Wieder Lehrer

  1. Farmjob

Mein Hilferuf über das Homeschool-Netzwerk wurde länger nicht beantwortet. Schließlich meldete sich eine Familie, die als “sharemilker” auf einer Kuhfarm arbeiteten. Das sind Angestellte eines Bauern, die ihre Kühe melken und sich auch sonst um die ganze Farm kümmern. Sie verdienen nicht sehr viel Geld und ihnen gehört kein Land. Die Familie gab vor, mir in meiner verzweifelten Lage helfen zu wollen, und ich wurde als Helfer des “sharemilkers” eingestellt. Ein umfangreicher Vertrag wurde aufgesetzt. Das allein war schon verwunderlich. Es ist meist ein Zeichen dafür, dass solche Arbeitgeber viel Ärger mit ehemaligen Angestellten hinter sich haben, weil sie ihre Angestellten nicht ordentlich behandeln, sondern stattdessen ausnutzen.

Bei meinen Vorbereitungen für den Umzug half mir niemand von dem “Missionswerk”. Ein männlicher Mitarbeiter z.B. war nicht einmal bereit, jemand anderen zu finden, der seine Kinder am Samstagmorgen zum Fußballtraining brachte, um mir beim Beladen des Umzugswagens zu helfen. Soviel zu den christlichen Werken dieser Menschen.

Ich fand eine Organisation, die Studenten vermittelt, welche einem für wenig Bezahlung helfen und stellte drei für diesen Zweck ein. Der ganze Umzug musste sehr schnell gehen, weil mein neuer Arbeitgeber mich so bald als möglich haben wollte. Dadurch lief eine Menge schief – besonders am Umzugstag. Man sollte sich niemals drängeln lassen. Es braucht eben alles seine Zeit.

Auf dieser Farm begann ich hochmotiviert, weil ich endlich meine Familie aus eigener Kraft versorgen wollte. Wieder einmal versuchte ich umzusatteln auf einen anderen Beruf. Mit dem Lehrerdasein war ich fertig – so dachte ich jedenfalls. Leider musste ich erkennen, dass es auf dieser Farm nur um Geld und sonst nichts ging. Alles, was mehr Geld brachte, wurde getan, und alles andere wurde nicht einmal in Erwägung gezogen. Dabei geraten diese Menschen in die Abhängigkeit von Staatsbeamten und Konzernen. So waren z.B. die von ihnen ausgesäten Grassamen Hybriden. Es muss jedes Jahr wieder ausgesät werden, weil es nur einmal wächst und dann abstirbt. Dafür wächst es ziemlich hoch und so scheint sich der ganze Aufwand zu lohnen. Aber die Samen wachsen nur einmal und müssen jedes Jahr wieder vom Futtermittel-Konzern neu gekauft werden. Ohne es genau genug zu bedenken, aus reiner Geldgier, spielen diese Menschen sich in die Hände von großen Firmen und Politikern, nur weil sie zwischenzeitlich mehr dadurch verdienen. Das ist die Einstellung “Nach mir die Sintflut”. Solche raffgierigen Menschen wollen zu ihren Lebzeiten so reich wie möglich werden und kümmern sich nicht darum, was danach passiert.

Der Bauer und sein “sharemilker” hatten vor, den Milchkuhbestand um einige hundert Kühe aufzustocken. Daher suchten sie auch jemanden, der ihnen helfen konnte. Die Frau des “sharemilkers”, die auch alles eingefädelt hatte, behandelte mich wie ihren persönlichen Leibeigenen und kommandierte mich äußerst unfreundlich herum. Bei dem geringsten Fehler schimpfte sie mich aus.

Nach zwei Wochen bekam die Farm von der Meierei den A+-Status für ihre Milchqualität aberkannt und jeder Liter Milch brachte nun weniger Geld ein. Daraufhin setzte die Frau mich noch mehr unter Druck, so dass ich noch mehr Fehler beging. Sie schien mich für ihr Elend verantwortlich zu machen. Im Melkschuppen war es ziemlich dunkel und ich war sehr nervös, weil ich ständig unter hohem Druck arbeiten musste. Als ich schließlich einer Kuh mit einer rote Markierung an ihrer Hinterseite die Melkbecher ansetzte, wurde ich entlassen; denn eine rote Markierung bedeutete, dass diese Kuh krank war und Antibiotika bekam. Daher durfte sie nicht gemolken werden, auch wenn sie im Milchkarussel stand. Es half auch nichts, dass ich die Becher sofort wieder abgenommen hatte, weil ich es noch rechtzeitig erkannt hatte. Ich selbst hatte aber das deutliche Gefühl, dass sie mich von Anfang an nur ausnutzen und ohne Bezahlung arbeiten lassen wollten. Später erfuhr ich dann, dass so etwas in Neuseeland ziemlich häufg passiert.

Irgendwie war ich froh, dass ich nicht weiter auf diese Farm gehen musste. Sie hatten mich wirklich sehr schlecht behandelt und mir wenig Geld für die harte Arbeit bezahlt. Der “sharemilker” selbst war ein fairer Mann und setzte – entgegen dessen, was seine Frau wollte – durch, dass ich noch eine Woche weiter bezahlt wurde, obwohl ich nicht mehr kommen musste oder durfte. Später erfuhr ich dann, dass sehr viele Bauern und ihre Angestellten so sind. Ihr Leben ist hart und sie müssen für jeden Fehler, den sie begehen, einen hohen Preis bezahlen. Das Land ist schwer zu bebauen und die Zeiten sind hart und werden auch nicht besser. Deshalb sind die meisten von ihnen sehr rau und grob. Sie haben sich ihr Leben wohl auch einfacher oder weniger arbeitsam und frustrierend vorgestellt. Als Christ kann man solchen Menschen vergeben und die Rache und das Gericht Gott überlassen. Er wird am Ende recht richten. Sein Hauptaugenmerk in dieser Zeit ist aber auf die Errettung aller Menschen gerichtet, die überhaupt noch zu retten sind. Und daher müssen wir Christen auch so denken und bereit sein jedes Opfer zu bringen, damit unser Herr im Himmel und Sein Name nicht in Verruf geraten.

Dennoch konnten wir durch mein kärgliches Gehalt den gesamten Umzug in unser "neues" Haus am neuen Ort bezahlen. Und dafür hatte ich diesen Job wohl auch bekommen. Nun wohnten wir an einem schönen Ort, der noch weiter von der Sekte weg war. Dadurch waren wir buchstäblich "auf dem Lande", wo wir eigentlich ja auch immer hin wollten.

