Spezieller Artikel über die Bundeslade

Im Moment kann Wyatt Archäologische Forschung keinen schlüssigen Beweis für die Entdeckung der Bundeslade vorbringen.

Heute erheben viele den Anspruch, den Ort zu kennen, an dem sich die Bundeslade befinden soll.

An dieser Stelle soll die Gelegenheit gegeben werden, Ron Wyatts Geschichte so zu hören, wie er sie erzählt hat und wie seine Frau sie aufgeschrieben hat.

Im Moment können wir keine schlüssigen Beweise für seine Behauptungen vorbringen, sondern wir möchten sie lediglich bitten, alles sorgfältig abzuwägen, was sie hier lesen werden. Bitte urteilen sie nicht, bevor ihnen keine endgültigen Beweise vorliegen.

Was sie hier lesen werden ist alarmierend und mag wie etwas völlig Neues aussehen, das fast schon unglaublich erscheint. Ein wunderbares und feierliches neues Licht wird auf etwas geworfen, das zentraler Bestandteile der gesamten Bibel ist, nämlich die Errettung des Menschen durch den Tod und die Vermittlung des Messias (Christus). Während sie das lesen, sollten sie nicht folgende biblische Ermahnung vergessen:

»Zum Gesetz und zum Zeugnis!« – wenn sie nicht so sprechen, gibt es für sie kein Morgenrot. (Jesaja 8, 20)

Die Entdeckung der Bundeslade durch Ron Wyatt – Die Suche beginnt

1978 unternahm Ron mit seinen Söhne Danny und Ronny zwei Reisen nach Israel, um am Westufer des Golfs von Aqaba in Ägypten entlang zu fahren und im Roten Meer Teile von Streitwagen zu finden. Zu der Zeit hielt Israel noch die Sinai Halbinsel besetzt. Daher glaubte Ron, die Stelle der Überquerung des Roten Meers nur erreichen zu können, indem er seine Reise von Israel aus begann und nicht von Kairo (Ägypten). Während seines zweiten Tauchtrips lernte er eine sehr schmerzhafte Lektion: Er tauchte stundenlang am Meeresgrund in einer Tiefe von knapp 10 Metern. Dabei glaubte er, dass das Wasser ihn vor schädlichen Sonnenstrahlen schützen würde. Das war aber nicht der Fall und daher schwollen seine Beine und Füße so schmerzhaft an, dass er seine Flossen nicht mehr anlegen konnte.

Unfähig noch zu tauchen und weit und breit kein Hotel in Sicht, musste er mit seinen Söhnen nach Jerusalem zurückkehren, um auf den Rückflug von Tel Aviv in die USA zu warten.

Nach einigen Tagen Aufenthalt in Jerusalem waren die Schwellungen an Beinen und Füßen ein wenig abgeklungen. Deshalb wollte Ron sich die unmittelbare Umgebung seines Hotels nahe des Damaskus-Tores ein wenig genauer ansehen. Während er so an einem antiken Steinbruch mit Namen „Golgatha Felswand“ vorbeiging, fing er eine Unterhaltung mit einem Beamten der Kommune über römische Altertümer an. An einer Stelle blieben sie stehen und Rons linke Hand deutete auf eine Stelle, die als Abfallhaufen genutzt wurde, wobei er ausrief: „Das ist Jeremias Grotte und die Bundeslade steht dort.“ Obwohl diese Worte aus seinem eigenen Mund gekommen waren und seine eigene Hand dorthin gezeigt hatte, so war es doch keine bewusste Handlung von ihm selbst gewesen. Stattdessen war es das erste Mal, dass er überhaupt übers Ausgraben der Bundeslade nachgedacht hatte.

Auch der Mann bei ihm handelte seltsam, um nicht zu sagen ziemlich rollenwidrig. Er sagte: „Das ist wunderbar! Wir möchten, dass sie es ausgraben und werden sie mit den notwendigen Genehmigungen dazu ausstatten, sie unterbringen und sie versorgen!“

Aber Ron war sich noch unsicher. Er wusste, dass es eine „übernatürliche“ Erfahrung war. Doch kam das von Gott oder von „jemand anderem“? Zu der Zeit hatte Ron gerade wichtige Entdeckungen in der Türkei gemacht und eine Reihe von Streitwagen-Teilen im Roten Meer entdeckt. Aber niemals zuvor war ihm so etwas passiert. Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Er musste das Angebot des Mannes ablehnen, zumindest bis er herausgefunden hatte, ob es irgendeinen Grund dafür gab zu glauben, dass die Bundeslade dort zu finden sei. Daher flog er mit seinen Jungs wie geplant nach Hause. Aber dort angekommen vergrub er sich in die Bücher.

Was ist die „Bundeslade“?

Typen“ und „Gegentypen“

Alle Objekte der irdischen Stiftshütte waren „Abbilder der im Himmel befindlichen Dinge“ (s. Hebr. 9,23).

Die Bundeslade stand für Gottes Thron. Dort manifestierte sich seine Gegenwart unter seinem Volk. Dieser irdische Thron war sozusagen eine „Kopie“ des Großen Throns im Himmel.

Unter Seinem Thron lagerten die 10 Gebote, Gottes unwandelbares Gesetz, in der irdischen Bundeslade, genau wie das großartige Original unter Seinem Thron im Himmel liegt.

An einer Seite der Bundeslade lag eine Abschrift des mosaischen Gesetzes. Einst waren auch Aarons Stab und der Krug mit Mann in der Lade, doch wissen wir, dass sie nicht mehr dort waren, als die Lade in Salomos Tempel gebracht wurde. (1. Kön. 8,9).

Der Sühnedeckel der irdischen Bundeslade war der Ort, an dem Gott mit Moses redete. Dort traf er sich auch einmal im Jahr am Versöhnungstag mit dem Hohepriester, wenn die Sünden des Volkes, die während des Jahres bekannt worden waren, symbolisch aus dem Heiligtum verbannt wurden. Seine Gegenwart war allezeit da, bis Er den Tempel für immer verließ. Das war kurz bevor das Volk Gottes in die babylonische Gefangenschaft gehen musste. Hesekiel sah in einer Vision, dass die Herrlichkeit des Herrn den Tempel verließ (Hes. 11,22-23).

Später empfing Hesekiel in einer prophetischen Vision die neuen Anweisungen für die Wiedereinsetzung des Opfersystems. Dabei wurde die Bundeslade nicht erwähnt (Hes. 42-44).

Natürlich weiß jeder, dass die Lade heilig ist – so heilig, dass jedermann sofort tot umfiel, nachdem er sie berührt oder angesehen hatte. Eine Reihe von Leuten erzählten uns die Theorie, dass die Lade wohl elektrisch geladen war usw. Sie fragten sich, ob es immer noch gefährlich wäre sie anzurühren. Lassen sie uns diese Sache kurz diskutieren. Diese Leute stellen eine legitime Frage.

Sofortiger Tod“

Warum starb jeder sofort, wenn er die Lade berührte oder auch nur ansah? Die Bibel gibt uns keine spezielle Antwort darauf. Dennoch denke ich, dass die Antwort dort zu finden ist.

Die Bundeslade ist der Ort, an dem Gott Seine Gegenwart manifestierte:

3. Mose 16,2: Und der HERR sprach zu Mose: Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu allen Zeiten in das Heiligtum hineingehen soll, hinter den Vorhang, vor den Sühnedeckel, der auf der Lade ist, damit er nicht stirbt; denn ich will auf dem Sühnedeckel in einer Wolke erscheinen.
2. Mose 25,22: Dort will ich mit dir zusammenkommen und mit dir reden von dem Sühnedeckel herab, zwischen den beiden Cherubim, die auf der Lade des Zeugnisses sind, über alles, was ich dir für die Kinder Israels befehlen will.

Gott war physikalisch gegenwärtig auf dem Sühnedeckel. Und da wir wissen, dass Gott keine Sünde ansehen kann, bedeutete das die sofortige Vernichtung jedes Menschen, außer des Hohepriesters, der mit dem irdischen „Thron des Herrn“ in Kontakt kam.

„Deine Augen sind so rein, dass sie das Böse nicht ansehen können; du kannst dem Unheil nicht zuschauen.“ (Hab. 1,13).

Gott erlaubte keinem Menschen, Seinen irdischen Thron zu verunreinigen. Es war der einzige Ort auf Erden, den sie nicht beschmutzen konnten. Die ganze Erde wird vorübergehend „regiert“ von ihrem Prinzen Satan. Damit Gott mit seinem auserwählten Volk zusammenkommen konnte, schuf Er sich einen Thron, der nicht von Satan oder seinen Anhängern besudelt ist (weder von Engeln, noch von Menschen).

Welche Bedeutung hat die Bundeslade heute? Wir glauben, dass der Schlüssel zum Verständnis hierfür in den „Typen“ und „Gegentypen“ des Opfersystems liegt.

Die Sünde der Menschen ins Heiligtum übertragen

- dann kommt der Versöhnungstag

Das Opfersystem wurde speziell für den Zweck entworfen, die Menschen zu lehren, wie man Gott nahen sollte, nämlich durchs Verdienst des zukünftigen Sündenträgers. Er würde ein für allemal für ihre Sünden sterben. Genau das stellt das Werk Christi dar, sowohl als Opfer, als auch als Hohepriester.

„Das Volk lernt durch den jedes Jahr wiederkehrenden Dienst wichtige Wahrheiten. In den Sündopfern während des Jahres wurde ein Stellvertreter anstelle des Sünders akzeptiert. Dennoch konnte das Blut des Opfers die Sünde nicht sühnen. Dadurch wurde die Sünde lediglich aufs Heiligtum übertragen. Durchs blutige Opfer akzeptierte der Sünder die Autorität des Gesetzes, bekannte die Schuld seiner Übertretung und drückte seinen Glauben in den aus, der die Sünde der Welt hinwegnehmen würde. Trotzdem wurde er nicht völlig von der Verdammung durchs Gesetz befreit.“

Am Versöhnungstag opferte der Hohepriester für die Versammlung, ging dann mit dem Blut ins Allerheiligste und sprengte es auf den Sühnedeckel der Bundeslade, der über den Gesetzestafeln ist. Dadurch wurden die Forderungen des Gesetzes nach dem Leben des Sünders erfüllt. Dann nahm der Priester in seiner Funktion als Mittler die Sünden auf sich und trug die Lasten von Israels Schuld auch nach Verlassen des Heiligtums.

Am Tor der Stiftshütte legte er seine Hände auf den Sündenbock und bekannte über ihm „all die Schuld der Kinder Israel und all die Übertretungen ihrer Sünde. Damit legte er sie auf den Kopf des Bocks.“ Als der Bock mit diesen Sünden auf sich weggetrieben wurde, galten die Sünden als für immer vom Volk genommen. Derart war der Dienst fürs „Abbild und Schatten des Himmlischen“ (Hebr. 8,5).

Was den zweiten Bereich des Heiligtums, das Allerheiligste, wo die Bundeslade stand, anbetrifft:

Hebr. 9,7-9: In das zweite [Zelt] aber geht einmal im Jahr nur der Hohepriester, [und zwar] nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes darbringt. Damit zeigt der Heilige Geist deutlich, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht offenbar gemacht ist, solange das vordere Zelt Bestand hat.
Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, …“

Die Bundeslade war nicht nur eine heilige Kiste, sondern viel mehr als das. Sie war das zentrale Mittel zur (symbolischen) Reinigung des Heiligtums von den Sünden des Volks – genau so, wie der Thronsaal Gottes im Himmel das Zentrum von Christi abschließenden Handlungen als unser Hohepriester ist.

Geschichte der Bundeslade

Was passierte mit der Bundeslade?

Beim Durchstöbern der Bibel fand Ron die letzte Erwähnung des Standorts der Bundeslade:

2. Chr. 35,1-3; 19: Und Josia hielt dem HERRN ein Passah in Jerusalem, und sie schlachteten das Passah am vierzehnten Tag des ersten Monats.
Und er stellte die Priester auf ihre Posten und ermutigte sie zu ihrem Dienst im Haus des HERRN.
Er sprach auch zu den Leviten, die ganz Israel lehrten und die dem HERRN geheiligt waren: Bringt die heilige Lade in das Haus, das Salomo, der Sohn Davids, der König Israels, gebaut hat! Ihr habt sie nicht mehr auf den Schultern zu tragen; so dient nun dem HERRN, eurem Gott, und seinem Volk Israel! […]
Im achtzehnten Jahr der Regierung Josias wurde dieses Passah gefeiert.

Das war ungefähr im Jahr 621 v. Chr., gerade mal 35 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems und des Tempels durch Nebukadnezars, als Juda in die zweite Phase ihrer babylonischen Gefangenschaft ging. Damit war Ron klar, dass die Bundeslade irgendwann zwischen 621 und 586 v. Chr. aus der heiligen Aufzeichnung verschwand. Da der Tempel vollständig zerstört wurde, war sie ohne jeglichen Zweifel zu der Zeit nicht mehr dort.

Als Ron weiter studierte, bemerkte er etwas Seltsames: in 2. Könige 24,13; 25,13-18 und Jeremia 52,17-23 standen sehr detaillierte Berichte über die aus dem „Königshaus“ und dem „Tempel“ nach Babylon verschleppten Gegenstände. Es werden sogar kleine Dinge wie „Löffel“ usw. genannt. Aber die Bundeslade fand keine Erwähnung.

Auch in der Liste der Dinge, die Esra von Babylon zurückbrachte, wird sie nicht erwähnt (Esra 1,7-11). Da uns in Jeremia 28,3 mitgeteilt wird, dass alles aus dem „Haus des Herrn“ von Babylon zurückgebracht wurde, und weil die Bundeslade nicht darunter war, wissen wir sicher, dass sie nicht nach Babylon verbracht wurde.

Schischak (ein ägyptischer Pharao) und Sanherib (König von Assyrien) werden auch unter denen genannt, die Dinge aus dem „Haus des Herrn“ mitgenommen hatten, aber wieder ist die Bundeslade nicht darunter.

Was passierte also mit ihr? 2. Könige 25,1 berichtet uns von der Belagerung Jerusalems durch Babylon. Die Babylonier „belagerten die Stadt; und sie bauten Belagerungstürme rings um sie her“. Das heißt, sie bauten einen „Belagerungswall“. Es heißt auch, dass die Belagerung länger als ein Jahr dauerte, bis die Stadt eingenommen werden konnte. Und genau dieser Vers zeigte Ron, dass die Bundeslade an der Stelle sein könnte, auf die er gezeigt hatte. Natürlich war das noch kein endgültiger Beweis. Für Ron war es jetzt aber möglich geworden. Was hat nun dieser „Belagerungswall“ mit der Bundeslade zu tun?

Der Belagerungswall

Belagerungsmauern wurden von angreifenden Armeen außerhalb der angegriffenen Stadtmauern errichtet – und zwar außerhalb der Reichweite der Verteidigungswaffen der Stadt. Welche Waffen waren das zu der Zeit?

2. Chr. 26,14-15: Und Ussija rüstete das ganze Heer mit Schilden, Speeren, Helmen, Panzern, Bogen und Schleudersteinen aus.
Er machte in Jerusalem auch Maschinen, von erfinderischen Männern kunstvoll gebaut, die auf Türmen und Zinnen aufgestellt wurden, um mit Pfeilen und großen Steinen zu schießen. So verbreitete sich sein Ruhm weithin, weil ihm wunderbar geholfen wurde, bis er sehr stark wurde.

Der Ussija in diesem Vers war mehr als 100 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems König. Schon da hatte Jerusalem „Maschinen“ auf den „Türmen und Zinnen“, die „Pfeile und große Steine“ schossen. Katapulte konnten mehr als 300 Meter weit schießen. Daher schloss Ron, dass der Belagerungswall außerhalb der Reichweite dieser massigen Geräte errichtet wurde. Das war weiter entfernt von der Stadtmauer, als die Stelle, auf die Ron gezeigt hatte.

Schließlich folgerte er:

1. Die Bundeslade musste zwischen dem 18. Jahr Josias (als er sie in Salomos Tempel stellen ließ) und 35 Jahre später vor der Zerstörung des Tempels versteckt worden sein.

2. Aus den Schriftstellen, die uns mitteilen, was nach Babylon gebracht wurde und was zurückkam, wissen wir, dass sie nicht nach Babylon gebracht wurde.

3. Sehr wahrscheinlich wurde sie kurz vor der Zerstörung des Tempels versteckt, als Jerusalem vom Belagerungswall der Babylonier umringt war.

4. Und sie musste irgendwo zwischen der Stadtmauer Jerusalems und dem babylonischen Belagerungswall versteckt sein. Die ganze Stadt und der Tempel wurden 586 v. Chr. durch die Babylonier zerstört. Daher konnte die Lade der Zerstörung bzw. der Eroberung nur entkommen, indem sie nicht in der Stadt war. Noch einmal erwähnen wir, dass die von Ron gezeigte Stelle – wie er glaubte – außerhalb der alten Stadtmauern, aber noch innerhalb des Belagerungswalls war. Das war bis dahin nichts weiter, als eine auf Studien basierende Vermutung. Dennoch reichte es, um eine Entscheidung zu treffen. Er entschloss sich, mit der Ausgrabung zu beginnen.

Die Bundeslade in den Apokryphen

Vorher wollte Ron aber noch nachsehen, ob die Bundeslade nicht in irgendeinem außerbiblischen Bericht erwähnt wird – speziell in einem jüdischen. Er fand zwei verblüffende Belege. Im apokryphen Buch der Makkabäer lesen wir:

2. Makk. 2,2; 4-8: In den Schriften steht, Jeremia, der Prophet sei es gewesen, der befohlen habe, etwas von dem Feuer - wie schon gesagt - zu nehmen, als sie in die Verbannung geführt wurden. Der Prophet habe ferner den Verbannten das Gesetz übergeben und ihnen eingeschärft, die Gebote des Herrn nicht zu vergessen noch im Herzen irre zu werden, wenn sie die goldenen und silbernen Götzen und ihren Prunk sähen. (…)
In dem Buch stand weiter zu lesen, dass der Prophet einen Gottesspruch empfangen habe und daraufhin das Zelt und die Lade hinter sich hertragen ließ. Er sei hinausgegangen zu dem Berg, auf den Mose gestiegen war, um das von Gott verheißene Erbteil zu sehen. Dort fand Jeremia eine Höhle wie ein Haus. Er trug das Zelt, die Lade und den Rauchopferaltar hinein; dann verschloss er den Eingang. Einige von seinen Begleitern gingen hin, um sich den Weg zu markieren; aber sie konnten ihn nicht finden. Als Jeremia davon hörte, schalt er sie und sagte: Die Stelle soll unbekannt bleiben, bis Gott sein Volk wieder sammelt und ihm wieder gnädig ist. Dann aber bringt der Herr dies alles wieder ans Licht und die Herrlichkeit des Herrn wird erscheinen und auch die Wolke, genauso wie sie sich in den Tagen des Mose gezeigt hat und in der Zeit, als Salomo betete, dass der Ort hochheilig werden möge.

Der Schreiber dieses Briefes von den „Juden aus Jerusalem und aus dem Land Judäa“ grüßt „die Juden, die in Ägypten wohnen“ und erklärt, wo er seine Informationen her hat:

„Das gleiche wird auch in den Schriften und in den Erinnerungen Nehemias erzählt; dort steht auch, wie er eine Bücherei anlegte und die Bücher der Könige und der Propheten und die (Lieder) Davids sammelte, auch königliche Urkunden über Weihegaben. Genauso hat auch Juda alle Bücher wieder gesammelt, die in dem Krieg, den wir führen mussten, zerstreut worden waren. Sie befinden sich heute bei uns. Sollten euch einige davon fehlen, so lasst sie durch Boten holen!“ (2. Makk. 2, 13-15)

Der Erwähnung wert ist auch, dass dies Zitat im 2. Makkabäer mit den Jahren falsch übersetzt worden sein könnte. Vielleicht stand dort ursprünglich, dass die Bundeslade nicht auf dem Berg versteckt wurde, auf dem Moses war, als er das verheißene Land anschaute (Berg Nebo, 5. Mose 32,49), sondern dass es in dem Berg versteckt wurde, den Mose sah, als er das verheißene Land anschaute. Vom Berg Nebo aus hätte Mose auf Jerusalem herabsehen können.

In dem pseudoepigraphen Buch namens „Das Paralipomenon von Jeremia“ (d.h. „die übrigen Reden Jeremias“) steht auch, dass Jeremia aus Gehorsam gegen Gott die heiligen Objekte vom Tempel kurz vor der Zerstörung Jerusalems versteckte. Nun können wir zwar keinem dieser Bücher völlig trauen, aber sie zeigen deutlich dass überliefert wurde, dass Jeremia die Bundeslade und andere Objekte des Tempels verbarg oder verbergen ließ.

