für die moderne Gesellschaft durch die Einbeziehung des Buddhismus ins jüdische Denken „relevant“ zu machen. Der Dokumentarfilm ”The Jew in the Lotus” [= Der Jude im Lotos] (Drehbuch-Autor Roger Kamenetz, unter der Regie von Laura Chiten, ausgezeichnet mit dem Outstanding Personal Vision Award [ = Preis für eine hervorragende persönliche Vision] auf dem New England Film Festival im Jahr 1998) zeigt, wie die Greenbergs neben Rabbiner Zalman als „Ikonen der Jewish Renewal” stehen (aus einer Rezension zum San Francisco Festival des jüdischen Films vom 7. Juli 1998). Kamenetz dokumentiert (in dem Artikel ”Partners in Exile” in den World Tibet Network News

 

vom 27. Dezember 1999) auch etwas von dem, was Yitz Greenberg dem Dalai Lama mitgeteilt hat, als der buddhistische Führer ihn nach dem Geheimnis für das jüdische Überleben gefragt hat: „Die Neu-Erfindung des Judaismus durch die Rabbiner, [die] ihn von einem auf den Tempel gegründeten Kult zu einer Religion der Erinnerung gemacht haben.“ Diese Antwort fasst die Rechtfertigung der JR-Bewegung zusammen, den Judaismus noch einmal „neu erfinden“ zu dürfen.

 

 

[Aber lesen sie dieses Zitat noch einmal. Während die JR für die Verwerfung der Orthodoxie bekannt ist, präsentiert Greenberg, als angeblich „orthodoxer“ Rabbiner eine Version der rabbinischen Geschichte, welche jeder Erklärung spottet. Der erste Fehler ist hier, dass die rabbinischen Gebete nicht nur der „Erinnerung“ an den Tempelkult dienen, sondern ausdrücklich die Freude über eine vollständige und wörtliche Wiederherstellung des auf den Tempel basierenden Gottesdienstes widerspiegeln. Der zweite Fehler ist, dass der Judaismus als „Religion der Erinnerung“ keine rabbinische „Neu-Erfindung“ ist, sondern sein Mandat reicht bis auf den Sinai zurück bzw. bis zum Exodus, wenn wir an die „Gedenkzeremonie“ des Passah denken. Noch grundlegender als beide eben genannten Dinge ist, dass die Thora durchweg sagt, dass es Gott ist, der das Geheimnis des jüdischen Überlebens verkörpert – der einzige

 

 

Grund, warum die Juden diese dunklen Zeiten überlebt haben, als wir nicht nur unsere „Religion der Erinnerung“ vernachlässigten, sondern den Versuch zu vergessen zur Religion gemacht haben! Wie schrecklich, dass anstatt der erstaunlichen Wahrheit ein fragender nicht-jüdischer Religionsführer eine Antwort von einem „orthodoxen Rabbiner“ zu hören bekam, die noch nicht einmal den Fakten der grundlegenden Judaica (Sammlung jüdischer Schriften) genügen, geschweige denn das Geheimnis der jüdischen Langlebigkeit erklären kann. Aber für unsere Untersuchung ist die ernsthafte Frage äußerst sachdienlich, woher Yitz Greenberg sich das Recht nimmt, sich „orthodox“ bzw. „Rabbiner“ zu nennen.]

 

 

 

 