  1. Eine neue Gemeinde

Etwa anderthalb Jahre vorher hatte ich mich bei einer christlichen Schule in der Nähe unseres neuen Ortes beworben. Alle Anwesenden bei diesem Vorstellungsgespräch hatten damals deutlich gespürt, dass Gott mich dort haben wollte. Dennoch hatten sie mich nicht eingestellt. Diese Schule wurde von einer Gemeinde unterhalten. In meinem Herzen wusste ich, wenn ich zu der Gemeinde ging, so würden sie mir einen Job als Lehrer dort verschaffen. Ich kann nicht erklären, wie ich das gewusst habe, es war einfach etwas, was Gott mir als Gewissheit hineingelegt hatte. Und ich spürte auch, dass Gott es von mir wollte.

Als wir als ganze Familie am nächsten Sonntag ihren Gottesdienst besuchten, erkannten mich ein Ältester und der Pastor dieser Gemeinde und beide kamen zu uns herüber. Die alte Vertrautheit war sogleich wieder da und wieder spürten alle Beteiligten, dass Gott selbst mich in ihre Mitte gesetzt hatte.

Gleich beim Hereinkommen bekamen wir ein Blatt mit Ankündigungen in die Hand gedrückt. Der Pastor dieser charismatischen Gemeinde hatte darin einen kurzen Artikel über ein geistliches Thema verfasst und es wurde zu Programmen dieser Gemeinschaft eingeladen. Sofort war klar, dass es sich wieder um eine moderne, programmgesteuerte Gemeinde handelt, deren Gottesdienst von einer Liturgie (einem festen Ablauf) und von Menschen gesteuert wird. Die Musik zu Beginn “spülte” uns fast wieder aus dem Raum heraus. Die Texte waren zwar christlich, aber der Musikstil war Pop- und Rockmusik. Manchmal spielten sie auch sehr alte Hymnen, aber immer wurde versucht, diese zu verpoppen. Gelegentlich wurde auch mal ein “song” angestimmt, der eher als New-Age-Musik zu bezeichnen wäre. Insgesamt war die gesamte Musik sehr weltlich und diente nur dazu religiösen Menschen eine Art Konzert ohne Bezahlung am Anfang eines Gottesdienstes zu bieten. Wir waren sehr enttäuscht.

Die darauf folgende Predigt war interessant und vieles darin war deutlich von der Bibel her inspiriert. Dennoch spürten wir, dass die Kraft des Heiligen Geistes fehlte. Worauf soll sich aber unser Glauben gründen, wenn alles von Menschen gemacht ist? Paulus macht ganz deutlich, dass nur das echte, von Menschen unverfälschte Evangelium Kraft Gottes ist:
“Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, … .” (Röm 1, 16).
Unser Glaube kann sich nur auf das echte Evangelium und die Kraft Gottes gründen – und nicht auf menschliche Weisheit oder Überredungskunst. Deshalb heißt es ja auch:
“Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.” (1. Kor. 2,4-5).

Und hier waren wir nun wieder in einer Gemeinde gelandet, die Jesus schon vor langer Zeit durch die Hintertür verlassen hatte – und sie hatten es noch nicht einmal gemerkt. Ihr Gottesdienst wird von einer Liturgie bestimmt und von Menschen geleitet, die erkennbar religiös sind, aber Jesus nicht Herr und Meister sein lassen. Dementsprechend wurde viel mit psychologischen Mitteln wie Manipulation, verhohlener Einschüchterung, Appellen usw. gearbeitet. Und wieder war es eine charismatische Gemeinde, deren Leiter sich sogar damit brüsteten, dass sie sich ab und zu mit Katholiken trafen und mit ihnen beteten. Sie gehörten also in jeder Hinsicht zur weltweiten, von der katholischen Kirche geleiteten Ökumene. Das würden sie natürlich niemals zugeben. Sie sind dennoch Teil der Welteinheitskirche, die sich vor unser aller Augen formiert. Alle, die nicht zu ihr gehören, werden von dieser Kirche verfolgt und umgebracht werden. Das ist jedenfalls meine Erkenntnis, aber streiten würde ich nicht darüber. Wir werden ja sehen.

Wir blieben etliche Wochen in dieser Kirche, bis keiner von uns es mehr ertragen konnte. Eigentlich waren wir so oder so nur zu ihren “Gottesdiensten” gekommen, weil sie meine Arbeitgeber waren und Gott mich in ihre Mitte gesetzt hatte. Irgendetwas hatte Gott dort mit uns vor. Und tatsächlich bekam ich zwei Weissagungen bzw. Visionen während unserer Zeit dort, die ich aber beide aus Angst vor neuerlicher Ablehnung nicht einbrachte. Sie waren meine Arbeitgeber und ich fühlte mich von ihnen abhängig. Das war mein Fehler; denn ein Christ ist nur abhängig von Jesus und nicht von Menschen. Oh mein Gott, wann werde ich das endlich begreifen und mich nur noch auf Dich allein verlassen?!

Die Gemeinde war sehr versessen aufs Weissagen. Besonders einer ihrer Ältesten, der auch gleichzeitig den “Lobpreis” leitete, und auch ihr Pastor weissagten ständig. Auch die Frau eines der alteingessenen Mitglieder gab ständig etwas zum Besten, von dem sie dachte, es wäre von Gott. Das allermeiste davon war aber einfach nur Unsinn. Der eine Älteste weissagte immer etwas, mit dem ich nicht viel anfangen konnte und der Pastor holte sogar gelegentlich Menschen nach vorne und weissagte ihnen dann etwas. Dabei fiel uns auf, dass er vor allem solche holte, die neu in der Kirche waren. Er schmeichelte ihnen dann mit seinen Worten und wollte sie ganz offensichtlich an seine Organisation binden. Außerdem holte er die arrogantesten und frechsten Mädchen aus ihrer “christlichen” Schule zu sich und weissagte ihnen sehr viel Einfluss, Wohlstand und eine sehr rosige Zukunft. Wir waren sehr beschämt, weil er sehr wohl wusste, wie diese Mädchen sich benahmen. Gott hätte ihnen zunächst einmal ihre Sünden klargemacht und auf eine Sinnesumkehr (Buße) bestanden. Überhaupt ist das ein Markenzeichen des Heiligen Geistes, dass er uns zunächst einmal die Augen über unsere Sünden öffnet. Jesus sagt, dass er uns den Beistand senden will und der wird zunächst folgendes tun: “Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde … . “ (Joh. 16,8a). Das ist das allererste, was der Heilige Geist tut: er überführt von Sünde. Erst danach redet er mit uns über “Gerechtigkeit und Gericht” (V. 8b), d.h. er lehrt uns, wie wir der gerechten Strafe für unsere Sünden entkommen können und nicht von Gott, dem obersten Richter, für ewig verurteilt werden müssen; denn Jesus hat durch Seinen Tod als Stellvertreter für unsere Sünden bezahlt.