Gibt es etwas Wahres in diesen beiden Büchern? Vielleicht. Jeremia war ja wirklich der Prophet Jerusalems während der Zeit Josias (als die Bundeslade in den Tempel zurückgebracht wurde). Auch blieb er während der Zerstörung Jerusalems. Es ist nur folgerichtig die Möglichkeit zu erwägen, dass Gott ihn anwies, die Bundeslade und andere heilige Objekte zu verstecken.

Auch schrieb Jeremia selbst:

Jer. 3, 16: Und es wird geschehen, wenn ihr euch dann in jenen Tagen mehrt und fruchtbar werdet im Land, spricht der HERR, so wird man nicht mehr sagen: »Die Bundeslade des HERRN«; und sie wird niemand mehr in den Sinn kommen, man wird an sie nicht mehr gedenken und sie nicht mehr vermissen; es wird auch keine mehr gemacht werden.

Hier wird indirekt angedeutet, dass sie zur Zeit dieser Niederschrift (während der Herrschaft Josias, V. 6) die Bundeslade immer noch besaßen. Diese ganze Passage, die mit Vers 6 beginnt, ist ein Appell aus ihrem Abfall von Gott zurückzukehren, obwohl ihre Gefangenschaft bereits von Jesaja vorausgesagt worden ist. Könnte daher der obige Vers über die Bundeslade eine Voraussage sein, dass sie die Lade nicht mehr hätten, wenn sie aus der Gefangenschaft zurückkehren würden? Gerade mal zwei Verse weiter schreibt Jeremiah:

Jer. 3,18: In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel ziehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.

Das „Land des Nordens“ war Babylon, wo sie bald 70 Jahre Gefangenschaft verbringen würden. Wenn das so stimmt, dann wird hier angezeigt, dass Jeremia tatsächlich wusste, dass sie bei ihrer Rückkehr aus Babylon nicht länger im Besitz der Lade sein würden.

Wichtig ist aber auch zu bemerken, dass die Stelle deutlich sagt, dass „auch keine mehr gemacht werden“ wird. Das zeigt doch, dass nicht versprochen wurde, dass die Lade je wieder aufgestellt werden würde.

Und tatsächlich: als Hesekiel Instruktionen über den neuen Tempel erhielt, da empfing er keinerlei Anweisungen über die Bundeslade. Sie wurde überhaupt nicht erwähnt.

Während die Lade verschwunden zu sein schien, war Jerusalem von einer babylonischen Belagerungsmauer umgeben. Daher glaubte Ron, dass jemand die Bundeslade heimlich an einen Ort innerhalb des Belagerungswalls gebracht hat, ohne gesehen worden zu sein. Die oben angeführten Zitate stimmen zeitlich überein, wir wissen es nur nicht ganz genau. Noch einmal muss gesagt werden, dass diese Bücher nicht inspiriert sind, so dass wir uns nicht auf sie verlassen können.

Der Ort der Ausgrabung

Jerusalem liegt auf zwei Hügeln, die man traditionell als „Berg Morija“ und „Berg Zion“ bezeichnet. Ganz rechts davon sieht man den Beginn vom Ölberg.
„Morija“ wird nur zweimal in der Bibel genannt: (1) als Ort, an den Abraham seinen Sohn Isaak bringen und als Opfer darbringen sollte, und (2) als Stelle, wo der Tempel gebaut wurde:

1. Mose 22,2: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!
2. Chr. 3,1: Und Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen in Jerusalem, auf dem Berg Morija, wo [der HERR] seinem Vater David erschienen war, an dem Ort, den David bestimmt hatte, auf der Tenne Ornans, des Jebusiters.

Der Steinbruch, in dem die Stelle liegt, an der Ron Ausgrabungen unternehmen wollte, ist Teil der nördlichen Erweiterung des Bergs Morija. Im östlichen, südlichen und westlichen Bereich Jerusalems liegen tiefe Täler, welche die Stadt vor ausländischen Eindringlingen schützen.

Aber an der Nordseite waren sie verwundbar. Daher wurde auf dieser Seite ein „trockener Stadtgraben“ aus dem „Berg Morija“ gehauen, um zu verhindern, dass Feinde an diesem Kamm einfach an die Stadtmauer herankommen und sie aufbrechen konnten.

Irgendwann wurde der nördliche Teil vom Berg „Morija“, der jetzt von der Stadt getrennt war, als Steinbruch verwendet. Beginnend am Südende des nun getrennten Teils von „Morija“ wurden an der Westseite Steine herausgehauen. Dadurch wurde die Geländehöhe auf das Niveau des Grabens abgesenkt, der die Nordseite der Stadtmauer verlängert.

Die Stelle, auf die Ron gezeigt hatte, lag entlang des Steinbruch-Eingangs (am Steilhang) des Berges „Morija“. Die Klippenwand wird von manchen als „der Golgatha Steilhang“ bezeichnet, weil dort die „Klippenwand“ liegt, die viele für „Golgatha“ halten, die Kreuzigungsstelle Christi.

Dort liegt auch die traditionell so genannte „Grotte Jeremias“, das „Gartengrab“ (von dem viele glauben, dass Christus dort begraben wurde) und der Friedhof St. Etienne, der eine große Anzahl jüdischer Gräber aufweist. Sie wurden in den Berg gehauen und reichen zurück bis in die erste und zweite Tempelperiode.

Der Steilhang ist weit über 100 Meter lang. Und Ron glaubt, dass dies tatsächlich der Bereich der Kreuzigung war. Er glaubt auch, dass das Gartengrab, das einst den Leib Christi aufgenommen hatte, wirklich Joseph von Arimathea gehört hat. Diese Dinge gehörten jedoch nicht zum Projekt. Jetzt wollte er die Bundeslade suchen.

Die Ausgrabung beginnt

Es war im Januar 1979, als Ron mit seinen Jungs nach Jerusalem zurückkehrte. Schnee lag auf dem Boden. Nun musste er entscheiden, wie und wo zu beginnen sei. Er hatte auf eine Stelle gedeutet, die heute als Abfallhaufen genutzt wird. Fürs Auge sah sie nicht sehr verheißungsvoll aus. Sie lag an der Steilwand, wo der Boden in die Klippenwand übergeht. Er hatte das Gebiet nahe der Steilwand untersucht und gemerkt, dass der Boden im Laufe der Zeit stark erhöht worden war. Das hieß, dass das Felsbett viele Meter unter der jetzigen Geländehöhe war.

In der Vergangenheit ist Jerusalem viele Male zerstört worden. Die übliche Methode, um solche alten Städte wieder aufzubauen war es immer, einfach auf den Ruinen etwas Neues zu errichten. Heute räumen wir erst den Schutt weg, bevor wir etwas Neues bauen, aber das war früher anders. Daher können Archäologen Beweise für viele Städte finden, die an derselben Stelle gestanden haben. Sie graben sich einfach durch jede aufeinander folgende Ebene, bis sie auf den Felsenuntergrund stoßen. Damit haben sie dann die erste an dem entsprechenden Ort errichtete Stadt gefunden.

Die Bodenhöhe der Stelle, die Ron ausgraben wollte, war viele Meter höher als der Boden des Steinbruchs am Süden vor der Stadtmauer. Daher konnte er mit seinen Jungs nur direkt nach unten graben.

Der ursprüngliche Ort, auf den er 1978 gezeigt hatte, wies einen extrem großen Felsbrocken auf, der nur knapp aus dem Boden herausguckte. Ron entschied also, einige Meter rechts davon anzufangen. Das war eine Mammutaufgabe. Im Verlauf bewegten Ron, Danny und Ronny viele Tonnen Stein und Schutt. Dabei mussten sie alles nach Gegenständen durchsieben; denn so verlangte es das Amt für Altertümer, deren Vorgaben sie stets einhalten mussten.

Erste Entdeckung – die Stelle der Kreuzigung?

Sie gruben also direkt nach unten an der Klippenwand entlang und formten eine steile Wand mit der ausgegrabenen Erde. Plötzlich bemerkte Ron eine „Bücherregal-artige“ Nische, die in die Klippenwand geschnitten worden war. Beim Weitergraben entdeckte er noch drei weitere „Nischen“, die in die Klippenwand gehauen worden waren, wobei noch eine schmalere am rechten Rand hinzukam.

Er war überzeugt, dass diese Nischen „Hinweisschilder“ oder Notizen enthielten. Wegen der Nähe zum „Totenschädel“ (Golgatha) und weil es drei waren, glaubte er, sie hatten die Stelle gefunden, wo die Schilder angebracht worden waren, welche die Verbrechen der Kreuzigungsopfer in drei Sprachen auflisteten.

Er hatte die verfügbaren Informationen über die römischen Kreuzigungen studiert und bemerkt, dass diese Form der Bestrafung als Abschreckungsmittel benutzt wurde. Das bekannte Zitat von Quintillian erklärt:

„Für die Kreuzigung von Verbrechern werden sehr belebte Hauptstraßen ausgewählt, so dass viele es sehen und sich fürchten, weil alle Bestrafung weniger der Rache dient, als vielmehr als abschreckendes Beispiel.“

Römische Kreuzigungen bestanden immer aus drei grundsätzlichen Elementen, die alle genau im Bericht über die Kreuzigung Christi beschrieben werden: (1) die Geißelung, (2) der Verurteilte musste den Querbalken zur Kreuzigungsstelle tragen und (3) der Verurteilte wurde an den Querbalken genagelt oder gebunden. Dann wurde dieser Balken an den senkrechten Pfosten geheftet und aufgerichtet.

Es kam aber noch etwas anders hinzu: Damit es abschreckend wirken konnte, musste das Verbrechen des Opfers aufgeschrieben und für Vorbeigehende gut sichtbar angebracht werden. Dazu hatten sie ein Titilus, das ist ein eingegipstes Brett, das mit schwarzen Buchstaben beschrieben wurde. Das wurde dem Opfer normalerweise auf dem Weg zur Kreuzigung vorangetragen und dann über dem Kreuz gut erkennbar angebracht.

Allgemein wird über Christi Kreuzigung angenommen, dass ein einzelnes, von Pilatus beschriebenes Schild über seinem Kopf am Kreuz angenagelt worden ist. Das mag so gewesen sein, doch damit Vorbeigehende diese Tafeln in drei verschiedenen Sprachen auch lesen konnten, hätten sie ziemlich groß sein müssen – viel größer, als eine handbeschriebene Notiz auf einem Stück Papier.

Erst kürzlich haben wir in unserem neuen Museum eine Menge über die Sichtbarkeit von Schildern gelernt. Wir stellten Tafeln auf, die uns sehr groß erschienen (15-20 cm große Buchstaben). Als wir sie aber auf unserer Gebäude stellten und daran vorbei oder sogar zum Ende des Parkplatzes gingen, konnten wir sie kaum lesen. Hätte Pilatus ein Blatt Papier beschrieben und es ans Kreuz geheftet, dann hätte man es so gut wie gar nicht lesen können, selbst wenn man direkt vor dem Kreuz gestanden hätte. Wenn man dann noch bedenkt, dass in Jerusalem drei verschiedene Sprachen gesprochen wurden, nämlich Hebräisch, Griechisch und Latein, dann wird klar, dass die Tafeln über Christi Kopf viel größer gewesen sein müssen, als wir gemeinhin annehmen.

Als Ron immer wieder den Bericht über die Tafeln bei der Kreuzigung Christi durchlas, wo es heißt „am Kreuz“, entdeckte er, dass es im Griechischen genau so gut heißen könnte „über dem Kreuz“ angebracht.

Mt. 27,35-37: Nachdem sie ihn nun gekreuzigt hatten, … Und sie saßen dort und bewachten ihn. Und sie befestigten über seinem Haupt die Inschrift seiner Schuld: »Dies ist Jesus, der König der Juden«.
Joh. 19,17-20: Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur so genannten Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt.
Dort kreuzigten sie ihn, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.
Pilatus aber schrieb eine Überschrift und heftete sie an das Kreuz; und es stand geschrieben: »Jesus, der Nazarener, der König der Juden«.
Diese Überschrift nun lasen viele Juden; denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt, und es war in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache geschrieben.

Im obigen Zitat von Johannes heißt es, dass die „Überschrift … an das Kreuz“ geheftet wurde. Das griechische Wort „epi“ wird hier mit „an“ übersetzt. Bei Lukas erzählt der folgende Vers über dieselbe „Überschrift“, hier wird „epi“ aber mit „über“ übersetzt:

Luk. 23,38: Es stand aber auch eine Inschrift über ihm geschrieben in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: »Dieser ist der König der Juden«.

„Epi“ wird hier mit „über“ wiedergegeben, es kann ganz sicher nicht „auf“ sein hier! Dasselbe Wort „epi“ wird auch an anderen Stellen mit „über“ wiedergegeben. Daher sagt die Bibel nicht klar aus, dass diese „Überschrift“ auf das Kreuz genagelt wurde. Alles, was gesagt wird ist, dass die „Überschrift(en)“ „über“, „auf“ etc. das Kreuz platziert wurden.

Eingedenk dessen und der Informationen über die römische Kreuzigungspraxis und des mit Gips eingestrichenen Titilus und der Aufschrift mit schwarzer Tinte, welche die Römer nutzten, dachte Ron, dass seine Schlussfolgerung zumindest nicht ausgeschlossen sei. Er ahnte nicht einmal, wie unglaublich klar das später noch bestätigt werden sollte.

Am Anfang, als er die Nischen fand, legte Ron zu Demonstrationszwecken Bretter rein. Nachdem er tiefer gegraben und gezeigt hatte, dass es keine Nischen darunter mehr gab, ließ er Tafeln in drei Sprachen anfertigen, die er einsetzte und fotografierte. Er glaubt, dass die sehr schmale Nische für den stets präsenten römischen Adler benutzt wurde. Doch das war ja alles nicht das Ziel der Ausgrabung, daher gruben sie weiter.

Zweite Entdeckung: Der „Steinigungsplatz“

Als sie tiefer gruben, hatten sie die Klippenwand auf der einen Seite als feste Wand. Aber der Erdwall auf der anderen Seite zeigte Anzeichen von Instabilität und Ron befürchtete, dass er bald zusammenbrechen und sie alle unter sich begraben würde. Daher entschied er, dass sie an der Klippenwand zur ursprünglichen Stelle, auf die er gezeigt hatte, zurückkehren sollten. Die fürchtete er wegen des riesigen Felsbrockens, den er knapp unter der Oberfläche gefunden hatte. Aber er hatte keine Wahl.

Zurück zur ursprünglichen Stelle

Ron fühlte sich bestätigt, dass er die Ausgrabung einige Meter von der ursprünglichen Stelle begonnen hatte, weil sie im selben Gebiet lag. Und wegen der Entdeckung der Nischen war er zufrieden, weil es nicht ganz umsonst gewesen war. Aber das eigentliche Ziel für diese Ausgrabung blieb bestehen.

Als sie ausgehend von der ursprünglichen Grabungsstelle begannen um den riesigen Felsbrocken herum zu graben, bemerkte er, dass genügend Raum dahinter war (zwischen dem Brocken und der Klippenwand), um die Grabung zu starten. Als sie tiefer gruben, stießen sie sehr bald auf einen weiteren interessanten Gegenstand. Aus der Klippenwand war ein Loch herausgeschnitten, das aus hervorstehenden Steinen kam und in das man ein Seil oder ähnliches reinhängen konnte. Da es mit großer Sorgfalt ausgeschnitten worden war, musste es einem wichtigen Zweck dienen, aber das erfuhren sie erst später.

An ihrer ersten Ausgrabungsstelle verlief die Klippenwand wie eine normale Wand ziemlich steil nach unten. Hier neigte sich die Klippenwand nun nach innen und bildete eine Art „Dach“ über der Stelle, an der sie gruben. Als sie weiter gruben, fanden sie Hohlräume unter der Oberfläche, die eine große Anzahl Tonscherben aufwiesen. Einige Gefäße waren sogar noch heil.

Ein Weizenlagerplatz, später als Zisterne benutzt

11,5 Meter unter der jetzigen Oberfläche stießen sie auf den Felsenuntergrund. Während sie vorsichtig den Schutt beiseite räumten, fanden sie sich in einer runden Kammer von etwa 4,5 m Durchmesser wieder, die aus dem Stein geschlagen war. Hier waren Stufen in eine Säule gemeißelt, die von oben spiralförmig nach unten führten. Irgendwann war das umgestaltet und verputzt worden, um als Zisterne genutzt werden zu können. Beide Vermutungen würden das „Seilloch“ erklären, das in die Klippenwand gemeißelt wurde (s. Foto oben). Es war für das Seil, das den Eimer oder Krug hielt, den man in den Schacht herabließ, um Weizen oder Wasser hochzuziehen.

Ron meißelte sich durch den Putz und fand viele Tongefäße unter der Erde und dem Schutt. Beides war benutzt worden, um die Zisterne aufzufüllen. Als er diese Töpferware zum Amt für Altertümer einschickte, untersuchten sie es und informierten Ron, dass einige dieser Stücke bis zur Zeit der Jebusiter zurückreichten (bevor König David die Stadt eroberte). Die jüngsten Stücke waren aus der römischen Zeit. Daher wissen wir, dass der Getreidebehälter während der Römerzeit verputzt wurde.

Wie faszinierend diese Entdeckungen auch waren, so waren sie doch nicht das, wonach Ron suchte.

Tunnelbau entlang der Klippenwand

Als sie sich tiefer in Erde und Schutt eingruben, konnten sie aufgrund der Töpferware und der Münzen die römische Ebene ausmachen. Ron entschied sich wieder fürs Weitergraben, weil diese Fundstücke nicht das Ziel seiner Grabung waren. Sie gruben die kreisförmige Säule aus – vorsichtig, um nichts zu beschädigen, und gruben einen Tunnel unter ihrem jetzigen Niveau entlang der Klippenwand auf der Römerebene zurück in Richtung ihrer ersten Ausgrabungsstelle. Ron suchte einen Eingang in eine Höhle oder einen Tunnel im Teil der Klippenwand unter ihnen. Die nächste Entdeckung war so gruselig, dass der Schrecken ihm immer noch anzusehen ist, wenn er darüber redet.

Der „Steinigungsplatz“

Ein Weizenschacht/-zisterne war in den Fels gehauen worden. Als Ron seinen Tunnel zurück in Richtung der ausgehauenen Nischen anfing, bemerkte er, dass der Felsgrund ungefähr einen Meter vom Ende des Schachts abrupt aufhörte. Er grub fast 1 m tief und fand eine große Menge an mindestens faustgroßen Steinen. Als er sie durchsah, fand er verschiedenste menschliche Gebeine, insbesondere Fingerknochen. Er meinte zu wissen, was das bedeute: Es ist durchaus üblich Steine während einer Ausgrabung zu finden, aber es ist ungewöhnlich, diese spezielle Größe in solcher Anzahl zu finden. Es war sicherlich kein Grab und die abgetrennten Knochen unter den großen Steinen ließen für Ron nur eine Schlussfolgerung zu: dies war ein Ort für Steinigungen.

Apg. 7,57-58: Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los;
und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn.

3. Entdeckung: Ein Gebäude des 1. Jahrhunderts

Als Ron klar wurde, was er gefunden hatte, kletterte er schnell den gegrabenen Schacht wieder hoch und fuhr mit seinen Jungs fort den Tunnel in Richtung der ersten Ausgrabungsstelle zu graben. Bald stießen sie auf die Überbleibsel eines verschütteten Bauwerks. Es war direkt an die Klippenwand gebaut und ein Teil der Rückwand überragte sie. Die Fundamente des Gebäudes waren noch erhalten.

Als Ron die am besten erhaltenen Abschnitte untersuchte, fand er einen behauenen Stein, der horizontal aus der Wand ragte und an der Klippenwand lehnte. Zuerst sah er wie ein Altar aus. Er war an seiner Oberseite gleichmäßig abgenutzt.

Unten vor diesem „Altarstein“ bemerkte Ron einen sehr ungewöhnlichen großen Stein. Bei genauerer Untersuchung sah er, dass er bedeckt war mit Travertin. Das bildet sich, wenn säurehaltiges Untergrundwasser durch Kalkstein sickert und das Kalziumkarbonat auflöst. Wenn dieses Wasser über Objekte fließt und ihr Kohlendioxid herauslöst bzw. evaporiert, dann bildet der gelöste Kalkstein Stalaktiten, Stalagniten. Sinterüberzug usw.

Ron dachte sich, dass dieser Stein viel zu symmetrisch sei, um natürlich geformt sein zu können. Daher nahm er ihn auf, um ihn besser untersuchen zu können. Als er ihn hochnahm, bemerkte er ein fast quadratisches Loch, das in den Felsuntergrund gemeißelt worden war.

Das dunkle Objekt am oberen Rand des fast quadratischen Lochs ist eine Brechstange, die weiter in das Loch hineinreicht.

Das Loch, in dem das Kreuz steckte?

Wie zu erwarten gab es überall eine Menge Dreck und Schutt. Als er dies Loch untersuchte und die Erde um es her wegräumte, entdeckte er einen langen Riss, der vom Loch wegführte.