Ein anderer Beitrag desselben interreligiösen Treffens zeigt einen interessanten Kontrast. Nathan Katz, ein Teilnehmer eines Dialogteams, der über dieses Treffen im Jahr 1999 Tagebuch geführt hat, bringt Bedenken zum Ausdruck, die man von einem orthodoxen Juden erwarten würde. (Er selbst bezeichnet sich lediglich als „engagierter Jude“.) Unter den Dingen, die er beanstandet, ist die Antwort der Delegation auf die Frage des Dalai Lamas über das jüdische Überleben (vor allem von Greenberg wiedergegeben, wie oben zitiert). Katz: „Eine Idee, die ich eingebracht habe, ist übersehen worden, nämlich dass Gottes Vorsehung das jüdische Überleben gesichert hat.“ Er schreibt, dass Schachter-Shalomi nicht direkt antwortete, sondern nur die Notwendigkeit erwähnte darauf zu antworten, „wie“ die Juden überlebt haben (Grund), sowie „wozu“ sie überlebt haben (Zweck). [Diese Nicht-Beantwortung war eher dazu gedacht, Katz zu besänftigen, als den buddhistischen Führer aufzuklären, der noch nie etwas von Gotttes Rolle beim jüdischen Überleben gehört hatte. Nathan schreibt drei Tage später: „Als ich hörte, was der Dalai Lama über uns sagte, bekam ich den Eindruck, dass wir Juden aufgrund eines Willensaktes überlebt hätten.“] Eine weitere scharfsinnige Beobachtung war das Dilemma der üblichen Anrede des Dalai Lamas mit „Eure Heiligkeit“, wobei Katz das Gefühl hat, „dass dies besagt, dass er eine Gottheit ist - eine Vorstellung, die einen frommen Juden kompromittiert.“ Als anerkannter „Gelehrter des südasiatischen Religionen, einschließlich des tibetanischen Buddhismus“ berichtet Katz mit einem fundierten Hintergrund. Er merkt an, dass eine „Diskussion“ über diese Frage stattgefunden hat. Aber obwohl er die Besorgnis der Greenbergs darüber aufgezeichnet hat, wie man an diesem Ort die kashrut (Speisevorschriften) einhalten könne, wurde keinerlei Beunruhigung ihrerseits zum Ausdruck gebracht, was mögliche abgöttische Titel anbelangt. Während er Zeuge des Spektakels der orthodoxen Juden beim Umgang mit einer fremden Religion war, geriet Katz ins Grübeln: „Diese Art von Dialog wirft Fragen im Zusammenhang mit dem avodah zarah (= Götzendienst) auf“, was ein Begriff ist, der für einen Gottesdienst steht, der von der Thora her verboten ist – obwohl Katz ihn nur als „eine abwertende Bezeichnung für die Anbetungsform anderer Menschen“ kennt. Katz weißt, dass es „etwas ist, was fromme Juden vermeiden sollen. Ist der tibetanische Buddhismus nun avodah zarah oder ist er ein anderer Name für Gott?”Das war die eigentliche Frage, mit der die Greenbergs zu kämpfen hatten. Aber anscheinend war Katz der Einzige, der mit dieser Möglichkeit Probleme hatte. In der Tat stellte selbst der Hinduismus für die „frommen Juden“ dieser Gruppe kein Problem dar; ein zum Judentum konvertierter hinduistischer Guru vervollständigte ihren minyan (Mindestteilnehmerzahl) für Synagogen-Gebete.

 

 

Die einzig wahre Konfrontation entstand eigentlich wegen der großen Anzahl von Juden, die den Judaismus verlassen hatten, um zum tibetanischen Buddhismus überzutreten. Aber wieder war Katz der Einzige, der als akademischer Experte das Wort ergriff und nicht der orthodoxe Rabbiner oder seine Rebbetzin [= die Ehefrau des Rabbiners]. Und während er „für uns alle“ sprach, bemängelte er nicht, dass die Juden sich bezüglich ihres Bundes mit ihrem einzig wahren Gott kompromittiert sahen, sondern dass „wir unter der Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte auf kommunaler Ebene leiden“. Es war der Dalai Lama, der die ganze Sache wieder auf die spirituelle Ebene brachte, wo sie ja eigentlich hingehörte. Er begann mit einer Empfehlung, wie der Judaismus den Buddhismus nachahmen könne, aber er endete mit der Aufforderung an den Thora-Judaismus sich selbst zu überprüfen: „Wenn ihr diese geistlichen Werte habt [wie das bei uns der Fall ist], dann gibt es keinen Grund sich zu fürchten; wenn ihr solche Werte nicht habt, dann besteht kein Grund, am Judaismus festzuhalten.“ Mit anderen Worten: Wenn der Judaismus sie zufrieden stellt, dann sollten die Juden kein Verlangen haben, Teile von einer anderen Religion zu übernehmen. Wenn nicht, dann wäre es besser, den Judaismus um einer anderen, zufriedenstellenderen Religion willen einfach aufzugeben. Dann fügte er mit Scharfsinn für den fatalen Fehler im Hinblick auf die Jewish Renewal [= Jüdische Erneuerung] hinzu: „Wenn ihr anderen keine spirituelle Befriedigung geben könnt, aber sie weiterhin festhaltet, dann ist das Unsinn.“ Wenn der Judaismus sich nicht selbst genug ist, sind sämtliche Versuche zwecklos ihn zu „erneuern“, um die Juden bei der Stange zu halten. Warum sollten die Menschen an etwas festhalten, was ihnen nichts bringt? Warum lässt man sie nicht gleich zum reinen Buddhismus übertreten? [Laut Baileys Geistführer plant

