7. Der Schullehrplan

Vielleicht können Sie sich noch an den „Krieg der Bücher“ erinnern. Angefangen hat es in Texas mit Mel und Norma Gabler in den frühen Sechzigern. Elterngruppen verursachten nationale Schlagzeilen mit ihrem Protest über den Müll in öffentlichen Texten. Humanismus, Sozialismus, verdorbene Moral und Okkultismus durchdringen das Material in öffentlichen Schulen und auch das einiger privater Schulen nun ganz und gar.

Warum sollten wir als Heimschuleltern uns um die Texte der öffentlichen Schulen kümmern? Unsere Kinder gehen doch gar nicht dahin. Tatsächlich gibt es aber einige gute Gründe, hier mitzumischen und, wenn Gott so führt, am Kampf teilzunehmen.

Ein guter Grund ist, dass sie und ich für diese Bücher bezahlen. Gegenwärtig kostet öffentliche Beschulung jedes Jahr 6.300 $ pro Schüler. Ein großer Teil des Geldes wird für Materialien benutzt, einschließlich Schülerbücher. Und das Geld kommt aus der Tasche der Steuerzahler.

Ein anderer Grund ist, dass einige christliche Schulen dieselben Textbücher benutzen wie die öffentlichen. Natürlich würde keine verantwortungsvolle christliche Schule Bücher voller Gottlosigkeit oder antiamerikanischer Propaganda benutzen Dennoch gibt es einen bedeutenden Anteil anrüchigen Materials in vielen Büchern, der geschickt unter akzeptablen Inhalten verborgen und nicht leicht auszumachen ist. Erst vor einigen Jahren erregten einige umkämpfte Bücher in Schulen in Tennessee die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Der Gerichtsfall wurde als "Scopes II"-Fall bekannt. Kurz nachdem der Fall in den Schlagzeilen war, kam heraus, dass einige der fraglichen Bücher in einer großen und bekannten christlichen Schule, die nicht weit von unserem Haus entfernt liegt, benutzt wurden. Wenn wir uns die Christen nicht egal sind, die die christliche Schule dem Heimschulunterricht vorziehen, dann müssen wir uns auch um Schulbücher kümmern.

Gleichzeitig haben wir als Christen eine Verantwortung für das Wohlergehen aller in unserer Gesellschaft, das schließt auch die Kinder in den öffentlichen Schulen mit ein. Die meisten ihrer Eltern sind nicht über die Gefahren informiert, die sich in lehrplangemäßem Material verbergen. Genauso wie es Christen waren, die den Kampf zur Abschaffung der Sklaverei anführten und ausbeuterische Kinderarbeit abschafften, so sollten auch jetzt Christen die Vorhut im „Krieg der Bücher“ stellen.

Der wahrscheinlich wichtigste Grund, warum wir uns dafür interessieren sollten, ist, dass diese Bücher im Endeffekt doch eine Auswirkung auf das Leben unsere Kinder haben. Wie das? Indem unsere Kinder sich eine Welt mit den "Produkten" des Staatsschulsystems teilen müssen. Sie werden Nachbarn sein von Leuten, die gelehrt wurden, dass es keine absolute Wahrheit gibt. Deshalb sollten sie gegen Abgeordnete stimmen, die glauben, dass die Freiheit nur eine statistische Größe ist und Kinder in eine Gesellschaft hinein erziehen, in der Geschlechts­krankheiten, Gewalt und die Zerstörung der Familien an der Tagesordnung sind. Ungefähr 80 Prozent der amerikanischen Kinder gehen zur öffentlichen Schule. Daher können wir davon ausgehen, dass unsere Gesellschaft mit den vorherrschenden Werten und Meinungen gesättigt sein wird. Das Ergebnis wird die Nation sein, die wir unsern Kindern hinterlassen. Hier sind einige der Lügen, die unschuldigen Kindern durch Textbücher in verschiedenen Fächern untergejubelt werden:

Werteunterricht: Es gibt kein richtig oder falsch. Du hast das Recht, deine eigenen moralischen Standards zu setzen.

Geschichte: Die Gründer unserer Nation waren nichts Besonderes. Ihre Weisheit und ihr Glaube sind für uns unbedeutend. Die meisten von ihnen waren Deisten. Übrigens ist Patriotismus out.

Naturwissenschaft: Die Menschen entstanden aus den Affen. Du bist ein Tier wie jedes andere und deine Existenz ist ein Unfall.

Wirtschaft: Vom Sozialismus können wir annehmen, dass er unsere Erde erobern wird, weil man seine Überlegenheit über den Kapitalismus erkennen kann. Der Kapitalismus verursacht Habgier und ist durch und durch böse.

Regierung: Eine starke Regierung übernimmt die Verantwortung für die Bedürfnisse jedes einzelnen Bürgers. Dem freien Unternehmertum kann man nicht trauen und Privatinitiative ist bedeutungslos.

Dieses Kapitel wird diese Inhalte behandeln, wenn auch nicht in derselben Reihenfolge. Darüber hinaus werden noch weitere Bereiche angesprochen, in denen anstößiges Textmaterial benutzt wird, um Kinder zu verweltlichen und zu verdrehen.

 

Lesen oder nicht lesen – das ist hier die Frage

Bevor wir Textbücher und anderes Lehrmaterial betrachten, das soziale Werte formen soll, sollten wir zunächst den Streit übers Lesenlernen mit Phonemen oder ganzen Texten erwähnen. Dieser Kampf tobte jahrzehntelang, wobei die Befürworter beider Seiten sich heftig anklagten. Schon 1929 erschienenen Artikel in Fachzeitschriften, die diesen Konflikt kommentierten.

Laut den Angaben des Bildungskommentators Sam Blumenfeld gibt es heute mehr als 24 Millionen funktionale Analphabeten in den USA. Das sind Leute, die Leseunterricht bekommen haben, aber so wenig davon aufnehmen konnten, dass sie praktisch nicht in der Lage sind z.B. einen Führerscheintest oder eine Bewerbung auszufüllen, weil sie die Grundvoraussetzungen zum Lesen nicht haben. Blumenfeld führt das auf die einseitige Ganzwortmethode der öffentlichen Schulen zurück, wobei die Schüler nicht Buchstaben als Laute lernen, um sie dann zu Wörtern zu verbinden, sondern sich ganze Wörter für Dinge einprägen.

Die Idee der Ganzwortmethode kommt vereinfacht gesagt von einer bildlich/symbolischen Herangehensweise an Sprache. Im Chinesischen stehen z.B. im Alphabet Symbole für Ideen, und nicht für Laute, wie in unserem Alphabet. So gibt es ein Symbol für „Hund“, das aber auch „Welpe“ oder „Hunderasse“ bedeuten kann. Ein Symbol steht also für verschiedene Worte mit verschiedenen Bedeutungen und Lauten. Symbolsprachen erfordern sehr viele Bilder, weil immer eine Graphik ein Wort bedeutet, wohingegen wir jedes Wort in unserer Sprache mit einem Alphabet von nur 26 Buchstaben ausdrücken können. Blumenfeld sagt, dass es eine chinesische Schreibmaschine im UN-Gebäude gibt, die 5000 Tasten hat.

Die Ganzwortmethode wurde zuerst von Professor Gallaudet, einem Lehrer tauber Schüler, eingeführt. Er fand heraus, dass taube Kinder, auch wenn sie die Buchstaben nicht Lauten zuordnen können, doch in der Lage sind, sich an die Gestalt und die Lage von Buchstabengruppen zu erinnern. Auf diese Weise war er in der Lage, seinen Schülern beim Lernen einiger Worte zu helfen. So konnte er ihnen das Lesen bis zu einem gewissen Grad beibringen. Weil Buchstaben keine Gestalt haben, die die dahinter stehende Idee anzeigen (z.B. sieht das Wort für „Hund“ nicht wie ein Hund aus), war sein System begrenzt. Das ganze System beruhte auf reinem Auswendiglernen und war deshalb auf eine bescheidene Anzahl von Worten begrenzt, die man sich merken konnte.