Als sie mehr Erde und Schutt wegräumten, sah er ein plattformartiges Fach von Felsgestein, das etwa 2,5 m aus der Klippenwand herausragte. Und dieses fast quadratische Loch war in dieses „Regal“ gemeißelt. Es gab keine weiteren Löcher im plattformartigen Regal. Daher grub er in die verdichtete Erde vor und gleichauf mit der „Plattform“.

Nach etwa 1,2 m stieß er auf die tiefere Felsebene. Hier entdeckte er drei weitere fast quadratische, in den Felsen gehauene Löscher vor dieser „Plattform“. Messungen zeigten, dass die erhöhte „Plattform“ mit den fast quadratischen Löchern und Rissen 4,2 m genau unter den drei ausgeschlagenen Nischen in der Klippenwand lagen, die jetzt auf Bodenhöhe war.

Seine frühere Folgerung, dass die ausgehauenen Nischen für die Tafeln waren, auf welchen die Verbrechen der Kreuzigungsopfer in 3 verschiedenen Sprachen Jerusalems aufgeschrieben waren, wurde nun dadurch gestützt, dass er noch fast quadratische Löcher gefunden hatte, die alle 30 bis 33 cm breit und in den Felsen gehauen waren. Er glaubte fest, dass diese Löcher einst die Schafte für die Kreuze waren. Der eine über den anderen liegende (auf der regalartigen Plattform aus Fels) war für das Kreuz, an dem Christus hing, so glaubte er.

Die noch erhaltenen Überbleibsel des Gebäudes zeigten, dass einst ein Bauwerk die ganze Stelle einrahmte. Aufgrund der gefundenen Hinweise schloss er, dass eine christliche Kirche an dieser Stelle der Kreuzigung Christi gebaut worden war; denn eine Steinwand war vor der Klippenwand, direkt hinter dem Kreuzloch, das auf dem „plattformartigen“ Regal aus Stein war. Es schien der Platz zu sein, wo das „besondere“ kriminelle Opfer gekreuzigt wurde. Sein Kreuz war mehr als 1 m höher als die anderen um ihn her angebracht.

Der „Altarstein“ war in die Steinmauer eingearbeitet. Er reichte horizontal fast direkt bis an das erhöhte Kreuzloch mit dem Riss.

Der „Riss“ im Kreuzloch

Der vom Kreuzloch ausgehende Riss auf der erhöhten „Plattform“ schien Ron von einem Erdbeben herzurühren. Es gibt keine Anzeichen für ein Bearbeitung mit Meißeln (s. oben das Foto, das den Riss zeigt).

Als er Schutt vom Kreuzloch wegräumte, erreichte er schließlich den Boden und maß ihn. Das Kreuzloch war knapp 60 cm tief im Felsen, wobei der Riss viel tiefer zu gehen schien. Zu der Zeit versuchte er aber noch nicht, das zu klären oder auszumessen. Es verging noch ein Jahr, bis er erkannte, dass der Riss 6 Meter in den Felsen hinunter reichte.

Datierung“ der Überreste des Gebäudes

Während der Ausgrabung fand Ron Münzen, welche den Zeitpunkt des Gebäudes eingrenzen halfen. Er entdeckte eine römische Münze mit Imperator Tiberius drauf, der von 14 bis 37 v. Chr. regierte. Das war die älteste Münze, die sie fanden. Die jüngsten Münzen waren etwa von 135 n. Chr., aber keine war noch später. Das stimmt überein mit der bekannten Geschichte Jerusalems und platziert die Zeit des Gebäudes zwischen Kreuzigung und 135 n. Chr.

Weitere Untersuchungen deuten an, dass es sehr wahrscheinlich nach 70 n. Chr. gebaut worden ist (als Stadt und Tempel vom römischen General Titus zerstört wurden). Jerusalem stand immer noch unter römischer Herrschaft und die Orte für Kreuzigungen wurden noch benutzt. Josephus berichtet uns, wie Titus während der Belagerung Jerusalems täglich bis zu 500 Menschen kreuzigen ließ (Krieg der Juden, Buch V, Kap. XI, Absatz 1).

Nach 70 n. Ch0r. keine Massenkreuzigungen mehr

Nach der Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr. wurden die meisten jüdischen Einwohner getötet oder als Sklaven verkauft. Die Stadt war nichts mehr als ein römisches Heerlager. Vespasian bot die Liegenschaften Jerusalems Fremden zum Verkauf an. Wir haben jedoch keine Aufzeichnungen darüber, wer das Land kaufte. Eine Besatzung von 800 Römern wurde im Lager zurückgelassen, um sicherzustellen, dass die Stadt nicht wieder aufgebaut wurde. Die Römer hassten die Juden. Daher war Jerusalem in der Zeit nach 70 n. Chr. lediglich ein römisches Lager, in dessen Gebiet Fremde (Nicht-Juden) gelegentlich lebten. Es gab keine Kreuzigungen mehr.

Die Christen wurden von den Römern offensichtlich geduldet. Das können wir daraus schließen, dass der Eroberer Hadrian 130 n. Chr., als er nach Jerusalem kam, um es als römische Stadt namens Aelia Capitolina wieder aufzubauen, den Christen Gunst erwies, aber allen Juden verbot je auch nur wieder einen Fuß in die Stadt zu setzen.

Dies und anderes führte zu einem Aufstand der Juden in Judäa 132 n. Chr., der zum Tod von mindestens einer halben Million jüdischer Männer führte. Von da an wurde Judäa nicht mehr länger so genannt, sondern der alte Name „Palästina“ wurde für das Land wieder verwendet.

Die neue römische Stadt Aelia Capitolina blieb eine Stadt, die sich nicht so recht entwickeln wollte. Da Ron keine Münzen in dem alten Gebäude mehr finden konnte, die später als 135 n. Chr. datieren, wurde das Gebäude und die Gegend von seinem Besitzer wohl zu der Zeit verlassen. Weil die Fundamente noch intakt sind, kann das Gebäude auch nicht von Eindringlingen zerstört worden sein. Sehr wahrscheinlich war das Gebäude einfach verlassen und verfiel. Mit der Zeit bedeckten es Erde und Schutt. Was auch immer der Grund dafür war, so zeigten die Hinweise doch, dass die Struktur seit der römischen Zeit nicht mehr angerührt worden ist.

Ein „sehr großer Stein“ aus einem „sehr speziellen Grab“

Als sie weiter das Gelände außerhalb der Klippenwand reinigten, bemerkten sie, dass der Aufbau des Gebäudes sehr einfach war. Eine Wand stand parallel zur Klippenwand oben auf der erhöhten „Plattform“ des Felsens entlang. Zwei Außenwände standen an den Enden der Mauer im 90°-Winkel dazu.

Sie gruben nach der vierten Wand, als sie einen weiteren handbehauenen Felsbrocken fanden. Er war etwas kleiner als 60 cm. Der aus Erde und Schutt herausragende Teil war gewölbt – wie eine große, dicke Tischplatte. Nachdem noch mehr ausgegraben worden war sah Ron, dass er riesengroß war. Daher brachen sie das Graben ab. Er spekulierte, dass dies vielleicht der versiegelnde Stein vom Grab Joseph von Arimatäas wäre, in dem Christus begraben worden war. Wenn er mit seiner Annahme Recht hatte, dass dies eine frühe christliche Kirche gewesen war, dann hatten sie vielleicht diesen versiegelnden Stein zum Bau des Gebäudes benutzt. Er war ganz sicher größer als jeder versiegelnde Stein, den er je gesehen oder von dem er je gehört hatte. Soweit er wusste hatte der größte je gefundene einen Durchmesser von 1,5 m. Dieser Stein war um einiges größer.

Erst einige Jahre später, als Ron Untergrundradar vom Erdboden darüber anwandte, erfuhr er seine wahren Ausmaße: er hatte einen Durchmesser von etwas mehr als 4 m.

Mt. 27,60: … und legte ihn in sein neues Grab, das er im Felsen hatte aushauen lassen; und er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging davon.

Eine neue Grabkammer im Garten“

In derselben Felswand befindet sich das Gartengrab, das 1867 vom Besitzer entdeckt wurde, als er auf seinem Land eine Zisterne aushauen wollte. Was die Stelle anbetrifft, die Ron ausgegraben hatte, so war das Grab unter Bodenniveau und vom Schutt vieler, vieler Jahre bedeckt.

Als der Besitzer das Grab entdeckte, ließ er den Plan fallen eine Zisterne auszuhauen. General Gordon aus Großbritannien besuchte das Gelände und war überzeugt, dass die „Schädelstätte“ in der Nähe der Felswand das echte Golgatha war. Dies Grabmal wurde zur wahrscheinlichsten Stelle fürs Grab Christi erklärt. Es wurde heftig bekämpft von den Traditionalisten, die unerbittlich darauf bestanden, dass das Heilige Grab innerhalb der Stadt das wirkliche Grabmal sei. Aber schon bald gewann die neue Stelle Anhänger.

Nachdem es vollständig ausgegraben war, zeigte es tatsächlich Anzeichen, dass es aus der Zeit Christi, also aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. stammt. Was noch Sorge bereitete war der fehlende Grabstein dieses Grabmals.

Direkt vor dem Grab befindet sich eine Rinne für einen rollenden Stein. Ihre Breite beträgt ungefähr 60 cm. Das entspricht der Breite des Steins, den Ron in der Erde vergraben fand.

(rechts: Rinne vor dem Gartengrab)

Ein weiteres Grab aus dem 1. Jahrhundert (der Zeit Christi) ist das von Königin Helena von Adiabene. Dieser Stein stammt auch aus derselben Gegend, aber von weiter nördlich. Die Rinne ist genau so groß wie die vom Gartengrab. Nicht nur sind die Rinnen für die versiegelnden Steine gleich groß, sondern ihrer weist auch noch einen schrägen Abschnitt an einem Ende auf, an dem der Stein in die Rinne gerollt wurde – genau wie beim Gartengrab.

Durchbruch der Klippenwand ins Höhlensystem

Zu der Zeit arbeitete Ron mit seinen Jungs schon fast 2 Jahre dort. Sie fingen im Januar 1979 an und nun war es spät im Jahr 1980. Natürlich arbeiteten sie nicht ständig daran. Ron war Anästhesist mit Verpflichtungen für die Krankenhäuser, in denen er arbeitete. Wegen seiner Arbeitszeiten konnte er mehrere Male im Jahr dorthin fliegen. Dabei konnte er aber immer nur wenige Wochen bleiben.

Langsam wurde Ron besorgt. Sie hatten einige wunderbare Entdeckungen gemacht, und den Behörden Details ihrer Funde sowie einige Artefakte gegeben. Einige davon konnten sie behalten, weil sie für wertlos erachtet wurden.

Sie hatten aber den gesamten Untergrund der Klippenwand durchwühlt, um einen Eingang in eine Höhle oder einen Tunnel zu finden. Wenn die Bundeslade dort war, dann wäre sie sicherlich in einer Höhle verborgen, dachte Ron.

Als sie die Suche fortsetzten, erzählte Ron seinen Söhnen schließlich, dass er „begeistert“ sei, dass sie bald durch den Felsen der Klippenwand brechen würden. Ronny nannte das eine gute Idee, aber Ron wehrte ab. Jener Fels ist extrem hart und er wusste, wie schwer es werden würde. Schließlich sprach auch Danny sich seinem Vater gegenüber dafür aus, dass sie weitermachen und durch die Klippenwand brechen sollten. Ron gab nach. Es war sowieso die einzige Chance, die sie hatten.

Sie fingen ihre Arbeit mit Hämmern und Meißels an. Nicht lange, bis sie durchbrachen in einen Hohlraum. Nachdem sie das Loch vergrößert hatten, sahen sie dahinter eine Höhle, die ca. 4,5 m hoch und etwa genau so breit war. Als sie hineinkletterten, waren sie endlich im wirklichen sogenannten Berg „Morija“.

Im Höhlensystem

Fast zwei Jahre lang hatten sie unterirdisch gegraben, Artefakte und fast täglich anderes Aufregendes gefunden. Aber jetzt standen sie in einer leeren Kammer. Bald bemerkten sie, dass dies nur ein kleiner Abschnitt eines sehr ausgeweiteten Netzes natürlicher Höhlen und Tunnel im Berg war.

Beinahe ein Jahr lang durchforschten sie dieses Gebiet. Dabei fanden sie keinerlei menschliche Spuren. Diese natürlichen Tunnel waren nicht alle miteinander verbunden. Daher verbrachten sie Stunden damit, sich durch Höhlenwände zu meißeln, um daneben liegende Tunnel zu finden. Schließlich waren ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt.

Als 1981 sich dem Ende entgegen neigte, nahmen Ron und seine Jungs sich Winterurlaub, um nach Jerusalem kommen und arbeiten zu können. Selbst wenn es dort kalt ist im Winter, so war es doch im Höhlensystem angenehm und konstant warm, sowohl im Sommer, als auch im Winter. Aber diese Arbeit forderte so langsam ihren Preis von allen dreien. Sie bekamen alle Fieber und leichten Schüttelfrost. Vielleicht war auch der Staub schuld an den lungenentzündungsartigen Symptomen; denn sie hatten während der Jahre voller Arbeit in abgeschlossenen Tunneln viel davon eingeatmet. An Heiligabend musste Ron schließlich Ronny in die USA zurückschicken, weil er so krank war. Danny musste an Silvester folgen. Ron war zwar auch krank, aber dies war ein äußerst spezieller Ausflug.

Die unglaubliche Entdeckung

Nach dem, was „Jakobus“ passiert war, sah Ron erwartungsvoll auf seine Uhr. Es war 14:00 Uhr, Mittwoch, der 6. Januar 1982. Während er seine Stablampe durch den riesigen Haufen großer Steine scheinen ließ, erhaschten seine Augen etwas Glänzendes.

Langsam räumte er die Steine einen nach dem anderen zur Seite und entdeckte vertrocknete Balken direkt unter den Felsen. Und darunter waren vertrocknete Tierhäute, die zu Staub zerfielen, als er sie bewegte. Die Tierhäute bedeckten einen goldbeschlagenen Tisch mit einer erhöhten Kante um den Rand herum, der ein Muster von abwechselnden Glocken und Granatäpfeln aufwies. Er wusste sofort, dass dies zumindest ein Objekt aus dem ersten Tempel sein musste! Er war aber so eingeengt, dass er nicht den ganzen Tisch enthüllen konnte. Nach näherer Untersuchung schloss er später, dass dies Objekt der Schaubrottisch war.

Die Entdeckung des Erdbebenrisses an der Decke

Mit Adrenalin durch seine Venen fließend und großer Erwartung sah er um sich, um zu erkennen, was er noch sehen konnte. Aber das war nicht viel. Er schien mit seiner Lampe durch den offenen Bereich und dann hoch zur Decke. Da bemerkte er etwas, dass seine Aufmerksamkeit erregte: ein Riss in der Decke mit einer schwarzen Substanz darin.

Langsam und mühsam kletterte er über die Felsbrocken zur Rückseite der Kammer. Er gewahrte einen Steinkasten, der aus dem Felsen hervorlugte. Er hatte eine flache Steinabdeckung, die ganz durchgebrochen war. Die kleinere Hälfte war zur Seite geschoben, so dass das Innere offen lag. Doch war der Deckel zu nahe an der Decke, um hineinsehen zu können. Trotzdem wusste Ron, was drin war; denn der Riss in der Decke war direkt über dem zerbrochenen Teil des Deckels, wo die Öffnung war, und die schwarze Substanz war aus dem Riss auf den Kasten getropft, und einiges davon war auf dem Deckel.

Wie Ron sich erinnert, wurde er genau dann ohnmächtig, als er schlagartig realisierte, was hier vorgefallen war. Er erkannte, dass der Riss in der Decke das Ende des Risses war, den er am erhöhten Kreuzloch viele Meter über sich gefunden hatte. Die schwarze Substanz war Blut, das durch den Riss auf die Steintruhe geflossen war. Er wusste, dass die Bundeslade in der Steintruhe war. Aber das Überwältigendste war, dass Christi Blut tatsächlich auf den Sühnedeckel der Bundeslade getropft war.

Als er diese Schlussfolgerungen getroffen hatte, war es 14:45 Uhr. Lediglich 45 Minuten waren vergangen, seit er die Kammer betreten hatte. Und doch war er in dieser kurzen Zeit der erste Zeuge der wortwörtlichen Erfüllung des „Typus“ geworden, welcher alle Opfer des Volkes Gottes seit Adam und Eva repräsentiert. Diese wurden später speziell von Gott selbst im Opfersystem des mosaischen Gesetzes instruiert. Jetzt wurde ihm klar, warum er mit seinen Jungs die letzten drei Jahre lang Ausgrabungen hatte machen müssen, von denen er manchmal geglaubt hatte, dass sie nutzlos seien. Wenn er nicht zuerst die ausgehauenen Nischen und danach das erhöhte Kreuzloch mit seinem Erdbebenriss gefunden hätte, dann wäre ihm die Bedeutung dessen, was hier vorgefallen war, gar nicht klar geworden. Und das Versprechen, das Ron erhalten hatte, wurde damit erfüllt: er hatte die Bundeslade auf dieser Reise gefunden. Er konnte sie aber nicht einmal sehen. In seinem Frust und unter Klagen erhielt er einen weiteren sehr deutlichen Eindruck: „Ich habe dir nur versprochen, dass du es finden würdest. Es wird zum Vorschein kommen, wenn die Zeit dafür reif ist.“

Da die Kammer bis auf 46 cm vollkommen gefüllt war, machte ihr Zustand es Ron unmöglich, irgendetwas sonst zu tun. Er konnte keine Möglichkeit ausmachen, irgendetwas irgendwie aus der Kammer herauszuschaffen, bevor nicht der Eingang dazu gefunden würde, durch den die Dinge ursprünglich hereingebracht worden waren. Er schob sich aus dem schmalen Loch heraus, zurück durch das gewundene Gewirr von Tunneln, und versiegelte den Durchgang mit einem Stein. Würde jemand in den Tunnel blicken, dann würde er denken, dass er am Ende verschlossen wäre. Dennoch könnte Ron den Stein leicht wegschieben, wenn er zurückkehren sollte.

Damals berichtete Ron seine Entdeckung noch niemandem. Er brauchte Zeit zum Nachdenken und es würde sicherlich länger dauern, bis sein aufgewühltes Inneres über alles zur Ruhe kommen konnte. Er hatte erwartet die Bundeslade zu bergen, aber das schien nun in weite Ferne zu rücken.

Mehrere Male kehrte er noch in die Kammer zurück, um schließlich den Behörden über seinen Fund zu berichten. Seine Vorgesetzten rieten ihm, niemandem über seine Entdeckung zu berichten, vielleicht weil sie ihm nicht glaubten oder unfähig waren, die Probleme abzuschätzen, die eine Veröffentlichung heraufbeschwören würde. Doch dafür war es zu spät, weil Ron bereits einigen Leuten über seine Funde berichtet hatte. Da man das nicht rückgängig machen konnte, ordneten sie an, dass er keine weiteren Details weitergeben solle. Daher können wir von hier ab nicht mehr so detailliert berichten, wie wir das vorher gemacht haben.

Die Kammer mit der Bundeslade

Verifizieren, dass die Lade im Steinkasten ist

Bei mehreren Gelegenheiten kehrte Ron zu der Kammer zurück. Einmal nahm er den „Bohrer“ eines orthopädischen Chirurgen und ein Koloskop mit, das man nutzt, um in den menschlichen Körper zu spähen. Er wollte sicher sein, dass die Bundeslade in jenem Steinkasten ist. Er versuchte ein kleines Loch mit dem „Bohrer“ zu schaffen, aber der Stein war undurchdringlich. Daher nahm er seinen Steinmeißel mit Sternspitze und Hammer, um es zu erledigen. Er wollte die Spitze etwas einhämmern, den Hammer umdrehen, um damit weiter zu hämmern, wieder umdrehen, damit schlagen usw., bis etwa eine 1,5 cm großes Loch im Steinkasten entstanden wäre.

Das Koloskop ist ein Sichtgerät mit einer starken Lampe, womit Ärzte in den menschlichen Körper blicken können. Ron hatte es von einem der Ärzte im Krankenhaus ausgeliehen, in dem er arbeitete. Er führte das Koloskop ins schmale Loch ein und schob es nach unten, wobei er die Linse rotierte, bis er sehen konnte, was er als den Boden des Kronenrands auf dem Sühnedeckel erkannte. Dort sah er den flachen goldenen Rand. Da man mit einem Koloskop keine weiten Flächen überblicken kann und weil er selbst durch Rotieren nicht viel Spielraum hatte, konnte er nicht viel sehen. Trotzdem konnte er genug erkennen, um zu wissen, dass es sich um die Bundeslade handelt.