Wenn jemand also solchen arroganten, boshaften Mädchen noch weissagt, dass nicht nur ihr Lebenswandel richtig und gut sei, sondern dass sie alles bekommen werden, was sie sich so wünschen, nämlich öffentliche Anerkennung, viel Einfluss auf andere und Wohlstand, dann kann das nicht vom Heiligen Geist sein. Diese Menschen weissagen aus ihrem eigenen Herzen, wobei sie dabei von bösen, religiösen Geistern beeinflusst werden.

Beim Pastor fiel uns überhaupt auf, dass er ein geschickter Manipulator ist. Immer wenn ich mit ihm zu tun hatte, warnte der Heilige Geist mich innerlich, nichts von dem anzunehmen, was er von sich gab. Einmal wollte er mir z.B. weismachen, dass wir Christen aus dem absolut fundamentalen Gesetz von Saat und Ernte herausgenommen seien. Damit meinte er, dass wir alles tun könnten, was immer wir wollten, ohne dass wir dafür irgendwelche Konsequenzen zu erwarten hätten; denn die hätte Jesus ja auch alle gleich mit ans Kreuz genommen. Mit dieser Ansicht kommt er der Irrlehre der Nikolaiten sehr nahe, die Jesus deutlich verurteilte (Offb. 2,6). Sie lehrten, dass unser Körper noch nicht erlöst sei (was richtig ist), wir also alles mit ihm tun könnten, was wir wollten. Wer also mit einer Hure schläft, der tue das ja angeblich nur mit seinem Körper und könne dafür nicht verurteilt werden. Das Alte und das Neue Testament sehen das aber ganz anders. Darüber hinaus lehrt Paulus deutlich, dass das Gesetz von Saat und Ernte immer noch gilt. Dies sagt er zu Christen:
“Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten. Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten.” (Gal. 6,7).

Ein andermal sprach ich mit dem Pastor und teilte ihm eine Vision mit, die mich sehr verstörte, weil sie sich direkt gegen die musikalischen Praktiken in ihrer Mitte richtete. Ich bekam sie auch direkt im Anschluss an ihren “Lobpreis”, wie sie immer ihren Pop-Gesang nannten. In dieser Vision hörte ich jemanden auf der anderen Seite vom Mittelgang der Kirche weinen. Als ich jedoch hinsah, konnte ich niemanden ausmachen. Dann hörte ich es wieder und sah mit meinen geistigen Augen hin. Jetzt konnte ich eine Gestalt erkennen, die über dem Mittelgang schwebte und bitterlich weinte. Ich wusste sofort, dass es der Heilige Geist war. Er sprach zu mir, dass er ihren ganzen Gottesdienst nicht anerkennen könne und dass ich sie dazu aufrufen sollte, Jesus im Gebet ernstlich zu suchen und auf Seine Weisung einzugehen. Ich war so geschockt, dass ich diese Vision und die dazugehörige Weissagung nicht weitererzählte. Erst nach dem Gottesdienst berichtete ich das Erfahrene dem Pastor.

Er antwortete mir zunächst mit Vermutungen, dass es wohl an meinem Musikgeschmack liegen würde oder weil ich aus einem ganz anderen Kulturkreis kommen würde. Schließlich beantwortete er die ganze Sache abschließend mit einem Artikel in seinem nächsten Kirchenblättchen (das man zu Beginn eines Gottesdienstes beim Reingehen in das Kirchengebäude in die Hand gedrückt bekommt). Darin machte er die Ansichten Martin van Burens in seinem Brief an den amerikanischen Präsidenten vom 31. Januar 1829 lächerlich. Van Buren hatte sich gegen die Förderung der Eisenbahn ausgesprochen und mit seinen berühmten Sätzen geschlossen: “Railroad carriages are pulled at the enormous speed of fifteen miles per hour … . The Almighty surely never intended that people should travel at such breakneck speed.” (“Eisenbahnwaggons werden mit der enormen Geschwindigkeit von 24 km/h gezogen … . Der Allmächtige hat sicherlich nie beabsichtigt, dass Menschen mit solch halsbrecherischer Geschwindigkeit reisen sollten.”) Dann folgerte der Pastor, dass wir uns dem Fortschritt nicht in den Weg stellen sollten, weil wir ja sowieso nicht wissen könnten, was Gott im Sinn hätte. Und schließlich gab er den Rat, dass wir besser mit dem Strom schwimmen sollten und nur hoffen könnten, dabei auf bessere Wege zur Verkündigung des Evangeliums zu stoßen.
Ich aber bin gelehrt worden, dass nur tote Fische immer mit dem Strom schwimmen. Lebende könnten und würden auch manchmal gegen ihn schwimmen. Das bedeutet, dass wir Christen nicht mit dem “Strom” dieser Welt mitschwimmen sollen – auch nicht mit dem einer religiösen Gemeinschaft. Stattdessen sind wir aufgerufen, Lichter und Salz in dieser Welt zu sein. Wir sollen die Menschen zur Umkehr (180° -Wendung) aufrufen, so dass sie genau in die andere Richtung gehen. Bisher folgen sie dem Teufel, fortan sollen sie Jesus folgen. Beide Reiche sind diametral entgegengesetzt, so dass es heißt:
“Denn auch wir [echten Christen] waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend. Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, da hat er uns … errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes.” (Tit. 3,3-5) und: “Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und dass die ganze Welt sich im Bösen befindet.” (1. Joh. 5,19).
Wir können nicht mit dieser Welt gemeinsame Sache machen und mit ihrem (religiösen) Strom mitschwimmen. Wer das tut, und sich zur Rechtfertigung noch frommer Worte bedient, der zeigt nur, dass er ein Freund der Welt sein will und damit zu einem Feind Gottes geworden ist (Jak. 4,4).

Schon vor den Vorfällen im Zusammenhang mit meiner Entlassung aus ihrer Schule (s.u.) konnten wir es als Familie nicht mehr ertragen ihren Gottesdienst zu besuchen. Und meine Vision und die dazugehörige Weissagung haben sich auch im Nachhinein als mehr als nur zutreffend erwiesen. Diese Menschen waren und sind komplett auf dem Holzweg.

  1. Meine letzte scheinchristliche Schule

Nachdem wir diese charismatische Gemeinde zum ersten Mal besucht hatten, besuchte der Pastor mich zusammen mit der Schulleiterin und ihrem Mann in der folgenden Woche. Sie boten mir eine 30-Stunden-Anstellung als Lehrer an ihrer Schule an, die ich nach nur kurzer Bedenkzeit annahm. Ich wusste, dass ich das machen sollte.

Ein halbes Jahr lang war ich dort Lehrer und überwand alle Schwierigkeiten mit der englischen Sprache, mit Schülern und mit dem Lehrstoff. Sie benutzten das christliche Material, für das ich bereits knapp fünf Jahre vorher in England ausgebildet worden war. Ich passte also eigentlich genau zu ihnen und ihrer Schule. Auf einer einwöchigen Fortbildung zur Auffrischung dieses Wissens zeigte ich, dass ich es sehr wohl beherrsche; denn ich bestand alle Tests mit 100 %.