Die frühen Befürworter des öffentlichen Schulsystems lernten von Professor Gallaudets System und entschlossen sich, es zu versuchen, nachdem sie bemerkt hatten, dass die meisten Kinder sich tatsächlich einige ganze Wörter merken konnten, bevor sie das Alphabet gelernt hatten. So begann das öffentliche Schulsystem von Massachusetts in seinen Anfängen bereits in den 1830er Jahren mit der Ganzwortmethode zu experimentieren.

Die Begrenztheit des Systems wurde schnell offenbar. Die mit der Ganzwortmethode unterrichteten Zweit- und Drittklässler waren deutlich hinter den anderen zurück, die mit der traditionellen Phonem-Methode gelernt hatten. Dies alarmierte die Privatschullehrer und sie machten auf das Problem aufmerksam. Sogleich geriet die Ganzwortmethode öffentlich in Verruf, aber Horace Mann und andere Gesellschaftskonstrukteure, die die allgemeine Pflichtschule vorantrieben, hielten sie in ihren „Anfänger-Normalschulen“ (später wurden sie Lehrerseminare genannt) am Leben. So erlebte die Ganzwortmethode Anfang des 20. Jahrhunderts ein Comeback. Zu der Zeit griff John Dewey, der Sozialphilosoph und -pädagoge, die Idee auf und sorgte zusammen mit anderen für ihre weit verbreitete Akzeptanz in öffentlichen Schulen. Diese hatten sich zu der Zeit bereits auf jeden Bundesstaat ausgedehnt und lehrten einen weit höheren Prozentsatz amerikanischer Schüler als in den Tagen Manns.

Dewey vertrat die Philosophie, dass die Leute zu individualistisch und egoistisch wären und zu einer mehr selbstlosen oder „sozialen“ Lebenshaltung geführt werden müssten. Er schlug eine Abkehr von der alten Tradition vor, sich in den ersten beiden Schuljahren auf Literatur zu konzentrieren. Das sollte durch einen Schwerpunkt auf Sozialkompetenzen und experimentellem Lernen ersetzt werden. Er wusste, dass Ganzwortleser nicht so gut lesen konnten, wie Phonemleser, aber Literatur war in seinem Wirtschaftsdenken nicht so wichtig wie soziale Haltungen. Er war zuversichtlich, dass seine Schüler ihre Lücken im Lesen und Schreiben in höheren Klassen aufholen würden. Später wurde dann klar, dass dies nie passierte, aber Dewey und die anderen „fortschrittlichen“ Pädagogen ließen sich nicht überzeugen. Stattdessen nützte das noch ihren sozialen Zielen; denn die fähigen Leser neigten zum unabhängigen und kritischen Denken. Das aber passte nicht in ihre statische, sozialistische Nation, die sie anvisierten.

Das erinnert mich daran, dass es vor dem Bürgerkrieg in diesem Land verboten war, einem Sklaven das Lesen beizubringen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: wer gut lesen kann und das ausgiebig nutzt, kann nicht mehr als Sklave gehalten werden. Das wäre ein guter Kommentar zu Dewey und seinem Erbe, das er uns in den Staatsschulen hinterließ.

Blumenfeld weist darauf hin, dass aus eben diesem Grund weder die protestantische Reformation, noch der amerikanische Bürgerkrieg (welcher keine Revolution war) ohne weit verbreitete Lese- und Schreibkenntnisse möglich gewesen wären. John Gatto hat behauptet, dass Thomas Paines Buch „Common Sense“ (= “Gesunder Menschenverstand”) sich bei einer Bevölkerung von 3 Millionen 600.000 mal verkauft hätte, wenn jeder fünfte Sklave nur zur Hälfte arbeitsverpflichtet gewesen wäre. Die hier vorausgesetzte weit verbreitete Lesefähigkeit der Amerikaner wird durch Studien wie die von Professor Lawrence Cremin bestätigt, die zeigt, dass zur Zeit der Unabhängigkeit Amerikas die freie Bevölkerung eine Lesefähigkeit von nahezu 100 Prozent aufwies. Blumenfeld zitiert einige vom US-Kultusministerium 1915 veröffentliche Statistiken, die zeigen, dass 1910 nur eins von tausend Kindern in Massachusetts zwischen 10 und 14 Jahren Analphabet war. Danach zitiert er einen Leitartikel vom Boston Globe aus dem Jahr 1984, in dem es heißt, dass „geschätzt wird, dass etwa 40 Prozent der in Städten lebenden Erwachsenen Quasi-Analphabeten sind“. „Was für ein erschütternder Unterschied“, sagt Blumenfeld weiter, „und das zu einer Zeit, in der man dachte, die ‚Wissenschaft’ hätte uns mehr über Unterricht beigebracht, als unsere des Lesens fähigen Vorfahren je wussten!“1

Die Fülle der Leseprobleme, welche die Ganzwortmethode uns gebracht hat, war ein Segen für die Institution öffentliches Schulsystem. Es hat tausende von Arbeitsplätzen für Nachhilfeunterrichtslehrer und andere geschaffen und zur gleichen Zeit trug es dazu bei, neue Generationen von Amerikanern auszubrüten, die nicht lesen oder kritisch denken können und sich, was ihre Meinungen und Werte anbetrifft, aufs Fernsehen verlassen mit seiner offensichtlich liberalen Tendenz. Dadurch bereiten Sie den Weg für die ständige Beeinflussung durch den Sozialismus, dem Mann, Dewey und viele andere ihr Leben weihten.

Was hat das alles mit unserer Diskussion über Sozialisation zu tun? Zusammengefasst sage ich, dass Leute, die mit der Phonemmethode Lesen lernen, normalerweise bessere Leser sind, als die, welche durch die Ganzwortmethode gegangen sind. Bessere Leser sind im Allgemeinen bessere Denker. Kluge Köpfe sind schwerer von sozialistischen Dogmen zu überzeugen, wie zum Beispiel der Idee, dass Politiker besser über die Bedürfnisse eines einfachen Mannes Bescheid wissen, als er selbst.

Wer unabhängig lesen und denken kann, wird unlogische Aussagen hinterfragen. Solche Menschen sind in der Lage, die heiligen Schriften zu lesen und ihre Lehren über Privatvermögen und die Versorgung der Armen mit der "Big Brother"- Philosophie des durch Statistiken erweiterten sozialistischen Programms zu vergleichen. Sie können verstehen, dass moralische Fragen tatsächlich absolute Antworten haben, dass Enthaltsamkeit die Lösung für sexuell übertragene Krankheiten ist, dass freies Unternehmertum sinnvoller als Kollektivismus ist und dass Individuen für ihre eigenen Handlungen verantwortlich sind und nicht ihre Umgebung. Kurz gesagt sind des Lesens mächtige Leute besser in der Lage, eine Lebensphilosophie zu entwickeln, die zu gesunden Beziehungen mit anderen Menschen in ihrer Welt führen, als Quasi-Analphabeten.

Ein des Lesens unkundiger Pöbel passt wunderbar zu den Zielen derer, die Amerika gern in einen sozialistischen Staat verwandeln möchten, der von einer starken zentralistischen Regierung beherrscht wird. Solange die Leute fasziniert vor dem Fernseher sitzen und das Weltbild begierig aufsaugen, das ihnen von dem liberalen Medium gegeben wird, anstatt viel zu lesen und sich ihre eigene Meinung zu bilden, wird die sozialistische Bewegung weitermarschieren. „Swallowers are followers, readers are leaders“ (= Schluckspechte sind Herdentiere, Leseratten sind Leittiere).