Die Tiefe des Erdbeben-Risses ausmessen

Während eines Besuchs ließ Ron einen seiner Helfer am erhöhten Kreuzloch mit dem Erdbebenriss sitzen, während er ein metallenes Bandmaß durch den Riss in der Decke der Kammer nach oben schob. Das Bandmaß passierte zunächst das Kreuzloch. Als sein Helfer es zu fassen bekam, um anzuzeigen, dass es durchgekommen sei, bemerkte Ron, dass der Riss 6 Meter durch massive Felsen ging.

Der Inhalt der Kammer

Während zahlreicher Besuche der Kammer versuchte Ron ihren Inhalt sorgfältig zu erfassen. Er maß die Kammer aus und stellte fest, dass sie an zwei Seiten 6,7 m lang mal 3,6 m breit war. Die anderen beiden Seiten folgten der Klippenwand, so dass die Kammer in einer Ecke schmaler wurde.

Die Objekte in der Kammer, die er identifizieren konnte, waren:
1. die Bundeslade im Steinkasten

2. der Schaubrottisch

3. der goldene Räucheraltar vor dem Vorhang

4. das goldene Weihrauchgefäß

5. der siebenarmige Leuchter (der keine Kerzen hatte, sondern kleine, gebogene, goldene Öllampen, die in die Spitzen der Kerzenhalter eingelassen sind)

6. ein sehr großes Schwert

7. ein Ephod (Priesterschurz)

8. eine Mitra (Stirnbinde) mit einem elfenbeinernen Granatapfel oben drauf

9. ein Schekel-Gewicht aus Messing

10. zahlreiche Öllampen und

11. ein Messing-Ring, der offensichtlich zum Aufhängen eines Vorhangs oder ähnlichem diente.

Es gibt noch mehr Objekte dort, aber die konnte Ron nicht zuordnen. All diese Dinge waren von vertrockneten, dunklen Tierhäuten bedeckt. Darauf lagen ebenfalls vertrocknete Holzbalken und über ihnen stapelten sich große Felsbrocken.

Die Steintafeln befinden sich immer noch in der Bundeslade unter dem Sühnedeckel. Auf der Rückseite der Lade ist ein kleiner, offener Schrank, der immer noch das „Buch des Gesetztes“ enthält. Vermutlich ist es das, was Mose persönlich geschrieben hat. Seines Wissens ist das 1. Buch (Genesis) nicht mehr da, nur das 2. (Exodus) bis 5. Buch (Deuteronomium). Verblüfft stellte Ron fest, dass diese auf Tierhäute geschriebene Buchrollen heute noch in bester Verfassung sind.

Öllampen in der Kammer

Gerade noch in der Kammer, nahe des ursprünglichen Eingangs, der nun versiegelt ist, fand er insgesamt sieben Öllampen. Ron glaubt, dass sie von denen zurückgelassen werden mussten, welche die Objekte in die Kammer verbrachten. Der Ruß auf den Lampen und den Steinen, auf denen sie stehen, zeigt klar die Richtung des Luftzugs, der ihnen in den Tunnel folgte.

Eine der Lampen ist sehr verschnörkelt und zeigt assyrische Merkmale, was mit dem kulturellen Einfluss auf Juda kurz vor der babylonischen Gefangenschaft übereinstimmt. Das Bild dieser speziellen Öllampe unten wurde nicht mit einer Kamera gemacht, weil die Zeichnung auf der Lampe auf einem Foto nicht herauskommt. Dieses Bild wurde angefertigt, indem die Lampe auf einen Kopierer gestellt wurde. So kann man ein wenig von der Zeichnung erkennen, die wir sehr interessant finden.

Im Mittelpunkt steht eine Ziege oder ein Widder, die/der auf seinen Hinterbeinen steht und von einem Weintraubenbusch isst. Das gleicht auffallend einer Statue, die in einem sumerischen Grabmal in der Stadt Ur gefunden wurde. Man vermutet, dass dies den Ziegenbock repräsentiert, der sich in dem Moment in einem Busch verfangen hatte, in dem Abraham gerade seinen Sohn Isaak opfern wollte. Er war das Ersatzopfer, ein „Schatten“ auf den kommenden Messias, so dass Isaak am Leben blieb.

Es ist ein interessanter Gedanke, dass die Möglichkeit einer Beziehung zwischen der Zeichnung auf der Lampe und der Geschichte vom „im Busch verfangenen Widder“ besteht, der ein Ersatzopfer war, weil die Lampe in einer Kammer innerhalb vom Berg Morija war, zu dem Abraham seinen Sohn Isaak brachte, um ihn dort als Opfer darzubringen. Auf demselben Berg Morija starb der Messias als „stellvertretendes Opfer“ für alle Menschen. Aber das ist nur so ein Gedanke von mir.

Den Zugang zur Kammer versiegeln

Ron versiegelte den Tunnel nach seinem letzten Besuch der Kammer durch das selbst gemeißelte Loch, durch den sie zuerst gekommen waren. Er hatte über die Jahre viel dazugelernt – einiges davon auf die harte Tour. Eine der schweren Lektionen war, dass er sehr vorsichtig sein musste, wem er diese Dinge mitteilte.

Während ihrer Arbeit dort begegneten sie unzähligen Leuten. Das hätte ohne „Göttliches Eingreifen“ jedes Mal katastrophal enden können. Zum Beispiel fand eines Tages ein bekannter Evangelist das Ausgrabungsloch und Ron lud ihn in die Höhle darunter ein. Leichtgläubig erzählte Ron ihm, nach was sie dort unten suchten, und bekam große Versprechungen für Hilfe zu hören. Um es kurz zu machen: später kreuzte eine Gruppe von Individuen dieses Evangelisten auf, welche den Behörden vorlogen, dass sie zum Ausgrabungsteam von Ron Wyatt gehörten und dass Ron einige Tage später nachkommen würde.

Sie stiegen in das Höhlensystem herunter und fingen an zu graben. Die Höhlenwände, die sie gerade ausgruben, gaben plötzlich nach und sie entkamen nur knapp einer Verschüttung. Darauf packten sie sofort alles zusammen und kehrten nach Hause zurück. Es entstand kein echter Schaden, aber Ron musste mit seinen Jungs das ganze Areal von all dem Schutt befreien.

Diese und andere Vorfälle führten dazu, dass Ron den Durchgang versiegelte. Wegen des ausgeweiteten Netzwerks von Tunneln ist es für einen Unkundigen fast unmöglich den richtigen Weg zu finden. Durch den versiegelnden Stein sieht alles selbst aus der Nähe wie eine natürliche Wand aus.

Jedenfalls hatte Ron alles getan, was er tun konnte, indem er nur den schmalen Tunnel benutzte. Es wäre unmöglich, irgendein größeres Objekt durch diesen Durchgang aus der Kammer zu schaffen.

All seine Versuche, irgendetwas in der Kammer zu fotografieren, führten nur zu verwaschenen Aufnahmen. Daraus schloss er, dass er einfach keine Fotos schießen sollte. (Später verstand er auch, warum das so ist. Zu der Zeit erzählte er seine Entdeckungen noch viel unbedarfter weiter, was zu einer Menge verzwickter Probleme hätte führen können, wenn einer der „widerwärtigen Kerle“, mit denen er über die Jahre Kontakt hatte, tatsächlich Beweise gesehen hätte, dass dieses goldene Objekt wirklich existierte.)

Als nächstes stand das Finden des Haupteingangs der Kammer auf der Tagesordnung – nämlich des Tunnels, durch den die Objekte ursprünglich hineingebracht worden waren.

Der ursprüngliche Tunnel, durch den die Bundeslade in die Kammer gebracht wurde

Vor der endgültigen Versiegelung des Zugangs kroch Ron in die Kammer mit der Bundeslade und öffnete den ursprünglichen Eingang (durch den alles hereingebracht worden war), um zu sehen, ob er dem Tunnel dahinter bis zu seinem Beginn folgen könnte. Nach Öffnung entdeckte er auf der anderen Seite einen sehr großen Tunnel, der sich nach beiden Seiten hin vergrößerte. Seiner Beobachtung nach schien der Tunnel natürlichen Ursprungs zu sein, der aber künstlich vergrößert worden war, weil er Meißelspuren fand. Leider war er in beiden Richtungen komplett mit großen Steinen verschüttet. Das Problem war jetzt zu bestimmen, welchen Weg diejenigen genommen hatten, welche die Gegenstände in die Kammer gebracht hatten.

Zur Lösung nutzte Ron gesunden Menschenverstand. Die Gegenstände waren vorher im Tempel. Da kamen sie her. Jetzt befanden sie sich in der Kammer, viele Meter unter der Oberfläche. Viele Tunnel sind unter dem Tempelberg und der Stadt gefunden worden, aber kein ihm bekannter wies in diese Richtung. War also der Eingang in den Tunnel innerhalb der Stadt oder irgendwo diesseits der Straße vor der Nordwand? Ron hatte da so eine Ahnung, wo er mit seiner Suche beginnen sollte.

Zedekias Höhle“

Im Winter 1854 wanderte der Arzt und Missionar Dr. Barclay durch Jerusalem. Er näherte sich der traditionellen Stelle von „Jeremias Höhle“, die sich ebenfalls an der Felswand von Golgatha befindet. Als er das Damaskus-Tor passierte, verschwand plötzlich sein Hund, der ihm vorausgelaufen war. Natürlich suchte er nach ihm. Der Hund antwortete dem Pfiff seines Herrn nicht, was er sonst immer tat. Barclay hörte ein gedämpftes Bellen aus Richtung der Stadtmauer. Als er sich der Mauer näherte, bemerkte er ein tiefes Loch. Als er da hineinspähte, vernahm er das vertraute Bellen seines Hundes. So wurde „Zedekias Höhle“ entdeckt (bzw. wiederentdeckt).

Diese große Höhle liegt unter der Moslemsektion der Stadt. Sie reicht 230 Meter in den „Berg Morija“ hinein, wobei sie am (Burg-)Graben beginnt, welcher den nördlichen vom südlichen Teil trennt. Sie ist bis zu 100 m breit und ihre mittlere Höhe beträgt 15 m. Sie war eindeutig mal ein Steinbruch, aber wir wissen wirklich nicht, wann er in Betrieb war. Einige glauben, dass seine Steine zum Bau des ersten Tempels genutzt wurden, und das mag auch stimmen. Aber es war nicht weithin bekannt, dass er überhaupt existiert, und sehr wahrscheinlich wurde es immer geheim gehalten aus Angst vor Feinden, die einen Tunnel in die Stadt bauen wollten. Daher weiß man wenig Genaues über den gigantischen Steinbruch, aber über eines sind sich alle einig: es gibt keinen Eingang vom Steinbruch in die Stadt.

Seine dunklen Säulen aus solidem Felsgestein wurden stehen gelassen, um die Decke zu stützen – wie Stützen in einer Kohlenmine. Wenn Minenarbeiter alle Kohle abgebaut haben, bahnen sie sich einen Weg zum Ausgang zurück und entfernen alle Stützen, woraufhin die Mine normalerweise einbricht. Diese wurden aber offensichtlich stehen gelassen, damit die Höhle nicht einbricht, weil sich Teile der nördlichen Stadt darüber befinden. Als Ron den Steinbruch sorgfältig untersuchte, bemerkte er eine Sache, die ihn beunruhigte.

Immer wenn Ron ein Projekt anfängt, legt er zunächst einmal den einfachsten Weg fest, um zum Ziel zu kommen. Als er aber nun den gigantischen Steinbruch abging, war etwas falsch. Während er den massigen Steinbruch überblickte, versuchte er sich in die Lage der Steinmetze zu versetzen.

Wenn man bedenkt, wie weit der Steinbruch in den Berg hineinreicht, dann müsste das doch sehr viel Arbeit gemacht haben, all die Steine aus dem Steinbruch herauszuschaffen und sie durch eines der Tore an der Nordseite in die Stadt zu transportieren. Es wäre einfacher gewesen, sie aus dem Steinbruch über die Straße herauszuschlagen, als sie aus der Kammer zu schleppen.

Ron schien die Lösung auf der Hand zu liegen: man hätte ein Loch in die Decke des Steinbruchs machen und einfach die Steine in die Stadt ziehen sollen. Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm das. Und doch hatte niemand jemals einen Eingang von der Stadt in den Steinbruch gefunden.

Also untersuchte Ron die Felsstützen genauer. Und tatsächlich fand er eine, die gar keine Stütze war, sondern ein gigantischer Hügel voller Erde und Schutt, der nach oben aufgeschüttet war und durch ein Loch in der Decke ging, wie er meinte. An der Oberfläche sah das wie normaler Erdboden aus. Er konnte den Abschnitt an der Oberfläche aber nicht untersuchen. Daher wusste er nicht, ob der Stein derart ausgehauen war, dass der herausgehauene Abschnitt in das Loch führte, wie ein „mannsgroßer Deckel“ oder ob es lediglich aufgehäufte Erde war, mit der ein Loch gefüllt war. Er war aber überzeugt, das ein Loch da war.

Ein Tunnel im Steinbruch

Diese Überlegungen führten zu der Frage, ob noch mehr Tunnel aus dem Steinbruch heraus führten. Wenn dem so wäre, dann hätten die Bundeslade und die anderen Dinge vielleicht durchs Loch in der Gegend nördlich des Tempelbergs in die Höhle herabgelassen worden sein können. Danach wären sie durch einen Tunnel an ihre jetzige Stelle gebracht worden. Daher suchte er nach Tunneln und fand einen.

Fast komplett von Steinbrocken und überhängenden Felsen verdeckt gab es ein Loch in der Höhlenwand, das mit mehreren großen behauenen Steinen verschlossen war und in die richtige Richtung führte. Das war aber weit weg von der Stelle, an der Ron all die Jahre gearbeitet hatte. Wenn das tatsächlich der Tunnel zur Kammer wäre, dann hätte Ron viel Arbeit vor sich, um solch einen langen Tunnel freizuräumen.

Der schirmende Cherub“

Im späten 19. Jahrhundert untersuchte der Franzose Charles Clermont-Ganneau die Höhle systematisch und zeichnete sie, wobei er jede Ecke und jeden Winkel im riesigen Steinbruch ausmaß, Skizzen anfertigte, sowie Karten und Schaubilder zeichnete. Während dieser Untersuchung fiel ihm eine flache Ätzung im Stein auf, die er sorgfältig aufzeichnete. Es schien ein Wesen zu sein mit Flügeln, einem Löwenschwanz und -körper, einem Menschenantlitz mit einem langen, wehenden Bart und einem seltsamen Hut. Die Ätzung wurde herausgemeißelt und zu den “Palestine Exploration Offices” in London gebracht. Unten sehen sie eine Nachbildung der Zeichnung des Franzosen.

Grundlegende Merkmale dieses Geschöpfs stimmen mit einem Cherub des israelitischen Palasts in Samarien überein.

Der Stil der Radierung (gemäß Experten, die sich mit solchen Ätzungen auskennen) deutet an, dass sie aufs 7. Jahrhundert v. Chr. datiert werden muss, als Israel unter dem kulturellen Einfluss von Assyrien stand. Die Radierung wäre also vor der Babylonischen Gefangenschaft angefertigt worden, was die richtige Zeit wäre, in der die Sachen versteckt worden wären, wie Ron glaubt.

Kehren wir zur Textstelle aus dem 2. Makkabäer zurück, auch wenn wir wieder betonen müssen, dass wir diese Texte nicht als vertrauenswürdig ansehen dürfen. Dort gibt es tatsächlich eine Bemerkung über Jeremias Gefährten – und zwar in der Zeit spielend, in welcher Jeremia die Objekte wahrscheinlich in der Höhle versteckt hat:

„Einige seiner Gefährten wollten den Weg abstecken, konnten ihn aber nicht finden. Als Jeremia davon erfuhr, schimpfte er sie aus.“

Hatten diese „Gefährten“ die Ätzung angebracht? Das ist sicherlich eine interessante Theorie, aber wer weiß das schon?

Ron hielt es dennoch für bedeutend. Wenn der von Ron gefundene Tunnel tatsächlich der Durchgang war, durch den die Bundeslade und anderen Dingen aus dem Tempel in die Kammer transportiert worden waren, dann hätte jemand wahrscheinlich diesen Cherub als symbolisch „Schirmenden“ dort am Tunneleingang eingeätzt. Erinnern uns das nicht an die Vertreibung aus dem Paradies?

1. Mose 3,24: Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern und die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.

Die Ätzung befand sich neben dem blockierten Eingang, … aber natürlich ist das nur eine Theorie.

Radar – ein Tunnel unter der Straße?

In späteren Jahren nutzte Ron das Untergrundradar, um die Existenz eines Tunnels nachzuweisen, der vom unterirdischen Steinbruch bis zur Stelle der Felswand verlief. Er fand tatsächlich einen tunnelartigen, leeren Übergang in richtiger Richtung unter der Straße, der nach bester Schätzung etwa 6 Meter unter der Straße lag. Aber weil er ziemlich weit weg von der Stelle ist, die er ausgegraben hatte, und wegen der Gebäude etc., die jetzt in dem Gebiet stehen, konnte er der Linie des „Hohlraums“ nicht zu dessen „Ursprung“ folgen.

Er nutzte das Radar auch für den verschlossenen Eingang im unterirdischen Steinbruch und fand einen Hohlraum hinter den Steinen.

(Der Autor vor dem verschlossenen Tunnel)

Jetzt musste man nur noch den Eingang öffnen, was er dann auch tat. Und es gab tatsächlich einen Tunnel dahinter. Aber recht bald war der Gang wieder durch Felsbrocken und Erde verschüttet. Wer immer das auch verschüttet hatte, für Ron sah es so aus, als wenn die Tatsache verschleiert werden sollte, dass es sich um einen verstopften Tunnel handelt, indem man es so arrangierte, dass es aussah, wie Erde und Steine von dort stammend. Als nächstes musste er entscheiden, ob er versuchen sollte, den extrem langen Tunnel freizuräumen, oder an der ursprünglichen Stelle weiterzuarbeiten, um den Haupttunnel von der Seite aus zu finden.

Weiterarbeit nach Entdeckung der Bundeslade

Die Zeit kam, wo Ron den Behörden etwas von den Ausgrabungen lieferte, was sie überzeugte, dass er zumindest einige Dinge aus dem ersten Tempel gefunden hatte. Daraufhin stellte die Behörde einen Plan auf, um sozusagen auszutesten, wie „heiß“ die Sache wäre. Sie wollten die öffentliche Reaktion testen, wenn verkündet würde, dass die Bundeslade tatsächlich gefunden worden sei.

Die Bediensteten, mit denen Ron zu tun hatte, waren ernsthafte Regierungsbeamte, denen das Wohlergehen der Menschen am Herzen lag. Sie erkannten, dass solch eine Ankündigung sehr wahrscheinlich einen blutigen Konflikt heraufbeschwören würde zwischen denen, welche die Moschee auf dem Tempelberg zerstören wollten, um den Tempel wiederaufzubauen, und den Arabern. Während sie nicht unbedingt daran glaubten, dass jemals wieder ein Tempel aufgebaut würde, so war ihnen doch die Leidenschaft und der Fanatismus derer bekannt, die daran glauben.

Ihre Bemühungen, die öffentliche Reaktion auf den Wiederaufbau eines Tempels zu testen, führte zu viel Blutvergießen und vielen Toten. Bis heute ist das ein sehr heißes Eisen und die Israelis werden die Situation so anpacken, wie sie alles angehen, nämlich mit viel Fingerspitzengefühl und durch eine sehr vernünftige Herangehensweise, beständig die Sicherheit ihres Volkes im Blick habend. Wie das laufen wird, wissen wir nicht. Vielleicht wissen sie es nicht einmal selbst, bis die Zeit reif ist.

Mehr Arbeit im Höhlensystem

Ron entschied, mit der Suche nach dem ursprünglichen Eingang in die Kammer vom Tunnelsystem fortzufahren. Mit besseren High-Tech-Geräten, wie z.B. einem Radar, konnte er Hohlräume hinter massivem Fels aufspüren, was sehr hilfreich war. Von einem bestimmten Punkt innerhalb des Höhlensystems aus wusste er, dass er nicht weit von der Kammer entfernt war. Trotzdem war es natürlich nicht so einfach, sich von Punkt A zu B durch viele Meter massivem Kalkstein durchzugraben.

Er folgte vielen falschen Fährten, wie z.B. einer Felswand, die sie im Höhlensystem fanden, welche der Außenlinie der Klippenwand folgte – genau wie bei der Mauer der Kammer. Aber diese Spur führte ins Nichts.

Als Ron mir alles erzählte, konnte ich zuerst das Problem nicht verstehen, bis ich selbst in das Höhlensystem hinein kam. Während ich noch ins schmale Loch hineinkroch, erwartete ich in einer großen Höhle herauszukommen, wie in denjenigen, in denen ich als Kind war. Stattdessen musste ich erkennen, dass das schmale Loch in einen zerklüfteten Schacht mündete, der ungefähr 6 Meter direkt nach unten führte. Ich musste mich an einem Seil festhalten und mich sozusagen von den Felsen „abstoßen“. Als ich aus dem Schacht herauskam, fand ich mich selbst auf einer Art Holzplanke stehen, was der einzige „Fußboden“ war, der dazu noch ziemlich klein war. Die offene Höhle ging unter mir noch 12 Meter weiter.