Doch die Schulleiterin hatte irgendetwas gegen mich. Sie war uns auch deutlich spürbar ausgewichen, als wir wieder in ihrer Gemeinde erschienen waren. Und nach diesem halben Jahr nutzte sie einen Vorfall beim Sportunterricht, um mich beim Trägerkreis der Schule anzuschwärzen und dafür zu sorgen, dass ich gefeuert wurde.

Ich hatte wie selbstverständlich erwartet, dass sie mich zu ihrer Vorstandssitzung vorladen und mit mir über alles zunächst reden würden. Wenn sie mich dort wegen irgendetwas ermahnt hätten, so hätte ich zumindest eine Chance gehabt etwas an meinem Verhalten zu ändern. Sie hatten mich aber nicht vorgeladen. In meinen Augen ist das ein feiges Verhalten, das auch nicht mit neuseeländischer "Kultur" zu entschuldigen ist. Sie hatten sich bereits entschieden mich zu entlassen.
Der Vorsitzende des Schulträgerkreises (und Pastor ihrer Gemeinde) teilte mir in seinem Entlassungs-Email mit, dass sie sich bereits in ihrer vorletzten Sitzung dazu entschlossen hatten, meinen Vertrag aus Geldmangel nicht zu verlängern - ohne mir das allerdings zu sagen! Ich sprach später noch mit einem der Ältesten darüber, der in diesem Gremium sitzt und mitentschieden hatte. Wir waren uns “zufällig” über den Weg gelaufen, als ich alle meine Sachen aus der Schule abholte. Er bestätigte mir, dass die Gemeinde "ausbluten" würde. Sie hielten also an ihrer Version fest. Das konnte aber nicht stimmen, weil die Schulleiterin später dafür sorgte, dass ihr eigener Mann mein Nachfolger im Amt wurde. Und der wird sicherlich nicht weniger Geld dafür bekommen haben als ich.
Natürlich gibt es fast immer mehrere Gründe. Wir fanden heraus, dass das ”Board of Governors” einem Ehepaar aus ihrer Gemeinde erklärt hatte, dass wir nicht in ihre Schule passen würden. Sollte man ihr verlogenes Verhalten mit ihrer Prägung durch die neuseeländische „Kultur“ wegerklären? Als Christen sollten wir doch inzwischen von einer christlichen Kultur geprägt sein und nicht nach dem handeln, was die Welt um uns her tut. Wer anders handelt, zeigt damit nur, dass es ihn nicht weiter interessiert, was Gott zu einer Sache sagt, weil er zu dieser Welt gehören möchte. Und genau das lag hier wieder vor.

Dieses Ehepaar hatte uns als einziges besucht und mit uns über alles gesprochen. Nach Abklärung und Überdenken all der neuen Infos sind wir überzeugt, dass die Schulleiterin diesen Vorfall nur dazu benutzt hat, um uns schon vor Ablauf meines Vertrags am Ende dieses Quartals loszuwerden. Als typische Neuseeländer sagen sie einem natürlich nie den wirklichen Grund. Wir sind aber der Meinung, dass wir die meisten Gründe inzwischen herausfinden konnten.
Wir haben auch eine Freundin, die in der Schule einmal die Woche mit den kleineren Schülern arbeitet. Sie hat uns noch andere Infos gegeben, weil sie die Schulleiterin sehr gut kennt. Sie war sogar mal mit ihr befreundet und hat uns erzählt, wie sie sich zerstritten haben, so dass sie jetzt keine Freunde mehr sind. Bedenkt man dabei, dass auch unsere Freundin einen großen Anteil an diesem Streit gehabt hat, so bleibt immer noch der schale Beigeschmack, dass die Schulleiterin von sich aus keine Versöhnung mit ihr will; denn unsere Freundin hat es mehrfach versucht. Offenbar hat diese Schulleiterin ein Problem mit Unversöhnlichkeit.
Einer der Gründe davon war auch, dass wir unsere Kinder nicht dort angemeldet hatten. Als die Schulleiterin einmal meine Frau besucht hatte, drängte sie sehr darauf, dass wir es tun sollten. Es muss sie sehr geärgert haben, dass wir nicht bereit dazu waren. Aber es war nicht nur eine finanzielle Sache, sondern ich hatte die Vergleichsmöglichkeit und wollte unseren Kindern das Treiben an dieser Schule ersparen. Homeschooling ist einfach überlegen. Und wer sind diese Leute, dass sie uns ablehnen dürfen, weil wir unsere Kinder weiterhin zu Hause unterrichten wollen?
Es scheint auch so, dass die Schulleiterin in dem "Abschöpfen" weiterer Homeschooler einen lukrativen Markt für die Schule sieht. Das Mädchen, das ich in der Sporthalle lautstark zurechtgewiesen hatte, war Homeschoolerin, die dennoch von ihrer Mutter in der Schule angemeldet wurde. Und als einzige Begründung, warum sie als “principal” (Schulleiter) nicht den Dienstweg eingehalten, zuerst einmal mit mir, dem Mädchen und ihrer Mutter darüber geredet hat, und gleich zum Vorstand gegangen ist, deutete sie mir genau diesen an: Wer die an der Schule angemeldeten Homeschooler irgendwie antastet, der muss gehen.

Daraus kann ich nur schließen, dass Schulleitung und Trägerkreis miteinander übereingekommen waren, dass die Schule mehr Schüler braucht, die aus ihrer Sicht wohl nur so zu erlangen sind. Anstatt Gott für mehr Schüler zu vertrauen - wie sie immer behaupten zu tun - setzen sie auf dieses "Pferd" und sehen nur dort einen "Wachstumsmarkt". Sehr traurig, aber nicht meine Schuld. Ich habe alle Schüler gleich zu behandeln und nicht einigen einen Vorzug zu geben, weil dann vielleicht noch andere Eltern dieser Gruppe sich entschließen könnten, ihre Kinder nicht mehr zu Hause zu unterrichten, sondern sie an der Schule anzumelden.

Mit ihrem Vorgehen stellen Schulleitung und Trägerkreis mich als schlimmen Sünder hin. Sie behandeln mich wie jemanden, der eines der Mädchen vergewaltigt hat. Dafür gäbe es dann wirklich keine Entschuldigung. Und sie wollen mir ganz offensichtlich nicht vergeben - und das obwohl ich mich schriftlich entschuldigt habe. Ich bin auch nach dem Vorfall sofort zu diesem Mädchen gegangen und habe mich mündlich bei ihr entschuldigt. Sie hat es akzeptiert; auch wenn sie sich nicht bei mir entschuldigen wollte für ihr unmögliches Verhalten. Warum kann die Schulleitung mir nicht vergeben und mit mir jedenfalls mal über alles reden? Bin ich wirklich solch ein Monster?