 

der Buddhismus tatsächlich den Judaismus zu ersetzen, und sogar aggressiv zu werden, wenn es um die Ersetzung anderer Religionen geht.]

 

 

"CLAL - The National Jewish Center for Learning and Leadership" [= Das nationale jüdische Zentrum für Studium und Leiterschaft]: Diese Organisation wurde 1974 von Yitz Greenberg ins Leben gerufen. Angeblich ist sie dazu gedacht, Juden am Rande der Gesellschaft zu erreichen und ihrem Leben einen jüdischen Rahmen zu geben. In Wirklichkeit ist das CLAL fleißig dabei, das Gegenteil davon zu tun: Es reißt den jüdischen historischen Rahmen nieder, um die NA-Spiritualität mit einzubeziehen, welche die Juden am Rande der Gesellschaft bereits akzeptieren. Die Schlüsselfrage lautet: Engagiert sich das CLAL dafür, naive Kompromisse einzugehen, um es jedem recht zu machen? Oder unternimmt es absichtliche Bemühungen, um den traditionellen Judaismus zu untergraben? Wir erhalten eine unmissverständliche Antwort direkt vom CLAL selbst, in einem eigenen Absatz besonders hervorgehoben: „Die Transformation ist schon immer wesentlicher Bestandteil der CLAL-Mission gewesen“. (CLAL-Update, Herbst 1997) [Sehen sie, wie wir es hier wieder mit den beliebtesten „Vorhängen“ oder Code-Wörtern zu tun haben, wie sie im New Age verwendet werden. Indem sie ständig Begriffe wie „Transformation“, „Höhere Weisheit“, „Neue Ära“ und „Neues Paradigma“ wiederholen – Begriffe, welche dem jüdischen Denken fremd sind, aber die Basis der NA-Lehre bilden – signalisieren die „change agents

 

“ [= „Innovatoren“] anderen gleich gesinnten Kollegen ihre Präsenz. Die Uneingeweihten nehmen diese Phrasen mittlerweile für bare Münze und übersetzen sie aufgrund ihrer eigenen Definitionen.] Die CLAL-Fakultät bekräftigt, dass „’die ewige Thora’ keineswegs bedeutet, dass es sich um eine ’sich nie verändernde Thora’ handelt, sondern um die ’ewige, nie aufhörende Offenbarung’ … eine Höhere Weisheit, eine Ultimative Weisheit, welche ’da draußen’ ist, wie die den Weltraum erfüllenden Radiowellen. Wir müssen nur ’auf Empfang’ schalten.“ (Rabbi Natan Margalit, ”New Paradigms for Revelation” [= Neue Paradigmen für Offenbarungen], CLAL Spotlight, Juli 1998). [Orthodoxe Juden werden schockiert sein, wenn sie hören, dass die Thora, die uns am Sinai anvertraut wurde, sich ständig im Fluss befindet und dass Gott als unpersönliche, gefühllose, fließende Energiewellen „draußen im Weltall“ dargestellt wird. Aber die NA-Anhänger werden zustimmend nicken.] Yitz Greenberg übergab 1997 die Zügel des CLAL an seinen Schüler Irwin Kula; aber er nimmt weiterhin seine Mission wahr, „den aufkommenden rabbinischen Leitern in unserem CLAL-Mitgliedschaftsprogramm als Mentor zu dienen.“ (Update)