Das hatte ich natürlich nicht erwartet. Bis ich mich gedreht und gewendet hatte, um mit meinem Körper in den engen Schacht zu passen, der in diesen Abschnitt führte, bemerkte ich, dass ich völlig die Orientierung verloren hatte. Ohne Kompass war ich vollkommen orientierungslos. Nachdem ich durch ein Paar kleinere Öffnungen der Hauptkammer gekrochen war, war ich total verblüfft, wie eng diese waren. Da ich etwas zu Klaustrophobie neige, stieg mein Respekt für Ron, Danny und Ronny stark an. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie das geschafft hatten und ich kann es immer noch nicht.

Früher dachte ich mal: „Wenn man weiß, wie weit ein Weg ist, warum misst man ihn nicht einfach aus und geht dorthin?“ Aber jetzt weiß ich, warum nicht. In engen Räumen, mit Höhlenwänden und Felsen überall um dich her, kann man unmöglich etwas ausmessen. Selbst die richtige Richtung zu wissen schien mir unmöglich zu sein. Natürlich hatte Ron in diesen Höhlen und Tunneln so lange gearbeitet, dass er sie wie seine Westentasche kannte. Mir erschien das unmöglich.

Drohende Vernichtung“

Neben der Suche im Höhlensystem nahm Ron sein Team auch noch mit zum blockierten Tunneleingang im Steinbruch, um ihn zu öffnen. Nachdem er die Blöcke entfernt hatte, fand er tatsächlich den Hohlraum dahinter, den er mittels Radar entdeckt hatte, wie wir weiter oben erklärt haben. Dahinter war der Tunnel aber verstopft. Daher kroch Ron hinein und entfernte die Steine und den Schutt, wobei er die Eimer zur Person hinter sich weiterreichte, die ihn wieder zur nächsten weitergab usw., bis zur letzten Person, der den Inhalt auskippte oder entsorgte. (Dieselbe Methode nutzten sie im Höhlensystem. Die „Eimerbrigade“, wie wir das nannten, bestand manchmal aus 10 oder mehr Leuten).

Als er einmal einen Tunnel mit einer Gruppe guter Freunde von Florida ausräumte, überfiel ihn plötzlich ein Gefühl eines bevorstehenden „Verderbens“ oder „Unglücks“. Er teilte diesen „Eindruck“ allen mit und erklärte, dass er keine Ahnung hätte, was geschehen würde, aber dass sie alles schnell zusammenpacken und „raus hier“ eilen sollten. Alle folgten seinem Wort. Gerade, als sie hinausgingen, hörten alle einen dröhnenden Aufschlag aus Richtung des Tunnels. Ein riesiger Steinbrocken war aus der Tunneldecke genau dahin gefallen, wo Ron vorher gesessen hatte.

Am nächsten Tag kehrten sie zum Steinbrocken zurück, Ron brach ihn auf und entfernte ihn. Das Gefühl von „Verhängnis“ war verschwunden und sie führten ihre Arbeit fort. Aber der Schutt schien kein Ende zu nehmen. Daher legten sie alle Blöcke wieder an ihren vorherigen Ort und gaben auf – zumindest vorerst. Bis heute haben wir keine Ahnung, ob der Tunnel vollkommen verschüttet wurde oder ob es sich überhaupt um den richtigen Tunnel handelt.

Als Ron jedoch das letzte Mal zum Tunnel zurückkehrte, konnte Ronny sich freinehmen und ihn begleiten. Es war Ronny, der eine römische Münze fand, auf der „Tiberius“ aufgedrückt war. Das deutet an, dass der Tunnel zur Römerzeit geöffnet war, aber später versiegelt wurde. Diese spezielle Römermünze konnten wir in keiner unserer Listen aus der Zeit des römischen Imperiums finden. Daher nehmen wir an, dass es sich um eine „Stadtmünze“ handelt.

Geradewegs nach unten graben

Ron neuester Plan war es, einen Schacht durch den soliden Fels in die Kammer mit der Bundeslade und den anderen Objekten zu treiben. Das war allerdings eine heikle Angelegenheit; denn der Schacht könnte einbrechen und dabei einige der Objekte beschädigen oder sie würden trotz all des Aufwands doch die Kammer verfehlen. Es wäre eine Mammutaufgabe, die sehr viel Arbeit bedeuten würde. Nachdem sein Hauptausgrabungsteam nach Hause gefahren war, begann Ron mit einigen treuen Assistenten den Schacht zu graben. Dafür hatten sie Presslufthammer und eine viel bessere Ausrüstung, als was er mit seinen Jungs all die Jahre zur Verfügung gehabt hatte.

Sie fingen also mit der Bohrung an und stießen nach mehreren Besuchen durch einen 3 Meter dicken massiven Kalkstein. Doch das Ende schien nicht einmal in Sicht zu sein. Dann passierte etwas typisch Menschliches: Ron wurde mutlos wegen der großen Aufgabe und vielen Ausgaben, die scheinbar zu nichts führten.

Von all seinen Projekten fühlte er sich hier am unwürdigsten und unfähigsten. Mose kostete es das Vorrecht ins verheißene Land eingehen zu dürfen, dass er den Fels schlug, wo er doch nur zu ihm sprechen sollte. Solche und andere biblische Beispiele, wo jemand ein Werk Gottes trieb, aber an einem Punkt versagte, erinnerten Ron lebhaft daran, wie schwerwiegend die Konsequenzen wären, wenn die eigenen Motive und Handlungen gegen Gottes Willen gerichtet sind. Manchmal ging es einfach darum, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden. Aber oftmals auch nicht. Darüber hinaus fragte er sich, wie er es merken solle, wenn er bereits versagt hätte und Gott ihn nicht länger gebrauchen könnte. Und genau an diesem Punkt fing er langsam an zu glauben, dass er bereits „vom Auftrag abgezogen“ worden war. Er wusste immer schon, dass Gott ihn nicht nötig hatte, um seine Arbeit zu erledigen. Gott konnte immer jemand anderen dafür finden. Rons Mühen schienen sich nicht auszuzahlen; denn es waren bereits 10 Jahre vergangen, nachdem er die Bundeslade gefunden hatte.

Ermutigende Worte eines „Besuchers“: „Gott segne dich bei deiner Aufgabe hier“

Einige Jahre zuvor waren Ron und einer seiner Assistenten nach Jerusalem gegangen, um dort an dem Schacht zu arbeiten. Ein oder zwei Monate davor hatte Ron in einer Kirche gesprochen und einer der Zuhörer war besonders an der Bundeslade interessiert. Ich erinnere mich noch genau, dass er hier anrief und mich ausfragte, wann Ron wieder dorthin reisen würde usw. Er klang wie eine ehrliche Person und ich erzählte ihm, dass ich es nicht sicher wüsste (was auch stimmte), aber dass es sicherlich in einigen Monaten so weit wäre. Dann wollte er wissen, wo sie solange untergebracht wären, weil er nach Israel reisen wollte, wie er ausführte, und dort ein günstiges Hotel suchte. Daher sagte ich ihm, wo wir normalerweise absteigen würden. Doch gleich darauf sollte ich bereuen, dass ich jemandem erzählt hatte, wann Ron nach Übersee fliegen würde, ob nun nach Israel, Ägypten oder sonst wo hin.

Als Ron und sein Freund (der ihm half) beim Hotel ankamen, da stand der Mann schon dort, der mich angerufen hatte. Irgendwie hatte er Rons Ankunftszeit herausgefunden (ich hatte ihm das nicht gesagt!). Schließlich kam heraus, dass dieser Mann an der Wahnvorstellung litt, dass er ein „Prophet“ wäre. Und er wollte sich in das Projekt hineindrängeln. Da standen Ron und sein Ausgräber nun. Sie wollten mit der Arbeit anfangen, konnten diesem Mann aber nichts anvertrauen. Sie besuchten also das Haupthöhlensystem, konnten aber ihre Arbeit nicht fortsetzen – jedenfalls nicht, solange dieser Mann bei ihnen war.

Ron erzählte mir später, dass diese Sache der Tropfen gewesen sei, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Wie immer hatte er gebetet, ob er nach Übersee reisen sollte und war überzeugt, dass er es tun sollte. Alle Kosten bestritt er dabei aus seiner eigenen Tasche, und diese Reise war sehr teuer. Zählt man alles zusammen, so waren etwa 7000-8000 Dollar für die Katz, was für uns sehr viel Geld ist. Daher fing Ron sich wieder an zu fragen, ob er wirklich noch in Gottes Willen sei oder ob er sich das nur einbilden würde. Damals war es bereits 10 Jahre her, dass er die Bundeslade gefunden hatte. War er irgendwie vom Weg Gottes abgekommen, so dass Gott ihn nicht mehr gebrauchen konnte? Wie auch immer, auf dieser Reise entschied Ron, dass er aufhören würde. Er war am Ende und wollte nur noch das Höhlensystem verschließen, um nie wieder dahin zurückzukehren.

Lassen sie sich gesagt sein, dass so etwas nicht typisch ist für Ron. Als er hier wegfuhr, war er noch voller Elan, aber die Erfahrung mit dem „Propheten“ muss ein furchtbarer Schlag für ihn gewesen sein. Gerade weil er mir so wenig darüber berichtet hatte, wusste ich, dass es viel schlimmer als gedacht für ihn gewesen sein musste. Was auch immer genau passiert war, es demotivierte Ron komplett, so dass er seine fehlgeschlagene Reise als etwas ansah, das ihn „von seiner Aufgabe entbunden“ hatte.

Aber dann erlebte Ron etwas, das sein Leben veränderte. Auf einer seiner Unternehmungen saß Ron mit dem „Propheten“ auf dem Boden vor dem Eingang zum Höhlensystem. Sein Helfer war drinnen. Ron arbeitete gerade an dem Radar-Scanner, indem er ein Papier änderte oder irgend etwas dergleichen, während der „Prophet“ im Schatten eines großen Baumes saß und sein Mittag aß. Damals befanden sie sich viele Meter unter der Oberfläche, die sich hinter ihnen auftürmte, weil Ron dies Loch Jahre vorher ausgegraben hatte. Das muss man wissen, um das nächste Ereignis verstehen zu können.

Plötzlich hörte Ron eine Stimme hinter sich sagen: „Gott segne dich in dem, was du hier tust.“ Er sah hoch. Auf dem viel höheren Erdboden viele Meter über ihm stand ein hoher, schlanker Mann mit dunklen Haaren, der mit einem weißen Gewand und einer Kopfbedeckung bekleidet war, wie man es in biblischen Zeiten trug – nur dass alles blendend weiß war. Erschrocken, weil er niemandem erzählt hatte, was er „hier tun“ würde, fragte er sich, wer dieser Fremde wohl sei.

Ron wollte eine nette Unterhaltung in Gang bringen und fragte den Fremden, ob er von hier sei. Der antwortete einfach „Nein“ und blieb ansonsten still. Ron wollte dann wissen, ob er ein Tourist sei und bekam wieder nur als Antwort „Nein“. Nach weiterem Schweigen sagte der Mann in weiß: „Ich komme von Südafrika und bin auf dem Weg zum Neuen Jerusalem.“ Ron war so erschrocken, dass er nichts erwidern konnte, und ihn nur anstarrte. Dann wiederholte der Mann : „Gott segne dich in dem, was du hier tust.“ Daraufhin machte er auf dem Absatz kehrt und ging seines Weges.

Der „Prophet“, der den Mann nicht sehen konnte, weil er unter dem Schatten des Busches gestanden hatte, sagte nach einer Weile: „Ron, glaubst du, dass wir gerade mit einem Engel geredet haben?“ Ron antwortete ihm: „Mindestens … .“

Ich erinnere mich noch an seinen Anruf, als wenn es erst gestern gewesen wäre. Wenn sie Ron nicht persönlich kennen, muss dazu gesagt werden, dass er sehr zurückhaltend ist. Er handelt nie aus dem Affekt oder aus Wut heraus. Aber obwohl seine Stimme ruhig war, wusste ich sofort, dass etwas passiert war. Er erzählte es mir und fügte auch hinzu, dass er nur Stunden davor innerlich aufgegeben hatte. Frustriert, müde und niedergeschlagen wie er war, hatte er den Glauben verloren, dass er noch in Gottes Willen wäre. Dann erschien dieser Fremde und er zitierte mir Wort für Wort ihre Unterhaltung. Zum Glück hatte der „Prophet“ diese Unterhaltung zumindest gehört. So wusste er wenigstens, dass es wirklich passiert war.

Als Ron mit den Ortsansässigen darüber redete, die am einzigen Zufahrtsweg arbeiteten, wurde ihm klar, dass niemand jemanden gesehen hatte, der dort gewesen war und auf den Rons Beschreibung passen würde. Auch wenn der Steilhang langgestreckt ist, so wird er doch heute von Gebäuden, Zäunen und Steinmauern eingegrenzt, so dass es nur einen Zugangsweg in das Gebiet gibt. Tag für Tag standen Verkäufer an diesem Weg, solange Ron dort gearbeitet hat. Er kannte sie alle gut. Es bestand kein Zweifel, dass niemand sonst den Fremden in weiß gesehen hatte. Und dann gestand Ron, dass er glauben würde, dass der Fremde mehr als nur ein Engel gewesen war. Er war tief bewegt, dass es Christus persönlich gewesen sein könnte.

Ob nun Christus oder ein Engel – die Erfahrung ermutigte Ron und überzeugte ihn, dass seine Bemühungen nicht umsonst gewesen waren und dass er weiterhin in Gottes Willen war.

Seitdem habe ich das Ergebnis jener Erfahrung in uns beiden immer und immer wieder erkennen können. Von dem Augenblick an konnte nichts mehr Rons Eifer dämpfen oder seinen Glauben an das oder irgend ein Folgeprojekt zerrütten. Als er mit seinem Team ein Jahr später im Osten der Türkei entführt wurde (im August 1991), gab mir diese Erfahrung vollkommenen inneren Frieden. Niemals dachte ich (nach dem ersten Schock) auch nur im entferntesten daran, dass Ron in wirklichen Schwierigkeiten sein könnte, weil ich wusste, dass er noch gebraucht wurde. Meine Ruhe war so auffällig, dass Ron nach seiner Rückkehr von seinen Freunden im Krankenhaus geneckt wurde: „Deine Frau scheint sich nicht sehr für dich zu interessieren, weil sie auffällig ruhig war, als sie im Fernsehen berichtete, dass ihr Mann entführt worden ist.“

Ron redete nicht viel über die Erfahrung mit „dem Mann in weiß“. Trotzdem glaube ich, dass es buchstäblich sein ganzes Leben verändert hat. Es hat ihm Durchhaltevermögen gegeben, um jedes Projekt beenden zu können. Wie bei allen anderen auch, so hat Ron seitdem bis zu seinem Tod „gewartet“.

Die Bluttests

Niemand war überraschter denn ich selbst, als Ron das erste Mal die Ergebnisse der Bluttests von den Proben veröffentlichte, die er vom zerbrochenen Oberteil der Steinkiste eben über dem Sühnedeckel genommen hatte. (Alles, was er dazu zu sagen hatte, kann man in seinem ”Presentation”-Video sehen. Es wird hier nicht noch einmal wiederholt werden).

Er hatte noch andere Proben aus dem Riss im Felsen nah bei dem Kreuzloch genommen. Ich selbst konnte eine kleine Stichprobe entnehmen, die ich 3 Tage lang in Wasser legte. Danach sah ich mir die roten Blutkörperchen durchs Mikroskop an. Aber selbst dann erwähnte er mir gegenüber nie irgendwelche Laborbefunde, noch bekam ich die anderen Proben je zu Gesicht. Daher kann ich hier nur wiederholen, was er bereits gesagt hatte, nämlich dass er plante, wenn die Zeit reif wäre, zwei unvoreingenommene Genetiker zur Kammer zu führen, die ihre eigenen Proben nehmen würden, und jeder für sich selbst seine unabhängige Analyse durchführen könnte, die dann auf Film aufgenommen werden würden.

Ich wiederhole, dass es Rons Plan war. Er hoffte, dass es zustande kommen würde, aber wie so oft wissen wir nicht, was kommen wird und wann etwas wo klappen kann. Das ist alles, was ich darüber sagen kann. Aus seinen Erfahrungen mit der Arche Noahs hatte Ron gelernt, selbst wenn er die Laboranalyse filmen ließ, wie geschehen, so würden trotzdem manche Menschen haarsträubende Gegenargumente aufstellen, um alles in Misskredit zu bringen – wie z.B. dass Ron die Proben selbst hergestellt hätte usw.

Man musste nur etwas vom O. J. Simpson-Gerichtsverfahren mitbekommen haben, um zu erkennen, wie wichtig Bluttests sind und wie manche immer einen Weg finden, um sie in Misskredit zu bringen. Ich persönlich glaube, wenn Gott vorhat, die außergewöhnlichen Charakteristika des Blutes seines Sohnes zu veröffentlichen, die derart sind, dass seine Göttlichkeit und Menschlichkeit nicht geleugnet werden können, so wird er das in einer Weise präsentieren, dass „schlaue“ Leute das nicht „wegerklären“ können, um es dadaurch ehrlichen Menschen vorzuenthalten. Seit Ron dies Blut gefunden hat, ist die genetische Forschung (DNA) weit vorangeschritten. Vielleicht bereitet Gott so die Menschheit auf den Beweis vor, der dann nicht mehr geleugnet werden kann, sondern die Welt erschüttern wird. Jetzt nehmen wir das bisschen zur Kenntnis, was Ron darüber gesagt hat und warten ab. Ron ist ja auch gar nicht mehr unter uns, so dass es völlig in Gottes Hand ist.

Eine letzte Sache möchte ich noch darüber sagen: Manche behaupten „Gläubige“ zu sein und äußern Dinge wie: „Dass muss falsch sein. Menschliches Blut kann unmöglich solch eigenartigen Merkmale aufzuweisen.“ Wir sollten uns daran erinnern, dass ER uns geschaffen hat. Bei unserem extrem eingeschränkten Wissen über die Schöpfung haben wir kein Recht seine Macht einzuschränken.

Einige glauben ja auch nicht daran, dass ER die Wasser des Roten Meeres zerteilt hat – und zwar an einer Stelle, die 13 km breit ist. Solche Leute brechen alles auf menschlich Vorstellbares herunter, dass die Stelle nur 9 Meter breit gewesen wäre, der Wind richtig gestanden hätte usw. usw. Dabei vergessen sie, dass ER nicht nur den gesamten Planten erschaffen hat, sondern alles im bekannten und unbekannten Universum. Es fällt Ihm gar nicht schwer, so wenig Wasser zu zerteilen.

Daher sollte man nicht über etwas urteilen, was nicht bewiesen ist. Natürlich kann man nicht blind jeder Behauptung glauben, aber man sollte abwarten und sich alles genau ansehen.

Die „dunkle Seite“

Ron erinnerte mich an die fünf Menschen, die gestorben waren, während sie versuchten sich in die Ausgrabungen einzumischen bzw. sie zu stoppen. (Seit ich das geschrieben habe, sind bereits sechs weitere verstorben). Wegen ihrer Familien werden wir das nicht veröffentlichen, aber wir besitzen noch den entsprechenden Zeitungsartikel von der Titelseite des Nashville Banner, wo es um den Tod von einem von ihnen geht.

Dieser Mann stieß unerwartet auf Ron und seine Jungs, als sie zur Ausgrabungsstelle und zurück gingen, und stellte Fragen. Schnell merkte er, was los war (zu der Zeit hatte Ron die Bundeslade bereits gesehen) und war entschlossen alles „der Welt“ zu erzählen. Er berief eine „Pressekonferenz“ ein, in der er „eine große Entdeckung“ ankündigen wollte. Als Ron davon erfuhr, änderte er mit seinen Jungs zusammen sofort seine Flugpläne und verließ bereits eine Nacht vorher das Land.

Die Pressekonferenz sollte in einer nahe gelegenen Gasse stattfinden, die einigermaßen abgeschieden war. Als Ron zu Hause ankam, fand er den Bericht auf der Titelseite der Nashville Zeitung. Der Mann war tot in der Gasse aufgefunden worden. Er war durch einen einzelnen Scharfschützen in den Kopf geschossen worden, als die Journalisten ankamen. Es wurden keine weiteren Angaben gemacht.

Ich kann leicht ganze Bücher darüber schreiben, was Ron alles erlebt hat mit solchen, die versuchten sich in die Arbeit einzumischen, wie auch über diejenigen, die versuchten ihn und seine Arbeit mit Lügen und Behauptungen in Misskredit zu bringen. Ich weiß von zwei Menschen, die mit Ron bei einer Entdeckung zusammengearbeitet hatten (nicht die oben erwähnten), die mir gegenüber geäußert hatten, dass sie sich „gegen ihn gewendet“ hätten, weil sie einfach nicht glauben konnten, dass er die Bundeslade gefunden hatte.