Ich habe aufgrund meiner Vorerfahrungen als Lehrer sehr darauf geachtet, an der Schule keine ungeschriebenen Gesetze zu brechen und nicht unnötig irgendwo anzuecken. Das war schwer, weil ich wirklich aus einem ganz anderen Kulturkreis mit anderen Erfahrungen und Schwerpunkten komme. Sie haben das aber nicht gegen mich verwendet und mir Zeit gegeben, die ich (wie ich meine) gut genutzt habe. Mein Verhalten hat sich doch sehr verändert, weil ich sehr viel gelernt habe dort.

Meine Frau und ich sind zu der Erkenntnis gekommen, dass gerade meine Erfolge in diesem Bereich mit dazu geführt haben, dass ich entlassen wurde. Zunächst hatte ich große Mühe mit den ”seniors” (älteren Schülern) auszukommen. Am Ende habe ich mich gut mit ihnen verstanden und war von ihnen anerkannt. Ich konnte sie ganze Tage lang unterrichten, ohne dass die Schulleiterin sich auch nur gezeigt hätte. Einmal war sie zu einem Kongress unterwegs und es waren in der Zwischenzeit keine Vorfälle mit den älteren Schülern - und das obwohl diese Schüler zum Teil sehr arrogant sind. Gott hat es mir buchstäblich gelingen lassen! Die Schulleiterin reagierte aber nicht positiv auf diesen Umstand. Sie war ungehalten, dass ich so gut mit „ihren“ Schülern auskam! Sie selbst hatte nämlich einen langen, zermürbenden Kampf mit ihnen geführt, weil die “seniors” sie am Anfang kollektiv abgelehnt hatten. So hatte sie es mir erzählt. Erst kurz vor meinem „Erscheinen“ hatte sie diesen Kampf offenbar für sich entschieden. Warum konnte sie sich nicht einfach darüber freuen, dass ich nach nur kurzer Zeit gut mit ihnen auskam? Sollte das etwa Eifersucht sein?

Mit den ”intermediate students” (Realschülern) hatte ich zum Teil erhebliche Probleme, weil sie mir ganze Chorstunden kaputtgemacht hatten. Ein Mädchen von ihnen musste aus dem Chor herausgenommen worden, weil sie genau das getan hatte. Am Ende kam heraus, dass sie von der Schule verwiesen werden wollte (!). Sie hatte ein Auge auf einen der Jungen von der Highschool am Ort geworfen und wollte von der Schule fliegen, damit sie dort mit diesem Jungen zusammen sein konnte. Ihre eigene Mutter hatte das mir und meiner Kollegin gesagt. Diese Mutter ist eine sehr aktive und zuverlässige Helferin an der Schule. Ihre beiden Töchter dort sind in ihrem ganzen Verhalten sehr arrogant und gestört; denn sie hassen ihren Vater, der die Familie verlassen hat. Natürlich reagieren sie dann auf einen Mann wie mich dementsprechend, was aber nicht meine Schuld ist. Meine Kollegin und ich haben das Problem mit dieser Schülerin und ihrer Mutter zusammen geklärt. Dabei hatte ich das Empfinden, dass genau das der Schulleiterin nicht gepasst hatte. Sie fühlt sich immer übergangen, wenn sie in irgendetwas nicht involviert ist. In diesem Falle war sie aber gar nicht da und wir hatten das Problem schnell zu lösen. Daran war doch nichts falsch. Sollte die Schulleiterin etwa ein Problem mit Machthunger haben?

Sie konnte mich von Anfang an nicht riechen. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, wie wir an zwei seltsamen Vorfällen gesehen haben. Einmal kam sie zu mir in die Bibliothek und meinte eine verrottende Ratte zu riechen. Die wurde aber weder dort noch sonst irgendwo in der Schule je gefunden. Und auch nur sie hat das "gerochen", als sie mit mir in der Bibliothek allein war. Bei einer anderen Gelegenheit rief sie meine Frau zu Hause an, und fragte, was wir denn gegessen hätten, ich würde nach verrottetem Fisch stinken! Nach meiner Rückkehr nach Hause kurz darauf konnte meine Frau aber nichts an mir riechen – und sie hat einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Wir glauben, dass sie mich so gehasst hat, dass sie mich buchstäblich körperlich nicht riechen konnte - so seltsam das auch klingen mag.

Nach meiner Entlassung war ich natürlich zunächst einmal am Boden zerstört. Schon wieder ein Rausschmiss - wann endlich werde ich lernen, was Gott mir offensichtlich zu deutlich immer wieder zeigen will? Ich war mehr als offen von Ihm zu hören, was ich bei mir zu ändern habe. Aber das hatte Er mir alles schon in den Monaten vorher gezeigt und - wie bereits gesagt - habe ich ja auch sehr viel an meinem Verhalten geändert. Damit war Er offensichtlich zufrieden; denn nun kamen nur noch Dinge (auch von meiner Frau), die uns die wahren Hintergründe erhellten.
Als erstes hatte meine “bessere Hälfte” einen Traum. Der erfüllte zwei Ziele; denn sie war ziemlich verbittert und wünschte diesen Heuchlern (Schulleiterin und Trägerkreis) das Gericht Gottes. In ihrem Traum, sah sie die Schulleiterin in der Hölle. Diese schrie erbärmlich wegen ihrer Schmerzen. Das hat meine Frau wohl kuriert, so dass sie jetzt auch wieder wünscht, dass selbst diese unsere geistlichen Feinde von Gott errettet werden. Allerdings bleibt die Tatsache bestehen, wo diese Schulleiterin enden wird, wenn sie so weitermacht wie bisher.