 

Verweltlichung

Ein weiteres mit den Plänen der Sozialisten für die Schule abgestimmtes Phänomen moderner Pädagogik ist die Eliminierung der Religion aus dem Lehrplan. Ich bin entschieden dafür, dass die Verantwortung für die religiöse Erziehung eines Kindes den Eltern zusteht. Die heutige Schule scheut jedoch keine Mühe, um Kinder zu verweltlichen, indem die dominante Rolle der Religion in unserer Geschichte und auch noch heute geleugnet wird. Es ist leicht zu durchschauen, warum man das tut: eine Gesellschaft mit einer gesunden Gottesfurcht wird Menschen hervorbringen, die über richtig und falsch, sowie über die Möglichkeit eines vorgeschriebenen Weges fürs Zusammenleben nachdenken werden.

Diese Leugnung der zentralen Rolle der Religion, insbesondere der christlichen, wird aktiv betrieben. Ein Pastorenfreund von mir verteidigte den Besuch einer öffentlichen Schule seiner Tochter, indem er beteuerte, dass er ihr die Sache mit Gott doch auch zu Hause nahe bringen könne. Er meinte, er bräuchte keine Hilfe von der Schule. Das stimmt genau, hat aber überhaupt nichts damit zu tun. Wenn die Schule dem Christentum gegenüber nur nachlässig wäre, wie er anzunehmen scheint, dann wäre das Problem gering. Er könnte seiner Tochter dann tatsächlich das christ­li­che Training zu Hause geben. Es ist aber leider eine traurige Tatsache, dass die öffentlichen Schulen nicht einfach über das Thema hinweggehen, sondern keine Gelegenheit auslassen, um christliche Prinzipien niederzureißen. Die Kinder werden in der Schule ermutigt, Halloween zu feiern, aber nicht Weihnachten oder Ostern. Die Weihnachtsferien heißen nun offiziell „Winterferien“. Als ich noch ein Junge war, kamen jedes Jahr die Gideons zur Schule, um den Kindern Neue Testamente zu schenken. Nun müssen sie dafür auf dem Gehweg vor der Schule stehen. Bei von der Schule ausgerichteten Abschlussarbeiten ist Gebet verboten.

Neben der Tatsache, dass das gesamte Schulsystem offiziell eine Haltung gegen das Christentum eingenommen hat, verzerrt allein die Abwesenheit der Bibel in Naturwissenschafts-, Geschichts- und Psychologie-Kursen automatisch die Sichtweise eines Schülers für das ganze Fach. Wenn ein Buch oder Kursheft den Schülern einen wichtigen Inhalt präsentiert, ohne Gott auch nur zu erwähnen, dann sagt das den Schülern, dass Gott nicht wichtig zum Verständnis der Sache ist. Wenn Sie darüber einige Minuten nachdenken, werden sie erkennen, wie wahr das ist. Die Schulkinder lernen indirekt, dass die Schule, die Lehrer und die Schulbücher allwissend sind und sie neigen stark dazu anzunehmen, dass alles, was nicht im Kurs gebracht wird, für ein bestimmtes Thema unwichtig ist. Es ist tragisch, dass die meisten Christen (von dem Rest der Gesellschaft mal ganz abgesehen) heute nicht mehr wissen, durch was für eine göttliche Fügung unser Land beschützt worden ist, als es für seine Unabhängigkeit kämpfte, oder wie George Washington, Abraham Lincoln und andere große Amerikaner sich auf Gottes Führung verließen, als die Nöte unserer Nation am Größten waren. Ich schloss das College ab, ohne von der Großen Erweckung bzw. von den Erweckungen zu wissen, die unser Land vor und während des Bürgerkriegs durchfluteten. Ich hörte viel über FDR2, aber nichts über Charles Finney. Obwohl in den allerersten Jahren etwas davon erzählt wurde, dass die Pilgerväter wegen der religiösen Freiheit in die Neue Welt gekommen waren, hatte ich zur Zeit meines Abschlusses eine weltliche Sichtweise von unserer Geschichte. Mein Abschluss ist aber schon 25 Jahre her. Heute ist es noch viel schlimmer.

Der frühere Kultusminister George Bennett spricht in seinem Buch „The Devaluing of America“ (= Die Abwertung Amerikas) über die Verweltlichung des Unterrichts:

Die Amerikaner verstehen nicht … und ich denke, sie tun Recht daran, dass eine Gruppe von Studenten vom Gesetz her zusammenkommen und beschließen kann: ‚Wir müssen alle die marxistische Revolution fördern.’ Sie können auch zusammenkommen, um zu sagen: ‚Ich mag die roten nicht, sondern nur die grünen Drogen. Welche Drogen nimmst Du gern?’ Sie könnten auch bei einem Treffen über verschiedene Verhütungsmethoden sprechen. Aber sie dürfen nicht zusammenkommen, um zu sagen: ‚Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name.’

An zu vielen Stellen des amerikanischen Schulsystems ist die Religion ignoriert, verboten oder gemieden worden und zwar so, dass damit weder dem Wissen, noch der Verfassung, noch gesunder Politik gedient war. Es gibt keinen guten, aus dem Lehrplan oder von der Verfassung stammender Grund, um die Rolle der Religion bei der Bildung unserer Nation oder ihren bevorzugten Platz im Leben vieler unserer Einwohner zu ignorieren, wie es in vielen Schulbüchern getan wird. Wir sollten endlich wieder anerkennen, dass die Religion von den Gründervätern bis zum Bürgerkrieg ein wichtiger Teil unserer Geschichte, der Öffentlichkeit, Literatur, Kunst, Musik, Dichtung und Politik gewesen ist, und wir sollten darauf bestehen, dass unsere Schulen die Wahrheit darüber erzählen. Dem Amerikanischen Jüdischen Komitee habe ich erzählt: „Es gibt Uneinigkeit zwischen einigen Lehrern und ihren Rektoren, weil die Schulen doch tolerant sein und nicht einer bestimmten Religion den Vorzug geben sollten. … Die ganze religiöse Frage hat die Grenzen unserer Gesellschaft gesprengt. Das ist starrköpfig und dumm“, sagte ich.

Wenn die Schüler etwas über westliche Kultur lernen, wie sollen sie dann die Gemälde von Michelangelo, Raphael oder Fra Angelico verstehen, die religiöse Figuren und Ereignisse darstellen?

Manche lassen sich zu wahnwitzigen Extremen hinreißen, um den Platz der Religion im amerikanischen Leben zu bestreiten. In einer Studie der New York Universität von 1986 fand z.B. Professor Paul Vitz heraus, dass in der überwältigenden Mehrheit der Schulbücher von Grund- und weiterführenden Schulen alles nur Erdenkliche getan wird, um jeden Bezug auf Religion zu vermeiden. Ein Lesebuch für die 6. Klasse wies z.B. eine Geschichte mit dem Titel „Zlateh the Goat“ auf, geschrieben von dem späten Hofdichter Isaac Bashevis Singer. In dieser Geschichte wird einem Jungen namens Aaron gesagt, dass er Zlateh, den Bock der Familie, zum Schlachter im nächsten Dorf bringen soll, um ihn zu verkaufen. Aaron und Zlateh werden von einem dreitägigen Schneesturm überrascht und verirren sich darin. An diesem Punkt schreibt Singer: ‚Aaron fing an, für sich und das unschuldige Tier zu Gott zu beten’. Aber im Schullesebuch wurde das so abgeändert: ‚Aaron betete für sich und das unschuldige Tier’. Nachdem Aaron und Zlateh später Zuflucht in einem Heuhaufen gefunden hatten, schreibt Singer weiter: ‚Gott sei Dank war es im Heu nicht kalt’. Im Lesebuch wurde das so verändert: ‚Was für ein Glück, dass es im Heu nicht kalt war’.

„Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man darüber lachen“, sagte ich in einer Rede 1986. „Ist die bloße Erwähnung von Gottes Namen in der Öffentlichkeit bereits eine Beleidigung?“3

Wieder kommt uns die Frage in den Sinn, was denn all das mit den Kindern von Hausschuleltern und solchen in Privatschulen zu tun hat. Die Antwort ist zunächst einmal, dass die überwältigende Mehrheit der Kinder dieses Landes immer noch in öffentlichen Schulen ist. Sie werden einen drastischen Einfluss auf die Zukunft des Landes haben. Weiterhin sind viele Lehrer in den christlichen Schulen in öffentlichen Schulen und sogar in einem öffentlichen Seminar ausgebildet worden. Sie bringen so einiges an weltlichem Einfluss in die christlichen Schulen hinein. Wie ich schon früher sagte, nutzen viele christliche Schulen weltliche Texte. Die dadurch möglichen Auswirkungen sollten offensichtlich sein. Die Kombination all dieser Faktoren führt uns augenfällig zu der Schlussfolgerung, dass wir unseren Kindern nur dann eine wirkliche christliche Erziehung geben können, die ihnen helfen wird, als Lichter in der Dunkelheit zu scheinen und daran teilnehmen zu können, unsere immer weltlicher werdende Gesellschaft zu Gott zurückzuführen, wenn wir sie zu Hause unterrichten und Material dafür nutzen, das Gott seinen ihm zustehenden Platz zuweist.

Eine Illustration der Verweltlichung der Geschichte kann man in der „World Book Encyclopedia“ (= Weltbuch-Enzyklopädie) sehen. Ich besitze eine Menge davon und schlug Lincolns Gettysburg-Ansprache nach, nachdem ich gelesen hatte, dass die Worte „unter Gottes Führung“ in den meisten Geschichtstexten aus der berühmten Rede gestrichen wurden. Mein Fund irritierte und faszinierte mich zugleich. Das Vorwort der Enzyklopädie zitierte (angeblich) die ganze Rede. Bei den letzten Zeilen stieß ich auf etwas Interessantes. Im Text stand: „… dass wir hier feierlich geloben, dass diese Toten nicht umsonst gestorben sein sollen, dass diese Nation eine neue Geburt in Frieden erleben soll …“. Ein Bild über der Spalte zeigte den auf Stein eingravierten Text der Rede im Lincoln-Monument. Dort war deutlich zu lesen: „ … dass wir hier feierlich geloben, dass diese Toten nicht umsonst gestorben sein sollen, dass diese Nation eine neue Geburt in Frieden UNTER GOTTES LEITUNG (Hervorhebung von mir) erleben soll …“. Geschichtlicher Revisionismus4 in einer Enzyklopädie und der Beweis für dessen Unwahrheit, kaum drei Zoll davon entfernt! (Bitte beachten Sie: meine Ausgabe dieser Enzyklopädie kam 1960 heraus. Ein Leser hat mir seit dem ersten Druck dieses Buches geschrieben und mich wissen lassen, dass in der 1988er Ausgabe des „World Book“ die Worte „unter Gottes Führung“ im Text wieder an der richtigen Stelle auftauchen. Ich kann mir das nicht erklären.)

Das führt uns zu den Gablers. Mel und Norma Gabler sind ein Ehepaar, das in Longwood, im US-Bundesstaat Texas, lebt. Ihnen fiel in den frühen 1960er Jahren dieselbe Auslassung im gymnasialen Geschichtsbuch ihres Sohnes auf. Diese Diskrepanz gab ihnen einen Hinweis auf die Degeneration von Schultexten und den schleichenden Einfluss des Humanismus in der Schule. Die Gablers wurden bald beunruhigt, als sie merkten, wie weitgehend bereits alles mit Verfälschungen durchdrungen war. Schon kurze Zeit später bezeugten sie freimütig in Anhörungen, was sie als falsch ansahen. Schnell bekamen sie Kontakt zu Eltern und anderen besorgten Einwohnern aus dem ganzen Land, die dieselben Probleme zu entdecken begannen. Heute sind die Gablers landesweit bekannte Schulbuch-Kritiker und ihre Namen stehen normalerweise in Zeitungsartikeln, in denen Eltern öffentlich über schlechte Schulbücher klagen.

 

Wer hat das Sagen?

Im 1985 herausgekommenen Buch „What Are They Teaching Our Children?“ (= „Was bringen sie unseren Kindern bei?“) beantworten die Gablers die Frage “Was steht auf dem Spiel?“ folgendermaßen:

Haben Eltern das vorrangige Recht (vor der Schule und dem Staat), die Erziehung ihrer Kinder zu kontrollieren? Oder haben Pädagogen, die von den Eltern verschiedene Werte vertreten, das Recht, die geistlichen, politischen und wirtschaftlichen Aussichten der Schüler festzulegen?

Sollten Schulen Wissen, Fertigkeiten und das Erbe der Eltern, der Gemeinden und der Nation vermitteln? Oder sollten sie Schülern beibringen, dass nur Wissen für sie persönlich „wichtig“ ist? Haben Pädagogen das Recht, unsere Kinder als Versuchskaninchen für Verhaltensexperimente zu missbrauchen? Sollten unsere Kinder wirklich unter der Leitung von Ideologen stehen, die jüdisch-christlichen Werten und der durch die amerikanische Verfassung garantierten Freiheit feindlich gegenüber stehen?

Die Grundsatzfrage ist einfach: Welche Prinzipien werden den Charakter unserer Kinder formen? Solche, die Familie, Moral, Freiheit, Individualität und freies Unternehmertum hochhalten oder die Atheismus, Evolution, Weltlichkeit und Kollektivismus unterstützen, in dem eine Elite Religion, Elternschaft, Ausbildung, Vermögen und Lebensstil aller Mitglieder der Gesellschaft beherrscht und reguliert?5

Die Autoren machen dann im Rest ihres Buches überzeugend deutlich, dass der oben beschriebene Prozess im öffentlichen Schulsystem und deren Schrifttum bereits läuft. Ich möchte ihnen das Buch der Gablers sehr ans Herz legen.

Es mag an dieser Stelle unlogisch erscheinen, aber nachdem ich das Beste aus ihrem exzellenten Buch herausgeholt habe, fühle ich mich gezwungen, einen speziellen Punkt zu kommentieren. Mel und Norma Gabler haben dem Reich Gottes und unserer Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst erwiesen, indem sie den Müll in den öffentlichen Schulbüchern herausstellten. An diesem Absprungpunkt möchte ich hinzufügen, dass wir nicht nur nach ihren Vorgaben handeln, sondern den Reinigungsvorgang sogar noch weiter treiben sollten. In ganz Amerika sind Christen über die Vorgänge in den öffentlichen Schulen aufgebracht. Dabei übersehen wir die große Wahrheit, dass wir das ganze staatliche Schulsystem auflösen müssten, wenn wir die Probleme in den von der Regierung geleiteten Schulen beseitigen wollten. Die Regierung, insbesondere die NEA6-Lobbyisten, die die gesamte öffentliche Bildung kontrollieren, haben ein betrügerisches Monopol auf jegliche pädagogische Betätigung in den USA erlangt. Wie Sam Blumenfeld und andere gezeigt haben, wurde das öffentliche Schulsystem eigentlich gar nicht benötigt. Es kam nur zustande, weil Horace Mann und seine Schergen unsere Demokratie in eine sozialistisch-humanistische Gesellschaft verwandeln wollten. Vor dem landesweiten öffentlichen Schulsystem wurde der Bildungsnot unserer Nation durch Heimschulunterricht, Privatschulen, Gemeindeschulen, Wohltätigkeitsschulen, die Lehrzeit oder Kombinationen davon mehr als ausreichend gewehrt. Das Bildungsniveau war damals besser und nicht umsonst waren unsere gesellschaftlichen Probleme vormals viel weniger bedrohlich.