Ich sehe das so wie bei Thomas, der nicht glauben wollte, dass Christus vor ihm stand, bevor er nicht die Nägelmale in seinen Händen und die Wunde in seiner Seite gesehen hatte. Und Christus hatte ihn nicht dafür zurechtgewiesen. Vielleicht wurde diese Begebenheit gerade für diejenigen aufgeschrieben, die später dazukommen und ihn nicht sehen konnten, aber von Thomas Verlangen nach einem „Beweis“ lesen würden.

Es ist keine „Sünde“ nach einem Beweis zu fragen. „Glaube“ ist nicht blind, sondern beruht auf der Realität, die uns umgibt. Was aber den Menschen in der Vergangenheit ausreichte, scheint den Menschen heute nicht mehr zu genügen. Ron und sein Team wurden mit sogenannten „wissenschaftlichen“ Beweisen bombardiert, mittels derer „Experten“ uns weismachen, dass die Bibel ein „Mythos“ ist. In seiner Gnade liefert Gott einer Generation knallharte Beweise, denen das „Wort“ von Lehrern und Männern „höherer Bildung“ als „Evangelium“ weisgemacht worden ist. Niemand sollte irgendjemandem über irgendetwas glauben, bevor man keine Beweise gesehen hat. Wenn aber jemand Behauptungen durch stichhaltige Beweise untermauert kann, dann genügt das, um diese Aussagen zu überdenken, auch wenn es noch nicht endgültig belegt werden kann. Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, sich selbst ein Bild zu machen und sich mit einer abschließenden Beurteilung über die Sache zurückzuhalten, bis stichhaltige Beweise es klar belegen.

Wird die Bundeslade bekannt gegeben?

Alles liegt noch genau dort, wo Ron es gefunden hat – gut versteckt und bewacht. Wird eines Tages alles öffentlich gezeigt werden? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Ron unbedingt das ganze Gebiet ausgraben und die Stelle der Kreuzigung bis zur Kammer darunter zeigen wollte. Aber nun, wo er nicht mehr unter uns weilt, zweifle ich daran, dass das je geschehen wird.

Meiner Erfahrung nach kann ich noch so sehr an ein Ereignis glauben, es wird immer anders kommen. „Aber irgendwann wird die Bundeslade doch bestimmt gezeigt werden, oder?“ fragen Leute. Ich weiß nicht, ob das je geschehen wird. Diese Dinge liegen tief in der Erde vergraben. Sie und die anderen Gegenstände in unserer Zeit heraufzuholen scheint ohne göttliche Hilfe unmöglich zu sein. Ron war schon vor Jahren zu der Erkenntnis gekommen, das alles wahrscheinlich da bleiben würde, wo es jetzt ist. Nur die Steintafeln werden vielleicht hochgeholt werden. Aber auch das weiß ich nicht.

Ron glaubte zunächst daran, dass die Dinge, über die sie hier lesen, bald veröffentlicht würden, weil wir Grund zu der Annahme haben, dass noch andere Ereignisse eintreten werden (die wir hier nicht erwähnen möchten), aber erinnern wir uns, dass wir schon seit 1982 darauf warten. Wenn es nicht so bald passiert, denken wir daran zurück, dass er nicht gesagt hat, dass es so bald geschehen wird. Er glaubte nur, dass die Wahrscheinlichkeit hoch sei.

Oft habe ich mir schon gedacht, dass unser Herr möchte, dass seine Arbeiter glauben, dass es bald eintreten wird, und zwar viel früher, als es in Wahrheit kommen wird, damit ihren „Elan“ für die Arbeit nicht verlieren. Wir Menschen legen gern Dinge zur Seite, wenn wir denken, dass wir noch viel Zeit dafür haben.

Ich bitte sie aber, für diese Stätte zu beten, weil im Moment bestimmte Leute von Satan geleitet versuchen, das Ganze sogar noch „tiefer zu vergraben“, als es tatsächlich ist. Was könnte Satan auch mehr fürchten, als die Beweise, die dort vergraben sind?!

Wie auch immer es weitergeht, es wird genau in Gottes Zeitplan passen. Niemand wird die Ereignisse ändern können, die ER sich vorgenommen hat. Vielleicht können wir aber sein Kommen beschleunigen, indem wir treue und zuverlässige Knechte sind und die Arbeit tun, die Er uns aufgetragen hat.

Ich glaube wirklich, dass der Welt die Bundeslade und die anderen Gegenstände gezeigt und dass die Steintafeln hervorgeholt werden. Und ich glaube tatsächlich, dass es bald so weit sein wird. Um das verstehen zu können, müssen sie weiterlesen.

Andere Behauptungen über die Bundeslade

Eine Kopie der Bundeslade?

Ab und zu hält uns jemand die Geschichte vor, dass die Bundeslade angeblich durch die Königin von Saba nach Äthiopien verbracht wurde, nachdem das Original mit einer Kopie ersetzt wurde.

Dabei müssen mehrere Dinge bedacht werden: um zunächst mal eine Kopie anfertigen zu können muss jemand sie gesehen haben. Aber niemand außer dem Hohepriester konnte ihr nahen und selbst wenn, so war das nur einmal im Jahr. Wenn jemand anderes sie nur ansah oder ihre Abdeckung berührte, kam er dabei um. Wer hätte sie sich also ansehen können, um eine Kopie zu machen?

Dürfen wir darüber hinaus überhaupt annehmen, dass man Gott austricksen kann? Seine Gegenwart war beständig über dem Sühnedeckel – sollte er etwa zufrieden auf eine Kopie der Bundeslade „hinüber schweben“? Seine Bedingungen für den Schutz des Allerheiligsten vor Beschmutzung waren so präzise, dass Er sogar genaueste Anweisungen wegen der Gewänder des Hohepriesters gab, wenn er vor Ihm erscheinen sollte. Gott erlaubt keinem Menschen seinen irdischen Thron zu beschmutzen.

Anderen Spekulationen zufolge wurde die Bundeslade nach Elephantine Island in Ägypten verbracht. Das Problem mit solch sonderbaren Theorien ist, dass ihre Anhänger keine Ahnung haben, was die Bundeslade wirklich ist, was Gottes Absichten mit ihr sind und wie er sie schützt.

Wir sollten vorsichtig sein, dass wir nicht Seine Heiligkeit vergessen. Unser Gott ist allgewaltig, allmächtig und heilig. Keiner kann Gott mit einer „Kopie“ seines irdischen Throns zum Narren halten. Auch würde er nie erlauben, dass unheilige Hände Seinen Thron wegtragen würden. Das funktioniert einfach nicht. Interessanterweise wurde dieselbe Geschichte über Noahs Arche ausgeheckt, nämlich dass die wirklichen Überreste eine von Kaiser Konstantin oder jemand wie er angefertigte Kopie seien. Wenn Satan mit Gottes Beweisen konfrontiert wird und er sie nicht vernichten kann, muss er auf Lügen zurückgreifen, um ihren Effekt zu schmälern.

Das sind Satans Fälschungen. Die Geschichtchen wechseln ständig. Sie bezeugen aber unseren Erlöser nicht.

Die Bundeslade und ein 3. Tempel?

Die Bundeslade und die Juden – wird es wieder Opfer geben?

Manchmal werden wir gefragt, ob wir glauben, dass die Juden ihr Opfersystem wiedereinsetzten, wenn die Bundeslade auftaucht. Wenn wir dem Wort Gottes glauben, kann die Antwort nur „nein“ sein. Wie schon vorher besprochen schrieb Jeremia, der in der Zeit des Verschwindens der Arche prophezeite:

Jer. 3,16: Und es wird geschehen, wenn ihr euch dann in jenen Tagen mehrt und fruchtbar werdet im Land, spricht der HERR, so wird man nicht mehr sagen: »Die Bundeslade des HERRN«; und sie wird niemand mehr in den Sinn kommen, man wird an sie nicht mehr gedenken und sie nicht mehr vermissen; es wird auch keine mehr gemacht werden.

Der Herr hat den Juden gesagt, wenn sie zu Ihm zurückkehren werden, dann würde er Wunder für sie tun. Aber dies Versprechen trat nie ein, weil es an die Bedingung ihres Gehorsams geknüpft war.

Doch der Vers, den wir gerade aus Jeremia zitiert haben, sollte ihnen sagen, dass der Tag kommen würde, an dem der Messias für sie sterben und alle Opfer aufhören würden. Das war kein an eine Bedingung gebundenes Versprechen, sondern eine Tatsache, die geschehen würde. Sie sollten Seine Fackelträger für die Welt sein, aber ihr Versagen führte dazu, dass diese große Ehre von ihnen genommen wurde. Aber dass sie als Volk Gottes Appelle verwarfen und von Ihm abfielen änderte nichts daran, dass der Tag kommen würde, wenn Opfer für IHN ein Gräuel sein würden:

Jes. 66,2: Wer einen Ochsen schächtet, [ist wie einer,] der einen Menschen erschlägt; wer ein Schaf opfert, [ist wie einer,] der einem Hund das Genick bricht; wer Speisopfer darbringt, [ist wie einer,] der Schweineblut [opfert]; wer Weihrauch anzündet, [ist wie einer,] der einen Götzen verehrt – sie alle erwählen ihre eigenen Wege, und ihre Seele hat Wohlgefallen an ihren Gräueln.

Das Zitat aus Jeremia zeigt, dass Gott den Juden die Bundeslade zu diesem Zweck niemals zurückgeben wird. Als die Juden aber abgesehen davon in die babylonische Gefangenschaft gingen und der Tempel zerstört wurde, sprach Gott durch seinen Propheten Hesekiel und gab ihnen neue Anweisungen bezüglich des Opfersystems – Anweisungen, welche die Bundeslade nicht mehr beinhalteten (s. Hes. 44-46).

Als sie aus der Gefangenschaft zurückkehrten, nahmen sie den Opferdienst wieder auf, wie Gott ihnen geboten hatte, aber ohne die Bundeslade. Als Christus auftrat opferten sie immer noch, aber immer noch ohne Bundeslade, weil die Lade für den Opferdienst nicht benötigt wird. Sie mussten lediglich einen „hölzernen Altar“ herstellen, wie in Hesekiel 41,22 anordnet.

Wir sollten nicht vergessen, dass Satan einst ein „schirmender Cherub“ war. Er lebte in der unmittelbaren Gegenwart Gottes. Und er kennt die Wahrheit. Er weiß genau, was los ist, und möchte Gottes Wahrheit auslöschen. Er inspiriert Menschen zu Ideen und Theorien, welche die Wahrheit unterdrücken, damit wir getäuscht werden. Selbst die wahrhaftigen Gläubigen können nur durch Sein Heiliges Wort geschützt werden.

Genau wie Ron, so glaube ich auch, dass viele Menschen Prophetien, die von „Israel“ handeln, auf die jüdische Rasse bezogen haben, obwohl sie sich in Wirklichkeit auf das „Volk Gottes“ beziehen (das sich natürlich aus Menschen aller Rassen bezieht – einschließlich der Juden):

Gal. 3,29: Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.

Daher werden viele Prophetien, die sich auf Ereignisse nach Christi Zweiter Wiederkunft beziehen, als etwas missverstanden, das sein Erstes Kommen meint (also bevor er überhaupt wiederkommt).

Christi Blut auf dem Sühnedeckel

Am 6. Januar 1982 betrat Ron Wyatt eine Kammer unter dem Golgatha Felsen, nördlich der Stadtmauer Jerusalems. In dieser Kammer sah er die Bundeslade und etliche andere Gegenstände, von denen er glaubt, dass sie der Rest der am Sinai errichteten Einrichtung des irdischen Heiligtums sind, die Gott hat bauen lassen.

Auf dem Sühnedeckel (der die Bundeslade nach oben abschließt) fand er etwas, das aussah wie getrocknetes Blut. Heute wissen wir, dass es sich um Blut handelt und dass es menschlich ist. Wir glauben, dass es genau das Blut ist, das Christus für unsere Sünden vergossen hat. Diese Idee war etwas völlig Neues für Ron. Wir haben auch nie irgend einen Bericht in einer alten Schrift gefunden, wo darüber gesprochen wurde. Aber während unserer Studien erkannten wir, dass dies die einzige Möglichkeit war, wie die Typen vollständig erfüllt werden konnten.

In Seinem Umgang mit den menschlichen Angelegenheiten lehrt Gott uns Seine großartigen Wahrheiten in der einzigen Art und Weise wie wir es verstehen können – durch Typen, Vergleiche, Beispiele und Parabeln bzw. Gleichnisse. Als Christus die Menschen lehrte, da tat er das u.a. in Gleichnissen:

Mt. 13,34: Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu der Volksmenge, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, … .

In unserem vorigen Artikel haben wir schon kurz das Opfersystem erwähnt, das manchmal auch Dienst im Heiligtum genannt wird. Wir wissen natürlich, dass dieser Dienst nur der „Typus“ für das wahre Opferlamm und den echten Hohepriester darstellt.

Der Heilsplan sieht Christus als das vollkommene Opfer auf Erden vor. Bei Seinem Tod war er sowohl das „Sündenopfer“, als auch der „Sündenträger“ (also der Hohepriester, der die Sünde des Heiligtums auf den Kopf des Sündenbocks legt und damit das Heiligtum reinigt).

Seine liebevolle Fürsorge, d. h. Sein offizieller Dienst als Mittler und Hohepriester, beendete er nach Seinem Tod und der Himmelfahrt im Himmlischen Heiligtum und Allerheiligsten.

Aber zwischen Seinem Tod als Opfer für die Sünden und der Aufnahme Seines priesterlichen Dienstes im Himmel liegt der Gegentypus, an dem alles hängt: das Präsentieren Seines Blutes vor Seinem Vater.

Wie präzise die „Gegentypen“ die „Typen“ erfüllten

Viele Leute meinen, dass Sein Blut von Ihm persönlich seinem Vater im Himmel präsentiert werden musste, um den Typus vollständig erfüllen zu können. Aber das war gar nicht möglich, weil Christus auf Erden starb und nicht im Himmel. Sein Opfer musste angenommen werden, bevor Er auferstehen konnte. Das passierte, während er im Grab lag.

Andere glauben, Sein Blut musste lediglich auf den Boden fallen, damit der Vater es als „Opfer“ ansehen würde. Aber wir müssen den „Gegentypus“ zu diesem „Typus“ sorgfältig untersuchen.

Gott gab sehr genaue Anweisungen für das Opfern von Blut durch die Priester und den Hohepriester. Schon bei der geringsten Abweichung von Seinen Anordnungen, wenn das Opfertier z.B. nicht vollkommen war, wurde der Priester getötet. Erinnern wir uns, was Aarons Söhnen Nadab und Abihu passierte, als sie ein „fremdes“ Feuer vor dem Herrn am Sinai darbrachten:

4. Mose 3,4: Aber Nadab und Abihu starben vor dem HERRN, als sie fremdes Feuer vor den HERRN brachten, in der Wüste Sinai; … .

Gott verlangte, dass Seine Heiligen Dinge unbefleckt blieben. Er konnte ein Opfer nur akzeptieren, wenn es vollkommen und alle Forderungen der Darbringung erfüllt waren. Weder Ron noch ich können glauben, dass der Vater erlaubt hätte, dass das Blut Seines Sohnes einfach auf den Boden tropfte; denn die Erde ist verflucht. Einstweilen gehört sie dem Fürsten dieses Planeten, dem Satan. Stattdessen tropfte es auf den Boden und floss durch den Felsen auf den Sühnedeckel der Bundeslade – auf Gottes Thron auf Erden.

Da jeder andere „Typus“ den biblischen „Gegentypus“ derart präzise erfüllt hat, musste auch die Präsentation von Christi Blut seinem Vater gegenüber vollkommen erfüllt werden. Sein Opfer musste für den Vater annehmbar sein, bevor Er auferstehen konnte. Ein Beweis dafür, dass es vom Vater angenommen wurde, kann man auch daran ablesen, dass andere zusammen mit Christus auferstanden sind:

Mt. 27,50-53: Jesus aber schrie nochmals mit lauter Stimme und gab den Geist auf.
Und siehe, der Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich.
Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt und gingen aus den Gräbern hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.

Zwischen Christi Tod und Seiner Auferstehung wurde Sein Blut Seinem Vater präsentiert und von Ihm akzeptiert. Doch geschah das nicht durch eine menschliche Hand. Von Anfang an war der Plan vollkommen.

600 Jahre vor Christi Tod sorgte Gott dafür, dass Sein irdischer Thron, die Bundeslade mit dem Sühnedeckel, tief in der Erde verborgen wurde, genau unter der Stelle, an der Sein Sohn am Kreuz sterben würde. Und Christi Blut würde dann auf den Sühnedeckel tropfen und damit die Forderungen von Gottes ewigem Gesetz erfüllen.

Beim irdischen Dienst opferte der Hohepriester das Blut. Christus aber, der wahre Hohepriester, war tot. Der Vater hatte sichergestellt, dass Christus selbst während seines Todes das geforderte Blut auf den Sühnedeckel sprenkelte.

Als Christus starb, bebte die Erde. Der Fels unter Seinem Kreuz wurde gespalten und der Riss ging geradewegs hinab in die verborgene Kammer, in welcher der unbefleckte „irdische“ Thron Gottes stand – die Bundeslade mit dem Sühnedeckel. Nach seinem Tod, als der römische Hauptmann seinen Speer in Christi Seite stach und damit seine Milz aufschnitt, flossen Blut und Wasser heraus und tropften durch jenen Riss auf den Sühnedeckel.

Christus wurde vom Kreuz genommen und in Josephs Grab gelegt. Er war tot. Während des Sabbats ruhte er in Seinem Grab.

Am nächsten Morgen dann verursachte dieselbe unsichtbare Hand, die für das Erdbeben verantwortlich war, ein weiteres Erdbeben im Moment als das Opfer vom Vater angenommen wurde. Der Sohn wurde ins Leben zurückbefohlen und trat als ewiger Sieger über den Tod aus Seinem Grab heraus. Und viele Heilige kamen gleichzeitig ebenfalls aus ihren Gräbern hervor, um Seinen Sieg zu beweisen. Sie würden den ewigen Tod nie wieder schmecken. Auch wenn Christus Sein Leben gab, so war es doch die Entscheidung Seines Vaters, ob das Opfer akzeptiert werden würde.

Die Bundeslade – unbefleckt von Menschen und Satan

Für diese Bundeslade hatte Gott wunderbare Vorkehrungen getroffen. Kein Mensch konnte sie beschmutzen. Nur der Hohepriester durfte ihr nahen, und selbst er wäre totgeschlagen worden, wenn er Gottes Forderungen nicht erfüllt hätte.

Es war der letzte Platz auf Erden, der Christi Blut als Sündopfer empfangen konnte; denn es war der einzige Gegenstand auf diesem Planeten, der nicht von Menschen befleckt worden war. Gott hätte nicht erlaubt, dass ein Mensch Seinen irdischen Thron beschmutzt hätte. Auch hatte er nicht zugelassen, dass die Gesetzestafeln unter Seinem Thron zerstört wurden. Alle Sünden wurden genau über dem ewigen Gesetz bezahlt.

Ps. 89,15: Recht und Gerechtigkeit sind die Grundfeste deines Thrones, Gnade und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her.

Vollkommene „Gerechtigkeit“ verlangt den Tod des Sünders. Aber vollkommene „Gnade“ lieferte einen Stellvertreter für den wahrhaft bereuenden Sünder.

Ps. 85,11-12: Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.
Die Wahrheit wird aus der Erde sprossen und Gerechtigkeit vom Himmel herabschauen.

Die Gnade Gottes des Vaters, welche ohne die Existenz der Sünde nie erkannt worden wäre, wird schließlich doch noch allen Menschen offenbart, nämlich als er zuließ, dass Sein einzig gezeugter Sohn starb. Die „Wahrheit“ des Gesetztes wurde durch das Blut Seines Sohnes bedeckt und erlöste durch die Gerechtigkeit Christi alle Menschen aus der Verdammung durch das Gesetz.

Christi Blut zerstörte nicht die Gesetzestafeln

Was bedeutet die Entdeckung der Bundeslade heute für uns? Was ist die Verbindung zu dem, was wir gerade geschrieben haben?

Die Bundeslade dient dazu, das kostbare Gesetz aufzunehmen. Über dem Gesetz befindet sich der Sühnedeckel, wo Gott sich zeigte. Ein vollkommenes Gesetz fordert vollkommenen Gehorsam. Wird dieser Standard nicht erreicht, muss der Sünder sterben.

Gottes Gegenwart und Sein Gesetz sind untrennbar voneinander. Kein Mensch kann Ihm nahen und am Leben bleiben außer durch Christus, der Sein Blut genau auf diesen Sühnedeckel vergoss – zwischen Gottes vollkommenem Gesetz und Gott selbst. Christi Blut zerstörte die Gesetzestafeln nicht. Sein ewiges Gesetz wird jetzt und immer gelten. Christi Blut über diesem Gesetz zerbrach die Ketten, die uns an Sünde und Tod banden:

Ps. 85,11-12: Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.
Die Wahrheit wird aus der Erde sprossen und Gerechtigkeit vom Himmel herabschauen.