Dann stieß ich wegen der seltsamen Geruchsverirrungen der Schulleiterin auf folgende Bibelstelle: "Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Christus triumphieren lässt und den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an jedem Ort offenbar macht! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch des Christus unter denen, die gerettet werden... ." Für die anderen aber, die "verloren gehen", sind wir "ein Geruch des Todes zum Tode" (2. Kor. 2,14-16). Letzteres gilt für die Schulleiterin. Ich stinke ihr aus diesem Grund; denn sie gehört zu denjenigen, die "verloren gehen".
Am nächsten Wochenende wachte ich früh am Morgen auf und konnte nicht mehr einschlafen. Also ging ich ins Wohnzimmer und betete. Nach einer geraumen Zeit sprach Gott ganz deutlich zu mir, dass die Schulleiterin eine Samariterin sei. Dabei sprach Er nicht von dem Gleichnis des "Barmherzigen Samariters", sondern von dem Volksstamm als solchem. Sie waren von Nebukadnezar als Ersatz für die in die Verbannung geführten Juden "in den Städten Samarias" angesiedelt worden. So geht die Geschichte weiter:
"Und es geschah, als sie zu Anfang ihrer Niederlassung dort den HERRN nicht fürchteten, da sandte der HERR Löwen unter sie; die richteten Verheerungen unter ihnen an. Darum ließen sie dem König von Assyrien sagen: Die Völker, die du weggeführt und in den Städten Samarias angesiedelt hast, kennen das Recht des Landesgottes nicht, darum hat er Löwen unter sie gesandt; und siehe, diese töten sie, weil sie das Recht des Landesgottes nicht kennen! Da befahl der König von Assyrien und sprach: Bringt einen der Priester dahin, die ihr von dort weggeführt habt, und sie sollen hinziehen und dort wohnen; und er soll sie das Recht des Landesgottes lehren! Da kam einer von den Priestern, die sie von Samaria weggeführt hatten, und ließ sich in Bethel nieder und lehrte sie, wie sie den HERRN fürchten sollten. Aber jedes Volk machte sich seine eigenen Götter und stellte sie in die Höhenhäuser, welche die Samariter gemacht hatten, jedes Volk in den Städten, in denen sie wohnten." (2. Kön. 17,25-29).
Sie hatten alle ihre Götterbilder und beteten sie an. Erst als Gott Löwen unter sie sandte, erkundigten sie sich, was die Traditionen des Landesgottes Jahwe seien und nahmen ihn als einen weiteren Gott in den Pantheon ihrer Götterschar auf.
Und genau das - so zeigte Gott mir - hatte die Schulleiterin dieser Christlichen Schule auch getan. In einer Lebenskrise hatte sie Gott angerufen, welcher ihr half. Daraufhin warf sie keineswegs alle ihre alten Götter über Bord, sondern nahm Gott als einen weiteren Gott auf und fing an, auch ihn anzubeten. Ansonsten folgte sie weiterhin ihren alten Idolen: Neid, Eifersucht, Machthunger, Manipulation, Verachtung von Männern und allen, die echte Autorität von Gott bekommen haben usw. Genau so hat Gott es mir gesagt.

Dann erinnerte Er mich an eine Menge von Begebenheiten während des Schulalltags, die sich jetzt wie Puzzle-Teile zu einem Gesamtbild dieser Schulleiterin zusammensetzten. Es war eine Lehrstunde Gottes am frühen Morgen für mich. Sehr aufschlussreich.
Meine Frau meinte auch, dass diese Schulleiterin die echte Autorität gespürt hatte, die Gott mir gegeben hat. Es handelt sich um eine natürliche Form von Autorität, der sich Schüler relativ leicht beugen, so dass sie mir aus Überzeugung folgen. Genau das hatte mir einer der schlimmsten Raudis auch zum Abschluss noch gesagt. Er ärgerte grundsätzlich alle in der Schule und wollte dort nicht sein. Aber nach dem Vorfall in der Turnhalle sagte er mir, dass er mich am Anfang gehasst hatte (wie er jeden hasste), jetzt nach einem halben Jahr aber würde er sich immer freuen, mich als Lehrer zu haben, weil ich Verständnis für ihn hätte und ihn nicht so bedrängen und unterdrücken würde. Er meinte, jeder Montag wären immer ein schlimmer Tag für ihn gewesen, weil die Schulleiterin da die einzige Lehrerin war. Es war mein freier Tag, an dem ich nicht in der Schule war. Sie hatte ihn immer sehr bedrückt und eingeschüchtert, ohne je irgendwelches Verständnis oder Liebe zu zeigen. Er sagte mir das so ins Gesicht und meinte, er würde es sehr bedauern, wenn ich zu gehen hätte. Und das war einer der gemeinsten und hinterhältigsten Schüler der Schule!

Hätte ich vielleicht mehr Kompromisse eingehen sollen, um weiterhin eine Arbeit zu haben? Hier haben wir es wieder. Noch einmal erinnerte Gott mich:
„Kein Knecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon [= Geld]!“ (Lk 16, 13).
Natürlich heißt das nicht, dass wir Menschen unnötig vor den Kopf stoßen sollen, um nur ja nicht in die Gefahr zu geraten, dem Mammon zu dienen. Es heißt ja auch:
„Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen! Wir hören nämlich, dass etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus, dass sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen.“ (2. Th. 3,10-12) und
„Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für seine Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ (1.Tim. 5, 8).
Hier geht es aber um Christen, die nicht arbeiten wollen und „unnütze Dinge“ treiben. Ich will aber arbeiten und meine Familie versorgen. Heißt das nun, dass ich das an einem Arbeitsplatz tun muss, bei dem ich Kompromisse einzugehen habe, die ich nicht eingehen kann?
Hierzu hat Gott mir auch etwas mitgeteilt: Er hat mich im Geiste durch meine drei Arbeitsstellen bei sogenannten Christen und meine Erfahrungen als Vertretungslehrer an hiesigen Staatsschulen hier in Neuseeland geführt:
Meine erste Stelle hier in Neuseeland hätte ich nicht geistlich überleben können, ohne mich gegen den unerhörten Druck auf uns von Seiten der “Gemeinschaft”, welche die Schule unterhält, zu wehren. Sie hatten und haben es darauf angelegt, Menschen zu brechen, damit sie ihren Befehlen ohne jede Widerrede folgen. Das ist nichts weiter als eine Art der totalen, religiös verschleierten Versklavung. Dabei habe ich mich in privaten Zusammenkünften gewehrt, so dass wir darüber diskutieren konnten - wie man das unter Christen macht und machen sollte. Mit meiner Arbeitsstelle hatte das nichts zu tun und über meine Arbeit dort hat sich auch nie jemand beschweren können. Dennoch hatten sie mich sofort entlassen und mich und meine Familie danach so sehr unter Druck gesetzt, dass man schon von Folter sprechen kann (denn jemanden hungern lassen ist bereits eine Form von Folter).