 

 

Der derzeitige Präsident des CLAL, Rabbi Irwin Kula, ist stolz darauf, Rabbi Greenberg als Mentor zu haben. Kula, im CLAL-Update von 1997 als talentierter Sprecher bezeichnet, der seine Zuhörer „blendete“, ist eifrig dabei, Juden zu unterstützen, die „den Judaismus neu definieren“, weil „die ’Reise’ in die Zukunft ’unterschiedliche Fahrpläne’ für verschiedene Juden hat.“ (Interview mit der Jewish Telegraph Agency, ”Focus on Issues” [= Aufmerksamkeit auf Streitfragen], 18. November 1997). In einem eindeutigen Artikel

 

mit der Überschrift ”Jewishness in a New Era: Continuity, Discontinuity or Transformation?” [= Jüdischsein in einer Neuen Ära – Kontinuität, Diskontinuität oder Transformation?] tut Kula die Sorgen der Gemeinschaft wegen der Krise der verloren gegangenen jüdischen Identität ab; was die jüdischen Leiter für Assimilation halten, wäre lediglich die „Normalisierung des jüdischen Zustandes“. Die Juden von heute, sagt er, hätten nur ihren „Ausdrucksmodus“ umgeschaltet - und zwar von den „Institutionen und Praktiken, die in einer anderen Ära geschaffen wurden“ hin zum Abschütteln der „Grenzen erhaltenden jüdischen Verhaltensweisen“, die nicht länger sinnvoll seien. Nicht dass die Juden jetzt „geworden sind wie alle anderen auch“, aber sie finden gerade „neue Formen, die für ihre volle und gleichberechtigte Teilhabe an einer breiteren menschlichen Gemeinschaft angemessen sind.“ Und wie sehen die Richtlinien von CLAL in diesem „neuen Bild des Jüdischseins“ aus? Es gibt keine – nicht von der Thora her und noch nicht einmal vom CLAL selbst: „Die Anmaßung, dass irgendeiner von uns wissen könne, was von der Vergangenheit noch erhalten bleiben muss, ist problematisch. Ein neuer Kontext wird unweigerlich weit reichende Veränderungen an der wahren Natur des Judentums fordern.“ Wie weit reichend? Dahin gehend, dass „neue Arten von jüdischen Gemeinden gebildet werden, welche mehr mit der Ära übereinstimmen, in der wir leben.“ Mit einem Wort: immer wenn eine Praxis oder ein Prinzip im Judaismus „zu einengend für diese neue Ära in der jüdischen Geschichte“ ist, dann besitzen wir die Freiheit, es in den Müll zu werfen, wenn wir es wollen – tatsächlich wird die neue Ära genau das „fordern“.

 

 

 

 

Genauso wie Yitz Greenberg, so weist auch Kula zur Rechtfertigung auf die Streichung der Tieropfer nach der Tempelzerstörung hin. Er zieht eine reibungslose Parallele: Die zwangsläufige Aufgabe dieser Praxis aufgrund dieses Unglücks ist genau wie die heutige große Aufgabe der 4.000 Jahre alten Rahmenbedingungen, weil sie „nicht so gut“ in unser Zeitalter passen. [Noch erstaunlicher ist hier ein „Rabbi“, der von einem anderen „orthodoxen Rabbi“ ausgebildet wurde, der denkt, dass der rabbinische Judaismus sich sowohl vom Tempelopfer, als auch von „dem Glauben an seine fortdauernde Bedeutung“ losgesagt hätte. Kann es sein, dass Greenberg Kula niemals die vielen rabbinischen Gebete beigebracht hat, in denen die Wiederaufnahme der Tempelopfer vorausgesagt wird? Aber weil Kula auf dieser Parallele besteht, sollte er ihr auch folgen. Wir können jetzt erwarten, dass das CLAL einen Tisha-Be'Av [= Der neunte Tag des hebräischen Monats Av ist ein wichtiger Fastentag des jüdischen Kalenders]-artigen kinot [strenger Fastenabend] arrangiert für diese neue und weit reichende Preisgabe, deren Zeuge sie geworden sind, die der Preisgabe des Tempels gleichkommen wird.] Als Vorschau darauf, wie Kula's ideale Vorstellung von einem „Judentum in einer Neuen Ära“ aussehen wird, können wir berücksichtigen, dass in diesem 3-seitigen Artikel nicht ein einziges Mal die Wörter „Thora“, „Bund“, „Gebote“ oder irgendein Bezug auf den Gott Israels vorkommen.