„Gnade und Wahrheit“ begegnen sich auf dem Sühnedeckel. „Aus der Erde“ wird „Wahrheit“ sprossen, wenn die Bundeslade und die Gesetzestafeln aus Stein der ganzen Erde gezeigt werden. Während wir heute hier sitzen, sieht unsere „Gerechtigkeit“ vom Himmel herab und unser großartiger Hohepriester macht Sein Blut für uns vor dem Vater geltend.

Wenn die ganze Welt die Bundeslade sehen kann, auf der Gottes Gegenwart sich zeigte, dann werden sie erkennen, dass Sein Gesetz existiert. Es wurde nicht ans Kreuz genagelt. Nur die in Satzungen gefassten Opfergesetze wurden aufgehoben. Wenn Gott Sein Gesetz hätte abschaffen können, dann hätte er höchstwahrscheinlich gar nicht erlaubt, dass Sein Sohn gelitten hätte und gestorben wäre.

Sein ewiges Gesetz wird für immer bestehen bleiben.

Die abgefallene Christenheit und die Steintafeln

Ich glaube, wir sind sehr nahe an Christi Wiederkunft. Das glaubte Ron auch. Es scheint aber, als wenn die Mehrheit der sich zu Christus bekennenden Menschen blind sind für die großartigen Wahrheiten, welche die Schafe von den Böcken scheiden werden. Wenn wir zum ersten Buch Mose und der Geschichte von Kain und Abel zurückgehen, dann sehen wir, dass Gott von Anfang an kein Ersatz und keine Abweichung von dem akzeptiert, was Er uns geboten hat. Kain war wutentbrannt, dass sein Opfer von den Erzeugnissen seiner Felder nicht angenommen wurde. Gott hatte vorher aber die Anforderungen an ein angemessenes Opfer detailliert vorgegeben. Er wollte nämlich blutige Opfer, weil diese den Tod Seines Sohnes vorschatten. In seiner Wut brachte Kain seinen eigenen Bruder Abel um, dessen Opfer angenommen worden war.

Wenn wir die Bibel lesen, dann sehen wir immer wieder, wie Gottes Volk fremde Praktiken in die Anbetung Gottes mit einband – Praktiken, die in keiner Weise oder Form von Gott akzeptiert wurden. selbst wenn sie dem Volk harmlos vorgekommen sein mögen. Gott war und ist schon immer sehr präzise und klar gewesen, wenn es um Anordnungen für Sein Volk geht. Diese ändern sich nicht mit der Zeit, selbst wenn viele schnell dabei sind zu erklären, dass dem so sei.

Einheit!

Heute stehen die sich zu Christus bekennenden vor der größten Krise, die es je gab. Das scheint in diesem Zeitalter unglaubwürdig zu sein, in dem wir uns zur Anbetung nicht mehr aus Angst vor Verfolgung verstecken müssen. Trotzdem ist das eine Tatsache; denn gerade heute sollen alle Kirchen/Gemeinden durch gemeinsame Glaubensinhalte vereinigt werden. All das Leid und die Verfolgung von Gottes Volk, das während aller Zeitalter für die Reinheit der Lehre Gottes gekämpft hat, wird zunichte gemacht werden.

Jeden Tag präsentiert uns das Fernsehen allerlei „Lehrer“, die davon reden, wie diese „Einheit“ Gottes Werk ist, während es doch in Wirklichkeit ein „Werk“ zustande bringen wird, das nicht von Gott ist. Heidnische Praktiken und Lehren, die sich schon bald nach der Zeit Christi ins Christentum einschlichen, beherrschen immer noch die „Abgefallene Christenheit“, auch wenn in den letzten Jahrhunderten einiges der reinen Lehre in einigen Kirchen und Gemeinden teilweise wiederhergestellt wurde.

Gerade in den Vereinigten Staaten von Amerika wurde dem reinen Glauben die Chance gegeben sich gut zu entwickeln. Gerade dieses Land sollte am meisten Missionare in die Welt aussenden, um die Ausbreitung des Evangeliums zu vollenden. Aber gerade jetzt, wo dieses Werk vor seiner Vollendung steht, sind ausgerechnet jene Kirchen und Gemeinden dabei, sich mit der „Abgefallenen Christenheit“ zu vereinen, die einst so heftig für ihre Freiheit gekämpft hatten.

Jene, die für diese Einheit kämpfen, argumentieren damit, dass die „Mehrheit“ im Recht sei. Sind wir denn nicht alle „Gottes Kinder“? Könnten wir unsere Position in der Welt nicht festigen, indem wir uns alle vereinen? Lassen sie uns ein wenig darüber nachdenken. Glauben wir ernsthaft, dass jemand ein „wahrer Christ“ ist, nur weil er sich so nennt? Dabei glauben und lehren sie etwas, das dem Wort Gottes entgegengesetzt ist. Lesen Sie bitte sorgfältig folgende Warnung:

Mt. 7,15- 23: Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte bringen. Jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen.
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht?
Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!
1. Joh. 4,1: Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen.

Wir sollten uns alle darüber klar sein, dass Gott Seinen Willen niemandem aufzwingt. Auf der anderen Seite wird Satan vor nichts halt machen, um seine Ziele zu erreichen. Was wird passieren, wenn die gesamte „Christenheit“ vereinigt ist? Werden die „Guten“ die „Schlechten“ abscheuern? Oder stehen wir in der Gefahr von diesen „falschen“ Lehrern betrogen zu werden? Und was geschieht dann?

Jes. 9,15: Die Führer dieses Volkes sind Verführer geworden, und die von ihnen Geführten sind verloren.
Jer. 5,30-31: Entsetzliches und Abscheuliches ist im Land geschehen:
Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen mit ihrer Unterstützung; und mein Volk liebt es so! Was wollt ihr aber tun, wenn das Ende von [all] dem kommt?

Von falschen Lehrer verführt werden ist bei Gott unverzeihlich, weil Er uns ständig davor gewarnt hat. Paulus wusste, dass es so kommen würde:

Apg. 20,29-30: Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft.

Die größte Gefahr für uns kommt nicht von den Ungläubigen dieser Welt, sondern von den sich selbst Christen nennenden, die falsches lehren:

Röm. 16,17-18: Ich ermahne euch aber, ihr Brüder: Gebt Acht auf die, welche Trennungen und Ärgernisse bewirken im Widerspruch zu der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie!
Denn solche dienen nicht unserem Herrn Jesus Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch wohlklingende Reden und schöne Worte verführen sie die Herzen der Arglosen.
Jes. 8,20: »Zum Gesetz und zum Zeugnis!« – wenn sie nicht so sprechen, gibt es für sie kein Morgenrot.

Ist es denn wirklich so gefährlich, wenn alle Kirchen und Gemeinden zusammenarbeiten würden? Mein Freund, es gibt keine größere Gefahr! Es ist leicht diejenigen zu erkennen, die gar nicht erst behaupten Christus zu glauben. Es gibt aber jemanden, der die Bibel weit besser kennt, als alle Menschen, und die von ihm (Satan) geleiteten können oberflächlich sehr „heilig“ wirken, während sie ihre geschickt mit dem Wort Gottes vermengten Lügen weitergeben:

2. Kor. 11,14-15: Und das ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Werken entsprechend sein.
Kol. 2,4-8: Das sage ich aber, damit euch nicht irgendjemand durch Überredungskünste zu Trugschlüssen verleitet. …
Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt auch in ihm. …
Habt Acht, dass euch niemand beraubt (einfängt/gefangen wegführt) durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß.
Mt. 15,9: Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.

Jedem zu folgen – ob nun Lehrer, Prediger, Vater, Mutter usw. – ist einfach falsch. Wir folgen nur einem, unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus. Wir werden uns nicht mit denen zusammentun, von denen wir wissen, dass ihr Glaube korrumpiert ist, selbst wenn wir einiges mit ihnen gemeinsam haben.

Ps. 4,4: Erkennt doch, dass der HERR den Getreuen für sich erwählt hat! Der HERR wird hören, wenn ich zu ihm rufe.

Bevor er starb erklärte Christus eingehend den Übergang vom „Alten Bund“ zum „Neuen Testament“. Alle Veränderungen wurden von Ihm erklärt und vorhergesagt. Er übergab die Lehre uns Menschen und fuhr auf zum Himmel, um sich zur Rechten des Vaters zu setzen. Von dem Augenblick an gibt es keine Veränderungen in dem Glauben mehr, den Er selbst übergeben hat.

Und doch krochen Irrglaube und falsche Lehren sehr, sehr bald in die Gemeinde Jesu. Der Versuch, das Christentum populär zu machen, führte zur Übertragung heidnischer Praktiken in die Abläufe der Kirchen/Gemeinden. Das ging so lange, bis der wahre Glauben fast unkenntlich geworden war. Die wahren Anhänger des Glaubens mussten sich wieder verstecken. Aber sie erlitten die größten Verfolgungen nicht von den Heiden, sondern von den falschen Gläubigen.

Ewiges Leben – ein Geschenk

Weil das Geschenk des ewigen Lebens umsonst ist, glauben viele, dass wir es einfach erlangen können, indem wir darum bitten. Wenn dem so wäre, dann wäre es kein „Bund“. Das ist eine Abmachung zwischen zwei Parteien, die Vereinbarungen enthält, an die sich beide Seiten halten müssen.

Ewiges Leben ist demgegenüber ein Geschenk, weil wir nichts zur Erlangung tun können. Trotzdem müssen wir mit Gott zusammen arbeiten an unserer eigenen Erlösung. Dazu gehört auch, dass wir Sein Wort studieren und wissen, was die Wahrheit ist und was die „Lehren von Menschen“ sind. Nach dem gewaltigen Opfer, das für uns erbracht wurde, können wir uns keine Kompromisse leisten.

Nicht Einheit, sondern Kompromiss!

Ein Plan ist im Gange zur Aufhebung all der Werke derjenigen, die so heiß für die Erhaltung und Wiederaufrichtung des wahren Glaubens kämpften. Einige nennen ihn „Welteinheitsreligion“, aber eigentlich ist es ein Plan, alle Kirchen/Gemeinden unter der Ägide von „gemeinsamen Glaubensinhalten“ zu vereinen, um angeblich das „Evangelium Jesu Christi“ auszubreiten.

Aber bei dieser „Einheit“, die irgendwie zustande kommen wird, wird es am Ende nicht um „gemeinsame Glaubensinhalte“ gehen, sondern um Kompromisse.

Die Mehrheit der Gläubigen, die nie zu der wahren biblischen Lehre vorgestoßen sind, stattdessen aber mit Theorien von Menschen abgefüllt wurden, werden denken, dass diese neue Einheit der „Kirchen/Gemeinden“ von Gott kommt. Sie werden es als Antwort sehen auf den geistlichen „Tod“, der die Welt bedeckt hatte. Aber wie eine Schlange, die langsam durchs Gras kriecht und zunächst unsichtbar bleibt, so wird auch der wahre Charakter dieser „vereinigten Kirche“ am Ende herauskommen.

Ich werde ihnen genau erklären, was nach Rons und meiner Meinung passieren wird. Die kleinen Kompromisse, welche all jene Kirchen/Gemeinden am Anfang eingehen, werden bald von größeren und radikaleren abgelöst werden. Die Lawine wird dann schon rollen und niemand wird entkommen können. Dann plötzlich wird die „Schlange“ zuschlagen und es wird keine Glaubensfreiheit mehr geben. Es werden religiöse Gesetze erlassen, die scheinbar „gut und moralisch“ sind, aber nicht mit dem übereinstimmen, was Gott am Sinai sprach und mit Seinen eigenen Fingern aufschrieb.

Das „Zeichen des Tieres“

Wer diese „vereinigte, abgefallene Kirchenversion“ von Gottes Gesetz angenommen hat und ihm folgt, wird das „Zeichen des Tieres an seiner Stirn“ empfangen. Das wird ein Zeichen ihrer Zurückweisung von Gottes Gesetz sein. Wer das annimmt, obwohl er erkennt, dass es Gottes Gesetz widerspricht, wird das Zeichen „auf seinen Handrücken“ bekommen. Es wird den „bewussten“ Ungehorsam Gottes Gesetz gegenüber symbolisieren, um Verfolgung entgehen zu können.

Aber wer mit Gottes Gesetz übereinstimmt und diese abgewandelte „Version“ ablehnt, wird das „Zeichen“ nicht bekommen. Sie werden von Behördenvertretern als Gesetzesbrecher angesehen werden. Genau das ist in der Vergangenheit schon denjenigen passiert, die keine Kompromisse akzeptiert haben, und es wird wieder geschehen.

Sie werden nicht kaufen oder verkaufen können, weil ihre gesamte Habe konfisziert wird. Ohne Geld kann man nichts kaufen. Wenn dir nichts gehört, kannst du auch nichts verkaufen. Gottes Volk wird also „nichts kaufen oder verkaufen können“. Der Rest der Welt wird auf diese Gruppe sehen, wie sie auf Christus gesehen haben, und spotten: „… rette dich selbst! Wenn du Gottes Sohn bist, so steige vom Kreuz herab!“ (Mt. 27,40).

Dieses Ereignis wird weltweit sein und vor seinem Ende alle Länder umschließen. Gerade jetzt versuchen die Regierungen der Welt den Frieden herzustellen, die Umwelt zu retten und den Handel zu regulieren. Es wird sehr leicht sein, in diese Prozesse Gesetze einzuflechten, die dem ewigen Gesetz Gottes entgegengesetzt sind.

Dann erschallt der letzte Warnruf:

Offb. 18,2-4: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel.
Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden. …
Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!

Warum verstehen die Leute nicht, dass dieser „letzte Ruf“ Babylon zu verlassen Gottes Volk gilt? - „Geht hinaus aus ihr, mein Volk, …“. Denken Sie einen Moment darüber nach – wo befindet sich Gottes Volk? Wenn sie erkennen, wo sie sich befinden, werden sie den Ruf „Geht hinaus aus ihr“ verstehen.

Die Steintafeln mit den 10 Geboten

Wir glauben, wenn die Zeit reif ist, dann werden diese universellen Gesetze weltweit diskutiert werden und zum „Gesetz des Landes“ werden, weil die mit Gottes Finger beschriebenen Steintafeln auftauchen werden. Dann werden sie ein Zeugnis für das wahre Gesetz sein, dass Er selbst am Berg Sinai ausgesprochen hat:

Ps. 89,34: Meinen Bund will ich nicht ungültig machen und nicht ändern, was über meine Lippen gekommen ist.

Christus litt und starb nicht, damit das Gesetz aufgehoben werden konnte, sonst gäbe es ja keine Sündenerkenntnis mehr:

Röm 3,20: … denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Einige Leute nutzen den folgenden Vers, um zu behaupten, dass das Gesetz abgetan ist:

Röm. 6,14: Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Aber schon die nächsten Verse klären auf:

Röm. 6,15-16: Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?

Wenn wir zu Christus gehören, sind wir nicht mehr unter der Verurteilung durchs Gesetz. Durch Seinen Heiligen Geist – den „Helfer“, den er gesandt hat – können wir zukünftige Sünden überwinden.

Wenn die Zeit kommt, dass menschengemachte Gesetze verabschiedet werden, die Gottes 10 Geboten oder auch nur einem von ihnen widersprechen, dann müssen wir unsere Entscheidung treffen, ob wir Gottes Gesetz oder menschlichen Gesetzen folgen wollen.

Und genau wie Kains Opfer von Gott abgewiesen wurde, weil es die Anforderungen nicht erfüllte, so werden diejenigen abgewiesen werden, die sich entschieden haben Gesetze zu ehren, welche Gottes Anforderungen entgegenlaufen. Dann wird Kains Zorn, weil sein Opfer abgewiesen wurde, gegen seinen Bruder Abel sich wiederholen in denen, die Gottes Gesetze ablehnen. Sie werden gegen diejenigen zornig sein, die Gottes Gesetze annehmen.

Klingt das zu abwegig? Sie müssen mir ja nicht glauben – warten sie einfach ab und beobachten sie selbst.

Die Bundeslade in der Prophetie

Die Bundeslade – „Heimat“ für Gottes Gesetz

Offb. 11,19: Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem Tempel. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel.

Auf der einsamen Insel Patmos sah Johannes in einer prophetischen Vision in das Allerheiligste im Himmel. Wann – prophetisch gesprochen – ist Gottes Tempel denn „geöffnet“? Wenn sie den Vers genau davor lesen (Offb. 11,18), dann merken sie, dass John das gerade vor Christi zweiter Wiederkunft gezeigt wurde. Dort wird uns genau erklärt, was passiert, wenn Christus kommt:

Offb. 11,18: Und die Heidenvölker sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit, dass die Toten gerichtet werden, und dass du deinen Knechten, den Propheten, den Lohn gibst, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und dass du die verdirbst, welche die Erde verderben!

Und wer genau „sieht“ diese Öffnung von Gottes Tempel? Nun, sicherlich nicht die Heiden, die nicht einmal wissen, dass Gottes Tempel im Himmel ist. Wer weiß denn darüber Bescheid? Doch nur die wahren Gläubigen, die Gottes Wort studiert haben …

Aber mehr noch: warum ist Sein Tempel „geöffnet“ (symbolisch gesprochen) zur „ Zeit, dass die Toten gerichtet werden“? Ron glaubte, das wäre von immenser Bedeutung.

Die Beschreibung von Gottes Volk kurz vor Christi Wiederkehr

In Offenbarung 14,14 bereitet sich Christus darauf vor zur „Ernte“ wiederzukommen. Das meint Sein zweites Wiederkommen für die Gerechten. Und kurz davor wird uns eine zweite Gruppe gezeigt: die gerechten Heilige. Lesen wir, wie sie dargestellt werden:

Offb. 14,12: Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren!

Oh, wie oft habe ich schon Leute sagen hören: „Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz. Die 10 Gebote sind aufgehoben worden!“ Sie behaupten Gott zu lieben, aber wenn man ihnen die Bibel erklärt und ihnen die bindenden Forderungen des Gesetzes Gottes zeigt, dann weigern sie sich auch nur zuzuhören. Sie wollen ihre Lehre nicht mit dem „Gesetz und den Zeugnissen“ abgleichen.

Und doch hat Gott Sein heiliges Buch, die Bibel, mit einer vollkommenen und prägnanten Definition seines Volkes enden lassen: sie werden beschrieben als „die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren“. Es heißt hier nicht, dass es „die sind, die sich über das Gesetz keine Gedanken machen müssen, weil es abgetan wurde“. Nein, uns wird deutlich gemacht, dass diese die Gesetze Gottes einhalten.

Mir ist bewusst, dass das vielen Menschen neu sein muss, weil wie mehr und mehr über „berühmte“ Prediger hören, die predigen, dass Gottes Gesetz aufgehoben worden ist. Und wenn diese Idee ihnen neu ist, dann hören sie bitte erst zu, was wir zu sagen haben.

Wenn die Bundeslade im Himmel kurz vor Christi Wiederkunft gezeigt werden wird, so erkennen wir, dass sie nicht die tatsächliche Bundeslade im Himmel sehen, sondern dass ihr Fokus auf etwas im Himmel stattfindendes gerichtet ist, ein Ereignis, das im himmlischen Allerheiligsten stattfindet. Welches ist es?

Wir glauben, dass Gott Seinem Volk die im Himmel stattfindenden Ereignisse vollständig erklären möchte. Sie beziehen sich auf die Mittlertätigkeit Christi und sein Amt als Hohepriester. Und wir wissen, dass Er Seine Wahrheiten und Einsichten durch Ereignisse auf Erden vermittelt.

Zum Ende hin wird Sein Volk (die Gerechten) wissen, dass es fast vorbei ist. Sie wissen dann, dass die Rechtfertigung Seines Gesetzes kurz bevorsteht. Und Christus selbst erklärte uns, dass das Gesetz immer noch der Standard für Gerechtigkeit ist, selbst in der letzten Zeit:

Offb. 22,13-14: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte.
Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können.

Adam wurde vollkommen erschaffen – er konnte das Gesetz Gottes einhalten und vom Baum des Lebens essen. Als er aber sündigte (abfiel von Gott), war das das Ergebnis einer bewussten Entscheidung, mit der er das Recht verlor, von der eben erwähnten Frucht zu essen, vom Baum des Lebens. Und wir haben unsere sündige Natur von ihm geerbt.

Wenn wir wiederhergestellt sind, können wir das Gesetz wieder einhalten und werden immerwährenden Zugang zur Frucht vom Baum des Lebens haben. Christus lässt keinen Zweifel daran, dass diejenigen, die vom Baum des Lebens essen und ins Neue Jerusalem eingehen werden, genau die sind, die Seine Gebote halten.