Horace Mann und seine unitarischen Freunde wollten die Lehre von der Verdorbenheit des Menschen und der Erbsünde auslöschen. Robert Owen und seine Anhänger wollten den freien Wettbewerb (Kapitalismus) abschaffen und den Egoismus, von dem sie glaubten, dass er daher komme. Als diese beiden Gruppen anfingen zusammzuarbeiten und wohlmeinende, aber verführte Humanisten in ihre Bewegung lockten, schufen sie, zunächst durch die Gesetzgebung in Massachusetts und dann auch in anderen Staaten, staatliche, überregionale Schulbehörden, die die öffentlichen oder „allgemeinen“ Schulen leiteten und erweiterten. Bis dahin wurden diese Schulen größtenteils von den Kommunen geleitet. Horace Mann wurde 1837 der erste Kultusminister. 20 Jahre später wurde die Organisation gebildet, die eines Tages als Nationale Bildungsbehörde (NEA) bekannt werden würde. 1976 wurde Jimmy Carter zum Präsident der USA gewählt und verlor keine Zeit, das Schulsystem aus dem Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Gesundheit, Bildung und Soziales zu nehmen. Damit löste er ein Versprechen an die NEA ein, die ihn in seinem Wahlkampf unterstützt hatte. Jetzt hatten die Liberalen ein landesweites Schulsystem und einen zuständigen Kultusminister auf Regierungsebene, um es ohne Einmischung derer zu leiten, die sich auch noch mit anderen Dingen als Bildung beschäftigen. Ihr Einfluss wurde dadurch sehr erweitert.

Das logische Ergebnis dieses Linksrucks können wir heute deutlich sehen. Wie die Gablers in öffentlichen Schulbüchern zeigen konnten, ist die Philosophie der öffentlichen Schulen nun ungenierter, praktisch unverfälschter Humanismus, Sozialismus, moralfreie Situationsethik, die unverantwortlichen Umgang mit Sexualität und Rebellion gegen jede Autorität propagiert. Wir sollten nicht die Frage stellen, wie diese System reformiert werden sollten, sondern ob es reformiert werden sollte. Meine Antwort auf die letztere Frage ist: Nein. Es sollte nicht reformiert werden, es hätte auch zu Beginn niemals reformiert werden sollen. Das aber ist zu blauäugig. Die meisten amerikanischen Kinder besuchen eine öffentliche Schule, und wenn die Schulen nicht reformiert werden, so werden die Schüler weiterhin so schwer verletzt werden, wie das im Moment der Fall ist. Das Schulsystem wird nicht plötzlich sterben und seine Opfer einfach so entlassen.

Einen Teil der Antwort wurde schon gegeben: Nehmen sie die Kinder aus diesen Schulen heraus. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre schoss in unserem Land alle sieben Stunden eine neue Privatschule aus dem Boden. In der letzten Zeit ist die Heimschulbewegung zu einer „Flutwelle“ geworden, die wohl das ganze Land überschwemmen wird. Meiner Meinung nach ist Heimschulung der biblische, normale und natürliche Weg für Kinder, um eine Grundausbildung zu bekommen. Darüber hinaus wird es immer Bedarf für Alternativen geben, weil einige Leute sich nicht entschließen können, ihre eigenen Kinder zu unterrichten. Privatschulen sind akzeptable Alternativen, öffentliche Schulen sind es nicht. Öffentliche, von der Regierung bezahlte Bildung ist in der Geschichte immer wieder zur Indoktrination und Versklavung der Einwohner durch ihre Führer genutzt worden. Schulen müssen immer unter der Kontrolle der Eltern der jeweiligen Schüler stehen, weil nur die Eltern das Recht der Bildungswahl für ihre Kinder haben. Daher ist ein System zur Schulwahl notwendig und wird schließlich, wie ich vermute, von unserer Bevölkerung gefordert werden. Ein System anerkannter Abschlüsse enthält das Potential zur Staats-Kontrolle. Dennoch müssen Mittel und Wege gefunden werden, wie den Eltern einiges von den 6.300,- $ Steuergeldern zurückgegeben werden kann, die die „Ausbildung“ eines Schülers im öffentlichen Schulsystem heute (Stand: 1993) kostet. Sie sollten ohne Bedingungen an die Eltern zurückgegeben werden.

Ich möchte im Folgenden gern einige einfache Empfehlungen für christliche Eltern weitergeben, die wegen der Zustände an unseren Schulen besorgt sind:

  1. Nehmen sie ihre Kinder aus den Schulen heraus und unterrichten sie sie zu Hause. Nur dadurch erhalten sie die letztendliche Kontrolle über das, was sie lesen, welche Werte sie aufnehmen und welchen Einflüssen sie ausgesetzt sind. Private christliche Schulen sind Alternativen für diejenigen, die absolut nicht zu Hause unterrichten können.

  2. Unterstützen sie die Eröffnung christlicher Privatschulen. Weil ihre Überlegenheit über die öffentlichen Schulen die Öffentlichkeit aufrütteln wird. So wird der Einfluss der Regierung auf die Bildung geschwächt und zu den am Ort befindlichen Eltern zurückkehren, die die Werte der gottesfürchtigen Gründer dieses Landes teilen.

  3. Wenn Gott es so führt, werden sie ein Mitglied der Bewegung, die auf die Mängel des öffentlichen Schulsystems hinweist. Das geschieht nicht, um den Charakter der vielen aufrichtigen Lehrer anzugreifen, die in diesen Schulen unterrichten, weil sie Kinder mögen und sie gern unterrichten, sondern um sowohl den moralischen und philosophischen Sumpf in Erinnerung zu bringen, als auch die bürokratische Kontrolle, welche die Steuerung durch die Dorfgemeinschaft abgelöst hat, und bestimmt, was im Klassenraum vorgeht.

Das einzig sinnvolle Ziel für das öffentliche Schulsystem ist seine endgültige Auflösung. Es hätte nie existieren sollen, weil es nichts als Bildungsschaden gebracht hat. Wir sollten ihm keine weitere Zerstörung mehr erlauben, nur weil es mächtige Verbündete in der Regierung hat. Es kann nicht über Nacht geschehen, aber wir können es erreichen. Wenn es geschehen ist, wird Amerika wieder ein sauberer, gesünderer Ort sein, an dem Demokratie und die christlichen Prinzipien wieder den Segen der Freiheit zu Millionen bringen können, die vergessen haben, wie sich das anfühlt.

 

Andere Formen der Gehirnwäsche

Werteklärung: Wahrscheinlich muss dieser Bereich oft in Podiums-Diskussionen über Schulbücher unter dem Thema der Werteunterricht („moral values education, MVE) beredet werden. Das Thema steht normalerweise in seiner bekanntesten Form, als Werteklärung, immer wieder in den Schlagzeilen und hat für viele beteiligte Gruppen die Schmerzgrenze erreicht. Eltern sind aufgebracht (was sie auch sollten), wenn ihre Kinder nach Hause kommen und einiges von dem erzählen, was sie in der Schule lernen. Als Ergebnis sind in einigen Schulen die anstößigen Texte entfernt worden. Trotzdem könnten die späteren Bedingungen noch gefährlicher sein als die jetzigen, weil die Humanisten bei so viel Gegenwind bei der Ersteinführung ihres Materials Mittel und Wege gefunden haben, ihr Gift heimlich in die Suppe zu rühren, so dass es schwerer zu entdecken und zu entfernen ist.