 

 

An einer anderen Stelle zeigt das CLAL wenig Respekt vor Juden, die sich an die Thora halten und weicht seinen Herausforderungen aus. Ein Kommentar von Andrew Silow-Carroll, hervorgehoben vom CLAL als “die neuesten Gedanken und Überlegungen der CLAL-Dozenten und -Mitarbeiter”, zitiert den orthodoxen Autor David Klinhoffer, der fragt, warum jemand noch an der jüdischen Religion festhalten soll, wenn man doch gar nicht daran glaubt, dass sie von einer göttlichen Quelle stammt. Statt sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen oder einen alternativen religiösen Anker anzubieten, lehnt Silow-Carroll Klinghoffer einfach nur ab wegen „seiner Abweisung der verschiedenen Wege wie etwa 83 % der nordamerikanischen Juden ihr jüdisches Leben leben“, was besagen würde, dass die Frage, ob die jüdische Religion ohne eine von Gott angeordnete Thora oder irgendeiner objektiven „Wahrheit“ überleben könne, es nicht wert sei beantwortet zu werden. Als wolle er dann die Möglichkeit „jüdischen Lebens“ ohne jüdische Religion bestreiten (eine Tatsache, die Klinghoffer scheinbar erkennt), behauptet Silow-Carroll, dass säkulare Juden ihre eigene Religion praktizieren würden. Er bietet eine Liste von „offensichtlich säkularen Verhaltensweisen“ an, von denen er weiß, dass ein Jude, der an der Thora festhält, sie einen „Ersatz für den Judaismus“ nennen würde, wobei er es aber vorzieht sie als eine „Neu-Erfindung“ des Judaismus zu bezeichnen. Seine Liste der „religiösen“ Aktivitäten enthält: Diskussion über gemeinsame (jüdische) Bekannte, Essen von Räucherlachs und Rauchfleisch, Scannen von Nachrichten-Berichten über „jüdische“ Namen und Vergötterung der jüdischen Komödianten, Rechtsanwälte und professionellen Ringkämpfer. Jüdische Ärzte werden zu „unseren modernen Priestern“. [Ein winziges Problem: Nach dem Verwerfen des traditionellen Judaismus versagt er beim „Neu-Erfinden“ einer Möglichkeit „jüdische“ Gewohnheiten und Helden zu ermitteln, so dass wir zu einem Zirkelschluss kommen sollen: Sie sind „jüdisch“, wenn wir beschließen, dass sie es sind.] Silow-Carroll sieht in diesen Verhaltensweisen mehr als nur einen adäquaten Ersatz für den Sinai-Bund. Na ja, fast; denn eine Liste der „säkularen Verhaltensweisen“ beinhaltet auch verdächtig traditionell klingende Aktivitäten: „Bibelstunden, Matza[= ungesäuertes Brot]-Essen zum Pessach-Fest, Sabbat-Feiern, Kippa-Tragen, ja sogar das Engagement für das „Midrash [= Auslegung und Erklärung hebräischer Schriften] und kreatives Nacherzählen von klassischen jüdischen Texten“ - kurz gesagt: Viele der Verhaltensweisen, die von Klinghoffers engstirnigen Gemeinden praktiziert werden, über die sich Silow-Carroll so ärgert.

Wie einflussreich ist die CLAL? Die meisten Mitglieder der CLAL-Fakultät unterrichten gleichzeitig auch in anderen Einrichtungen (die sowohl offen zum NA gehören, als auch konventionell zum Judentum) und/oder leiten eine oder mehrere Kongregationen/Studienzentren und/oder bringen Publikationen heraus oder halten Vorträge, was sehr den Einflussbereich dieser einen Organisation vergrößert.