Satan hat die Heiligen Schriften so sehr verdreht und gefälscht, dass viele Leute heute tatsächlich glauben, dass sie das Gesetz Gottes nicht einhalten müssen. Wenn dem wirklich so ist, was passierte dann mit dem Gesetz, mündlich von Gott erlassen am Sinai, zweimal mit Seinem eigenen Finger in Stein geritzt und in die Bundeslade in seinem irdischen Heiligtum gelegt? Einige haben den nächsten Vers als „Beweis“ angeführt, dass wir, die Gläubigen, das Gesetz nicht halten müssen:

Gal 5,18: Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.

Nicht mehr unter der Strafe des Gesetzes

Was ist mit all den anderen Schriftstellen geschehen, die klar das Gegenteil aussagen? Sie sind immer noch da! Was Paulus hier meint ist, wenn du vom Geist geleitet bist, dann bist du nicht mehr unter der Strafe des Gesetzes. Deine Sünden sind dir vergeben und der Geist Gottes leitet dich dabei, das Gesetz Gottes einzuhalten. Sehen sie sich den folgenden Vers an:

Röm. 8,7: … weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht; … .

Bedeutet das, dass der fleischliche (seelische) Sinn das Gesetz Gottes auch nicht mehr halten muss? Eine andere Übersetzung des griechischen Wortes „hupotasso“ (hier mit „unterwerfen“ übersetzt) ist „gehorsam“. Sehen wir uns nun den Vers noch einmal an: „das Trachten des Fleisches“ ist „dem Gesetz Gottes“ nicht gehorsam, „und kann es auch nicht“. Warum ist das so? Weil man ohne Christus das Gesetz nicht halten kann. Warum sollte Paulus das überhaupt anschneiden, wenn es nicht von unbedingt notwendig wäre?

Als Christen müssen wir die Notwendigkeit von Gottes Gesetz genau verstehen. Auch müssen wir verstehen, dass es nötig ist diesem Gesetz zu gehorchen. Wenn Gott auch nur eine Vorschrift Seines Gesetzes hätte ändern können, dann hätte Christus nicht sterben müssen. Die Bereitstellung der Erlösung für uns Menschen durch die angerechnete Gerechtigkeit Christi aber hebt das Gesetz nicht auf, noch schwächt es dessen Forderungen.

Das Gesetz ist der Maßstab für Gerechtigkeit. Ich denke, dass viele Leute sich dieser großartigen Wahrheit widersetzen, weil sie wissen, dass sie das Gottes Gebote nicht einhalten und auch nicht halten können. Und sie haben Recht! Davon handelt das Ganze doch: wir können das Gesetz nicht einhalten – jedenfalls nicht aus eigener Kraft. Christus musste nur aus einem Grund am Kreuz sterben: Gott ist gnädig und wusste von Anfang an, dass wir aus eigener Kraft Sein Gesetz nicht würden einhalten können. Er wusste, dass wir alle zum Tode verurteilt werden würden, wenn nicht für alle Vorsorge getroffen würde, die Ihn lieben.

Wenn wir aber erst einmal zu Christus gekommen sind und um Vergebung für unsere geschehenen Sünden gebeten haben, dann können wir sein Gesetz halten.

Der „Bund der Gnade“

Der gefallene Mensch wird durch Ihn in den aufgerichteten Bund der Gnade mit eingeschlossen. Sein einzig geborener Sohn, Christus, kam in Gestalt eines gefallenen Menschen auf die Erde, lebte ohne Sünde, trug dann am Kreuz die gesamte Strafe für Sünden, damit Sein Vater jedem vergeben kann, der durch das Blut Seines Sohnes zu Ihm kommt. Das ist ein kostenloses Geschenk für jeden, der darum bittet.

Die Sünden dessen, der zu Ihm kommt, sind nicht einfach nur durch Christi Gerechtigkeit bedeckt, sondern Seine Gerechtigkeit ersetzt die Sünden und damit sind sie vergessen. Zusätzlich sandte Christus den „Helfer“, den Heiligen Geist, der uns führen soll, damit wir wirklich teilhaben am Geist Gottes. Und durch die Innewohnung Seines Geistes können wir Sein Gesetz halten. Er weiß, dass niemand das von sich aus tun kann – auch nicht einer von uns. Es ist einfach unmöglich.

So manch einer mag hier fragen: „Welchen Sinn hat dann der Heilsplan, wenn wir das Gesetz Gottes nicht halten können?“ Nun, wir können es doch halten, aber nicht aus eigener Kraft. Christus zeigte uns, wie das geht.

Erinnern sie sich an die vielen Gelegenheiten, bei denen Christus allein wegging, um zu beten? Denken sie noch daran, wie traurig Sein Geist war, als er betete? Als Er auf Erden war, unterschied Er sich nicht von uns. Er fühlte jede Versuchung, die uns alle befällt.

Leute möchten gern wahrhaben, dass er nicht sündigte, weil „Er Gott und daher vollkommen war“. Aber das ist nicht von der Bibel gedeckt. Es heißt da, dass er im Fleisch kam – und Fleisch ist nicht Gott, sondern menschlich. Er ist zwar Gott, aber nahm trotzdem die Gestalt eines Menschen an, was die menschliche, ererbte Natur mit einschließt:

Hebr. 4,15: haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde.

Warum betet Christus?

Warum musste Christus beten? Wenn Er Gott ist, dann erscheint das ziemlich sinnlos, nicht wahr? Nun, Er war und ist Gott, aber auf Erden kam Er als Mensch. Er lebte nicht sündlos durch Seine eigene göttliche Kraft. Das ist das große Geheimnis, aber die Bibel sagt das ganz deutlich. Als Mensch betete Er um dieselbe Kraft und Weisheit, zu denen wir auch Zugang haben, nämlich den Heiligen Geist.

Es war Teil des Plans – Christus sollte als Mensch auf die Erde kommen. Obwohl er Gott war, legte Er seine Göttlichkeit ab, um wie wir zu sein. Er war denselben Gefühlen und Versuchungen unterworfen wie wir. Dennoch lebte Er sein Leben ohne Sünde, um das „vollkommene“ Opfer werden zu können.

Wäre Er als Gott, und nicht als Mensch, zur Erde gekommen, dann hätte das nichts bewiesen. Die Leute würden sagen, dass er sündlos leben konnte, weil Er Gott ist. Er kam aber nicht als Gott, auch wenn Er das war, sondern in Gestalt eines Menschen. Und weil Er unter denselben Umständen wie wir ohne Sünde lebte, erlaubte Gott Ihm, dieselbe Fähigkeit uns zu geben.

Wir haben alle gesündigt. Und wir werden es sehr wahrscheinlich wieder tun. Wenn wir für diese Sünden aber beständig um Vergebung bitten, wobei wir wirklich Reue und ein echtes Verlangen empfinden Sein Gesetz einzuhalten, dann wird Er uns vergeben und uns beständig wiederherstellen.

Und wenn unsere Zeit dann abgelaufen ist, sieht der Vater auf uns und erkennt keine Sünde, weil sie alle tatsächlich aus unserer Akte entfernt wurden. Die Gerechtigkeit Seines Sohnes bedeckt uns.

Unsere sündige Natur ist angeboren

Christus starb für uns, um die Vergebung für uns bereitzustellen, wenn wir wegen unserer menschlichen Schwachheit das Gesetz brechen. Außerdem wollte er uns das einzige Mittel zur Verfügung stellen, das Gesetz halten zu können und nicht sündigen zu müssen. Wir alle haben schon gehört, dass Sünde „angeboren“ wäre. Und das ist sie auch. Die Bibel bestätigt das klar: der Mensch ist von Natur aus sündig. Es liegt uns bereits in den Genen. Sehen sie nur, wie die moderne Wissenschaft bestätigt, dass diese speziellen Charakterzüge, wie z.B. Aggression, angeboren sind.

Eph. 2,2-3: … in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.

Die Gerechtigkeit Christi

Von Anfang an galt das Gesetz und so wird es auch bleiben. Die Strafe fürs Übertreten dieses Gesetzes ist der Tod. Christus starb nicht nur, um stellvertretend diese Strafe zu bezahlen, sondern Er tat noch mehr darüber hinaus. Er stellte das einzige Mittel zur Verfügung, durch das wir seine Gerechtigkeit erlangen und unsere ererbte Natur überwinden können. Dadurch „versöhnte“ Er uns mit dem Vater.

Joh. 14,6: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!

Als Mensch ist Christus unser Vorbild. Er zeigte:

1. „Den Weg“, wie es gemacht werden kann, wie der Mensch an Seiner Gerechtigkeit und Seinem vollkommenen Charakter teilhaben kann. Dies wird in uns durch Glauben an Ihn und Zusammenarbeit mit Seinem Heiligen Geist bewerkstelligt, den Er uns gesandt hat.

2. „Die Wahrheit“, dass Er als Mensch zu uns kam, vollkommene Gerechtigkeit durch denselben Geist lebte, den Er auch denen gegeben hat, die darum baten. Er zeigte die Wahrheit auf, dass der Mensch das tun kann.

3. Und Er ist „das Leben“, das wir leben werden, wenn wir durch Glauben und Gehorsam mit Ihm gehen. Sein Vorbild war vollkommen.

Wenn Gottes Gesetz aufgehoben worden wäre, dann gäbe es so etwas wie Sünde gar nicht mehr:

1. Joh. 3,4: Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.

Starb Christus, um das Gesetz aufzuheben? Nein, sondern er starb, um die Sünden hinwegzunehmen:

1. Joh. 3,5: Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde.

Er starb, um den Preis zu bezahlen, den wir schulden, und unsere vormaligen Übertretungen aus unserer Akte zu entfernen. Wer kann dieses freie Geschenk der Vergebung empfangen? Es steht für alle bereit:

Jes. 55,7: Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.

Wir müssen teilhaben an unserer eigenen Erlösung:

Phil. 2,12-13: Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, … verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.

Wir haben gar keine Macht über die Sünde, außer der Kraft, die Er uns gibt, wenn wir Ihn bitten. Dann müssen wir mit Seinem Heiligen Geist zusammenarbeiten. Wir wirken unsere eigene Erlösung, indem wir immer noch die Wahl haben, Ihm zu erlauben in uns zu arbeiten.

Wir müssen Ihn lediglich den Weg vorangehen lassen. Wenn wir das tun, dann halten wir das Gesetz. Unsere Herzen sind voller Liebe für diejenigen, für die Er gestorben ist. Wir merken, wie wir ein Leben führen wie Er und damit beweisen, dass es möglich ist.

Unsere vorigen Sünden sind vergeben und von uns genommen. Seine Gerechtigkeit wurde uns zuerkannt. Und wenn wir wieder sündigen sollten, bitten wir noch mal um Vergebung durch das Verdienst von Christi Blut. Und so wird uns wieder vergeben werden.

Doch müssen wir uns bewusst sein, dass wir nicht willentlich mit der Sünde fortfahren und dann doch Vergebung empfangen können. Die Bibel ist das ganz klar:

Hebr. 10,26: Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig, … .

Der Heilsplan wurde im Festopfergesetz bzw. im Opfersystem gezeigt. Als das Volk erst einmal Gottes Bund am Sinai akzeptiert hatte und das Opfersystem von Gott eingeführt worden war, wurden sehr viele Opfer und Gaben dargebracht. Aber lesen sie genauer nach: Gott stellte kein Opfer bereit für bewusste Sünden.

„Verwirklicht eure Rettung“ ist ein täglicher Prozess für uns alle. Das geht von Moment zu Moment, wobei Satan immer beobachtend und wartend daneben steht, um uns zu überrumpeln. Es liegt an uns, an unserem Willen, ob wir dem Heiligen Geist erlauben in uns zu arbeiten oder nicht.

Überall um uns her sehen wir die Ergebnisse der Brüche von Gottes Gesetz. Wenn Gott Sein Gesetz aufgehoben hätte und es im Himmel nicht mehr existieren würde, was wäre das dann für eine schreckliche Belohnung der Gerechten, die ewig in einer gewalttätigen, zerstörerischen Gesellschaft leben müssten! Ohne Gottes Gesetz zu leben, wie die Welt das heute tut, das können nur verrückte Leute tun.

Die Ereignisse von Golgatha in der Bibel offenbart

Jes. 45,8: Träufelt, ihr Himmel, von oben herab, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit! Die Erde tue sich auf, und es sprosse Heil hervor, und Gerechtigkeit wachse zugleich! Ich, der HERR, habe es geschaffen.

Bei Christi Tod öffnete sich der Grund am Fuß des Kreuzes während des Erdbebens (Mt. 27,50-51). Dann stach einer der Kriegsknechte mit einem Speer in seine Seite, und sogleich flossen Blut und Wasser heraus (Joh. 19,34).

Genau wie Daniel es prophezeit hatte floss Sein Blut herunter durch den gerade erst geöffneten Felsen und fiel auf den Sühnedeckel – der zentrale Platz des Allerheiligsten und buchstäblich der Thron Seines Vater:

Dan 9,24: Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.

Die Prophezeiung von Jesaja 45,8 oben wurde damit erfüllt: „Gerechtigkeit“ und die Möglichkeit für die gesamte Menschheit das „Heil“ Christi zu erlangen „sprossen zusammen auf“ nachdem die Erde sich aufgetan hatte und das Opfer Seines eigenen Blutes wurde von Seinem Vater angenommen.

1. Joh. 5,8: … und drei sind es, die Zeugnis ablegen auf der Erde: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei stimmen überein.

In einem Moment wurde der Tod durch das größte aller Opfer ewig besiegt. Wagen wir es etwa – selbst für einen Moment – aus den Augen zu verlieren, was dort für uns getan wurde? Hoffentlich nicht. Und damit wir das nicht tun, erinnert uns der Prophet Habakuk, der die zukünftige Ankunft des Erlösers im Himmel voraussah, dass Er immer noch die Wunde vom Speer in seiner Seite trägt, aus der Sein kostbares Blut floss:

Hab. 3,4: Ein Glanz entsteht, wie Licht; Strahlen gehen aus seiner Hand hervor, und dort ist seine Kraft verborgen.

Einsicht in biblische Zusammenhänge: Das Zeichen des Tieres

Antike Redewendungen

Haben sie jemals den Ausdruck „Daumenregel“ (“rule of thumb”) gehört? Es ist eine gängige Wendung, aber wissen sie auch, woher sie stammt? Machen sie sich lieber auf eine Überraschung gefasst, wenn sie die Antwort nicht bereits kennen. Es kommt aus den alten US-Gesetzen, wo es heißt, dass ein Ehemann seine Frau mit einem Stock schlagen darf, wenn dieser nicht breiter als ein Daumen ist. Das nannte man „Daumenregel“. Lange, nachdem dieses Gesetz abgeschafft worden war, wurde dieser Ausdruck zu einer Redewendung. Aber würde auch jemand das verstehen, der in einem anderen Land lebt, eine andere Sprache spricht und unsere umgangssprachliche Ausdrücke nicht kennt?

Die Bibel wurde von Menschen geschrieben, die vom Heiligen Geist inspiriert waren, aber sie schrieben in der Art ihrer Umgangssprache, die sich von unserer heutigen unterscheidet. Alle Völker entwickeln umgangssprachliche Ausdrücke, Redewendungen und Jargon-Sprache. Der erste bekannte Kopierer z.B. wurde von Xerox hergestellt. Daher wissen wir, was jemand meint, wenn er sagt, man solle von einem Dokument eine „Xerox machen“. Das ist eine Redewendung, ein Ausdruck, Satz oder Redensart, die „bildlich“ gemeint ist, weil ihre Bedeutung von dem wörtlichen Sinn abweicht. Einige Redewendungen gibt es in vielen Sprachen, aber einige nur in einer einzigen. Auch ändern sich einige mit der Zeit, während andere in ihrer Bedeutung bestehen bleiben. Natürlich wussten die Pilgerväter nicht, was eine „Xerox“ war.

Einige der Ausdrücke bzw. Redewendungen sind so eine Art „gesprochene Stenographie“. Zum Beispiel „Feldhand“ (“field hand”) oder „Farmhand“ (“ranch hand”; dt. „Farmhelfer”), was gebraucht wird, um jemanden zu beschreiben, der auf einem Bauernhof (Farm) oder einem Feld arbeitet. Das geht ins biblische Altertum zurück, wo die Hand die Arbeit einer Person oder eine ausgeführte Tat repräsentierte. Daher arbeitete die „Feldhand“ auf einem Feld und die „Farmhand“ auf einer Farm.

Manchmal wird umgekehrt zu dem oberen die Person, welche die Arbeit ausführt, benutzt für einen Ausdruck für das Ergebnis dieser Tat – z.B.:

Lk 16,29: Abraham spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; auf diese sollen sie hören!

Die Leute „hatten“ natürlich nicht wortwörtlich Mose und die Propheten bei sich, sondern sie hatten die göttlich inspirierten Schriften von Mose und den Propheten.

Dann gibt es auch noch „Mundart“, wie z.B. in dem Ausdruck „drei Tage und drei Nächte“:

Mt. 12,40: Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.

Wenn man diesen Ausdruck wörtlich nimmt, wäre Christus nicht am dritten Tag von den Toten auferstanden, sondern am vierten. Dennoch wird uns genauestens vorausgesagt:

Mt 16,21: Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten, den obersten Priestern und Schriftgelehrten, und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden müsse.

Der hebräische Ausdruck „drei Tage und drei Nächte“ meint einfach „eine Zeitspanne, die innerhalb von drei Tagen liegt“. Sie mag in den letzten fünf Stunden des ersten Tages beginnen, die gesamten 24 Stunden des nächsten Tages umfassen und nach vier Stunden am dritten Tag enden. Wenn wir das nach unserer Denkart heute interpretieren würden, dann würden wir das jeweils als drei vollständige Tageszyklen von 24 Stunden ansehen. Doch die Hebräer sahen „Tage“ ganz anders.

Zur Zeit von Königin Esther finden wir dieselbe Redensart, die deutlich nicht genau 72 (3 x 24) Stunden von „drei Tagen und drei Nächten“ umfasst:

Est. 4,16: So geh hin, versammle alle Juden, die in Susan anwesend sind, und fastet für mich, drei Tage lang bei Tag und Nacht, esst und trinkt nicht. Auch ich will mit meinen Mägden so fasten, und dann will ich zum König hineingehen, obgleich es nicht nach dem Gesetz ist. Komme ich um, so komme ich um!

Wörtlich übersetzt müssten Esther, ihre Mägde und alle Juden drei komplette Tage und Nächte fasten, das wären genau 72 Stunden, und dann würde sie „zum König hineingehen“. Doch erfahren wir in Kapitel 5, Vers 1, dass sie „am dritten Tag“ vor dem König erschien. Jede Stunde vor Ablauf des dritten Tages wären also weniger als 72 Stunden und daher hätten sie und ihre Mägde nicht drei Tage und drei Nächte gefastet.

Diese biblischen Redewendungen kennen wir aus verschiedensten Quellen. Oftmals kann man sie aus dem Zusammenhang erschließen oder von etlichen Parallelstellen zum jeweiligen Text. Manchmal heben sie sich von anderen, außerbiblischen Dokumenten aus derselben Zeit und Region ab. In anderen Fällen ist die benutzte Sprache bildlich, um eine göttliche Wahrheit klarzumachen. Über den zukünftigen Messias schrieb König David z.B.:

Ps. 78,2: Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt sprach Christus zur Volksmenge nur noch in Gleichnissen, also mit Hilfe von Geschichten, die bildlich gemeint sind und göttliche Prinzipien erklären:

Mt. 13,34: Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu der Volksmenge, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, … .

Auch wenn die Bibel vieles wortwörtlich meint, so ist doch vieles auch bildlich gemeint. So wie Christi Gleichnisse werden große Wahrheiten in Ausdrücke gefasst, die nicht wörtlich gemeint sind, aber trotzdem absolut klarmachen, was gemeint ist.

So wie bei unserem weiter oben angeführten Ausdruck „Farmhand“ oder „Feldhand“, gibt es hunderte von biblischen Fällen, die ähnlich gelagert sind. Die Wörter „Haupt“ und „Stirn“ z.B. finden wir in folgendem Vers:

Jer. 3,3: Deshalb blieben die Regenschauer aus und kein Spätregen fiel; aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes und wolltest dich nicht schämen.

Diese Ermahnung an Israel meinte, dass das Volk Gott untreu geworden war und dass sie ihre falschen Taten überhaupt nicht mehr bereuten. Das Wort „Stirn“ deutet hier auf das innere Gewissen einer Person hin, das sich im Kopf hinter der Stirn befindet. Es meinte, wer sie wirklich waren, wie es um ihre Moral und ihren Charakter bestellt war. Die „Hure“ war schamlos, sie fühlte sich keineswegs schuldig, im Gegensatz zu jemandem, der zu denselben Taten gezwungen worden wäre, sie also gegen seinen Willen ausgeführt hätte.

[…]


 

Quelle: http://wyattmuseum.com/the-ark-of-the-covenant-special-article/2011-338