Was ist Werteklärung? Offensichtlich ist es ein direkter Ableger von Joseph Fletchers Philosophie der Situationsethik, die einfach nur lehrt, dass es nichts absolut Richtiges und Falsches gibt. Kinder werden ermutigt, sich ihre eigenen Werte zu bilden. Die Herangehensweise ist heimtückisch, weil es Regeln enthält, die auf Annahmen beruhen, während gleichzeitig behauptet wird, dass keine Standards oder Annahmen gelehrt werden. Kinder werden in eine hypothetische Situation versetzt und gefragt, was sie tun würden, wenn es ein wirkliches Ereignis wäre. Oft wird das Rollenspiel genutzt, um es realistischer zu gestalten.

Als ich für das Gefängnis von Virginia arbeitete, musste ich einen 5-wöchigen Trainingskurs absolvieren, der auch einen Abschnitt über so genannte „menschliche Beziehungen“ enthielt. Ein Teil dieses Segments enthielt eine hypothetische Situationslösung, die deutlich Werteklärungstechniken erforderte. Dadurch weiß ich, dass Werteklärung schon Mitte der 1970er Jahre in Ausbildungsprogramme für Regierungsangestellte eingebaut wurde.

Eine der von uns diskutierten Situationen war das heute bekannte Atombunker-Szenario. Es befinden sich neun Menschen im Bunker, zum Überleben ist aber nur genügend Essen, Wasser und Luft für acht da. Die Namen der Beteiligten wurden uns genannt und wir wurden gefragt, welchen der Bunkeraufenthalt erlaubt werden sollte (das war höflicher, als zu fragen, welcher hinausgeworfen werden sollte, um umzukommen). Die Gruppe beriet sich über Alter, Gesundheitszustand, Geschlecht, Bildung usw. Die Idee war, für die Liquidation den Kandidaten herauszufinden, der für die Erhaltung von Menschheit und Gesellschaft nach dem Holocaust am wertlosesten war. Reihum hatte jeder in unserer „tiefgründigen“, kleinen Diskussionsrunde das Wort und trug „weise“ praktische Meinungen vor, bis ich an der Reihe war. Ich sagte ihnen, dass ich meiner Meinung nach kein Recht hätte, solche eine Entscheidung zu treffen. Ich hatte kein Recht dazu, so erklärte ich, eine Wahl zu treffen, die nicht in die Entscheidungsbefugnis eines Menschen fällt. Der Lehrer erzählte der Gruppe in wirklich tolerantem Stil, dass meine Entscheidung stehengelassen werden müsse und der nächste in der Reihe war dran.

Es wäre interessant gewesen, wenn jemand die Idee aufgebracht hätte, ob man nicht zusätzliche Ausrüstung suchen könnte, um einen weiteren Menschen zu versorgen, oder ob nicht ein weiterer Bunker in der Nähe wäre, der noch Kapazitäten hätte. Solche Überlegungen waren in der Problembeschreibung aber nicht enthalten. Warum nicht? Weil die Erfinder der Werteklärung nicht daran interessiert sind, einem Schüler zu helfen, seinen Glauben zu klären, sondern sie wollen ihn nur manipulieren, damit er seinen Glauben verändert. Deshalb enthalten die hypothetischen (normalerweise sehr unwahrscheinlichen) Situationen nicht viel Spielraum für Ausweichmöglichkeiten. Die Idee dahinter ist, dass man die Teilnehmer zwingt, aus sehr wenigen Möglichkeiten zu wählen, damit sie glauben, dass sie das Recht haben, aus den ausgewählten Möglichkeiten zu wählen. Das ist der „Wert“, der „geklärt“ werden soll.

Ein weiteres Problem, das in Werteklärungs-Übungen benutzt wird, ist das Rettungsfloß-Szenario. In Dr. Kathleen M. Gows Buch „Yes, Virginia, There Is Right and Wrong“ (= „Ja, Virginia, es gibt Richtig und Falsch“) zitiert sie einen Artikel aus dem „Catholic Register“:

Zehn Jugendliche wurden auf ein kleines „Floß“ in einem Schwimmbecken gestellt und bekamen die Anweisung, das Dilemma zu lösen. Nach einigem Hin und Her entschieden sie, welche beiden von ihnen es am wenigsten verdient hätten, im Floß zu bleiben. Dann ergriffen sie die beiden und stießen sie voll bekleidet ins Becken. Einer der beiden war ein Schwarzer, der andere Epileptiker, der in eine Sonderklasse ging. Die Mutter des Epileptikers erzählte dem „Register“, dass der Vorfall sie ‚furchtbar wütend’ gemacht hätte. ‚Der Rektor wollte nicht einmal mit mir darüber reden. Ich fragte ihn: Was wäre gewesen, wenn mein Sohn dadurch einen Anfall bekommen hätte?’7

Hier haben wir ein Paradebeispiel gottloser Sozialisation. Kinder werden in eine Situation gestellt, in der sie andere in ein Schwimmbecken stoßen können, und sie tun es. Opfer sind ein schwarzes und ein behindertes Kind. Einer der beiden hätte einen epileptischen Anfall haben und ertrinken können. Aber der Rektor fühlte sich nicht verpflichtet, mit der Mutter des einen Jungen auch nur darüber zu reden. Ganz sicher geschieht hier Werteunterricht, aber welche Werte werden hier eingepflanzt?

Eine Mutter, deren Tochter bei dem Rettungsfloß-Experiment dabei war, schrieb: „Ich war schockiert, dass die Gruppe meiner Tochter die einzige von vieren war, die das Rettungsfloß-Problem löste, indem die besten Schwimmer neben dem Floß herschwammen, und so vermieden werden konnte, dass jemand über Bord geworfen wurde und sterben musste. Diesen Kindern wurde gesagt, dass dies keine akzeptable Lösung wäre, weil sie wählen sollten, wer über Bord gehen, und nicht ob überhaupt jemand über Bord gehen sollte. Als ich mich beim Lehrer beschwerte, wurde mir gesagt, dass ich mich ‚nicht aufregen solle, weil es nur ein hypothetisches Problem wäre’.“ Dies passierte in einer religiösen Privatschule.8

Kindern wird hier beigebracht, dass sie das demokratische Recht hätten, darüber zu entscheiden, wer weiterleben darf und wer nicht. Vielleicht ist das repräsentativ für unsere Gesellschaft, die auch die „fehlerhafte“ Person und das Mitglied der Minderheit für die Auslöschung wählt. Genau dasselbe findet täglich im realen Leben statt, bei jeder Abtreibung, Kindestötung oder Sterbehilfe. Die Schulen sind die Vorreiter bei der Verbreitung dieser gottlosen, materialistischen, gesellschaftlichen Haltung. Trotzdem werden die Heimschuleltern für die „ungesunde“ Sozialisation ihrer Kinder kritisiert.

Werteerzieher geben Kindern oft auch Aufgaben mit kurzen Antworten. In dieser Methode sollen Schüler in einer Besser-schlechter-Wertetabelle eine Wahl treffen. Zum Beispiel ist es eine Aufgabe, den Diebstahl in einem Supermarkt, von einem Klassenschläger, von einem Reichen oder einem Blinden zu bewerten. Welches ist das schlimmste Vergehen aus der Sicht des Schülers? Wieder enthält die Aufgabe deutlich die Autoritätsübertragung an die Kinder, solche Wertungen vorzunehmen (nach dem Motto: „Ihr werdet sein wie Gott“). Auch wird dadurch sowohl im Lehrplan, als auch durch die Teilnehmer ausgedrückt, dass es so etwas wie einen besseren oder einen schlechteren Diebstahl gäbe. Stehlen erscheint als nicht so schlecht, es hängt eben davon ab, von wem man etwas raubt.