Sie hätten mich auch als Christ so akzeptieren können wie ich bin und dadurch hätte ich nach kurzer Zeit durch meine Stelle an ihrer Schule die ständige Aufenthaltsgenehmigung ("permanent residence") bekommen können. Danach hätten sie immer noch darauf bestehen können, dass ich mich woanders bewerbe und sie verlasse. So hätten sogar Weltmenschen sich mir gegenüber verhalten - wieviel mehr sollten Christen das können. Der Druck auf uns wurde stattdessen so stark, dass wir staatliche Stellen zu Hilfe rufen mussten und per Vermittlung aus dieser Sache herauskommen konnten, ohne unsere Kinder zu gefährden; denn diese Sekte wollte uns nach Deutschland zurückschicken. Und was dort mit unseren Kindern und uns passiert wäre, wissen wir nur zu gut. Was hätte ich also machen sollen? Mich und meine Familie versklaven lassen, damit ich den Job nicht verliere?
Bei meiner ehrenamtlichen Arbeitsstelle auf einer anderen Farm in der Nähe hätten sie mir und meiner Familie ebenfalls sehr wohl durchgreifend helfen können. Gott zeigte mir in dieser Nacht wieder einmal, dass die Leiterin ins Haus ihrer Sekretärin gegenüber auf demselben Gelände hätte ziehen sollen (beide sind "singles") und uns ihr Haus zur Verfügung stellen. Genau so etwas tun Christen nämlich füreinander. Aber diese Leute sind keine Christen, sondern charismatische Heuchler. Ich habe dort ein Jahr lang vollzeitlich hart in ihrem Garten gearbeitet. Alles, was sie mir dafür gaben, war etwas mehr Lebensmittel als für jemanden, der dort so oder so ein Paket bekommt, und insgesamt $500 per Scheck - für ein ganzes Jahr harte Arbeit! Kann man so etwas nicht pure Ausnutzung nennen? Wieder hatten sogenannte Christen mir nicht geholfen, sondern herzlos zugesehen, wie ich immer mehr verarmte und schließlich wegziehen musste.
Als Vertretungslehrer (”relief teacher”) in den Staatsschulen hatte ich den Kindern ab und zu einmal eine biblische Geschichte erzählt. Das war bereits zuviel und ich wurde einfach nicht mehr eingeladen. Es hat mich einiges an Mühe gekostet, um vom stellvertretenden Schulleiter herauszubekommen, dass sich die Hälfte der Elternschaft über meine biblische Unterweisung geärgert und sich beschwert hatte, während die andere Hälfte sehr erfreut war. Da die Schulleitung Angst hatte, dass die Regierung ihre Schule schließlich schließen würde, hatten sie mir den Laufpass gegeben. Sollte ich deshalb nichts mehr über Gott erzählen und diese Kinder ungewarnt in ihr Elend rennen lassen? Muss man schweigen, um seinen Beruf behalten zu können?
Und nun dachte ich wirklich, schlussendlich eine wahrhaft christliche Schule gefunden zu haben. Ich konnte während der Morgenandacht so ziemlich alles erzählen, was Gott mir aufs Herz legte. Nur als ich einmal etwas über die Verirrungen der katholischen Kirche sagte, wurde ich von der Schulleiterin gestoppt, weil einige unserer Schüler katholische Eltern haben. Nach diesem einen Mal habe ich dort auch nie wieder etwas gegen diese Organisation gesagt, selbst wenn alles wahr ist, was man so von ihr weiß.
Noch eine Sache hat mir Gott zu dieser Schule gezeigt, auch wenn das schon einige Wochen zurückliegt. Ich hatte mich immer wieder über das rüde, harte Benehmen der Schüler und Lehrer gewundert. Das war mir schon an den weltlichen Schulen hier in Neuseeland aufgefallen. Die Kinder werden regelrecht mit Worten zusammengestaucht und parieren dann verängstigt. Weder Eltern noch Schulleitung sehen darin irgendetwas Schlechtes, sondern loben solche Lehrer als „fähige Pädagogen“.
Ich selbst bin in dieser Hinsicht auffällig "schwach" und hatte mich schon immer gefragt, woher das wohl kommt. Nun hat Gott mir endlich darüber die Augen geöffnet: Er führte mich innerlich in die Mitte einer Schafherde, die von Wölfen bedroht, aber von ihrem Hirten beschützt wurde. Er fragte mich, was wohl einen Wolf dazu bringen könnte, sich zu einem Schaf umformen zu lassen? Was könnte ein Raubtier, das Schafe beißt und frisst, wohl dazu bringen, sich zu einem verfolgten, gehetzten Schaf machen zu lassen? Die Antwort lautete: Wenn sie sich zum Hirten der Schafe hingezogen fühlen, dann könnten sie sich vielleicht dazu entschließen, solch eine Metamorphose an sich zu erlauben und hinfort als Schaf unter Schafen zu leben. Schafe sind ja biblische Symbole für Christen, während Wölfe Weltmenschen sind (Joh. 10).
Und dann zeigte Gott mir in einer Vision den großen Klassenraum der Christlichen Schule. Ich sah dort nur einige, ganz wenige Schafe sitzen. Die meisten der Schüler waren Wölfe mit mehr oder weniger vollständigen Schafspelzen übergezogen. Tag für Tag wurde ihnen beigebracht, wie sie ihr künstliches Schaffell zu pflegen und auszubessern hatten. Immer wieder aber brach ihre Wolfsnatur durch und sie bissen sich untereinander. Am schlimmsten aber trieben es die Lehrer dieser Schule, die ausgewachsene Wölfe waren. Deshalb respektierten die Schüler sie; denn sie fürchteten von ihnen gebissen zu werden. Nur ich war ein Vaterschaf unter ihnen und sah dadurch etwas deplatziert aus.