Todesunterricht: Würden sie es begrüßen, wenn ihr Sohn oder ihre Tochter lernte, wie man Selbstmord begeht? Solche Lehreinheiten sind in vielen Lehrplänen verfügbar. Parallel zur Werteunterricht hilft der Todesunterricht den Kindern, ihre Haltungen zum Sterben und zum Leben zu „klären“ (gemeint ist: zu „verändern“). Dr. Grow schrieb über einen Lehrer einer 5. Klasse, der seine Klasse in einem Dreitagekurs über den Tod und das Sterben aufklärte. Es macht einen krank, aber ich füge einige Bemerkungen darüber hinzu, so dass sie eine Ahnung davon bekommen, was ihrem Heimschulkind „fehlt“.

1. Tag: Die Schüler wählten ihre Themen für Extra-Vorträge aus: Mumien, Scheiterhaufen, Leichenverbrennung, Einbalsamierung und Grabsteine. Für die Rechtschreibung wurden Worte wie Leichenbestatter, Leichenschauhaus, trauern, beerdigen usw. benutzt. Der Mathe-Kurs behandelte Probleme im Zusammenhang mit dem Begräbnis. Für eine Diskussion listete die Klasse Pro und Contra für Wege zum Sterben auf.

2. Tag: Die Schüler schrieben mit einigen ihrer Rechtschreibwörter eine Geschichte mit dem Titel: „Wie ich sterbe.“ Sie sahen einen Filmausschnitt mit dem Titel „Tatsachen über Beerdigungen.“ Die Diskussion kreiste um mit dem Tod zusammenhängende Redewendungen wie: nur über meine Leiche, zu Tode hungern usw. Für Mathe maßen die Kinder ihre eigenen Särge in englischen und metrischen Einheiten. In Sozialkunde (lieben sie auch diesen Ausdruck?) wurden den Schülern Rollenspiele zugewiesen. Drei von sieben Gruppen arbeiteten Todesszenen aus.

3. Tag: Ein Gastredner erfreute die Kinder: ein Bestattungsunternehmer war eingeladen, um über Beerdigungen zu diskutieren und die Fragen der Schüler über Tod und Sterben zu beantworten. Ohne Zweifel war das ein tiefer Blick auf ein ernstes Thema (na gut, ich gebe zu, dass es nicht lustig ist). In der anschließenden Klassendiskussion ging es um Themen wie: Für was wärst du bereit zu sterben? usw. Im Fremdsprachenkurs wählten die Schüler zwei von drei möglichen Aktionen: Schreibe deine eigene Todesanzeige, mach dein Testament, entwirf deinen eigenen Grabstein.9

Es tut mir Leid, ich habe das College nie abgeschlossen und mein Verständnis ist zweifellos lückenhaft, aber könnte mir bitte jemand mal erklären, wofür all dieser (oder wofür überhaupt irgendetwas von diesem) Totenkult-Unterricht nötig ist? Was sollen 5-Klässler mit solch einem Irrsinn wie ihre eigene Todesanzeige zu schreiben? Diese massive Überforderung mit einem Thema, mit dem die meisten 10-Jährigen sehr wenig Erfahrung haben, ist ein makabres, aber typisches Beispiel für das amoklaufende Schulsystem. Manchmal müssen Kinder etwas über den Tod erfahren, es sollte aber in einer Art und zu einer Zeit geschehen, wenn die Eltern dieses Kindes es für angebracht halten. Man muss sich wirklich fragen, ob die Eltern dieser emotionalen Missbrauch erlebenden 5-Klässler vorher über diese Aktion informiert waren. Würde irgendein liebendes Elternteil sein Kind solch einem Unding aussetzen? Diese Unterrichtseinheit war eine Unverschämtheit. Das Ganze fand noch dazu in einem ausschließlich weltlichen Rahmen statt, wurde mit viel zu jungen Menschen abgehalten und bekam einen Intensitätsgrad, der den Kindern nur geschadet haben kann. Eine andere Lehrerin, die an dem dreitägigen Todesfest Anstoß nahm, schrieb, dass ihr eigener Schulbezirk erfolgreich durch die Eltern eines 13-jährigen Mädchens verklagt wurde, das an einem ähnlichen Projekt teilgenommen und eine zwanghafte Todesfurcht entwickelt hatte. Interessanterweise ist es eins der Lernziele von Todesunterricht, die Todesfurcht abzubauen. Dr. Gow zitiert eine Studie, die tatsächlich zeigt, dass solche Kurse diese Angst der Kinder anwachsen lässt, wobei die untersuchte Zielgruppe 10-Klässler war, also fünf Jahre älter, als die 5-Klässler des Dreitagekurses.

Die Gablers führen einige ähnliche Dokumentationen auf. Sie haben auch noch einige andere interessante Facetten des Lehrplans zu Tage gefördert:

Weltlicher Humanismus: Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat erklärt, dass der Weltliche Humanismus eine Religion darstellt. Während das Christentum aus dem öffentlichen Klassenraum verbannt wurde, wuchert der Humanismus. Die Gablers zitieren das Magazin „The Humanist“:

Der Kampf um die Zukunft der Menschheit muss im Klassenraum der öffentlichen Schule geführt und gewonnen werden. Vorkämpfer sind die Lehrer, die ihre Rolle als Missionare eines neuen Glaubens erkannt haben: ein Funke dessen, was Theologen das Göttliche in jedem Menschen nennen. Diese Lehrer müssen dieselbe selbstlose Hingabe wie die fanatischsten, fundamentalistischsten Prediger verkörpern, weil sie Priester eines anderen Glaubens sind, die einen Klassenraum anstelle einer Kanzel nutzen, um humanistische Werte in jedem Fach und in jedem Bildungsniveau zu übermitteln – Vorschule, Tagespflege oder große Staatsuniversität. Der Klassenraum muss und wird eine Kampfarena zwischen dem Alten und dem Neuen werden – zwischen dem verrottenden Leib der Christenheit … und dem neuen Glauben des Humanismus…10

Humanisten sind dem Christentum gegenüber nicht ambivalent, sie sind ergebene Feinde. Sie werden okkulte Halloween-Bilder im Klassenraum benutzen und einige Schulen stellen ihren Schülern bereits „Dungeons and Dragons“ (D&D)11 bereit. Eine Realschule, sagen die Gablers, stellt D&D als Wahlfach zur Verfügung12. Natürlich ist die Bibel für die meisten amerikanischen Schüler verfügbar, aber genauso das humanistische Ersatzmittel zur Ausdünnung und schlussendlichen Ausrottung des Christentums. Mel und Norma zitieren aus einem Schülerbuch, in dem es um Mythologie und eine „Erklärung“ für die Durchquerung des Roten Meeres durch die Israeliten geht. Dort steht, dass das Meer am Kreuzungspunkt in Wahrheit nur sechs Fuß tief war. Ich frage mich, ob sie je das alte Rätsel lösen konnten, wie Pharaos ganze Armee in sechs Fuß tiefem Wasser ertrinken konnte?

Geschichtsverfälschung: Amerika ist nicht mehr so schön, wenn man einigen modernen historischen Texten Glauben schenken will. Die Gablers führen an, dass Patrick Henrys berühmter Satz „Gib mir Freiheit oder töte mich“ in 43 von 45 überarbeiteten historischen Texten ausgelassen wurde.13 Ein Geschichtstext für die 5. Klasse erwähnt George Washingtons Name lediglich acht Mal, während sieben Seiten Marilyn Monroe gewidmet sind.14 Aber wer ist Marilyn eigentlich? Ein Buch bildet Benedict Arnold als Held ab, während ein anderes Ghandi, John Brown und Martin Luther King mit dem am Kreuz sterbenden Jesus gleichsetzt. In vielen neueren Geschichtsbüchern wird Amerika als aggressive, imperialistische Nation dargestellt, als korrupter Gesellschaftssumpf, der auf Selbstsucht und Halsabschneidermentalität aufgebaut ist. Der Kommunismus wird dagegen in den Himmel gehoben und die Globalisierung wird als Antwort auf die Probleme der Welt dargestellt.

Sexualkundeunterricht: Als die Gablers und einige ihrer Mitarbeiter einige Buchseiten für eine Anhörung kopierten, beendete eine Mitarbeiterin gerade das Kopieren einiger Seiten, auf denen pornographische Bilder gezeigt wurden. Ihre erwachsene Tochter hatte mit diesen Seiten angefangen, bevor sie eine Pause machte. Als die Tochter zurückkehrte, fragte sie ihre Mutter, warum sie deren Aufgabe erledigt hätte. Die Dame schämte sich für ihre Tochter und sagte: „Ich wollte nicht, dass du den Rest zu sehen bekommst.“ „Ach Mutter, antwortete die junge Frau, „ich hatte den ganzen Kram doch schon, als ich noch bei Frau Brown im Unterricht saß.“ Frau Brown war ihre Lehrerin in der 4. Klasse. „Ich erinnere mich noch, was sie uns erzählte“, fuhr das Mädchen fort. „Sie sagte: ‚Das ist Teil eurer Schulaufgaben, nehmt das nicht mit nach Hause. Ihr solltet auch nicht darüber reden, weil Eltern das nicht verstehen können’.“15

Die Gablers zitieren Schulbücher, die Homosexualität, Bestialität, vorehelichen Sex und Abtreibung gutheißen. Mich erstaunten die vielen Bilder und dass alle moralischen Überlegungen ausgeklammert wurden.

Konditionierung auf Verzweiflung: Die Gablers waren über die Vielzahl der Eltern beeindruckt, die sich über den deprimierenden Effekt, den die Schule auf ihre Kinder hat, beschweren wollten. Bald wurde klar, woher die Depression rührte. Ein Buch nach dem anderen wurde gefunden, das einer trüben, bösen, grimmigen, verletzenden Stimmung entgegenkam. In Lesebuchgeschichten ging es um Mord, Selbstmord, Raub, Bandenkämpfe und Niederlagen.

Sozialpsychologe Otto Klineberg verglich 15 amerikanische Fibeln, einschließlich einer mit dem Titel „Fun with Our Family“ (= „Spaß in unserer Familie“), und kam zum Schluss, dass die dargestellten Personen zu gut waren. Es kamen sanftmütige und verständnisvolle Eltern, vernarrte Großeltern, freigebige und kooperative Nachbarn und sogar warmherzige Fremde vor. Er empfahl, dass Frustration, Gemeinheit, Armut und Verbrechen als Ausgleich hinzugefügt werden sollten…

Klineberg war nicht der erste und wird nicht der letzte Anwalt dieser Vorstellungen sein, aber seine Ideen zeigen den Kreuzzug, mit dem die jüdisch-christlichen Tugenden wie Familiensinn, Respekt vor Eltern, Arbeit, Sparsamkeit, Unabhängigkeit und Leistung aus Texten herauszensiert werden.16

Neben den von den Gablers erwähnten gibt es noch mehr gottlose Themen, die von speziellen Interessengruppen ins Textmaterial hineinprogrammiert wird. Auch wenn ich damit riskiere, ein bereits zu langes und zu deprimierendes Kapitel in die Länge zu ziehen, lassen sie mich zwei weiteren Themen eine kurze Erwähnung gönnen.

Feminismus: Indoktrination durch Schulbücher ist eine Art, wie die radikalen Feministen ihren Kreuzzug aufbauen, um uns in eine Gesellschaft von Zwittern zu verwandeln. Sie haben so viel Druck auf Schulbuch-Redaktionen ausgeübt, dass einige der größten Verlage Broschüren mit Leitlinien für Autoren herausgegeben haben, in denen informiert wird, dass sie nur Manuskripte einzureichen bräuchten, in denen geschlechtsneutrale Ausdrücke wie „Menschheit“ statt „Menschengeschlecht“ oder „Kongressmitglied“ statt „Kongressabgeordneter“ vorkommen. Bilder als Beispiel für akzeptable Text-Illustrationen zeigen Väter, wie sie Kleinkinder versorgen, in Fabriken arbeitende Frauen usw.

New Age Religion: Sie mögen über dieses Thema besser als ich informiert sein, weil ich noch nicht so viel darüber gelesen habe. Trotzdem ist es offensichtlich, dass New Age- Techniken wie „channeling“ (= Übermittlung), Entspannungstechniken, Phantasiereisen usw. weite Verbreitung in Schulen gefunden und auch alle anderen Institutionen unserer Gesellschaft unterwandert haben. Der gegenwärtig klare Schwerpunkt auf Selbstachtung (oft genug zu Lasten guter akademischer Arbeit) ist ein weit verbreiteter und beliebter Kanal für die Infiltration mit New Age- Lehren. Wenn sie bis jetzt noch nicht über diese Bewegung informiert sind, holen sie das nach. Ich werde es auch tun. Das kommt direkt aus der Hölle zu uns.

Ich bin alt genug, um mich noch an Schullesebücher erinnern zu können, die uns guten Charakter und Benehmen beibrachten. Offensichtlich sind diese Werte in den meisten heutigen Schulbüchern den Weg alles Sterblichen gegangen. Das ist ein Jammer. William Bennett drückt es so aus:

Wenn wir glauben, dass feine Kunst, harmonische Musik und gute Bücher den Geschmack erheben und die Sensibilität der Jugend verbessern wird, was sie ganz sicher tun, dann müssen wir auch zugeben, dass schlechte Musik, abstoßende Kunst und verdorbene Bücher uns erniedrigen. Als Gesellschaft, als Gemeinschaft und als Politiker müssen wir nach dieser Wahrheit handeln.17

Er hätte noch hinzufügen können: auch als Pädagoge.

 

 

1 Blumenfeld, Samuel NEA: Trojan Horse in American Education (= Ein trojanisches Pferd im amerikanischen Schulsystem). Paradigm Co. 1984.

2 Gemeint ist Franklin D. Roosevelt, der 32. Präsident der USA (1933-1945).

3 Bennett, William J.: The Devaluin of America“ (=Die Abwertung Amerikas). S. 205.

4 Revisionismus ist das Streben nach Änderung eines bestehenden [völkerrechtlichen] Zustandes od. eines [politischen] Programms.

5 Gabler, Mel and Norma: What Are They Teaching Our Children? (= Was bringen sie unseren Kindern bei?). SP Publications. 1985. S. 31-32.

6 NEA = National Education Association, die oberste Bildungsbehörde in den USA.

7 Gow, Kathleen M.: Yes, Virginia, There Is Right And Wrong“ (= „Ja, Virginia, es gibt Richtig und Falsch“). Tyndale House Publishers. 1985. S. 40.

8 ebd. S.162.

9 ebd. S. 114-118.

10 Gabler, S. 44.

11 „Dungeons and Dragons“ (= „Höhlen und Drachen“) ist ein okkultes Spiel, das seine Teilnehmer in einen okkulten Bann ziehen kann.

12 ebd. S. 41.

13 ebd. S. 48.

14 ebd. S. 47.

15 ebd. S. 65-66.

16 ebd. S. 92.

17 Bennett, S. 33.