Jetzt weiß ich, warum solche Schüler und deren Eltern mich verachten und es immer tun werden: wenn ich sie "beiße" (d.h. anschnauze), dann tut ihnen das nicht sehr weh. Als Wölfe sind sie gewohnt, dass man sie stark und schmerzhaft beißt, um sie in die Reihe zu kriegen. Wenn ein ausgewachsenes “Schaf” sie “beißt”, dann lachen sie nur und zeigen auch deutlich ihre Verachtung. Genau deshalb konnte ich mich nie auf solch eine Weise in den Schulklassen durchsetzen, die ich bisher so hatte. Nun machte Gott mir überdeutlich, dass ich meine Schüler nicht so behandeln darf, wie die anderen Lehrer es tun. Meine Kollegin hatte dabei jedenfalls noch ein schlechtes Gewissen und hasste sich selbst dafür. Sie scheint doch eine Christin zu sein, wenn auch eine laue und angepasste. Sie argumentierte dann, dass die Schüler das so bräuchten und sie ihnen nur geben würde, was sie von einem Lehrer verlangen. Deren Eltern sehen das genauso. Aber Gott sieht es anders.
Noch bei einer andern Gelegenheit mit einem sehr frechen und kaputten, neuen Schüler hatte es auch eine Elternbeschwerde gegen mich gegeben. Meine Kollegin und ich kümmerten uns um die Frechheiten dieses Schülers, mit dem alle Lehrer die größten Probleme hatten, weil der Schüler aus solch kaputten Verhältnissen kam. Als er sich wieder einmal sehr viel Frechheiten gegen mich herausgenommen hatte, sprach ich seinen Vater an und bat ihn um ein Gespräch mit ihm und seinem Adoptivsohn. Meine Kollegin kam dazu, damit ich einen Zeugen hatte. Wir klärten die Sache und der Schüler bekam zu Hause ordentlich Farmarbeit aufgebrummt. Außerdem vereinbarten wir, dass ich bei weiteren solchen Vorfällen die Eltern anrufen sollte, was ich danach auch manchmal getan habe. Später sagte die Schulleiterin, die sich nach ihrer Rückkehr von einem Schulleitertreffen wieder einmischen und sich darum kümmern musste, dass die Eltern sich über mich beschwert hätten, weil ich die Sache zu lasch gehandhabt hätte. Anstatt sich hinter mich zu stellen, gab sie natürlich den Eltern Recht.
Und hier haben wir es wieder: wer selbst noch ein “Wolf” ist und sich von Jesus nicht zu einem “Schaf” hat machen lassen, aber trotzdem behauptet Christ zu sein, der kann einfach nicht verstehen, dass ein echter Christ ganz anders mit solchen Problemen umgehen muss. Ich kann die Schüler nicht so "beißen", wie ein Weltmensch es tut, der sich für einen Christen hält. Und solche Beschwerden sind damit unbegründet. Meine Kollegin tut es, wenn auch mit schlechtem Gewissen. Aber ich kann und darf das nicht tun, Gott hat es mir ausdrücklich verboten.
Andererseits ist es meine Aufgabe, den Schülern den "Guten Hirten" Jesus vor Augen zu malen - mit meinem Verhalten und meinem Reden. Und das habe ich mich immer von ganzem Herzen und mit allen Kräften bemüht zu tun. Ich bin sicher, dass viele Schüler dieser Schule jetzt eine Vorstellung von Jesus, unserem guten Hirten, haben. Nur dadurch entschließen sich vielleicht doch noch einige von ihnen, sich auch transformieren (umformen) zu lassen, so dass sie echte Christen werden. Es ist eigentlich eine Schande, dass unsere Kinder an solchen Schulen zur Heuchelei erzogen werden. Es geht nicht in erster Linie um christliches Verhalten, sondern darum Jesus sein ganzes Herz und Leben anzuvertrauen. Dazu sollen christliche Lehrer einladen. Ich finde es sehr beschämend, dass solch eine Schule als "christlich" bezeichnet wird. In Wahrheit werden dort Betrüger erzogen, die später das Christentum in Verruf bringen werden.
Sicherlich hat es die Schulleiterin auch geärgert, dass ich morgens immer weniger aus ihrem Andachtsbuch vorgelesen habe, sondern lieber das als Wort Gottes weitergab, was mir Gott so gegeben hatte. Das Büchlein selbst steckt voller kleiner Predigten des folgenden Schemas:
"Wir Christen sind wie Schlangen, Spinnen oder Salamander. Schlangen häuten sich bis zu 6-mal pro Jahr und wachsen dann in ihre neue Haut hinein. Und so soll es mit uns auch sein. Die Bibel sagt, dass wir die alte Haut [= unser altes Verhalten] ablegen und ein neues anlegen sollen. Das zeigt dann, dass wir Christen sind."

Dieser Art von Predigt habe ich offen vor allen Schülern widersprochen; denn es geht keineswegs darum, dass wir unser altes Verhalten wie eine alte Haut ablegen, um dann später auch das "neue" Verhalten abzulegen. Die neue Haut der Schlange ist ja eigentlich genau dasselbe wie die alte. Sie ist nur weicher und die Schlange kann dann etwas größer werden. Aber sie unterscheidet sich prinzipiell nicht von der alten, abgelegten Haut. Die Bibel macht aber deutlich, dass es darum geht, dass wir von Jesus und Seinem Heilgen Geist transformiert werden. Dabei legen wir das alte Leben ab und werden eine ganz neue Schöpfung (2. Kor. 5,17)!
Ich habe meinen Schülern erzählt, wie ich mich vor meiner Bekehrung benommen habe und was sich alles schlagartig (!) in meinem Verhalten geändert hatte, nachdem ich Jesus mein Leben anvertraut und "von oben her" geboren worden war (wiedergeboren, s. Joh. 3). Das war ihnen wohl ziemlich neu und viele sahen mich erstaunt an. Dabei ist die "alte Haut" unser altes Leben und Verhalten, das wir ablegen, wenn wir uns zu Jesus bekehren. Wenn wir noch einmal etwas von unserer alten Verhaltensweise zurückholen sollten, dann müssen wir es eben wiederum ablegen, aber grundsätzlich sind wir durch die "Wiedergeburt" neue Wesen. Sie staunten nicht schlecht, als ich ihnen ein praktisches Beispiel aus meiner eigenen Schulzeit gab. Und ich denke, dass die Schulleiterin über so etwas verärgert war, weil sie selbst ihre Art die Schule zu führen als überlegen und richtig empfindet. Das ist sie aber nicht. Die Schulleiterin ist gar keine Christin, sondern nur ein Wolf im Schafspelz. Was kann von solch einem Wesen wohl kommen?

Irgendwie erscheint mir der Rausschmiss damit immer mehr als eine Ehre und Bewahrung Gottes vor diesen Heuchlern. Schade nur, dass ich jetzt wieder nach einem neuen Job suchen muss. Und es hat wieder einige Zeit gekostet, bis ich mich menschlich von diesen Gemeinheiten erholen konnte. Dennoch passierte mir hier nichts Ungewöhnliches. Jesus hat vorausgesagt, dass sogar die Zeit kommt, dass sie uns Christen wieder umbringen werden und meinen, Gott damit einen Dienst zu tun. Dies wurde uns vorausgesagt, damit wir dann nicht an Gott irre werden (Joh. 16,1-4). Außerdem wird denjenigen, die um Jesu willen durch Schmach gehen müssen, viel Lohn im Himmel zugesagt:
“Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.” (Mt. 5,11-12).
Genau das ist mir auch hier an dieser sogenannten “christlichen” Schule und in der Gemeinde, welche diese Schule unterhält, wieder passiert. Mit ihren Lügen und Heucheleien zeigen sie nur deutlich, dass sie nicht zu Jesus gehören, auch wenn sie das vehement behaupten.

Ich bin sehr froh, dass meine Frau fest zu mir steht. Ich war soweit, dass ich sie gebeten hatte, mich zu verlassen, weil ich ihr nur Unglück bringe, die Familie nicht versorgen kann und ihr nichts zu bieten habe. Sie aber hat ganz ähnlich wie Ruth in der Bibel reagiert, welche ihrer Schwiegermutter Naomi geantwortet hatte:
“Dringe nicht in mich, dass ich dich verlassen und mich von dir abwenden soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! Wo du stirbst, da sterbe auch ich, und dort will ich begraben werden; der HERR tue mir dies und das und noch mehr, wenn nicht der Tod allein uns scheiden soll!” (Ruth 1,16-17).
Ich kann tief mitempfinden, was Naomi (die dann lieber Mara, "die Bittere", genannt werden wollte) durchlebt und wie sie sich gefühlt hat. Mir ging es damals genauso. Nur langsam konnte ich aus diesem Loch kriechen. Was für ein Segen,dass ich solch eine Frau habe. Jede andere hätte mich bestimmt schon längst verlassen; denn mein Weg mit Gott ist ein steiniger und beschwerlicher. Nur das Ende ist herrlich und verheißt viel Lohn im Himmel.